Fomapan 100@50, Compard R09, 1+100, 20°C, 30/30-5 Planfilm im Hänger, Ikea-Tank

  • Huhu allerseits.

    Im Ikea gibt es Mülleimer, da passen 6 Filmhänger rein, bei 1800ml Volumen. Wer also in Rodinal oder R09 1+100 oder in HC110-H entwickeln möchte mit wenig Chemie, sollte sich das mal anschauen: https://www.ikea.com/ch/de/catalog/products/90204620/

    Ich habe da jetzt einfach mal angefangen, den Fomapan 100 bei 50 ASA mit Compard R09 zu testen.

    Testaufbau: Lichtquelle, Fujinon A 180 an Wista 45N, Linhof Kassetten, darin als Sandwich Fomapan 100 und eine 21-er Stouffer Card drüber.

    Entwicklung: 2000ml Wasser, 20ml frisches R09-Konzentrat, 20°C, Vorwässern 60s, Entwickeln im Rhythmus 30s initial, dann alle 30s für 5s bewegen, hoch, quer links, quer rechts, hoch, dann Stoppbad 30s, Fixierbad Ilford 120s Wässern nach Ilfordmethode, was in den Ikea-Tanks gut funktioniert (Wasser hin und her schwappen lassen 5-10-20-40), dann Mirasol Antistatic 2000 und Aufhängen.

    Sodann auf Leuchtpult ausmessen, mit Gossen Mastersix im Densitometermodus, mit Profiflex-Aufsatz

    Ich habe erst nur mal mit 50 ASA belichtet, weil ich da ganz gute Erfahrungen gemacht habe.

    Die nominelle Empfindlichkeit von 100 ASA erreicht man selbst bei 14 Minuten Entwicklungszeit nicht. Das merke ich mir mal für später.

    Jedenfalls sieht der Kurvenbeginn für 50 ASA doch mal ganz nett aus. Die Lichter sind mir noch ein wenig zu steil, denn ich benutze einen L138 mit LED-Bulb und Doppelkondensor.

    Jedenfalls testete ich dann einfach mal die Entwicklungszeit, was it den Ikea-Tanks auch ganz gut geht. Man nimmt einfach den entsprechenden Filmhalter früher raus und entwickelt die anderen länger.

    Na, das ist doch auch ganz nett. Da sieht man, was man hat. Irgendwo zwischen 11' und 12' sollte das Mittel liegen. Vielleicht 12' für den L54 mit Multigrade 500-Kopf, und 11' 30'' für den L138, was meint Ihr?

    Ich war dann mal weg und habe in der sudfranzösischen Natur Bilder gemacht und die dann einfach mit 11' 30'' entwickelt. Im Scannen bzw. Abfotografieren bin ich nicht so gut, aber die Negative haben eine gute Anmutung, die Lichter sind nicht zu dicht, die Schatten nicht zu dünn.

    Was jetzt käme wäre die Kontraststeuerung.

    Wenn ich das recht verstehe, passe ich die Entwicklungszeit EF in 25%-Schritten an. Und belichte entsprechend unter oder über.

    Was ich euch jetzt fragen wollte, auch wenn ich einigermaßen weiß, was ich tue, aber viele Augen sehen mehr als nur zwei: bin ich da auf dem richtigen Weg, oder hat es irgendwo einen Fehler drin, den ich besser entdecke, bevor ich weitermache?

    Und: was ist das für ein Buckel (überproportionaler Dichtenstieg) in allen Kurven bei Zone V, der sich immer wieder reproduzieren lässt?

    Und noch ne Frage: ich würde ja gerne den L138 mit seiner schönen Baeuerle-Schaltuhr zum standardisierten Belichten meiner Stouffersandwiches benutzen, hehe. Wie messe ich denn da die Belichtung? Erst Objektmessung ohne Objektiv an der Öffnung in Richtung Kondensorlinse, dann +5EV und dann Entfernung Objektiv-Negativ als "Balgenauszug" mit Verlängerungsfaktor?

    Herzlichen Gruß

    Einmal editiert, zuletzt von lohi (28. April 2019 um 21:19)

  • So, und heute kam ich mal in die Dunkelkammer.

    Hier sind zwei Bilder aus der Gegend zwischen Trilla und Trevillach. Mit der obigen Verarbeitung.


    Was man hier allerdings sieht, sind die Negative vom Leuchtpult abfotografiert und in etwa entsprechend der echten Bilder, die noch an der Leine hängen, elektronisch verarbeitet. Aber analog ist besser, einfacher, intuitiver.

