Makro bzw. Mikro

  • Hallo zusammen,

    nachdem meine gebastelte Cambo Master nun einsatzbereit ist und gerade Schmuck auf der Agenda steht, würde ich die Gute natürlich hierfür gerne verwenden.
    Allerdings fehlt mir hier noch die passende Linse.
    Ich würde gerne einen Ring (als kleinstes Objekt) formatfüllend auf 4x5 abbilden.
    Nach meiner Rechnung (Bildkreis ca. 155mm und Ring 35mm) käme dabei eine notwendige Vergrößerung von ca. 5:1 heraus.
    Da landet man ja schon bei Lupenobjektiven?
    Oder kann man auch mit Retro-Spielereien auf die benötigten Werte kommen?
    Bei den Lupenobjektiven ist mir nur die Componon-Serie geläufig, was gibt es denn da evtl. noch?
    Hat jemand von euch Werte bzgl. Bildkreis? Ich denke, dass bei der zu erwartenden Schärfentiefe (extrem gering), die Möglichkeit der Schärfendehnung durch Verschwenkung extrem wichtig ist, da ich vom unsäglichen
    Focus-Stacking die Nase voll habe...

    Fragen über Fragen :D:D

    Bin für alle Tips dankbar

    LG
    Kai

  • Ja du brauchst wirklich ein Lupenobjektiv, alles andere kannst echt vergessen! Du brauchst dann aber auch noch ein Objektivbrett welches konisch ausgebaut ist, sonst hast du immer Probleme mit dem Licht auf die Frontseite zu bringen weil die Kamera abschattet!
    Da ich nur sehr bescheidene Erfahrung habe in dem Bereich, kann ich dir nur sagen das ich mit meinem Schneider 80mm Lupenobjektiv ziemlich lange geübt habe, bis die Schärfe da war wo ich sie wollte!
    Ob es mit einem kürzeren so um die 25mm einfacher wäre weiss ich nicht! Aber man hätte jedenfalls weniger Probleme mit der Schärfentiefe!

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  • Hallo Johnars,

    ich denke es müßte eigentlich schon ein Objektiv >=80mm sein, da sonst der resultierende Bildkreis so klein würde (zumindest nach dem was ich über die Objektive gefunden habe), daß ich es gleich im KB machen könnte.
    Das mit dem Konus ist ein guter Tip und einleuchtend!
    Das entsprechende Board würde ich mir dann selber herstellen. Nun muß ich aber erst einmal die optimale Linse finden.

  • Nach meiner Rechnung (Bildkreis ca. 155mm und Ring 35mm) käme dabei eine notwendige Vergrößerung von ca. 5:1 heraus.
    Da landet man ja schon bei Lupenobjektiven?


    Zumindest gibt das ordentlich Auszug, den Deine Kamera vielleicht gar nicht hergibt ?
    Landen wirst Du in einem Aufbau, der solide dastehen muss, sonst ist die fusseliggeringe Schärfe auch noch dahin..

    Die Die Kamera kurz halten und die Aufnahme in z.B nur 4:1 ausschnittvergrössern ginge aber sicher auch...

    Der Bildkreis wird mit zunehmendem Auszug grösser, die Brennweite (Bildwinkel) können also klein gehalten werden.


    Ja du brauchst wirklich ein Lupenobjektiv, alles andere kannst echt vergessen!

    Hallo, Johnars,

    was spricht Deiner Erfahrung nach gegen die Verwendung eines Vergrösserungsobjektives ( in Retrostellung) in desem noch überschaubaren Masstab?
    Ich hätte für (meine eigenen Ansprüche ) keine Bedenken, solange der Aufbau stabil dasteht.

    Blöd ist aber allgemein bei solchen Masstäben, nicht nur hinsichtlich der Ausleuchtung, das Fummeln unmittelbar vor dem Objektiv .


    VG,
    Ritchie

    ...

  • Zumindest gibt das ordentlich Auszug, den Deine kamera vielleicht gar nicht hergibt; landen wirst Du in einem Aufbau, der solide dastehen muss.

    Die Aufnahme in z.B nur 4:1 ausschnittvergrössern ginge dann sicher auch.

