KIRCHENFOTOGRAFIE ITALIEN ERSTATTUNG KAUTION

  • Sehr geehrter Herr Berberich,
    Sie verbreiten hier die Meinung dass nur ein handwerklich ausgebildeter Fotograf ein guter sei. Dem möchte ich widersprechen.
    Ich habe mal länger in einem Profilabor gearbeitet, ich machte hauptsächlich S/W, was da zum Teil von Ihren zitierten Meistern kam war zum Teil grauenhaft, oft rein technisch orientiert, ästhetisch, künstlerisch gleich Null. Die besagten Meister hatten schon leuchtende Augen wenn das Bild scharf war, da waren mir die von der Fotoakademie dann doch lieber, die hatten wenigstens eine klare Bildvorstellung die sie auch noch umsetzten konnten. Was ich bei den Meistern abhalten und nachbelichten mußte...eigentlich müßte ich an Gelenkverschleiß leiden. Mir ist ein guter Knipser lieber als ein professionell ausgebildeter Murkser.
    Grüße

  • In den meisten südlichen Ländern sind solche Lizenzen, Kautionen und Gebühren üblich. Immer wenn wir in einigen südlichen Ländern, wo wir sogar viele Fabriken haben (!) ein Stativ aufstellten. Kam nach kurzer Zeit immer ein Polizeiwagen vorbei und fragte nach "Dokumenta". Die wir natürlich immer dabei hatten, wenn uns einer Kontrolliert hatte, hatten wir aber auch den ganzen Tag Ruhe.

    Ich finde, dass für ganz besondere Aufnahmen, 200 € verschmerzbar sind.

    perfekt! danke. mit der info kann ich was anfangen.

    fotografiere seit jahren in italien, aber eine kaution hatte ich bisher noch nie zahlen müssen. das die gebühren nehmen, wusste ich. wer schon immer wissen wollte was ein shooting (pro stunde, ohne stromanschluss, der kostet extra) auf dem torre orologico in venedig am markuzsplatz kostet:

    mit 650 euro seid ihr dabei! völliger Wahnsinn.

    und: ja, 200 euro wären verschmerzbar. leider weiß ich das aber erst, wenn ich da oben unter der kuppel stehe. :D naja, wer nix riskiert...

    dislikes? wenn es dir in deiner kleinen welt weiterhilft...
    likes? lieber nicht. unnötig.

  • hallo in die runde,

    eine frage? hat jemand von euch erfahrung im umgang mit kirchenbehörden in italien?

    ich werde demnächst wieder richtung italien aufbrechen. habe von deutschland aus ein motiv recherchiert und beim örtlichen bischöf um eine foto-erlaubnis gebeten. von der diözesan-verwaltung kam jetzt ein formular, das man ausfüllen muss (zweck der fotos etc.) und eine kontoverbindung, mittels derer man 200 euro kaution überweisen soll.

    nach abschluss des shootings solle man innerhalb von 6 monaten drei kopien der "werke" + digitaler kopien an die verwaltung überweisen, dann bekommt man seine 200 euro zurück erstattet. ich gebe zu, dass liest sich jetzt zwar ein bisschen nach "prinz-aus-nigeria-trifft-auf-enkeltrickmafia", aber der kontakt ist echt, es handelt sich tatsächlich um die diözesanverwaltung, die kontaktaufnahme ging ja von mir aus.

    hat von euch schon mal jemand erfahrung mit diesem procedere gesammelt? oder kennt da jemanden, der erfahrungen hat? sind die brüder (ist ja die katholische kirche :D ) verlässlich was die (rück-)zahlungsmoral angeht? üblicherweise hat diese institution ja eher ein...nun ja..."einnehmendes" wesen. wenn von denen mal was zurückkommt, sind´s in der regel warme worte.

    Hallo,
    ich würde die 200 EUR bar mitnehmen und das Ganze vor Ort klären, vielleicht geht das auch ohne, warum sollte man die Diözese einschalten. Wenn der Pfarre ein paar Abzüge als Gegenleistung haben will ist das doch in Ordnung.
    Grüße

  • Hallo,
    ich würde die 200 EUR bar mitnehmen und das Ganze vor Ort klären, vielleicht geht das auch ohne, warum sollte man die Diözese einschalten. Wenn der Pfarre ein paar Abzüge als Gegenleistung haben will ist das doch in Ordnung.
    Grüße


    das scheint aus organisatorischen gründen nicht zu gehen. ich hatte mich ja direkt an das büro des bischofs der basilika gewendet. und die haben meine anfrage an die diözesanverwaltung weitergeleitet.

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  • das scheint aus organisatorischen gründen nicht zu gehen. ich hatte mich ja direkt an das büro des bischofs der basilika gewendet. und die haben meine anfrage an die diözesanverwaltung weitergeleitet.

    Ist denn die besagte Basilika auch der Bischofssitz? Vielleicht liege ich falsch aber ich dachte dass ein Bischof einen Dom oder eine Kathetrale als Hauptsitz hat.
    Grüße

  • Was soll ich denn da sagen, mein Name wurde unter tausenden Bildern auch nie genannt. Da wurde auch immer nur der Name meines Arbeitgebers genannt, so ist leider das Los eines Werksfotografen (a.D.). Aber auch die von uns beauftragen Fotografen wurden namentlich nie genannt, so "unüblich" ist das nicht.
    @ renros: In den meisten südlichen Ländern sind solche Lizenzen, Kautionen und Gebühren üblich. Immer wenn wir in einigen südlichen Ländern, wo wir sogar viele Fabriken haben (!) ein Stativ aufstellten. Kam nach kurzer Zeit immer ein Polizeiwagen vorbei und fragte nach "Dokumenta". Die wir natürlich immer dabei hatten, wenn uns einer Kontrolliert hatte, hatten wir aber auch den ganzen Tag Ruhe.

