1001 Gründe, warum ein GF-Foto misslingt - Sammelthread

  • Hallo,
    bin ja noch neu beim Planfilm und erleide noch einiges an "Bildausfällen"

    Man kann hier ja mal so zusammentragen, wie man es gerade wieder geschafft hat, ein Blatt Film zu verhunzen... (oder wie man es gerade noch retten konnte)
    Ihr Routiniers habt ja sicher euren workflow im Griff, aber wir Neulinge sind sicher noch kreativ im Fehler machen....

    Fehler im Timing des Schieberziehens sind ja sicher mannigfaltig, aber das scheitern geht sicher auch deutlich kreativer ...


    Mein Fall 1 vom Samstag: für 10x15 in Millionfalzmagazine habe ich alte Orwo NP20 geladen, um den Film in vivo zu testen an echten Motiven...
    War guten Mutes dann in der Duka, das alles geklappt hat...

    Beim Öffnen des Magazins im Dunklen nehme ich den Film raus, alles gut, bis ich plötzlich merke, dass sich vom belichteten Film in meiner Hand ein Blatt Papier löst un zu Boden segelt... =O
    Habe nicht gemerkt, dass der ("neue") Orwo überhaupt Trennblätter in der Packung hat (der Foma hat diese ja nicht) und beim Einlegen absolut nicht gemerkt, dass ich ein Blatt verschleppt hatte...
    Hab dann trotzdem entwickelt, weil ich ja noch 50%!Hoffnung hatte, das Blatt möge unter dem Film gewesen sein, aber war es natürlich nicht. Na ja, jetzt habe ich durch den Grundschleier des alten Films einen wunderschönen 10x15 Graufilter...
    Zum Glück hatte ich vom Motiv zwei Aufnahmen gemacht, die zweite war gut ... die Kirche in den Bildpräsentationen hier im Forum...

    Linhof forever! :thumbup: 6x9 III/ 9x12 II+III+V /10x15 II/13x18 II :thumbup:

  • Ich entwickle Planfilm in der Gummiringerl- oder Taco-Methode. Wie auch immer man sie nennt, entscheidend ist, welche Seite des Films außen ist. Idealerweise natürlich die nicht beschichtete.

    Neulich in der Dunkelkammer beim Rausnehmen des Films war ich leicht unkonzentriert, hatte plötzlich den Film in der Hand ohne zu wissen, mit welcher Seite er wie in der Kassette lag. Da habe ich die Nerven verloren, und anstatt das logische zu tun, nämlich einfach die Kerbung zu beachten, habe ich auf den 50:50-Joker gesetzt. Und verloren:

    Leider habe ich nur eines gemacht.

    LG Ralph

  • Ich dreh das Licht ab in der Duka und hab mir die Dose/Film und alles schön hergerichtet. Beim Einfädeln in die Spirale zwickt es und der Film läuft nicht wie sonst rein. Ich hab eine Zigarette im Mund und nehme die Spirale ganz nah zum Gesicht und zieh fest an der Zigarette damit ich besser sehe was ich mache. Es hat eine Zeit lang gedauert bis mir aufgefallen ist was ich da mache. Wie es „Klick“ gemacht hat hab ich die Spirale mit den Film in eine Ecke gepfeffert und das Licht angemacht und meine Zigarette fertig geraucht bevor ich den Film entsorgt habe.
    LG
    Adi

  • Zigarette in der Duka?

    Meine Frau würde mich prügeln!
    Aber ähnliches ist mir (auf andere Art) bei KB passiert.
    Irgend etwas an der Spirale hat nicht gewollt. Ich habe alles mögliche versucht, ging un wollte nicht. Beim x-ten Versuch ist mir der Film aus der Hand gerutscht und runtergefallen. Er war aber schon aus der Dose. So, und nun gehts runter auf den Boden, in die Knie und auf die Suche nach dem Film...
    Hat ne Weile gedauert, mein Fluchen war wohl durchs ganze Atelier lautstark zu vernehmen und als alles vorbei war und ich aus der Duka kam, grinsten mich 4 Lehrlinge schadensfroh an....

    Gruß
    Winfried

  • Fehler 2 hat mir ein paar Bilder am Anfang beeinträchtigt, bevor ich ihn gefunden hatte.

    Habe ein hochmodernes Symmar S 210 an der 10x15 verwendet, und war mir rechnerisch sicher, dass der Bildkreis den vollen Höhenshift gut erlauben müsste... ist ja ein 13x18er Glasklotz..
    Bei Aufnahmen bei Sonne hatte ich trotzdem on im Bild eine runde Vignettierung, also Bildkreis doch zu klein??