    Interessanter Aspekt, den ich (natürlich) noch gar nicht bedacht habe...
    Meine Bank ist wirklich nicht die längste und eine Verlängerung habe ich leider (noch) nicht, von weiteren Balgen oder Zwischenstandarten mal ganz zu schweigen....
    Hier ist evtl. die Verwendung eines langen Tubus ein Teil der Lösung?
    Zum einen verhindert man die Einspiegelung zum Teil, zum anderen nimmt man einen Teil des Auszuges vorweg ?(

    was spricht Deiner Erfahrung nach gegen die Verwendung eines Vergrösserungsobjektives ( in Retrostellung) in desem noch überschaubaren Masstab?
    Ich hätte für (meine eigenen Ansprüche ) keine Bedenken, solange der Aufbau stabil dasteht.


    VG,
    Ritchie

    Das war ja auch einer meiner gedanklichen Ansätze...
    Hast du evtl. Erfahrungswerte oder könntest mir einen Tip geben, welche Linsen sich eignen würden?

    LG
    Kai

  • Ein wenig schon, ja, aber es würden mich mal Deine Anforderungen oder besser das Einsatzziel interessieren.
    Ich kenne bisher nur die Vorgabe 5:1.

    Prinzipiell sollte m.E. ein erstklassiges Vergrösserungsobjektiv keine Hürde darstellen; die Dinger sind schliesslich für grosse Masstäbe bei jeweils kurz entfernter Bild-und Objektebene gebaut, nur eben andersrum :)
    Ja, aber was machst Du nun, Farbe, Katalog, Monitor, 150cm Ausdrucke...
    Ich kann für diese spezielle Aufgabe meine Erfahrungen nur in Relation zu meinen eigenen Anforderungen spiegeln, und ich suche dort inzwischen eher die Unschärfe, weil die Schärfe so schwer auszumachen ist :)
    Scheimpflug, musste ich feststellen, hat bei extremem Makro auch seine Grenzen, ebenso wie Abblenden.


    Man müsste schnell mal ausrechnen, ob ein 50er schon reichen würde (Bildkreis), ich hab aber mangels Eigenbedarf grad nicht vor Augen, wie sehr sich bei 5:1 der Bildkreis ändert - bei 1:1 ist er ja bereits doppelt so gross, weiter weiss ich formelmässig nicht, das probier ich in der Praxis einfach aus und stiess bisher nie an Grenzen..

    Nach hinten wird die Kamera jedenfalls die 6-fache BW benötigen (5plus1), wenn ich grad nicht irre; vorne klebst Du wie gesagt fast am Ring mit der Linse, wenn Du eine kurze BW nimmst
    ( bei 50mm und 1:1 !) wärst Du immerhin "noch" knappe 100mm entfernt, aber bei 100mm schon 200mm).
    Ein kleines Formelbüchlein hilft, solche Fragen im Vorfeld abzuklären, kann ich nur empfehlen.

    Eine kurze Linse bringt also mehr Stabilität in den Aufbau, aber vornerum erschwerte Konditionen; man muss ja nach dem Fokussieren mindestens noch abblenden, ohne das Motiv zu verschieben, oder sich die Pfoten an der Lampe zu verbrennen :)
    Die Lampen sind übrigens bei mir deswegen so dicht dran, weil ich a) keine Bessere habe, und b) der Masstab richtig Licht saugt.
    Bei 1:1 brauchst Du ja gegenüber Unendlich schon das Vierfache an Licht...

    Mal horchen, was Armin sagt, der hatte sicher hohe Anforderungen an Seine Auftragsarbeiten.

    ...

  • Hm,

    mit einem Vergrößerungsobjektiv wird er nicht all zu weit kommen.
    Nicht der Schärfe wegen, nein, die Blende wird nicht ausreichen. Componon und Rodagon gehen bis f:16, manche auch einen Tick weiter, also gg. f:22.
    Das dürfte bei vollem Scheimpflug und allen Tricks bei einem Maßstab von 5:1 aber noch nicht reichen. Ich gehe dabei aber nicht von einem Ehering, sondern von einem Ring mit Edelstein aus.
    Empfehlen würde ich (was bei ihm aufgrund des Auszugs aber nicht geht) ein APO-Ronar 240mm. Bei dem reicht die Blende bis 256 und die Optik ist auch dafür gemacht.

    Generell sind solche Maßstäbe, zumindest bei einer Werbeaufnahme, sinnlos. Wir hatten solche Aufgaben auch schon mal. Reqiusiten gehen schon mal garnicht, man würde nur Farbkleckse erkennen. Also auf einem neutralen Papieruntergrund, ggf. farbig.

