Hallo Großformatfreunde,
seit vielen Jahren bin ich im Kleinbild und Mittelformat unterwegs und fotografiere dort auch viel Architektur und tote Materie. Fehlende Möglichkeiten der Verstellung probiere ich dabei durch sehr akkurates Arbeiten vor Ort oder zur Not später am Computer auszugleichen, wobei der Wunsch immer größer wird, es gleich "ordentlich" zu machen. Nun möchte ich endlich den Schritt wagen und mich zumindest an eine Kamera mit Verstellwegen heranmachen. Deshalb lese ich nun seit einigen Tagen intensiv in diesem Forum, komme immer wieder zu neuen Erkenntnissen und immer, wenn ich gerade denke "ja, genau! Das wird's!", finde ich mindestens fünf Gegenargumente um wieder von vorne anzufangen. Deshalb also jetzt - auch wenn es bestimmt zum hundertsten Mal ist - dieser Ruf nach ein bisschen Assistenz von erfahrenen Fotografen.
Was ich will:
Eine möglichst leichte Kamera mit ein, zwei Objektiven, die ich auch mal mitnehmen kann um unterwegs damit zu arbeiten. Wie gesagt, beschäftige ich mich viel mit Architektur, also muss ich das Ding auch mal schleppen können. Wobei ich eher selten riesige Panoramen von Gebäuden aufnehme, sondern eher Details, Ansichten, manchmal aber auch Interieurs.
Eigentlich tendiere ich ja zum Großformat, weil ich mir davon eine riesige Qualitätsverbesserung erhoffe und von der hohen Auflösung profitieren möchte. Weil ich aber trotzdem den Wunsch nach einer etwas kompakten Lösung habe, wird es - wenn - wohl eh "nur" 4 x 5 werden. Dort dachte ich an eine der günstigeren Laufboden-Kameras, also Toyo oder eine der Chinesen und ein paar gute Optiken. Jetzt habe ich bei meinen Recherchen gesehen, dass es aber auch 6 x 9 Kameras gibt, die sich anscheinend ganz ansehnlich verstellen lassen und brauchbare Ergebnisse liefern. Das käme mir natürlich sehr zugute, weil ich Rollfilm sowieso schon verarbeiten kann und außerdem der ganze Aufwand wesentlich geringer ist. Von den laufenden Kosten ganz zu schweigen.
Frage: Ist es mit einer Technikardan oder Horseman VH möglich, annehmbare Architekturfotos zu machen? Wie gesagt geht es nicht um geshiftete Ansichten von Wolkenkratzern oder sowas, sondern eher um relativ leicht zu korrigierende, durchschnittliche Aufgaben. Was sind die gravierenden Nachteile (abgesehen von der Größe des Negativs) gegenüber 4x5?
Im Moment überwiegen nämlich für mich eher die Vorteile, wie z.B.: Preis, Größe, Gewicht und natürlich die Möglichkeit der viel leichteren Verarbeitung der Bilder. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das nicht so ganz stimmen kann, denn größer muss ja eigentlich besser sein und es hat ja auch einen Grund, warum es unzählige 4x5-Modelle und kaum welche mit Rollfilm gibt.
Ich würde mich sehr freuen, wenn sich jemand erbarmt, mir da ein paar Fragen zu beantworten oder vielleicht sogar noch einen ganz anderen Vorschlag zur Lösung macht. Konkrete Angebote für Kameras und Zubehör sind ebenfalls willkommen.
Ich hoffe, diese Angaben reichen erstmal für eine grobe Vorstellung und freue mich auf eine interessante Diskussion. Dieses Forum gefällt mir schon jetzt.
Danke und viele Grüße!