    Die Bilder wurden mit einem Grüngelbfilter (XO) ins Gegenlicht aufgenommen. Man sieht, dass Fomapan eine solche Filterung recht freudig annimmt. Jedenfalls passen sich die blaugrünen Flechten recht gut den hellen Felsen an, was die Oberfläche dieser Gebilde, Dolmen, grafisch vereinheitlicht durchstrukturiert. Das war beabsichtigt, ebenso die Überstrahlungen, die im Grossformat noch spannender werden durch die geringe Tiefenschärfe, die das Blattwerk in Schärfe-Unschärfe-Verhältnissen belebt. Das wird in den Lichtern ganz gut durchdifferenziert.

    Ich füllte beim Vergößern auf Fomabrom Variant die Lichter im Splitgradeverfahren mit Dichte, mit Grad. 0, die ich dann mit Kontrast noch durchkonturierte, mit Grad 5, beides mit je gleicher Belichtungszeit, also nichts Verfeinertes. Den Boden konturierte ich jeweils auch noch mit Kontrast nach, per Nachbelichtung mit Grad. 5, mit zusätzlichen 30% der Belichtungszeit für Grad. 5. Auch Splitgrade macht der Fomapan mit.

    Wie man das aber nun in der EBV macht, weiß ich nicht. Sowas interessiert mich wenig, weil ich ja analog fotografiere und selten digital, und wenn, dann ganz andere Sachen. Jedenfalls fand ich unter Gimp / Linux nur Nachbelichten, und das habe ich dann mehr oder weniger schlecht an den unteren Bildrändern gemacht. Vielleicht hätte ich nur die Schatten nachbelichten sollen. Da war so eine Option ... Schande über mich! Ach ja, und wer die Schnapsflasche findet, darf sie behalten.

    Bewegungsunschärfen resultieren aus einem strammen Wind, bei einer Belichtungszeit von 7 Sekunden. - Der Fomapan hat's ja mit der Reziprozität: aus 2-3-4 werden da 7-14-21 Sekunden.

    Nicht beabsichtigt war in dem Hochformatbild die Unschärfe in der Baumkrone. Hier werde ich vermutlich neu anfangen und eine Ausschnittsvergrößerung anfertigen, ohne die Unschärfe und ohne den langweiligen Boden. Großformat ist da ja gut für. Allerdings wird aus dem begehbaren Ort dann eine abstrakte strukturierte Oberfläche, duch die sich der Baum wie eine Linie zieht, sich nach oben ausentwickelnd - ein anderes Bild. Ob das noch funktioniert?

    Gruß an alle

  • Ich füllte beim Vergößern auf Fomabrom Variant die Lichter im Splitgradeverfahren mit Dichte, mit Grad. 0, die ich dann mit Kontrast noch durchkonturierte, mit Grad 5, beides mit je gleicher Belichtungszeit, also nichts Verfeinertes.


    Nach meinem Verständnis hast Du (ausgehend von den Belichtungszeiten des Papieres, nicht von den Werten des Negativ-Eintestens) als Basis ein viel zu hartes Negativ.

    ...

    Einmal editiert, zuletzt von becalm (30. November 2019 um 22:03)

  • Danke:-)

    Bei mir, auf Fomabrom, erfordert Gradation 5 rund vierfach Licht gegen Gradation 0, deswegen hab ich beim Splitten erheblich unterschiedliche Belichtungszeiten.
    Anderenfalls bräuchte ich für die Basisbelichtung auch nicht mit Splitgrade ans Subjekt..

    ...

  • Danke:-)

    Bei mir, auf Fomabrom, erfordert Gradation 5 rund vierfach Licht gegen Gradation 0, deswegen hab ich beim Splitten erheblich unterschiedliche Belichtungszeiten.
    Anderenfalls bräuchte ich für die Basisbelichtung auch nicht mit Splitgrade ans Subjekt..

    Ich versuch's mal so:

    1. Das obige Bild ist ein Jpeg. Abfotografiert vom Negativ. Bearbeitet mit Gimp. Kein Bild auf Fomabrom Variant. Was Du als "matschig" bezeichnest, sind meine Versuche, eine Datei mit EBV zu bearbeiten.

    2. Ich schrieb hinsichtlich des von mir auf Fomabrom Variant ausgearbeiteten analogen Bildes, dass ich die 2.5-Belichtungszeit teilte, für je 00 und 5, und dann den Boden 30% mit 5 nachbelichtete, zum Konturieren. Für mich klingt das sehr unkompliziert, so lernte ich das, und ich tendiere dazu, zu sagen, na, wenn es so unkompliziert geht, dann kann es so falsch ja gar nicht sein. Zumal ich ja nun den Stouffer-Keil wirklich auch wiederholt ausmessen konnte, mit durchaus verschiedenen Entwicklungszeiten. Und das Motiv war unkompliziert, wurde mit Spotmessungen von II bis VIII ausgemessen.