    So eine Aufnahme geht heute eigentlich nur digital und mit dem verfluchten Stackung, das ich auch nicht mache. Soweit ich mich erinnere, haben wir bei der ähnlichen Aufgabe nix vernünftiges hinbekommen, zumindest nicht das, was wir und der Kunde uns vorgestellt hatten.

    Kurzum: Kleineres Format (6x7 oder 6x9 Kassette an der Fachkamera) und das Symmar 120mm oder 150mm. Auch ein Super Angulon 90mm dürfte schärfenmäßig noch gehen.

    Gruß
    Winfried

  • Blende ist ein Argument !
    Mit f/16 ist nüscht zu löten.

    Etliche Vergrösserungsoptiken passen aber durchaus in einen normalen Verschluss, deswegen kommt er plötzlich wieder deutlich weiter als "nicht weit" :)
    Ich bekam hier vor Langem den Tip, ein Componon S in einen Copal zu schrauben, und das klappt wunderbar, als Makrolinse.
    Ich hatte das dann mal im Vergleich getestet, zu meinem 150er Nikkor W, und dieses sieht mir auch nicht unbedingt schlechter aus.

    Ich bin aber kein Mikroskoptester, mir genügt die Qualität meines Abzuges - und 5:1 hatte ich auch nicht getestet bzw mit den Beiden geknipst. Nur 1:1 bis 2:1.

    Meines Erachtens entscheidet bei der mikrobischen Schärfentiefe die Stabilität des Systems, eine gute Planlage des Filmes in der richtigen Ebene, und die eigene Fähigkeit zum Fokussieren noch eher über Top oder Flop als das Objektiv, solange man nicht mit Spezialgeschossen anrückt, oder sehr hohe Ansprüche hat.

    Da diese Optiken ja nicht teuer sind, vielleicht sogar schon in der Kiste liegen, würde ich, solange hier kein weiterer Tip folgt, einfach mal ganz unbedarft ran an den Fisch.

    Wenn Du etwas Abstand hältst, klappts auch besser mit der Schärfe, natürlich zu Lasten des Masstabes.
    Aber wo doch heute von KB auf 50x60cm und mehr vergrössert wird, werden wir das mit GF doch auch noch hinbekommen :)

    Bleibt also die Frage der Schärfentiefe, und ob Du als Stacker damit leben könntest...

    VG,
    Ritchie

    ...

  • Meines Erachtens entscheidet bei der mikrobischen Schärfentiefe die Stabilität des Systems, eine gute Planlage des Filmes in der richtigen Ebene, und die eigene Fähigkeit zum Fokussieren noch eher über Top oder Flop als das Objektiv, solange man nicht mit Spezialgeschossen anrückt, oder sehr hohe Ansprüche hat.

    Es wird kein Film verwendet - die Planlage ist deshalb erst einmal nicht das Problem ;)
    Es geht dabei um Messe- bzw. Werbeposter in großer Größe (genaue Endmaße habe ich noch nicht). Natürlich könnte ich (wie gewohnt) die 42MP des KB`s nehmen (gestackt) und erhalte so ja schon native 60x40cm.
    Da aber ein bedeutend größeres Endformat (es soll ca. 180cm lange Kante werden - wie gesagt genau hab ich es noch nicht) wäre ich aber schon bei einer 3-fachen digitalen Vergrößerung, die zwar sicherlich noch gut in den Griff zu bekommen ist, aber eben alles andere als optimal.
    Da die GF ja nun da ist und mit den Hufen scharrt, hatte ich halt die Idee, die Aufgabe mal so herum anzugehen.

    Ich verstehe aber den Tip noch nicht so ganz, das Componon in ein Copal zu schrauben.
    Was wird denn dadurch gewonnen?

    LG
    Kai

  • Gewinnen? Blendenzuwachs.
    Der Copal geht weiter zu als der orchinale Blendenkörper des Componons.
    Ausserdem, was soll ich sagen - man gewinnt zusätzlich einen Verschluss.

    Was nun bei 1,80 Kantenlänge rauskommt, kann ich Dir aber nicht sagen, mach ich ja nicht so oft :)
    Digitales ist mir noch komplizierter, da weiss ich nicht mal wo der Starter ist, sorry.

    VG,
    Ritchie

    ...

