Digitalisieren von 4x5 Negativen

  • Hi Leute,
    würde gerne meine 4x5 Negative selber scannen, da mir die Preise im Fachlabor ziemlich happig erscheinen. Habe bei Amazon u. in der Bucht den EPSON 1240 U Photo u. Epson Perfection V700 gesehen.
    Hat jemand Erfahrung damit sammeln können u. lohnt sich der Aufwand überhaupt?
    Mir schweben SW Vergrößerungen bis 100/70 cm vor.
    Thanks, Gunede1

  • Hallo,

    ja, Epson 700/750 oder die jetzt neu herausgekommenen 800/850 sind grundsätzlich gut für Scans rund um 2000dpi geeignet.

    Technisch besser (hinsichtlich Auflösung, Überstrahlungsfreiheit, Farbtiefe, Dmax, usw) ist ein Trommelscanner,
    mit dem du insbesondere bei Schatten- und Lichterdurchzeichnung mehr herausholen kannst.

    Bei (dem genannten S/W-) Negativfilm kommt man aber im Regelfall mit dem Epson auch gut zurande.

    Grüße,
    Martin

  • 4x5" mit einem Heidelberg Saphir Ultra II mit 1200dpi gescannt, kommt schon richtig gut.
    In der Bucht bekommt man diese Scanner teilweise für unter 50Euro und manchmal auch mit einer Software,
    wie Linoscan 5.0 Elite, oder Silverfast(Hier geht dann auch der Rohscan).
    Mit ein wenig Glück betätigt der Verkäufer die Transportsicherung, dann kommt der Scanner auch heile an.
    Ich habe mir in der letzten Zeit 3Stc. gesichert(aus Ersatzteil Gründen), wovon einer leider defekt war, halt wegen fehlender Transportsicherung.

    Hier in der Rangliste, muss man schon ganz schön weit runter scrollen, bis der 700er Epson erscheint.
    http://www.filmscanner.info/FilmscannerRangliste.html
    Diese Epson Scanner werden doch immer so hoch gelobt?

    VG Harald

  • Tut mir leid ich kann diese Rangliste nicht ernst nehmen, da ich seinerzeit einen Vergleich gesehen habe Epson 700 gegen Nikon 9000 der Nikon war im Dmax leicht besser und in der Schärfe nur so marginal, dass ich den Vorteil schon mit dem grösseren Format von 4x5 gegenüber 6x9 wieder locker egalisiert habe!
    Da will halt einer seine Dienstleistung verkaufen!

    Meine 2 cts. Armin

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  • Die Rangliste ist vielleicht interessant, wenn man KB scannen möchte. Für 4x5" oder größer entfällt der gesamte mittlere Block.
    Und bei der angestrebten Größe des Drucks ist die Auflösung des Saphir lange nicht ausreichend.
    Ich habe mit einem Dienstleister gute Erfahrung gemacht, der mit Imacon arbeitet und der preislich interessant ist. Es kostet natürlich immer Überwindung, die Negative in einem Briefumschlag auf die Reise zu schicken. -> http://www.drumscan.de

    Meist scanne ich allerdings meine Negative mit einem Epson V700. Ich bin mit den Ergebnissen zufrieden und bei SW ist der Dichteumfang ausreichend.

    Gruß
    Dieter

  • Keine eigenen Ergebnisse, aber ich möchte Euch diesen link nicht vorenthalten:

    http://blogtimes.info/nikon-d800-vs-4x5-grosformat-negativ/

    Hier geht es eingangs nur um den direkten Vergleich zwischen den Aufnahmen einer 4x5
    und einer Nikon D800 vom gleichen Standpunkt aus. Das 4x5-Negativ wurde mit einem Epson V700 eingescannt
    und dann die Ergebnisse verglichen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Autor bei der D800 ein Zommobjektiv verwendet
    und beim GF eine Festbrennweite. Also zumindest objektivmäßig Äpfel mit Birnen vergleicht.
    Interessant fand ich aber diesen Kommentar, ziemlich ganz am Ende:

    Jens Peter Randt sagt:
    3. Februar 2013 in 01:37
    so und jetzt kommts
    1. epson verkaufen
    2. contax zeiss 60mm 2.8 macro kaufen
    3. sonnen blende fürs zeiss kaufen (ca 7cm lang sollte die sein)
    4. mit der d800 das 4×5 abfotografieren und dann pano stitchen
    pusstet fast jeden trommelscanner weg