    Des Rätsels Lösung. Hatte am objekiv einen relativ "dicken" Linhof Gelbfilter drauf und dann eine mehrfach verstellbare neue WW-Gummi-Geli..
    Die hatte ich nach Normaler Bildwinkel- Erfahrung aus der shiftfreien Fotografie dezent nur auf Stufe 1 ausgestülpt... aber für den grossen Shift war das schon zu viel. Und draussen bei Licht von hinten ohne Dunkeltuch sieht man an den Rändern extrem schlecht, ob es vignettiert...

    Linhof forever! :thumbup: 6x9 III/ 9x12 II+III+V /10x15 II/13x18 II :thumbup:

  • Zitat
    Zigarette in der Duka?
    Meine Frau würde mich prügeln!

    Ja Winfried du hast ja nur eine Frau weil du ein Atelier hast.

    Du wärst schnell alleine wenn du wie ich die Wohnzimmer Einrichtung auf den Sperrmüll führen würdest und stattdessen eine Duka einrichten würdest. Ich muss zwar selber Kochen, Waschen und Bügelten aber ich bin der uneingeschränkte Herrscher in meinen Domizil und Rauche was das Zeug hält sogar im Bett. Mittlerweile hat sich das Fotozeug Stück für Stück in alle Räume meiner Wohnung verbreitet. Ein riesen Schneidetisch für Passepartout und Rahmung, Vakuumpresse, Topaz, Epson 3880 …… Ich hätte gar keinen Platz für ein Weibchen in meinem Nest. :D

    LG
    Adi

  • Ich meine so einen tread hat es schon mal gegeben, hier im alten Forum!

    Gruss Armin

    " You push the button and we do the rest."
    Kodak Werbespruch!
    Today
    "You push the button and the pixels do the rest"

  • Noch ein Beispiel:

    Kirche, Hauptaltar. Darauf steht eine wunderbare Monstranz aus dem 17. Jahrhundert. Gold über Gold und sehr filigran gearbeitet. Eine Augsburger Arbeit.
    Also beleuchtet, Aufheller gestellt, Graukarte davorgestellt, gemessen und was man noch so alles machen muß.
    3 Tage später waren die 3 Dias 13/18cm aus der Entwicklung zurück. Sie zeigten:
    eine wunderschöne Monstranz mit einer Gaukarte davor, mitten im Bild.
    Eines der Dias hing jahrelang bei uns im Tagesraum am Fenster als abschreckendes Beispiel....

    Winfried

    • Offizieller Beitrag

    Mich ärgert es immer wieder, dass die Schieber der Planfilm-Kassetten nur zwei Seiten haben (schwarz und weiss).

    Hätten sie drei Seiten, so könnte man bequemer zwischen "unbelichtet", "belichtet" und **ganz wichtig*** "Kassette enthält überhaupt keinen Film" unterscheiden.

    Ers neulich mal wieder schöne Aufnahmen mit leeren Kassetten gemacht... ;)

    Grüsse
    Andreas

  • Mich ärgert es immer wieder, dass die Schieber der Planfilm-Kassetten nur zwei Seiten haben (schwarz und weiss).

    Hätten sie drei Seiten, so könnte man bequemer zwischen "unbelichtet", "belichtet" und **ganz wichtig*** "Kassette enthält überhaupt keinen Film" unterscheiden.

    Ers neulich mal wieder schöne Aufnahmen mit leeren Kassetten gemacht... ;)

    Grüsse
    Andreas

    Über das Problem habe ich auch schon länger nachgedacht. Leider keine befriedigende Lösung, weil die DInger für eine dritte Seite doch zu schmal sind. Meine Priorität war daher: Weiß = unbelichteter Film, Schwarz = alles andere, sprich: Ist in der Duka zu behandeln. Und dort merke ich hoffentlich, ob ich den Film einlegen oder rausnehmen muß.

  • Machen wir anders.

    Die weiße Seite ist mit dem beschriftet, was drinnen ist, so z.B. "EPD" für den E-200 von Kodak.
    Wenn der Film belichtet wird, kommen die Daten drauf und wie er entwickelt werden soll. Alles in Kurzform und für einen Fremden natürlich nicht nachvollziehbar.

    Aber jeder von uns weiß, wo APX-100 oder EPD oder E64 drauf steht, da ist dieser Film auch drin. Ist die Kassette leer, wird alles, was draufstand, wegradiert. Keine Aufschrift = kein Film drin. Basta.
    Der Film (meist machen wir auf Dia 3 Belichtungen), der weggeschickt wird zum entwickeln trägt die Zusatzangebe "WN" was (für uns) bedeutet, Wolf Labor in Nürnberg Fürth, Normalentwicklung. Ist der Film zurück, werden die beiden anderen entsprechend gepullt oder gepuscht.