  • Recht hat er, der Ritchi, mein Componon-s 5,6/135 geht bis Blende 45 im Verschluss. Das sollte auch günstig zu bekommen sein, wird aber auch nicht ständig angeboten.
    Ein Super-Angulon 90 würde ich eher nicht nehmen.
    Bei Wikipedia Schneider Kreuznach findet man schnell viele Einträge möglicher Lösungen: https://en.wikipedia.org/wiki/Schneider…nd_macro_lenses
    und zu Rodenstock: https://en.wikipedia.org/wiki/Rodenstoc…nlarging_lenses

    Ronare, Clarone usw. sollte die Aufgabe doch prima lösen.

    Was für ein digitales Rückteil soll denn an der Cambo hängen?

    LG

  • Ich würde dann eher das: http://www.ebay.com/itm/Nikkor-AM-…qsAAOSw8w1YBLpy
    http://www.ebay.ch/itm/CARL-ZEISS…0-/311347081853
    http://www.ebay.ch/itm/like/39154…3332&rmvSB=true

    http://reduto.ch/Lupenobjektiv?…h=Lupenobjektiv

    Ich kenne keinen der Verkäufer, aber das Problem bei den Vergrösserungsobjektiven dürfte bei den eher kürzeren der Objekt Abstand sein, dass du da noch Licht von vorne draufkriegst. Bei einem Massstab von 5:1. Ich würde vermutlich mit MF arbeiten, also die GF Kamera aber eine MF Kassette verwenden. Denn sobald das Format kleiner wird musst auch nicht ganz so nahe ran an das Objekt und hast sofort auch mehr DOF Schärfentiefe!
    Alle f9 Objektive sind kaum zu fokussieren, denn beim Massstab 5:1 wird es extrem Dunkel auf der Mattscheibe selbst bei einem f 5,6 Objektiv! Der Vorteil von Lupenobjektiven ist es ja das die das Objekt vergrössern!

    Gruss Armin

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  • 1,8 Meter Kantenlänge?

    Ansich ist das kein Problem. Wir haben das schon mit der Fuji Finepix S2pro gemacht, und die hatte nur 12,4 Millionen Pixel. Die Aufnahme haben wir für Thalia und Hugendubel zur Schaufensterwerbung auf 2,5 Meter vergrößert und die Aufnahme war im Schaufenster scharf.
    Man muß dabei ja auch den Betrachtungsabstand mit in die Rechnung einbeziehen. Du stehst vor einem solch großen Bild mindestens in 3,5 Metern Abstand, um es komplett zu sehen. Natürlich sieht man die Unschärfe durch die Inerpolation, wenn man auf 50cm herangeht. Aber das macht keiner, da er dann das Bild nicht mehr sieht.

    Der Trick ist der der Auflösung. Meine Kameras arbeiten grundsätzlich im Modus mit 406dpi, d.h. im achziger Druckraster. Bei einer solchen Großvergrößerung und dem genannten Betrachtungsabstand reichen aber 100dpi völlig aus. Den Rest kann man dann gleichzeitig hochziehen und es wird passen.

    Ich rede hier jetzt mal nicht von Großbild und Optik, sondern von der Postproduktion, über den Rest haben wir ja schon ausführlich gesprochen.

    Gruß
    Winfried

  • Der Vorteil von Lupenobjektiven ist es ja das die das Objekt vergrössern!

    Wie weit wäre man denn bei einem Lupenobjektiv von 100mm vom Objekt entfernt, und wie lang ist der Auszug damit, bei 5:1 ?
    Verstehen tu ich das jetzt nicht, weil eine Vergrösserung in der Brechungskraft der Linse begründet ist, und in Dioptrin angegeben wird, welche widerum in Brennweitenmillimetern umgerubelt werden können ??
    Oder setzt sich ein Lupenobjektiv aus 2 Optiken zusammen, wie bei einem Mikroskop?
    Da muss man aber auch ganz schön ran ans Motiv...

    Ich würde vermutlich mit MF arbeiten ...Denn sobald das Format kleiner wird musst auch nicht ganz so nahe ran an das Objekt und hast sofort auch mehr DOF Schärfentiefe!

    Bei definiertem und gleichbleibendem Masstab ist es egal, welches Format man nimmt- hier gibt nur die Brennweite den Abstand zum Motiv vor.

    Andererseits geht man mit MF zwangsläufig einen Schritt zurück, weil sich 5:1 gar nicht formatfüllend darstellen lässt.
    Das gibt dann widerum mehr DOF, dann aber eben einen kleineren Masstab.

