Intrepid 4x5 Mark IV

  • Plaubel Peco Profia 4x5 + 9x12 view camera, Fachkamera, Mit Mattscheibe, int. -> 270 Euro (eine Studiokamera)

    Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich! Es dürfte inzwischen hier im Forum wohlbekannt sein, dass und warum ich meine Plaubel Profia 4x5 wirklich sehr mag und mit mir herumschleppe, aber gewichtsmäßig bestehen zwischen dem "Panzer" (übrigens nicht meine Bezeichnungsidee) und einer Intrepid beträchtliche Unterschiede. Ersatzteile? Für die Plaubel finde ich noch (!) was im Netz, für die Intrepid ist Selberschrauben vermutlich sinnvoller und schneller.

    Nur mal so.

    Grüße, hp

    Al é bun sciöch' al é ...

  • Also ich finde jetzt hat sich der Disput wieder auf eine sachliche Ebene und nachvollziehbare Argumentation verlegt.
    Zu den Intrepid- Kameras kann man sehr wohl eine zwiespältige Haltung haben. So sind die Argumente gegen den Kauf einer Intrepid vielleicht auch ein Schutz vor einem Fehlkauf. Die Befürworter begeistern sich fast blindlings für diese Kamera. Ob das wohl der ausgeklügelten Werbestrategie des Unternehmens geschuldet ist?

    Im melde mich hier jetzt auch noch zu Wort, weil ich mich vor einiger Zeit ernsthaft für die Intrepid interessiert hatte.
    Ich habe mich jedoch gegen einen Kauf entschieden, weil es letzlich doch viel Geld für eine wackelige Angelegenheit ist und ich später sicher eine andere Kamera gekauft hätte. Mittlerweilen ist es für unterwegs eine Graflex Speed Graphic geworden. Damit habe ich viele Optionen offen, wie mit einer Sinar mit Hinterlinsenverschluss. Ich kann nämlich auch meine geliebten Objektive ohne eingebauten Verschluss, dank dem Schlitzverschluss der Graflex verwenden. Lomo- Charakter hat diese Art der Fotografie ebenfalls, so das gewünscht sein soll.

  • Ob das wohl der ausgeklügelten Werbestrategie des Unternehmens geschuldet ist?

    Vielleicht ist das jetzt auch nicht nett und womöglich wieder unsachlich: Die Bezeichnung "influencer" für Ben Horne finde ich relativ treffend. Seine Darstellungsweise (die Gaffatapenummer z.B.) würde mich (sic!) eher von der Intrepid fernhalten. Dass diese Kamera funktionieren kann und wird, bezweifle ich keinesfalls; immerhin bin ich ja auch bekloppt genug, eine Malefic bestellt zu haben, die hoffentlich in der nächsten Woche geliefert wird (bei UPS in Italien ist sie jedenfalls schon gelistet).

    Unpolemische Grüße, ohne weiteres Ben-Horne-bashing, von hp

    Al é bun sciöch' al é ...

    Einmal editiert, zuletzt von hppruefer (7. April 2019 um 21:21)

  • Vielleicht ist das jetzt auch nicht nett und womöglich wieder unsachlich: Die Bezeichnung "influencer" für Ben Horne finde ich relativ treffend. Seine Darstellungsweise (die Gaffatapenummer z.B.) würde mich (sic!) eher von der Intrepid fernhalten.

    Wenn, dann wohl für Landschaftsphotographie auf 8x10 Film :) (›Gear‹ ist auf seinem Kanal ein Nischen Thema).

    Ich habe mittlerweile verstanden warum das Gaffertape funktioniert. Wenn Du danach suchst, wie Gaffer Tape die Front stabiler machen könnte, schaust Du in die falsche Richtung. Das Tape macht die Front nicht stabiler, sondern das Entfernen des originalen Grip Tapes, das offenbar zu dick oder/und zu weich ist. Das Gaffer Tape ersetzt dieses dann nur. Es ist offenbar dünner/›härter‹ und liefert trotzdem genug Friktion. Plausibel und technisch vollkommen nachvollziehbar.