    Was sagen die Fachleute und wahren Profis dazu?
    Bin gespannt auf die kommenden Antworten.
    Guit Licht!
    Bruno

  • Nun ich habe ja auch eine D800 und so gut sie auch ist, nur mit stittchen kommt man an oder über das Niveau eines 4x5 inch Negativs. Ich denke ein noch besseres Werkzeug wäre nun die neue D810 weil sie keinen AA Filter mehr vorgeschaltet hat, nicht so wie bei der D800 E wo er sich gegenseitig einfach aufhebt, Filter verursachen immer einen zarten Verlust!

    Und ja fürs Web werde ich mir das ernsthaft überlegen, die 4x5 inch Negative einfach mit der D800 abzufotografieren. Eine Steigerung geht dann nur noch mit einer D810 und 6 Aufnahmen gesttiched von einem 4x5 und ca. 16 von einem 8x10 Negativ da sehen dann selbst die Trommler alt aus!

    FG Armin

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  • Zitat von "johnars"

    Nun ich habe ja auch eine D800 und so gut sie auch ist, nur mit stittchen kommt man an oder über das Niveau eines 4x5 inch Negativs.

    Ja, in der Version mit generischer Allaussage ein recht unseriöser Test.
    Scannerwahl, Filmwahl, und wer weiß welche Arbeitstechnik angewandt wurde.

    Wenn man in Hinblick auf Auflösung 4x5" ausreizen will, trommelscannt man z.B. einen sauber fokussierten Fuji Provia 100F,
    da sieht man im 4000dpi Scan (= 320 Megapixel Trommelscan) noch haufenweise Details,
    die man im 2000dpi Scan (= 80 Megapixel Trommelscan) noch nicht sieht.

    Negativfilm ist körniger und weniger auflösend,
    selbst ein Fuji Acros 100 oder Kodak TMax 100 Negativ sieht bei 4000dpi sehr viel körniger aus als Diafilm.
    Aber selbst da sollte man mindestens 80 sehr saubere Megapixel herausbekommen.

    Ich habe auch eine D800, aber die geht schon über A2 in die Knie,
    wo man vom Farbdia bei 4x5" noch 150cm x 100cm ordentlich gestochen scharf rausbringt.

    Grüße,
    Martin

  • Es ist eben vieles eine Frage des Anspruches, den man an die fertigen Ergebnisse stellt, in diesem Zusammnehang sicher auch die Ausgabegröße.
    Die von Martin vorgeschlagene Methode des Trommelscanners ist sicher technisch das Optimale, aber wer hat schon zu Hause einen Trommelscanner "herumstehen"? Wer sowieso schon eine hochwertige Digitale im Vollformat hat und dazu noch ein hochwertiges Makroobjektiv, wird dem "Abfotografieren" sicher zugeneigt sein. Und wenn dazu noch eine D810 zum Einstz kommt, bleiben nicht viele Wünsche offen...
    Gut Licht!
    Bruno

  • Hallo Bruno,

    Zitat

    Wer sowieso schon eine hochwertige Digitale im Vollformat hat und dazu noch ein hochwertiges Makroobjektiv, wird dem "Abfotografieren" sicher zugeneigt sein. Und wenn dazu noch eine D810 zum Einstz kommt, bleiben nicht viele Wünsche offen...

    Na klar, wieso denn auch nicht?
    Übrigens gibt es zur Thematik im internationalen Forum eine interessante Interessensgemeinschaft.
    Und zwar bastelt sich die Gruppe rund um Peter J De Schmidt einen DIY DSLR Scanner.
    Das ganze Projekt ist in mehrere Forenthreads aufgeteilt:
    * "DSLR Scanner: Workflow": http://www.largeformatphotography.info/forum/showthre…canner-Workflow
    * "DSLR Scanner: Light Sources": http://www.largeformatphotography.info/forum/showthre…r-Light-Sources
    * "DSLR Scanner: Scans and Comparisons": http://www.largeformatphotography.info/forum/showthre…and-Comparisons
    * "DSLR Scanner: Negative Stages": http://www.largeformatphotography.info/forum/showthre…Negative-Stages
    * "DSLR SCanner: Cameras and Camera Control Software": http://www.largeformatphotography.info/forum/showthre…ontrol-Software
    * "DSLR Scanner: Lenses": http://www.largeformatphotography.info/forum/showthre…-Scanner-Lenses
    * "DSLR Scanner: Camera Supports and Positioning": http://www.largeformatphotography.info/forum/showthre…and-Positioning