    Ich denke auch, Du meinst das so; es liest sich aber u.U., als sei das Format selbst für Beschriebenes verantwortlich.

    VG,
    Ritchie

    ...

  • Also zum einen: Makro ist mit GF nicht so simpel, wie es auf den ersten Augenblick scheint. Ich habe selbst schon vor etlichen Jahren Aufnahmen von den Schuppen eines Schmetterlings auf 4x5" gemacht: die Bewältigung der Schwingungen durch einen kurz abbrennenden Blitz (die meisten Studioblitze eignen sich da eher weniger...) ist sehr wichtig für eine saubere Schärfe. Vgr-Objektive sind sehr gut in Retrostellng (Adapter bei e..y) oder Du nimmst M-Compone (28, 50 und 80 mm) ohne Retro-Montage bzw die anderen üblichen Verdächtigen. Bei 1:1 ist der nutzbare Bildkreisdurchmesser z.B doppelt so groß, wie bei 1:00. alledings wird aus der gravierten Blende 22 dann eine reale 45.... Die vor allem bei KB schreckliche Beugungsunschärfe ist bei GF erträglicher, da ja nicht so groß nachvergrößert wird. Habe auch viele Makros auf 18x24-Dia gemacht, die dann wegen der Verkleinerung beim Druck super scharf erschienen. Die Beugung durch die Raster-Vorbelichtungsblenden (bis 375 bei einigen meiner Repro-Objektive) können, wenn man es nicht übertreibt, das Bildergebnis nur wenig beeinflussen und dadurch durchaus hilfreich sein. Die großen Druckformate werden für Großflächenwerbung (z.B. 18-Bogen-Plakate) vo einem Datensatz erzeugt, der eigentlich für einen Druck in A3 bei 60-er Raster vorgesehen ist. Das ist dann die berühmte Rasterprojektion. Ein zu großer und zu fein aufgelöster Datensatz wirkt in der Betrachtung des vollen Formates unschärfer als der obige Datensatz für A3! Also achte auf einen gut schwingungsfreien Aufbau und belichte nur, wenn nicht gerade draußen ein LKW oder die Bahn entlangfährt. Gut hat sich bei mir bewährt, die Sinar senkrecht an einen Studio-Stativ, welches diesen Namen auch verdient hat, zu befestigen und das zu fotografierende Objekt auf einen Standarte mit eingelegtem Hintergrund an eben dieser Bank zu befestigen. Somit hast Du einen Feintrieb zur Schärfeeinstellung und das Ganze schwingt in sich und nicht gegeneinander! Wichtig: bei allen Makroaufnahmen wird nicht die Kamera wie üblich scharf gestellt, sondern mit dem Auszug legt man nur den Maßstab fest. Die Scharfeinstellung geschieht nur durch eine Relativbewegung von der feststehenden Kamera zum Objekt!

    Viel Spaß und vergiß die Belichtungsverlängerung einschließlich Herrn Schwarzschild nicht!

    VG Thomas

    Der Fotograf zum Maler: Geiles Bild - mit welchem Pinsel gemalt?

  • Hallo, Thomas,

    danke für Deine Unterstützung.
    Vielleicht kannst Du noch das Mysterium Lupenobjektiv aufdecken, es läge mir sehr am Herzen, hier einmal Klarheit zu gewinnen.

    Zur vorgeschlagenen Fokussierung macht sich auch ein rollbarer Aufbau hervorragend.
    Bei normalen Aufnahmen noch vernachlässigbar, kriegt man bei Makroaufnahmen ja schnell ein Problem damit, den gewünschten Masstab einzuhalten und dann auch noch in der Schärfe zu bleiben.

    Das Herumgescharre mit dem Stativ ist kaum zu gebrauchen für eine präzise Einstellung.
    Meine Plaubel erhielt eine selbstgebaute Spinne auf Rädern unters Stativ, und so richtig flutschen tut es mit der Globica und ihren 4 Rollen unterm bordeigenen Studiostativ.
    Dank Dreipunktstatik in der Kamerahalterung geht die auch ganz gut in der Waagerechten, oder in diagonaler Draufsicht.

    VG,
    Ritchie

    ...