    Gruesse, klw

  • Naja die Zeichnungen für die Holzteile haben sie ja auch nicht herausgegeben. Keine Ahnung was sie da jetzt mit 3D Druck vorhaben. Einen Thread weiter gibt es ne 5x7 Kamera mit den Zeichnungen für jeden Verfügbar - finde ich Klasse. Und wenn ich mich recht erinnere hätte die erste Intrepid ja auch mal als Communityprojekt starten sollen, also jeder sollte sich auf der Fräse so eine Kamera "ruterlassen können". Fände ich natürlich deutlich sympathischer als sie ausschließlich als Spielzeug für Leute mit Geld zu verkaufen...

  • Um mal eine Wasserstandsmeldung abzugeben: meine am 22. Januar bestellte Kamera ist heute angekommen. Leider hat die Mattscheibe den Transport nicht überlebt.
    Angesichts der relativ losen Verpackung dürfte das auch durchaus öfter vorkommen...mal gucken, was Naomi sagt.

    Naja, ich werde da erstmal eine Lage Tesafilm applizieren - zum ausprobieren reicht das.


    Weiteres morgen.

  • Hallo allerseits,

    ich verfolge die Diskussion ja nun seit längerem und ich verstehe, dass es zwei oder mehr Ansätze gibt: der eine besagt, dass, wenn man schon Grossformatnegative herstellt, die teuer sind und handwerklich nicht so trivial, dass man dann auch eine solide Kamera braucht, ansonsten kann halt eben alles schief gehen. Der andere Ansatz besagt, dass die leichte und kostengünstige Kamera es einfacher macht, große Negative herzustellen, und da ist dann halt definitiv mehr Durchsatz. Mit einer 1kg Kamera kann man drei oder vier Filmkassetten mehr mitnehmen und z.B. Backupshots machen. Auserdem ist man mobiler, agiler, und damit eröffnen sich Möglichkeiten, die man mit der schwereren und sperrigeren Kamera nicht hätte.

    Nun gut, eine Linhof Technika oder eine Wista 45 erlauben es, ebenso wie die Graflex und einige anderen Kameras, das Objektiv in der Kamera mitzuführen. Das erleichtert den Transport und den Aufbau, und alles wird geschützt. Sowohl die Studiokamera als auch die Intrepid bzw. Laufbodenkamera mit zusammengefalteter Frontstandarte machen da nicht mit, was erforderlich macht, das Objektiv separat mitzuführen, was wiederum Spontaneität verhindert und Platz beansprucht.

    Aber geradezu ins Herz der Dinge stößt für mich die Frage, ob eine Kamera wie die Intrepid hinreichend stabil ist, um überhaupt Bilder damit zu machen, und ob die Kamera letztenendes auch tatsächlich verfügbar ist, sowohl lieferbar, als auch einsetzbar.

    Bevor ich hier meine Erfahrungen von mir gebe, sei darauf verwiesen, dass man mit der Intrepid - wider Erwarten - tatsächlich scharfe Bilder ohne Lichteinfall machen kann. Siehe die Review hier: http://www.recenseo.ch/foto/intrepid.htm Flickr ist ja voll davon.

    Wozu aber einige Dinge zu beachten sind. Man braucht ein gutes Stativ, das nicht unbedingt schwer ist, dafür aber schwingungsdämpfend, z.B. ein Gitzo Sport, ein Linhof Standard, ein Manfrotto 190 aufwärts oder ein Feisol CT ... Sodann muss man länger warten, bis der Wind aufhört, man darf auch kein Einstelltuch an der Kamera lassen, und drittens muss man Sachen fixen, so z.B. das wackelige Lensboard oder die wackelige Frontstandarte oder den Mattscheibenrahmen, der gerne mal verrutscht und quersteht (Mk2 - Gummizugversion).

    Dies vorausgeschickt bestellte ich mir an Weihnachten (!) die Intrepid 4x5 Mk3. Lead time war 4 Wochen. Sechs Wochen später kam sie an, Ende Januar.

    Zuerst mal drehte die 3D-gedruckte Feststellschraube für den Tilt an der Vorderstandarte durch.

    Das Lensboard schwabbelte in seinem Bett.

    Der Mattscheibenrahmen oder aber die Rahmenaufnahme war windschief - jedenfalls wackelte der Mattscheibenrahmen mit je 1mm Spiel vor und zurück, was bei Portraits etwa 50 cm Schärfedifferenz erzeugt.