    Zwei Videos von den Geräten im Einsatz:
    http://www.youtube.com/watch?v=PXy7RJwIBAo
    http://www.youtube.com/watch?v=gmRHTausFls

    Zitat von "Bruno"

    Die von Martin vorgeschlagene Methode des Trommelscanners ist sicher technisch das Optimale, aber wer hat schon zu Hause einen Trommelscanner "herumstehen"?

    Klar, war auch nur auf den verlinkten Testbericht bezogen.
    Es hat mich nur die falsche Darstellung gestört,
    "D800 schlägt 4x5 in Punkto Auflösung",
    "Leute, finger weg von 4x5", wer nur die Auflösung sucht, greift gleich zu Digital".

    Das hat man eh hier auch schon erlebt: http://www.luminous-landscape.com/reviews/camera…0_vs_8x10.shtml
    und wurde hier in einem ordentlichen Vergleichstest berichtigt: https://www.onlandscape.co.uk/2011/12/big-camera-comparison/

    Grüße,
    Martin

  • Probiert es selbst aus und vertraut nicht auf Nachrichten aus dem Internet.
    Ich habe es probiert - s.o. - und werde meinen Epson V700 nicht sofort wegwerfen, zumal es beim stückweisen Abknipsen noch eine Reihe weiterer Probleme gibt, angefangen bei der völlig gleichmäßigen Leuchtfläche.
    Und ob das zusammengerechnete Foto nachher in der Tonwertverteilung so ist, wie eines, das in einem Stück gescannt wurde, ist noch eine ganz andere Frage. Bei den 20 Einzelaufnahmen, von denen im Artikel die Rede ist, muß eine entsprechende Antahl von Interpolationen und Tonwertangleichungen stattfinden.

  • Was soll denn passieren im Tonwertbereich?
    Mach einen Weißabgleich mit der Digi, kalibriere die Situation am Negativ oder Positiv mit Farbtafel.
    Und wenn du dir immer noch unsicher bist, bewege das Werkzeug und nicht das Werkstück.
    Grüße

  • irgendwie geht es mir auch um eine gewisse Arbeitsweise, wenn ich mit meiner Horseman auf Tour gehe, da würde ich weder von meinem Assi die Kassetten laden lassen, noch würde ich meine Negative in ein Fachlabor senden und auch nicht die fertigen Negative mit einer Digitalkamera reproduzieren. Für mich ist nicht nur das fertige Bild einer Aufnahme entscheident, sondern auch der Weg zu diesem Foto ist genau so wichtig, ich habe auch keine Mittelformat Kamera mit Innenlichtmessung. Wenn das nicht so wäre, hätte ich mein analoges Geraffel bei ebay verkauft und ich würde mit einer Nikon D810 meine sw Bilder erstellen.
    https://www.flickr.com/photos/28184865@N05/15262902880/

  • Ein Blick auf die Ausgangsfragestellung und eine Antwort dazu:

    Ich scanne mit einem Epson V700, bei dem ich die Vorlagenhöhe justiert habe (wegen des Fixfokus) mit einer Auflösung von 2400dpi. Die Scans vom SW-Negativ drucke ich bis A1 und bin mit den Ergebnissen zufrieden. Die Ergebnisse, die mir ein Dienstleister mit einem Imacon X5 geliefert hat, fand ich nicht besser.

    Hier könnt ihr euch einen Ausschnitt anschauen:

    https://dl.dropboxusercontent.com/u/9512640/Moers_Auschnitt.jpg

    Zur Orientierung ist hier das ganze Foto sichtbar - der Ausschnitt ist recht klein (Epson V700 - etwas in PS nachgeschärft - Grandagon 4.5/65mm auf TMAX100)

    https://www.flickr.com/photos/diet_sc…/in/photostream

  • Hallo,

    ich denke mal, was den V700 und vergleichbar betrifft, muß man immer auch betrachten:

    1. Was will ich am Ende mit dem gescannten Bild machen? (z. B. auf einem HD-Beamer an die Wand werfen --> 1920x1080 = 2 Mpixel, wow!)
    2. Wieviel Geld will ich ausgeben?