  • Nur noch als Erweiterung:

    wenn ich bei größer 1:1 aufnehmen möchte und die Kamera horizontal steht, dann sollte man 2 Bankhalter und 2 Stative verwenden. Den Aufbau, der ja in diesem Fall recht klein ist, kann dann eine zweite Person in den gewünschten Focus bringen. Oder man hat ein massives Studiostatib wie z.B. das Linhof Studiomatic II oder ein Cambo oder Plaubel.
    Auch nicht gerade einfach....
    Beim Blitzen mit kleineren Blitzanlagen bewährt sich die Offenblitzmethode (Hutmethode). Der Verschluß ist offen, die Blende eingestellt, man hält den Kassettenschieber vor die Optik und blitzt mit dem Blitzbelichtungesmesser und dem Kabel. Ist man vorsichtig genug, funktioniert das immer recht gut und man kann mehrmals blitzen. Hatten wir selbst bei unserer starken Anlage bei Autos schon machen müssen, wenn wir auf Blende 64 oder 90 gehen mussten.

    Gruß
    Winfried

  • Moin, Winfried,

    Der Tip, mit offenem Verschluss zu arbeiten, ist gut, das eliminiert zusätzliche Erschütterungen.
    Ich mach das meist im Dunklen, die Belichtung erfolgt bei mir über den Lichtschalter.

    Ob nun 2.Stativ, oder ein Sideboard als zusätzliche Auflage, Hauptsache, die lange Kamera wird am Schwingen gehindert.
    Ich will mal festhalten, dass überlegtes Vorgehen und ein vernünftiger Aufbau wichtig sind, aber Makro im GF auch mit normalen Hausmitteln funktioniert, bevor der Eindruck entsteht, ohne prof. Studioeinrichtung sei da nichts zu machen.
    Spass macht es noch dazu :)
    Zumindest, wenn man die Frustpunkte ausgeschlossen hat.

    Das Objekt in eine grösstmögliche Schärfe zu bringen, ist nicht ohne, aber das Gegenteil, die minimale Schärfentiefe bei grossem Masstab, hat auch enormen Reiz.

    VG,
    Ritchie

    ...

  • Hallo, Thomas,

    danke für Deine Unterstützung.
    Vielleicht kannst Du noch das Mysterium Lupenobjektiv aufdecken, es läge mir sehr am Herzen, hier einmal Klarheit zu gewinnen.

    Zur vorgeschlagenen Fokussierung macht sich auch ein rollbarer Aufbau hervorragend.
    Bei normalen Aufnahmen noch vernachlässigbar, kriegt man bei Makroaufnahmen ja schnell ein Problem damit, den gewünschten Masstab einzuhalten und dann auch noch in der Schärfe zu bleiben.

    Das Herumgescharre mit dem Stativ ist kaum zu gebrauchen für eine präzise Einstellung.
    Meine Plaubel erhielt eine selbstgebaute Spinne auf Rädern unters Stativ, und so richtig flutschen tut es mit der Globica und ihren 4 Rollen unterm bordeigenen Studiostativ.
    Dank Dreipunktstatik in der Kamerahalterung geht die auch ganz gut in der Waagerechten, oder in diagonaler Draufsicht.