    Auf der Kamera waren Kunststoffwasserwaagen aufgeklebt mit einer erheblichen Steigung, das heißt schief.

    Sodann wurde die Kamera im Vergleich zu den Abbildungen auf der Website verändert ausgeliefert. Die Unterlegscheiben waren Baumarkt-weiß, auf den Abbildungen schwarz.

    Der Feststellknopf für die Vorderstandarte aus rundgedrucktem Plastik, während auf den Bildern ein rautenförmiger Knopf zu sehen ist, den man besser festdrehen kann, der aber wohl 0,50 Cent mehr gekostet hätte usw.

    Was heutzutage aber anscheinend niemanden aufregt in den diversen Foren: dass der Balgen nicht richtig verklebt war. Lichteinfall an der Vorderstandarte.

    Also beschwerte ich mich. Ach, meinte die dortige Kommunikationsfachfrau, das tue ihr ja leid, man sei gerade daran, eine neue Mk4 zu produzieren, ob ich nicht warten wolle, dann gäbe es ein Upgrade. Ok, sagte ich, wenn ich schon warten muss, was soll's. Die Kamera käme Ende Februar 2019.

    Ende März 2019 wartete ich immer noch. Klar schickte ich die Murks-3 nach England zurück, was mich 27£ kostete. Ende März meinte dann der kommunikationsgenerierende Vertöstungsalgoritmus, das Versanddatum sei der 12 April.

    Zwischenzeitlich fand vorher in Birmingham eine Fotomesse statt, auf der Intrepid 4x5 Mk4 Kameras an den jeweils Erstkommenden verkauften. Anscheinend war das ein Erfolg. Denn zu der Zeit wurde dann ein Youtubevideo hochgeladen von einem "Influencer", der seine positiven Kaufgefühle schilderte und sich überlegte, was er mit seiner Kamera alles anstellen könne.


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    - Dabei hatte der Typ nach eigenem Bekunden noch nicht mal ein Objektiv für seinen Apparat! Während ich seit Dezember 2018 auf eine bezahlte und funktionstüchtige Neukamera warte.

    Man kann sich vorstellen, wie ich mich fühlte: wer bezahlt, ist beileibe nicht König, sondern ein Idiot, der dumm genug ist, nach Strich und Faden veräppelt zu werden. Oder anders ausgedrückt: an ihrem customer relationship management müsste das Unternehmen definitiv noch arbeiten.

    Ich ging zwischenzeitlich nach Südfankreich nahm meine Wista mit, die mir treulich dient, seit je, und kam dann zurück. Weil immer noch nichts im Briefkasten lag, erdreistete ich mich also wieder einer Nachfrage, und siehe da, die Kamera sei unterwegs. Gestern erhielt ich - ich wohne in der Schweiz - einen Bescheid vom Zoll, die Ware sei nicht korrekt deklariert, die Rechnung fehle, ich solle einfach mal alles rüberschicken, worauf ich dann gerne noch ca 50 CHF, also 45 Euro Verzollung dazulegen werde können ... Dabei habe ich die Zollgebühren und import taxes alle bereits beim ersten Mal bezahlt!

    Sagt mir mal: habe ich einen Knall, dass ich überhaupt dort bestellte? Oder ist das Geschäftsgebaren dieser Firma wirklich so schlecht, dass man nur davon abraten kann? Bin ich ein Einzelfall? Ich bin recht präsent im largeformatphotography-Forum, dort sind die Leute mittlerweile auch eher frustriert. - Ich habe noch die 4x5 Mk2, die wie gesagt gute Bilder macht, aber mit der Einknopfbedienung der Vorderstandarte zu fummelig ist, und deren Laufboden zu sehr schwingt, wegen des Sperrholzes. Selbst die macht mir keinen Spaß mehr. Vielleicht nehme ich sie für das Regenwetter und schaue ihr bei der Degradation zu.

    Ich kaufe jedenfalls keine Intrepid mehr. Es gibt gute Kameras im Netz, in der Bucht, aus Metall wie aus Holz. Sinar-Kameras werden einem an den Kopf geschmissen, ebenso alte Toyos. Ok, man muss evtl. was restaurieren, aber das Gerät funktioniert dann weitere 50 Jahre.

