Infos zu (Repro?) Objektiv

  • @Gpo: Zugegeben, meine "wilde" Objektivsammlung ist hinsichtlich der Farbwiedergabe wirklich nervig. Gerade da ich in der Regel eine sehr konkrete Vorstellung von der Farbwirkung im Print habe und bei Negativen, die mit unterschiedlichen Objektiven aufgenommen wurden, regelmäßig sehr lange Ausschuss im Labor bis zum gewünschten, übereinstimmenden Ergebnis produziere. Von den Vorteilen der Nikkore hinsichtlich ihrer brennweitenübergreifenden Farbtreue habe ich bereits einiges gelesen, allerdings ist es für mich momentan nicht leistbar, die vorhandenen Objektive durch Nikkore zu ersetzen.


    Das Objektiv ist bereits sehr gut an der Kamera angebracht, allerdings würde es mir durchaus helfen, meine geringen 13x18-Bestände in der Testphase zu schonen, wenn ich einen Anhaltswert für die Lichtstärke des Objektivs hätte, daher werde ich zuvor meinen Beli noch etwas strapazieren.


    Mit besten Grüßen,
    Friedrich


    Ach ja, hat noch jemand Erfahrungen mit stärkerem pullen von Filmen?

  • Machs doch nicht so kompliziert. Die Wahrscheinlichkeit, dass das ein 2,8er ist tendiert doch eh gegen 0. Luftbild ist es nicht und im technischen und Reprobereich macht 2,8 wegen der geringen. Schärfentiefe wenig Sinn. Ich hab hier im übrigen ein russisches 4,5er liegen, dass die Rechnung bestätigt.

    Zum testen nimmst du deinen 100er Film in die Kassette misst von mir aus auf 2,8 ein und belichtest jeweils ein drittel oder ein Viertel des Film durch heraus ziehen des Schiebers mit der ermittelten Zeit. Nach der Entwicklung hast du dann auf deinem die Blendenreihe von 2,8 bis 5,6 oder 8. Das ganze machst du in deinem Wohnzimmer von mir aus wenn es dämmert. Eine Blende gibst du eh für den Schwarzschild dazu. Jetzt noch ein Tabletop mit 1:1 bei 600mm Auszug und du kannst weitere zwei Blendenstufen dazu addieren. Damit bräuchte ich bei mir gar nicht mehr zu warten und könnte gleich loslegen. Wenn dein 100er Film jetzt auch noch ein Foma ist bringt der eh nur 50 Asa.

    Gruss Sven.

  • Wichtig ist nur, dass Du jeweils exakt auf oo stellst und anschließend der Abstand Wand, Kamera und Beli gleich ist. Sollte mit 2 Stativen und und ner Stativkupplung einfach zu machen sein. Wand natürlich gleichmäßig ausleuchten und kein Lichtwechsel. Kannst also schon nah dran, mußt ja auch alles Streulicht abhalten.

    Zeit ist nicht Geld.
    Zeit ist Zeit.

  • Moin Moin,

    das Rätsel um das Objektiv scheint gelüftet. Ich habe mich jetzt aus pragmatischen Gründen entschieden, das Objektiv zunächst digital zu testen, da ich auf die Schnelle noch keine vernünftige Lösung für die Steuerung der Belichtungszeit gefunden habe. Ich habe hierzu das Sironar und das unbekannte Objektiv an die Sinar adaptiert und als "Digiback" die Canon und einen GF-EOS-Adapter genutzt.

    Ergebnis:
    Es hat eine Brennweite von 300mm (es scheint aber eine deutlich andere Rechnung sein, da ich ca. 2cm Nachfokussieren musste). Der Bildwinkel ist tatsächlich fast der gleiche, nur beim Objektivwechsel hat der Stativkopf etwas nachgegeben...
    Die Lichtstärke scheint zwischen f3.5 und f4 zu liegen, da die Belichtungszeit des Sironar bei f5.6 etwas mehr als doppelt so lang war. Der Blendenkörper des Objektivs scheint für eine optimale Blende voreingestellt zu sein (jedenfalls scheint dies ein naheliegender Grund zu sein), da er sich bis zur ca. 2-facher Abblendung drehen lässt. Da es eine Arretierungsschraube gibt, dürfte auch weiteres Abblenden möglich zu sein, aber ich will jetzt noch nicht an dem Objektiv herumfriemeln.
    Hinsichtlich der Schärfeleistung ist es dem Sironar m.E. ab f5.6 ebenbürtig, letzteres scheint minimal kontrastreicher zu zeichnen. Die Farbwiedergabe ist hervorragend und genau nach meinem Geschmack (fairer Weise habe ich nur als reduziertes jpg aufgenommen, da macht mir zum Teil die Kamerakonvertierung einen Strich durch die Rechnung - siehe die Farbsäume im Schattenübergang der oberen hinteren Tulpe). Am meisten beeindruckt hat mich aber das Bokeh sowohl bei Offenblende als auch abgeblendet. Selbst auf 15m Entfernung befreit es das fokussierte Objekt noch wunderbar vom Hintergrund, ohne dass es nach Tapete aussieht. Für den Test habe ich nur schnell anvisiert, was aus dem Fenster zu sehen war und aus gleicher Position sichtbar auf dem Tisch stand, daher sind weder Licht noch Tiefenwirkung ideal, um die Vorzüge des Objektivs angemessen zu testen. Dennoch bin ich absolut angefixt, die Linse in den nächsten Zeiten genauer unter die Lupe zu nehmen.