    Klar, kann man mit 5 auch noch stärker nach- oder mit 00 auch schwächer ausbelichten, je nach Gusto und Tageslaune. Doch in der Regel verfahre ich nach der Ilford-Devise, Stichwort "careful"

    In simple terms, the grade 0 low contrast exposure gives you control of the light grey areas in your print. To add more detail in these ‘highlights’ increase the grade 0 exposure time. To increase the overall print contrast, increase the grade to 0.5, 1, 1.5 or 2. Be careful to avoid having white patches with no detail in your print. If this happens, reduce the contrast again. Obviously, if your print looks dull and without any bright areas (assuming it should have bright areas!) then decrease the exposure times until you see some.


    The high contrast exposure gives you control of the blacks and shadows. Increase this time until you see good blacks or decrease it until you can see some details in the shadows without completely losing your blacks. Be careful not to reduce your blacks to dark grey or your print will look low contrast! I always use grade 5 for the high contrast exposure.

    Vgl. https://www.ilfordphoto.com/split-grade-pr…ilford_brochure, Hervorhebungen von mir.

    Und mit weiteren Varianten:

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    3. Das Negativ aus Trilla scheint mir persönlich jetzt eher nicht so hart zu sein. Es ist alles vertreten von S bis W, man kann mit den Grenzen des kopierfähigen Bereiches spielen. Es lässt sehr wohl verschiedene Interpretationen zu.

    4. Was Dir vielleicht matschig vorkommt, sind die gelbgrünen Flechten auf den hellen Felsen, die ich bei der Aufnahme mit einem XO ins Hellgraue angehoben habe, um die Felsen unnatürlicher erscheinen zu lassen. Fomabrom Variant bringt das eigentlich sehr brilliant raus. Aber das ist die Entscheidung einer Prävisualisierung. Ob das Bild für Dich funktioniert, ob es Dich überzeugt: das ist eine ganz andere Sache.

    5. Generell scheitern analoge Ausarbeitungen gern an neuzeitlicheren Sehgewohnheiten. Die aktuelle Radiomusik zelebriert den Kontrast elektronisch verfremdeter menschlicher Stimmen zu realen Sprechern außerhalb des Radios. Und so lebt auch die Fotografie auf leuchtenden Displays von Chrominanz- und Luminanzsteigerungen im Vergleich zu dem, was man sonst in der Welt so sieht. Das war ja schon immer so, vgl. Dias gegen Papierbilder, Filme verschiedener Psychedelikgrade.

    6. In diesem Sinne könnte es ja auch sein, dass Deine Negative kontrastärmer sind als meine, weshalb Du viel 5 brauchst, um eine befriedigende Bildwirkung zu erreichen. Mach' Du doch auch mal einen Test. Vielleicht mache ich ja einen Fehler. Welches ASA, welchen Entwickler, welche Zeiten, welche Temperaturen hast Du, und welche Dichten?

  • 6. In diesem Sinne könnte es ja auch sein, dass Deine Negative kontrastärmer sind als meine, weshalb Du viel 5 brauchst,

    Nun ist es ja so, das Ilford selbst einen drastischen Dichtesprung oberhalb Gradation 3?/4? angibt, meiner Erinnerung nach 2 Blenden bei Filter 5.


    2. Ich schrieb hinsichtlich des von mir auf Fomabrom Variant ausgearbeiteten analogen Bildes, dass ich die 2.5-Belichtungszeit teilte, für je 00 und 5,


    Ich las Folgendes:

    Ich füllte beim Vergößern auf Fomabrom Variant die Lichter im Splitgradeverfahren mit Dichte, mit Grad. 0, die ich dann mit Kontrast noch durchkonturierte, mit Grad 5


    Das letzte Bild "funktioniert" für mich übrigens am Besten, also vom Aufbau, nicht von den Tonwerten; hier halte ich die Postvisualisierung für gelungener als die ursprüngliche Previsualisierung.

    Die aktuelle Radiomusik zelebriert den Kontrast elektronisch verfremdeter menschlicher Stimmen zu realen Sprechern außerhalb des Radios.


    Warte kurz, ich mach mal an das Radio, vielleicht verstehe ich das Bild dann besser :)

    Gruß,
    Ritchie

    ...