    Im Endeffekt kopiert Intrepid Chamonix & Shenhao. Die Kopie der Kopie also. Und das mit billigsten Mitteln, mit einem Produktzyklus von einem Jahr, was wirklich nach "Wegwerfware" schreit. Nichts mit sustainability usw. Dass sie jetzt mit Plastikkameras anfangen, passt eigentlich ins Bild.

    Nur: wenn die auch nur ein Jahr halten, erhöht das lediglich das Plastikmüllmüllvolumen in unseren Ozeanen, und sonst nichts.

    Hier noch was zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Die Abbildungen auf der Website zeigten natürlich KEINE Wasserwaagen, sonst hätte ich das gar nicht erst gekauft ... Mich erinnert es an atavistisches selbstgebasteltes Holzspielzeug, das so aussehen soll wie etwas Echtes.


    Gruß an alle

    Lohi

    2 Mal editiert, zuletzt von lohi (27. April 2019 um 14:59) aus folgendem Grund: Versachlichung

  • Hallo,

    ich hätte da noch ein paar Anmerkungen, aus eigener leidgeprüfter Anschauung.

    Wenn du via SEPA gezahlt haben solltest, hast du übrigens 8 Wochen Zeit dein Geld zurückzufordern.
    Über Paypal hast du 180 Tage Käuferschutz, also das Geld wäre auch dort nicht gleich weg

    Also ich mit meinen 49 Jahren Lebenserfahrung würde mal sagen: dass hier überhaupt schon mal über Geldrückforderungen und Käuferschutz diskutiert wird, wäre bereits ein Grund, die Intrepid nicht zu kaufen.

    Intrepid 4x5 und Schneider Angulon 90:

    Nun, man sieht doch deutlich die Intrepid-Probleme, speziell mit dem Super Angulon 90: die Front ist so nah am Rückteil, dass sie sich nicht mehr so einfach nach oben verstellen lässt, was dazu führt, dass man mehr zurücktreten muss, um das ganze Gebäude draufzukriegen. Darum aber ist der Vordergrund zu gross und im Übrigen auch leer und der Laternenpfahl steht im Weg. Besser wäre ein näherer Aufnahmestandort unter Ausklammerung der Lampe und der Autos gewesen, das aber hätte eine kürzere Brennweite erfordert und mehr Verstellung. Dass man den Intrepidbalgen nicht wechseln kann wie z.B. bei der "Standard 4x5", die auch nicht mehr kostet, ist ein Übriges. - Versteh' mich nicht falsch, ich weiss schon, dass das nur ein Demo-Bild ist. Die Tonwerte sind schön, die Schärfe super.

    Reden wir doch mal darüber, was sich bei der Mk4 gegenüber der Mk3 (mutmaßlich) verbessert und was sich verschlechtert hat.

    • Was mir speziell in den beiden Videos des Engländers nicht gefallen hat, ist die anscheinend fehlende "Rastung" des Rückteils beim Wechsel von Quer- auf Hochformat.

    Was mir nicht gefallen hat, ist dass der Typ die Kamera hat, für die ich im Dezember 2018 bereits bezahlt habe, und dass er zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal ein Objektiv für diese Kamera besaß.

    Was das Intrepid-Bashing angeht: ja, man müsste tatsächlich mal eine große Liste oder Tabelle mit Vor- und Nachteilen machen. Als (Nicht-)Kaufentscheidung.

    Klar kann man Gebrauchtgeräte nicht mit Neugeräten vergleichen. Aber: eine Intrepid wird niemals so lange halten wie Metallkameras aus den 1980ern noch halten werden.

    Und selbst die Ikeda Anba, die Nagaoka, die Shen Hao, die Iston, aber auch die Graflex wird länger freuen.

    Was da aus England kommt, ist Trash, Wegwerf- und Nachwerfware. Wenn die Kamera defekt ist, kann man sich allenfalls eine neue kaufen. Max Grew sagte es selbst, in "a year which is a fairly standard product cycle in many industries" (https://www.largeformatphotography.info/forum/showthre…1#post1479579): es geht um einen Produktzyklus von etwa 1 Jahr. Dann ist das alte obsolet.