    Mit besten Grüßen,
    Friedrich


    Unbek. Obj. Offenblende ca. 3m Entfernung ------- unbek. Obj. f8 ca. 3m Entfernung ----------------------Sironar f8 ca. 3m Entfernung

    unbek. Obj. Offenblende ca. 15m Entfernung ------ unbek. Obj. f8 ca. 15m Entfernung

  • Das sieht - gerade bei Offenblende - sensationel aus!
    Da bin ich auf "echte" Ergebnisse gesapannt! Und auch wie groß der Bildkreis ist.
    ....wo bekommt man sowas her....

    Zeit ist nicht Geld.
    Zeit ist Zeit.

  • Moin Peter,

    ich bin auch ganz Begeistert von den ersten Ergebnissen. Ich werde mal noch ein paar Aufnahmen in mittlerer Entfernung machen, um den Verlauf des Bokeh's besser beurteilen zu können.

    Natürlich ist mein Ziel, die Linse mit (möglichst großen) Negativen zu nutzen, aber ich habe wie gesagt noch keine wirklich gute Idee für einen "Verschluss"...

    Erst einmal werde ich den Bildkreis testen. 13x18 zeichnet sie locker aus, da war auf der Mattscheibe auch bei maximaler Verstellung der Holzi noch gut etwas zu sehen - ich hoffe also auf 8x10.

    Zur Herkunft kann ich leider immer noch nichts sagen, würde mich ja auch interessieren.

    Mit besten Grüßen,
    Friedrich

  • Moin GPO,

    genausowenig wie alle Apo-Nikkore Barrel-Typ sind, sind alle Barrel-Typ Linsen Reproobjektive.
    Die gab es auch für Kopierer, Luftbild, Oszilloskope, Erkennung Industriebereich (kenne den Fachausdruck nicht), Episkopen usw.
    Und die sind halt unterschiedlich gut zum Fotografieren geeignet.


    Moin Peter....
    Danke für die Aufkärung, war aber nicht nötig, denn ich habe es mir abgehwöhnt, Daten und Werte, oder Bezeichnungen usw...im Kopf zu speichern weil...
    sie mich in keiner Weise weiterbringen, oder sollte sagen> weitergebracht hatten 8)

    als Berufsfotografen hat man anfangs ganz andere Sorgen um in die Gänge zu kommen, als akribisch Linsen zu sortieren ...
    was aber gelaufen war und ich schon mal erzählt hatte.....ich habe gute 10 Jahre als angestellter Fotograf gearbeit,
    kam ganz schnell vom Assi zum Studioleiter, bis hin 5 Jahre Leiter der kompletten Fotoabteilung einer Werbeagentur.
    mittlerweile über 38 Jahre selbstständig mit Studio.

    in dieser Zeit, hatte ich immer viele Kollegen um mich und genau beobachtet> was die so machten....
    vor allem Fehler fielen auf und ich habe genau diese später nie wieder gemacht.

    das Nikon Beispiel ist für mich schon wichtig weil die Teile damals neu waren und deutlich besser, als alles andere auf dem Markt,
    auch der Preis für neue oder sogar gebrauchte Objektive waren deutlich im Keller....die Kollgen kauften lieber S... R... Z.. und was es so gab...
    genaues Hinscheuen zeigte dann, das Fotografen gerne mal erzkonservativ sind und immer das anschaffen...womit sie mal gelernt hatten....

    die Drucker waren es auch die mir mir den Kopf wuschen....
    die Altmeister waren immer in der Lage das letzte Quentchen auch noch aus Flascheboden zu holen :rolleyes:

    die beschriebenen GF APO Nikkore hatte mich damals lächerliche 2.500 DM gekostet...einfach weil sie in der Vitrine verschimmelten und keiner sie haben wollte,
    da gilt das alte Prinzip> watt de Buer nich kennt dat freet he nich......gilt fast für alle Fotografen.