    VG,
    Ritchie

    Hallo Ritchie, Du hast richtig erkannt, daß das, was ich oben erwähnt habe, nämlich bei festem Auszug die Kamera als Ganzes oder eben das Objekt zu bewegen, im Makro-Bereich das sinnvollste Vorgehen ist. Winfried wies ganz richtig auf die Verwendung eines Studio-Säulenstatives der 2-Zentner-Klasse hin. Lupenobjektive sind kein Mysterium. Die Einteilung der Objektive erfolgt (neben anderen Kriterien) durch die Nennung des Arbeitsbereiches. So sind Landschafts-Objektive in der Regel für Abbildungsmaßstäbe über 1:30 optimiert (versuche einmal, mit einem 360-mm-Tessar eine Nahaufnahme zu machen, Du wirst sie nicht mehr scharf gestellt bekommen), Portrait-Objektive auf Maßstäbe zwischen 1:10 bis 1:2, Makroobjektive bei kürzeren Brennweiten (so um die 120 mm) auf Maßstäbe von 1:5 bis 5:1, bei längeren Brennweiten (210 mm und 300 mm) für Maßstäbe zwischen 1:2 und 2:1. Die Lupenobjektive sind stets nur für vergrößernde Maßstäbe geeignet. Das kann bei 2:1 bei den 120-ern und 100-ern anfangen und geht bis 40:1 bei den 10 mm Objektiven. Eigentlich scheiden sich hier die (wissenschaftlichen) Geister, die oft schreiben, daß bei Maßstäben über 20:1 nur noch zusammengesetzte optische Systeme, sprich Mikroskope anzuwenden seien. Auf Grund der dadurch ereichbaren kürzeren Bauformen und dem dadurch helleren Mattscheibenbildern sicherlich verständlich. Nur wird eben von den normalen Mikroskopaufbauten keine Bildfeldaufzeichnung für Großformatsysteme erreicht. Das geht nur mit Projektiven anstelle der normalen Okulare und Kameralängen über 250 mm, mit alten Apochromaten in Verbindung mit Homalen oder Kameraansätzen mit Bildversetzungslinsen (zuletzt bis 4x5" geliefert).
    Die letzten in Deutschland gerechneten und gefertigten Lupenobjektive waren meines Wissens nach die M-Componone von Schneider-Kreuznach. Ein Makrofreund hat mir mal gesagt, das wären nur umgekehrt montierte Apo-Componone (also Vergrößerungsobjektive) wodurch sich ergibt, daß man solche in Retro-Stellung sinnvoll auch für Lupenaufnahmen einsetzen kann. Die notwendigen Adapterringe bietet ein spanische Anbieter auf e...y an. Nach Messungen von Kurt Wirtz aus der Schweiz sind auflösungsmäßig die El-Nikkore 1:2,8 / 50 mm bei Blende 3,8 äußerst gut und werden gerade beim Focus-Stacking erfolgreich verwendet. Eine andere Methode, die ich aber auf Grund der demontierten Einrichtung Euch nicht mehr zeigen kann, projezierte einen sehr dünnen Lichtstreifen auf das Objekt, welches bei geeignter Lage des Objektes dieses wie in einem Scannvorgang abtastete (Festposition der Spaltlampe mit der stabförmigen Sammellinse zum Objektiv, Kamera wurde mit konstante Geschwindigkeit verfahren, Arbeit in der Dunkelkammer). Es gab in Europa nach Meinung von kompetenter Seite nur ca 10 Fotografen, die das konnten. Mein Großvater hatte mit mir eine solche Einrichtung für die Mentor Panorama 13x18 (auf einer Schlittenführung mit Gewindespindelantrieb und Antrieb mittels spannungsgeregeltem Gleichstrom-Getriebemotor gebaut). Als Objektive verwendeten wir das 150-mm-Apo-Germinar W und das 120 mm S-Tessar in Retrostellung.
    Für die Steigerung der Tiefenschärfe mit M-Compononen und Vergrößerungsobjektiven baut die Firma Zörkendörfer sog. Tiefenschärfedehner, das sind kreisrunde Lochblenden, die vor das Aufnahmeobjektiv gesetzt werden und so zu besonders kleinen Blenden führen (empfehlenswert, aber bitte nicht übertreiben wegen der Beugung).
    Ab hier hilft nur noch eigenes Probiern und Testen!

    Viel Spaß!!!!

    Thomas

    Der Fotograf zum Maler: Geiles Bild - mit welchem Pinsel gemalt?

  • Die Lupenobjektive sind stets nur für vergrößernde Maßstäbe geeignet. Das kann bei 2:1 bei den 120-ern und 100-ern anfangen und geht bis 40:1 bei den 10 mm Objektiven.

    Hallo, Thomas,

    vielen Dank für die Erklärung - ich glaube es hat sich für mich das angebliche "Mysterium" in Luft aufgelöst.
    Die Dinger machen natürlich keinen Bogen um die Physik, sondern sind stinknormale Linsen.
    Das Geheimnis dahinter scheint mir einzig die Brennweite: um die Kamera, also den Auszug, weitestgehend kurz zu halten, wird die Brennweite bei extremen Masstäben ebenfalls extrem kurz gehalten.
    Das wird deshalb funktionieren, weil sich bei diesen Masstäben auch der Bildkreis stark vergrössert.

    Die Geschichte mit den umgefriemelten Apo-Compononen glaub ich gerne; auch mein 150er Nikkor sah mir verdächtig ähnlich wie mein Componon S aus.

    Da 20:1 nicht mein Metier ist, werd ich auch kein Lupenobjektiv brauchen, und Homale - Zeiss hat mir eben erklärt, was das ist - auch nicht. Das wird dann doch sehr speziell...

    Der Zörkendörfsche Tiefendehner ist eine feine Anregung; danke für den Hinweis, und das Abdriften in Deine spektakulären Tätigkeiten !

    VG,
    Ritchie

    ...

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