    So soll es sein: man will verdienen, also baut man in alter Sergej-Bubka-Manier, Stichwort: sukzessive Weltrekordsteigerungen, eben kein langlebiges oder ausgereiftes Produkt, sondern etwas kurzlebgeres und auf jeden Fall verbesserungswürdigeres. Dafür senkt man den Preis, verlängert die Lieferzeiten und macht sich rar, so dass die Leute wie wildgewordene Haie danach schnappen. Simple Marktwirtschaft, die Engländer hatten das übrigens erfunden.

    Dazu gehört auch, die Leute anzufixen. Per Youtube-Videos US-amerikanischer Westcoast Stereotypen, die wieder mal rgendwelche Steine, Laubblätter, Sanddünen oder Schneegipfel auf Velvia knipsen, als sei diese Art der fotgeschrittenen Kalenderblattfotografie eine kreative Höchstleistung. Das sind alles Bilder ohne viel Verstellung. Und einen jeden von uns, der von den vier Wochen Camping in der Ansel-Adams-Reserve träumt, törnt das freilich auch entsprechend an. Adams nahm im Übrigen manchmal die Norma, oft die Arca, noch öfter die Deardorff mit und später die Habla. - Da haben sie sich nun eine Kommunikationsdame engagiert, die den Leuten die Verzögerungen einflötet, und hier im Forum wird sie bereits mit ihrem Vornamen zitiert, als gehörte sie zur Familie.

    Kaufe ich nun jedes Jahr, oder alle zwei Jahre, ein solches Produkt, habe ich in zehn Jahren 1500 bis 3000 Eier ausgegeben. Man rechne das einfach mal hoch und erstelle eine Funktion, das mathematische Verfahren heißt "lineare Optimierung". Wer sich für eine gebrauchte Technika im internationalen Schönzustand für 1000 Eier entscheidet, hat die in Bälde amortisiert. Wistas, Toyos gibt es für das Geld schon fast neu.

    Noch eindeutiger ist es mit Studiokameras wie der Cambo oder den Toyos. Ganz exquisit und edel sind auch die Teile von Chamonix oder Shen Hao. Für eine Chamonix müsste man, akzeptierte man Maxens Diktum des einjährigen Produktzyklus, gerade mal drei Jahre warten ...

    Stattdessen wundere ich mich heute, wie blöd ich war, soviel Geld in soviel Schrott zu stecken, nur weil dann irgendwann dann doch noch eine Alu-Base oder ein separater Shift/Tilt eingebaut wurde.

    Dumm ist nur folgendes, und da krankt es an der mangelnden Zukunftsfähigkeit dieses Betriebes: einen Neukunden zu finden, kostet fünf Mal mehr als einen Altkunden bei der Stange zu halten - weswegen ein gutes CRM Altkunden bevorzugt behandelt. Intrepid macht das Gegenteil: dauernd werden Neukunden akquiriert und sobald sie gezahlt haben - fallen gelassen. Das hat nichts mit einer Amazon-mentalität zu tun: wer ein solcherart emphatisch beworbenes Produkt kauft, erwartet doch, dass man sich in der Folge auch um ihn kümmert, oder bin ich da zu altmodisch?

    Gruss

    PS. gerade baute ich mir eine nette, kleine, leichte Alu-Kamera zusammen: eine Brand 17, Version II, mit einem Sinar-F-Rückteil und einer Aufnahme für Linhof Lensboards ...

    Einmal editiert, zuletzt von lohi (27. April 2019 um 21:02)

  • So,

    nachdem ich mich jetzt mal ein bisschen mit dem Gerät beschäftigt habe, möchte ich auch mal meinen ersten Senf zur Intrepid abgeben.