    Gruß
    Winfried

  • Hallo,

    Neulich bei uns am Rande des Naturschutzgebietes: Eine Biberburg und der Biber kommt gerade fröhlich angeschwommen.
    Ich freue mich fast tot, weil ich eine Kamera dabei habe. Während ich die Kamera ganz ganz vorsichtig und langsam von der Schulter nehme, setzt sich der Biber vor seine Burg und putzt sich. Kein Scherz!
    Ich werde nervös. Gucke auf das Display (ja, ja war ne Digitale) und sehe nichts, gar nichts. Denke: Das spiegelt bestimmt nur, sch... Digitalkram. Schalte auf Sucher um und sehe ... nichts, rein gar nichts. Bin der Verzweiflung nahe. Der Biber hört mich fluchen und guckt. Na super, denke ich, jetzt aber schnell. Biber guckt nochmal und ist weg.
    Ich verfluche die Digitalknipse und wünsche mir meine Linhof her, mit der wäre ich garantiert schneller gewesen. Und woran lag's? Objektivdeckel draufgelassen. Kein Scherz, leider wahr. Und die Moral von der Geschicht': Digitalknipsen sind gar nicht sooo schnell.

    Grüße Schwarzweißseher

  • Hallo,

    Einen habe ich noch - auch auf die Gefahr hin, mich hier als kompletten Deppen zu outen:

    Letzten Winter, alles schön weiß, ich also mit Kamera ins Moor - das allererste Mal mit Zonensystem im Gepäck.
    Bin hochmotiviert, finde auch ein tolles Motiv, friere nicht mal trotz Minusgraden, habe ja schließlich gerade ein 10-Kilo-Stativ plus mindestens 5 Kilo Ausrüstung ewig weit geschleppt. Baue alles auf und hole den Belichtungsmesser raus. Das erste mal Zonensystem, kein Problem, ist ja eigentlich ganz einfach.

    Will aber trotzdem auf Nummer Sicher gehen und mache erst einmal ne Lichtmessung - und mit den Werten ein Foto. Denke dann: Ist ja Quatsch, was du hier machst, das Dingen misst doch ein mittleres Grau. Ist ja aber alles weiß. Also Belichtungskorrektur. Zwei Blenden werden wohl passen. Mache ein Bild zwei Blenden heller. Denke dann: Aber es ist ja ein Negativ, müsste ich dann nicht eigentlich zwei Blenden dunkler beichten? Bin verwirrt. Mache vorsichtshalbe ein Bild zwei Blenden dunkler. Wähne mich so auf der sicheren Seite und packe alles ein und gehe weiter.

    Nach ein paar Metern denke ich: Moment mal, Zonensystem war doch irgendwie anders. Du musst ja eigentlich den hellsten Punkt anmessen, der noch Zeichnung haben soll und den dunkelsten und dann mal gucken. Also wieder zurück mit dem ganzen Krempel. Alles wieder aufbauen und mit dem Spotmesser das Motiv nach hellstem und dunkelsten Punkt ausmessen. Toll, bin begeistert von soviel Scharfsinn. Gilt als dunkelster Punkt nun dieses Astloch oder nicht? Ist das wichtig für meine Bildaussage, wie dieses Astloch später rüberkommt? Was habe ich überhaupt für eine Bildaussage? Bin verwirrt. Messe und messe. Habe schließlich zwei Werte. Wie weit durften die jetzt nochmal von einander abweichen? Überlege. Überlege weiter. Komme nicht drauf, halt noch nie gemacht das Ganze.


    Entscheide mich dazu, auf Nummer Sicher zu gehen, und einfach den Mittelwert zu nehmen. Mache mein Bild und packe wieder ein. Bin zufrieden. Gehe. Nach ein paar Metern meldet sich der Zweifel zurück: Funktioniert das Zonensystem wirklich so, wie du das jetzt gemacht hast? Bin unsicher und gar nicht mehr zufrieden. Hatte der olle Adams eigentlich mal erwähnt, wie man belichtet, wenn der Belichtungsspielraum gar nicht sooo groß ist? Die Zweifel setzen sich fort: Das kann doch eigentlich gar nicht sein, was du da gemessen hast: Sonnenbeschienener Neuschnee im düsteren Moor und dann liegen zwischen hellstem und dunkelstem Punkt nur so ca. drei Blenden? Bin verzweifelt. Mache jetzt einfach Belichtungsreihen - ganz ohne Zonensystem und nur mit gefühlter Belichtung. Sicher ist sicher.
    Naja, um es kurz zu machen: Die Bilder sind alle nichts geworden: Das Motiv war nix.

    Grüße Schwarzweißseher

  • Mich ärgert es immer wieder, dass die Schieber der Planfilm-Kassetten nur zwei Seiten haben (schwarz und weiss).