    2 Mal editiert, zuletzt von becalm (30. November 2019 um 22:06)

  • Hallo lohi,

    erstmal muss ich dir sagen, ich finde es toll, dass du hier deine Tests und Bilder zeigst und vor allem auch dir die Mühe machst das Zustandekommen zu erklären.

    Über Bildinhalte und auch über Tonwerte und persönliche Interpretationen kann man sicher verschiedener Meinung sein. . .
    Auch bei der Ausarbeitung in der Duka führen viele Wege nach Rom, und jeder hat da auch so seine Art. . .

    Aber eine Frage habe ich trotzdem.
    Du hast bei der Aufnahme den Kontrast gemessen und deine Belichtung und Entwicklung darauf abgestimmt, richtig?
    Hattest du die Überstrahlungen gewollt einkalkuliert oder war das eher eine Überraschung?

    Was ich bis vor kurzem nicht wusste: Bei Belichtungen im Schwartzschildbereich, kommt es zu einer eher N+ Belichtung, die man durch zusätzliche N- Entwicklung ausgleichen müsste. . .

    Ich würde mich jedenfalls freuen, weitere Sachen von dir zu lesen.

    Schönes Wochenende euch allen

    Gruß
    Ralf

  • becalm: Warum vergeudest Du eigentlich Deine Zeit mit mir, wenn Du doch schon alles viel besser weißt?

    Einmal editiert, zuletzt von lohi (30. November 2019 um 18:12)

  • Danke für die freundlichen Worte.

    Das mit dem Schwarzschildeffekt ist so, wie Du sagst. Die dunklen Partien eines Bildes brauchen wegen des Schwarzschildeffektes überproportional mehr Licht als die hellen. Würde man durchzuzeichnendes helles Laub auf Grau belichten, reichten vielleicht 1/8 Sekunde. Für durchzuzeichnendes dunkleres Gehölz im Schatten, das ein paar EV dunkler ist, bräuchte man entsprechend mehr Blendenöffnung oder Belichtungszeit, also z.B. 2 Sekunden. In diesem Bereich macht sich aber der Schwarzschildeffekt bemerkbar. Man müsste beim Fomapan 100 nach meinen Erfahrungswerten also 7 Sekunden belichten. Das ist aber zuviel für die Lichter, und die werden dann sehr dicht. Also müsste man die Entwicklung verkürzen, so wie Du das schreibst.

    Bei 7 Sekunden scheint mir der Schwarzschildeffekt bei Foma weniger wirksam als bei 180 Sekunden. Die Foma-Schwarzschild-Kurve geht sehr steil nach oben, steiler als bei Ilford.

    Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht besser Bescheid als Du. Ob Belichtung / Entwicklung nun N+1 / N-1 ausmachen oder nicht sogar N+2 / N-2, weiss ich noch nicht. Ich habe noch gar keine Tests gemacht. weder für N+- Belichtungen oder -Entwicklungen, noch für angepasste Entwicklungen bei Langzeitaufnahmen.

    Ob man sich auf Ilfords Angaben verlassen kann? Fomapan ist viel heftiger hinsichtlich Schwarzschild als Ilfordfilme. Ich vermute, N+2 / N-2 wäre ein sinnvoller Ausgangspunkt zum Testen.

    Ich vermute aber auch, dass Belichtungen länger als 3 Minuten sehr schwierig zu handhaben sind, entwicklungstechnisch. Ich meine, ich habe ja bereits den R09 in 1+100-Verdünnung, und diese Kombination wirkt ja bereits ausgleichend.

    Vielleicht wäre eine höhere Verdünnung sinnvoll, 1+200. Dann würde sich der Entwickler in den Lichtern schneller erschöpfen. Man müsste dann vielleicht sogar eine Schalenentwicklung mit wenig Agitation machen. Der Kanteneffekt und die damit verbundene Schärfe wäre vielleicht eine nützliche Nebenerscheinung.

    Wie gesagt: ich habe das alles noch nicht ausprobiert, aber so ganz aus der Luft gegriffen scheinen mir diese Überlegungen jetzt nicht zu sein.

    Was die Kontrastmessung angeht: ich schreibe mir ja immer auf, was ich mache. Meine Belichtungszeit als Duchschnitt aus einer Messung in III und VII, die durch den XO-Filterfaktor um +1,2 EV verlängert wurde, betrug 2 Sekunden bei Blende 22 1/2. Ich maß mit dem Sekonic L-558, der sehr ausgleichend misst und zu einer leichten Überbelichtung von III tendiert und zu einer leichten Unterbelichtung für Zone VII, anders als der L488, der eher die Kontraste betont.