    Ich finde, dass für ganz besondere Aufnahmen, 200 € verschmerzbar sind.

    Hallo Udo A,
    was für ein "Dokumenta" haben Sie da bzw. woher, auch im Außenbereich(Straße)?
    Grüße

  • Hallo Udo A,
    was für ein "Dokumenta" haben Sie da bzw. woher, auch im Außenbereich(Straße)?
    Grüße

    Das waren Genehmigungen für alle möglichen Außenbereiche, Straße, Fußgängerzone und Plazas.

  • Ist denn die besagte Basilika auch der Bischofssitz? Vielleicht liege ich falsch aber ich dachte dass ein Bischof einen Dom oder eine Kathetrale als Hauptsitz hat.
    Grüße


    das kann so sein. muss aber nicht. in besagtem fall hat der parochialbezirk des bischofs mehrere historisch/architektonisch/religiöse herausragende kirchen/basiliken, über deren "lizenzrechtliche nutzung" von ihm entschieden wird.

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  • Sie verbreiten hier die Meinung dass nur ein handwerklich ausgebildeter Fotograf ein guter sei. Dem möchte ich widersprechen.

    Das habe ich nirgens geschrieben.
    Ich weiß sehr wohl, daß mancher Amateur bessere Bilder macht als ein "Meister", der sein Leben lang nur Paßbilder in billigster Qualität schießt, meist mit einbetonierten, feststehenden Leleuchtungen, die nie verändert werden. Aber es gibt ja auch noch gute Fotografen, die ihren Meistertitel zu Recht tragen

    Winfried

  • Also sowas wie Panoramafreiheit gibt es nicht in Italy?Wo bekommt man das "Dokumenta"?
    In Südtirol hat mich noch nie jemand gefragt.
    Grüße

    Bei uns waren es immer Gewerbliche Aufnahmen mit großem Aufwand. Wie die Panoramafreiheit in den einzelnen Ländern geregelt ist, kann ich nicht beantworten. Genehmigungen und was man alles so brauchte wurden uns immer von der Abteilung in die Hand gedrückt. Wir Fotografen brauchten uns nicht darum zu kümmern.

    Irgendwo im www gibt es bestimmt Informationen wie die Länder ihre Panoramafreiheit regeln.

  • Das habe ich nirgens geschrieben.Ich weiß sehr wohl, daß mancher Amateur bessere Bilder macht als ein "Meister", der sein Leben lang nur Paßbilder in billigster Qualität schießt, meist mit einbetonierten, feststehenden Leleuchtungen, die nie verändert werden. Aber es gibt ja auch noch gute Fotografen, die ihren Meistertitel zu Recht tragen

    Winfried

    Ich habe natürlich nicht Paßbildfotografen gemeint, wir sind ja im Grossformatfotografieforum, das waren "Spezialistenmeister" für Industrie, Werbung, Architektur.
    Übrigens, soweit ich mich erinnere war Karl Valentin der letzte der Passbilder mit Großformat gemacht hat.
    Grüße

    Udo A. Vielen Dank für die Infos

  • Übrigens, soweit ich mich erinnere war Karl Valentin der letzte der Passbilder mit Großformat gemacht hat.


    Nö, die 4-fach-4x5"GF-Kamera war bis vor gar nicht langer Zeit noch Usus, wurde sicher nur Digis wegen abgelöst..
    Ich hatte auch eine Plaubel Bankkamera, die war Grundlage für ca 3x5 cm Täterfotos bei der Polizei, ebenfalls dgitalermaßen ausrangiert...

    VG,
    Ritchie

    ...

  • Nö, die 4-fach-4x5"GF-Kamera war bis vor gar nicht langer Zeit noch Usus, wurde sicher nur Digis wegen abgelöst..
    Ich hatte auch eine Plaubel Bankkamera, die war Grundlage für ca 3x5 cm Täterfotos bei der Polizei, ebenfalls dgitalermaßen ausrangiert...

    VG,
    Ritchie

    Nö, die 4-fach-4x5"GF-Kamera war bis vor gar nicht langer Zeit noch Usus, wurde sicher nur Digis wegen abgelöst..
    Ich hatte auch eine Plaubel Bankkamera, die war Grundlage für ca 3x5 cm Täterfotos bei der Polizei, ebenfalls dgitalermaßen ausrangiert...

    VG,
    Ritchie

    Na ja, der Staat hat`s ja.
    Das mit Valentin könnte auch ironisch gemeint sein.
    Grüße

  • Nö, die 4-fach-4x5"GF-Kamera war bis vor gar nicht langer Zeit noch Usus, wurde sicher nur Digis wegen abgelöst..
    Ich hatte auch eine Plaubel Bankkamera, die war Grundlage für ca 3x5 cm Täterfotos bei der Polizei, ebenfalls dgitalermaßen ausrangiert...

    VG,
    Ritchie

    ritchie: warst du mal weegee?

    :P

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  • Nachdem wir mehr Industrie- und Werbefotografen sind und waren, haben wir in Würzburg sehr wenige Paßfotos gemacht. Aus diesem Grunde verwendeten wir damals die 9/12, um 2 Paßaufnahmen auf einem Blatt 9/12 zu machen. Eine Seite wurde immer mit einem schwarzen Papier abgedeckt, so daß wir 2 Aufnahmen machen konnten.
    Das gin bis in die späten neunzigern, bis wir mit unserem Betrieb raus auf`s Land zogen.

    Meine Paßaufnahmen (die noch welche waren im Gegensatz zu heute) waren alle auf 9/12 gemacht.

    Gruß
    Winfried

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