    Hätten sie drei Seiten, so könnte man bequemer zwischen "unbelichtet", "belichtet" und **ganz wichtig*** "Kassette enthält überhaupt keinen Film" unterscheiden.

    Ers neulich mal wieder schöne Aufnahmen mit leeren Kassetten gemacht... ;)

    Grüsse
    Andreas

    ....ungemalte Bilder....

    kennt der KB Fotograf, wenn im bei Bild 44 langsam dämmert, dass der Film doch nicht mit der Perforation gegriffen hat...

    zum Glück kommt man bei GF so ja nicht zu Bild 44...

    Und der Weg ist doch eh das Ziel...

    Linhof forever! :thumbup: 6x9 III/ 9x12 II+III+V /10x15 II/13x18 II :thumbup:

  • hatte plötzlich den Film in der Hand ... Da habe ich die Nerven verloren


    Wenn Einem plötzlich so ein Film in die Hand springt - Ruhe bewahren :)

    Was ich ganz gut kann, ist Farbfilm verknipsen - gelegentlich.
    Diesen dann gut ablagern, damit sich ein Versand mehrerer Farbaufnahmen für die Entwicklung lohnt, und dann nach Wochen vergessen, ob es nun Dia oder CN war.
    Ist genügend Zeit verstrichen, weiss ich auch nicht mehr was drauf war, na und sowas schick ich dann doch nicht zur Entwicklung, wer weiss, was da drauf ist...

    VG,
    Ritchie

    ...

  • Da wir hier bei Großbild sind:

    Dafür haben die Filme ja Kerben, an denen man "abzählen" kann, welcher Art von Film das gerade ist. Haben wir schon oft machen müssen, weil irgend ein Depp vergessen hat, es auf die Kassette zu schreiben...

    Winfried

  • Digitalknipsen sind gar nicht sooo schnell.

    Das Motiv war nix.

    Mir deucht, Du ziehst die falschen Schlüsse :)
    Nicht allzulange her, und ich muss es zugeben, weil ein Zeuge dabei war ( der übrigens Schuld hatte):
    Mühevoll den kostbaren CN, aus 4x5" zurechtgestutzt, in die 9x12 Blechkassette gefädelt, an die Müritz gefahren, die Kamera eingestellt,dem Bernd mal die 9x12 und das Eurynarzur Begutachtung überlassen, ,anschliessend und Licht gemessen, mir nebenbei noch ein paar Geschichten angehört, 2 Aufnahmen gemacht - die beiden Bilder sind Schwarzweiss geworden !

    Wegen unserem Gesabbel bei der Einstellerei hatte ich vergessen, die Blende zu schliessen; das viel mir nach den Aufnahmen ein,0der auf, und ich machte eben noch zwei in SW :)

    VG,
    Ritchie

    ...

  • Hallo,

    Ja, falsche Schlüsse ziehen kann ich gut
    Wir hatten früher im Labor der Zeitung einen riesigen Entwickler stehen, weiß leider die Marke nicht mehr, in den man nur die Dose mit dem Film einlegen musste, auf nen Knopf drücken und nach einiger Zeit war der Farbfilm entwickelt.
    Es sei denn, man ist so schlau wie ich, und spult einen Schwarzweißfilm ein. Ich habe sogar mit am lautesten gelacht, als ein Kollege aus dem Labor kam, und darüber gelästert hat, wie blöde man denn wohl für sowas sein müsse. ... Bis ich dann meinen Film gesehen habe.

    Grüße Schwarzweißseher

  • Über das Problem habe ich auch schon länger nachgedacht. Leider keine befriedigende Lösung, weil die DInger für eine dritte Seite doch zu schmal sind. Meine Priorität war daher: Weiß = unbelichteter Film, Schwarz = alles andere, sprich: Ist in der Duka zu behandeln. Und dort merke ich hoffentlich, ob ich den Film einlegen oder rausnehmen muß.

    man könnte ja eine Briefwaage mitnehmen und die Magazine mit den Tara beschriften...
    Wenn die Waage genau genug ist, sollte man eine leere von einer vollen unterscheiden können.

    Oder eben sauber kennzeichnen...
    Auf meinen (alten) Kassetten kleibt ein Permanentaufkleber mit "leer/voll/belichtet" und welche Zustand zutrifft, das markiere ich mit einem Stück farbigen Elektroisolierband... die kann man leicht nach der Aufnahme versetzen...
    Dasselbe System dafür, welcher Film geladen ist, und dann noch eine Magazinnummer.

    Linhof forever! :thumbup: 6x9 III/ 9x12 II+III+V /10x15 II/13x18 II :thumbup:

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