    ich könnte hier abendfüllend berichten was ich mit diesen Nikkoren für Erfolge hatte....
    das Zeichen war, das andere Kollegen diese Bilder nicht nachmachen konnten(was bei Großkunden gerne mal vorkommt)

    da ich logisch auch diverse Outdoor Termine hatte, kamen dann die WWs ab 65 bis hin zum 150er dazu(im Bild)
    auch die normalen Brennweiten(mit Verschluß) von Nikon hatte ich alle....also von 4x5 bis 8x10...
    und es gab die ganzen Jahre nicht einen einzigen Ausfall...verwendet wird das bis heute,

    also was schert mich was andere machen oder kaufen oder es benennen... :/
    Mfg gpo

  • Moin Moin,

    also die ersten Messungen zum Bildkreis ergaben 380mm auf unendlich, allerdings sicherlich mit plusminus 1cm Messfehler - in jedem Falle ein sehr ordentlicher Wert. Was sich davon qualitativ nutzen lässt muss ich erst noch testen. Auf der Sinar war selbst mit maximaler indirekter Hoch- und Tiefverstellung bei 320mm Schluss und da sehen die Ergebnisse noch sehr gut aus.

    Ich werde mich jetzt nochmal etwas mit dem Bokeh und der Bildwirkung des Objektivs beschäftigen.

    Mit besten Grüßen,
    Friedrich

  • Moin Friedrich,

    schön nochmal was zum Thema zu hören ;)
    Der Bildkreis bei der Lichtstärke ist echt beeindruckend! Was hast Du wegen des Verschluß geplant?

    Gruß Peter

    Zeit ist nicht Geld.
    Zeit ist Zeit.

  • Moin Peter,

    ich bin auch fleißig am fotografieren, aber leider nur digital.

    Die bisherigen Recherchen zum Verschlussthema sind wirklich deprimierend. Eigentlich läuft es darauf hinaus, dass ich einen Haufen Geld für einen Hili-Verschluss ausgeben müsste. Dann auch noch eine stabilere Sinar kaufen... Naja... Oder eben "nur" einen Haufen Geld für einen Vorderlinsenverschluss. Die günstigeren Alternativen sind entweder so schwer, dass ich eine neue/stabilere 13x18 bräuchte, oder deren Durchmesser zur Objektivaufnahme ist schlicht zu klein.

    Und nur Indoor oder im Halbdunkel zu fotografieren geht irgendwie am Thema vorbei.

    So sehr mich die Aufnahmen mit dem Objektiv begeistern, möchte ich mir weder ein neues stabileres (= größer, sperriger, schwerer - also genau gegen meine Fotografierbedürfnisse) Kamerasystem zulegen, noch wesentlich mehr Geld ausgeben, um die Linse überhaupt (mit Verschluss) nutzen zu können.

    ...ärgerlich das...

  • Ach ja, eine Idee kam mir doch. Ich könnte mir eine der späteren Speed Pacemaker zulegen, da wäre der Verschluss wie in der Mentor 13x18 bereits eingebaut. Bei der Speed Graphic könnte das maximal mögliche Bohrungsloch der Objektivplatine die Linse gerade so aufnehmen, es würde also zumindest physisch passen. Allerdings habe ich keine Erfahrungen mit den Kameras, da muss ich mich erst einmal schlau machen - ungeachtet der Frage, ob ich wirklich noch eine weitere Kamera will/brauche.

  • Moin,

    ich glaube kaum, dass eine Graflex die Optik hält...
    Ich könnte Dir aber anders helfen: Dir eine 13x18 Mentor oder eine P verkaufen, oder Du gibst mir das Objektiv und ich schick Dir dann ab und an ein Bild was damit gemacht wurde ;)

    Gruß Peter

    Zeit ist nicht Geld.
    Zeit ist Zeit.

  • Es sind zwar ein paar Jahre her als dieses Thema hier behandelt wurde. Aber mich interessiert das Ende der Geschichte, falls es ein Ende gegeben hat. Denn ich habe das gleiche „Glas“ und stehe im Moment vor dem gleichen „Rätzel“.

  • da es kein Ende bei dieser Geschichte gab (wie in den meisten Treads hier) wird es keine große Sünde sein, wen ich das mache.

    Die maximale Õffnung bei diesem Objektiv ist 5,6 und bei 13,2 ist es abgeriegelt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!