    Wenn Geld keine Rolle spielt, nimm einen Hasselblad X5!

    Vergleicht man Preis und Leistung, kommt der V700 gar nicht so schlecht weg. Ja, er schafft real nur ca. 2000, vielleicht 2200 dpi, das aber auch bei 8x10" Negativen. Als Flachbettscanner mit Durchlichteinheit ist er sicher beim Dichteumfang einem "richtigen" Filmscanner unterlegen, aber wenn man das digitale Bild am Ende von einem Dienstleister drucken lassen will, reicht es allemal. Ein Fotopapier (egal ob chemisch oder für Tintendrucke) schafft 5, max. 6 Blenden Kontrastumfang. Das schafft der V700 wohl auch.

    Gruß Tom
    P.S. Ich scanne mit einem V750, damals wegen Silverfast Ai und Target für Farbkalibrierung gekauft. Inzwischen nutze ich aber Vuescan Professional. Der V700 mit Vuescan ist durchaus eine Empfehlung wert.

  • Hallo Leute,

    nun will ich hier auch mal melden. Ich komme aus der digitalen Schiene, obwohl eigentlich habe ich ganz früher mal analog angefangen ...
    Am Anfang war ich auch der Meinung mit dem abfotografieren (5DMk II) komme ich auch bei MF und GF zum Ziel. Jou es geht. Bei MF (6x7) klappt das sehr gut. Bei 4x5 geht es nur noch mit stichen. Da ich digital auch Panos gemacht habe .... warum nicht?
    Leider musste ich für mich feststellen das gerade das stichen Von GF-Negativen z.T. sehr aufwendig ist. Es fehlen in vielen Bereich die Kontrollpunkte, automatische Kontrollpunktsuche ... Fehlanzeige. Vielleicht hätte mir eine präzise Verschiebung der Negative (bzw Kam) und ein entsprechenden Programm hier weiter geholfen.
    Inzwischen habe ich mir einen sehr alten Trommelscanner (Scanmaster 5000) geschossen. Das Teil ist zickig und die Software bockig (oder bugig ;)
    Wetscann ohne Mountingstation ist sehr fehleranfällig! Drymount geht ordentlich mit zufridenstellenden Ergebnissen.
    Mal meine subejktive Meinung:
    4 4x5 Negative mounten und scannen ca 2 h (0:30 für ein einzelnes Negativ ist aber unrealistisch)
    Die Auflösung mit max 4800ppi ist genial, aber bei GF nur selten (oder nie) erforderlich.
    Ich habe (subjektiv) den Eindruck das ich mit abfotografieren einer Belichtungsreihe und enfuse eine höhere Dichte schaffe. (muss ich mal mit dem Scanner weiter probieren, mometan klappt das nicht)
    Beide Verfahren lassen mich mit Staub und Kratzern alleine. Ich hätte nie gedacht das frische Negative so viele Problemzonen haben können, ich muss ich dringend meinen Workflow verbessern. Staub und Kratzer-Entfernung mit dem Korrekturpinsel kostet gut 1h Zeit pro Negativ!


    Mein bisheriges Fazit:
    Die beiden von mir praktizierten Verfahren haben Vor- und Nachteile. Nachdem was ich gelesen habe gilt das auch für die Negativ-Flachbettscanner.
    Alle 3 Verfahren sind mit Kosten verbunden.
    Ich glaube den allgemeingültigen Königsweg gibt es nicht. Man muss den für sich (halbwegs) passenen Weg finden.
    Vielleicht hilft es ja die Verfahren der Anderen eben genau bei diesen zu probieren. Das Angebot bei mir (in Wolfenbüttel) den Scannmaster mal zu testen steht.

    juergen

  • Ich habe einen Heidelberg Tango rumstehen^^ Außer Farbnegativ (dafür muss ich eine andere Software zum Laufen bringen) kann ich alles scannen.

    4x5 scanne ich mit 3000ppi, das gibt sehr schöne Ergebnisse, der Hauptunterschied zu Flachbettscannern liegt aber weniger bei der Auflösung als viel mehr Dynamik.

    Gute Qualität und leichte Handhabung schließen sich leider beim Scannen kategorisch aus, das musste ich mühsam lernen.

    Wer etwas Geduld hat und der Post traut, kann gerne bei mir ein paar Bilder scannen lassen.

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