    Was beim Aufbauen als Erstes auffällt ist, dass die Rückseite keinerlei Rastung für die senkrechte Position hat - das muss man mit den oben aufgeklebten Libellen einstellen. Wie genau die sind, wird sich bei mir noch zeigen*)
    Die Verstellung zwischen Hoch- und Querformat hat ebenfalls keine Rastung, sitzt aber relativ stramm und man kann mit dem Finger genau fühlen, ob die Kanten bündig sind - das sehe ich nicht als wirkliches Problem.
    Der Mattscheibenrahmen wird von zwei mehrlagigen Kunststofffedern gehalten und lässt sich leicht entfernen, wenn man z.B. ein Rollfilmrückteil montieren will. Die Kassetten haben nur ein sehr geringes Spiel. Das Ganze macht einen guten Eindruck.
    Die Frontstandarte muss für den Transport immer in der untersten Stellung stehen, sonst lässt sich die Kamera nicht zusammenklappen - das ist etwas lästig, da man die Standarte nicht in "Normalstellung" belassen kann. Shift ist leichtgängig, Tilt geht recht schwer - da muss ich mir die Mechanik noch mal genauer anschauen.
    Die Objektivplatine sitzt sehr stramm in der Halterung, und zwar sowohl die mitgelieferte Intrepidplatine, als auch mein 150er im Technika Board. Das dürfte sich aber relativ schnell geben, da man das Objektiv ja bei jedem zusammenklappen raus nehmen muss.
    Die Fokussierung per Spindel und Linearführung macht ebenfalls einen guten Eindruck.
    Die Basis macht einen sehr robusten Eindruck und hat Stativbohrungen für 1/4" und 3/8".

    Mein erster Eindruck: you get, what you pay for - Alles in Allem macht die Kamera einen vernünftigen Eindruck, ist aber nicht frei von kleinen Schwächen.

    Wie sie sich in der Praxis schlägt, werde ich nächste Woche testen, da geht es für ein paar Tage nach Fehmarn.

    *) Nachtrag: die Libellen sitzen jetzt in 3D-gedruckten Halterungen, die sind absolut gerade.

    Einmal editiert, zuletzt von Marsupilami72 (27. April 2019 um 22:14)

  • ... also ich hätte doch gerne mal von

    Sebastian-FFM


    gewusst, warum er lohi ein dislike für seinen ausführlichen beitrag gegeben hat!


    Im Großen und Ganzen geht mir das dauernde Intrepid-Bashing hier ziemlich auf den Zeiger, immer das Gejammer um die gleichen Themen, meistens auch nur von Leuten, die Ihren Frust abladen wollen. Alles zum Thema Lieferzeiten und Qualität der Intrepid ist längst bekannt und sollte keine Überraschung sein. Wer eine Kamera bestellt, sollte sich im Vorfeld darüber informiert haben.
    So richtig gelungen fand ich die Äußerung zu Ben Horne auch nicht wirklich, ich denke gerade er lässt das Interesse am großen Format bei Vielen mit seinen Aufnahmen erwachen. Und hallo, nur weil man die Verstellmöglichkeiten seiner Kamera nicht bis zum letzten Winkel ausreizt, knipst man nicht gleich. Das Beherrschen des Aufnahmemediums und die Komposition der Aufnahmen gehören genau so zu einer gelungenen Fotografie.
    Jeder Jeck ist anders und leben und leben lassen!

  • .. also bringen wir es mal auf den punkt sebastian.
    das lob einer sache die man selber gut findet bringt ein like.
    kritik an derselben sache ist bashing und bringt ein dislike?!

    das ist nicht gut sebastian!

    dein dislike wäre jetzt schnell von mir durch ein like neutralisiert.
    aber es wäre viel besser, wenn du dein dislike löscht.

    "phantasie ist etwas, was sich manche leute nicht vorstellen können!"

  • @lohi

    Was waren deine Beweggründe eine Intrepid zu kaufen, wenn du bereits eine Wista hast, mit der du zufrieden bist?

    Hast du dich vorher nicht informiert oder bist du davon ausgegangen, dass man für 250,-Pfund eine neue Kamera mit dem Qualitätsstandard einer Wista, Linhof o.ä. bekommt?

    Wie Marsupilami bereits oben geschrieben hat, you geht what you pay for.

    Wenn du dich informiert hättest, wäre dir klar gewesen, dass es bei Intrepid keine Endkontrolle gibt. Dafür aber eine kulante Ersatzteil bzw. Umtausch Regelung von der auch du profitiert hast. Du hast eine Mark IV bekommen für deine Mark III.

    Eine anderer Hersteller hätte dir einfach die reparierte ausgetauschten Mark III zurückgeschickt.

    Wenn der Zoll bei dir zweimal abkassiert, weil du unfähig bist ihm mitzuteilen, dass dies eine Ersatzkamera für deine ursprünglich verzollt Kamera ist, ist nicht Intrepid schuldig.

    Also was soll das ganze Geheule?

    Oder ist das der Zweitaccount von lookbook?

    Noch einen schönen Sonntag

    Jockel123

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