    Ich stand unter dem Laubdach dieser Bäume, im Schatten. Seit ich mal längere Zeit versuchte, das Licht um die Cellospieler unter den Bäumen in den Tuilerien wiederzugeben, bevorzuge ich ehrlich gesagt die Normalbelichtung im Schatten. Mit dieser ist ganz klar verbunden: das Ausschießen und Überstrahlen der hellen Außenlandschaft außerhalb des Schattens. Diese Lichter sind ja keine bildwichtigen Strukturen in VII, sondern Licht in VIII und höher. Weiß darf aber doch auch im Bild sein, oder?

    Unstrukturierte Helligkeiten noch durch angepasste Entwicklung einfangen zu wollen, ist für mich vergebliche Liebesmüh'. Daher belichtete ich mit dem ganz normalen Durchschnitt in III und VII, also N+-0, passte auch die Entwicklung nicht an. Das mache ich eigentlich, ohne größer nachzudenken. Gerne benutze ich dann sogar die Lichtmessung, und die zeigte mir ebenfalls den von mir ermittelten Durchschnittswert an. Im Schatten, wohlgemerkt, nicht draußen in der Sonne. Vielleicht ist das ja falsch. Aber bei diesem Motiv war ich übrigens auch noch in Zeitnot.

    Ich hoffe, den lichten Eindruck mittelmeerischer Sonne und greller Hitze außerhalb der Baumgruppe wiederzugeben, und mein Dasein im kühlen, aber auch lichtgefüllten Schatten. Ich hellte dazu die Flechten auf, sonst wären sie mir grauer geraten, und die Felsen hätten weniger Flächen, deren Helligkeiten sich voneinander absetzen. Das ist ja das Schöne an der Méditerranée: das diffuse, aber außerordentlich helle Licht im Schatten, dass die Dinge so scharf voneinander absetzt.

    Gruss

  • Warum vergeudest Du eigentlich Deine Zeit mit mir?

    Das frag ich mich auch grad, besonders wo Du Deine Beiträge veränderst, die ich beantwortet hatte.
    Also alles Gute weiterhin beim Zurechtbiegen von Text und Bild.

    ...

    Einmal editiert, zuletzt von becalm (30. November 2019 um 22:08)

  • Hallo lohi,

    ich habe in dem Buch "Die Kunst der Fotografie" von Bruce Barnbaum zu dem Thema und vielen anderen gelesen.
    Ein spannendes Buch, das ich nur wärmstens empfehlen kann. . .

    Für mich hat es zu einigem überdenken und anpassen meiner Vorgehensweisen geführt.

    Viele Grüße
    Ralf

  • Unstrukturierte Helligkeiten noch durch angepasste Entwicklung einfangen zu wollen, ist für mich vergebliche Liebesmüh'.

    Es geht ja bei der modifizierten Entwicklung (N+.. oder N-..) nicht generell um die Struktur der Helligkeiten (könnten ja auch z.B. homogene Grauflächen in Zone VII sein), sondern darum, im Negativ die hellsten Lichter möglichst auf die Zone VIII zu bringen. Die von Dir angeführte N+ bzw. N- -Belichtung ist mir absolut neu und unbekannt, geläufig dagegen ist mir das Setzen (oder "place" lt. AA) der Werte des Belis auf die passende Zone (z.B. dunkle Schatten mit minimaler Zeichnung auf Zone II, oder Hautton Mitteleuropäer auf Zone VI), dann Prüfen, wohin die bildwichtigen hellsten Bildteile fallen ("fall" lt. AA), und dann entsprechend N+ oder N- zu entwickeln.

    Gerne benutze ich dann sogar die Lichtmessung, und die zeigte mir ebenfalls den von mir ermittelten Durchschnittswert an. Im Schatten, wohlgemerkt, nicht draußen in der Sonne.

    Ähem, räusper, dann hast Du m.E. aber ganz was Neues rausgefunden. Die Schwäche der Lichtmessung besteht doch gerade darin, dass man eben nicht darüber informiert wird, welche bildwichtigen Teile evtl. zu schattig oder zu hell sind (außerhalb von Zonen II - VIII), weil man eben nichts über das reflektierte Licht seines Motivs sondern lediglich über die Stärke der Lichtquelle erfährt. Beispiel: Ich will eine Hütte fotografieren, am hellen Tag, in deren Eingang (etwas im Inneren der Hütte) der Bewohner steht (also im Dunklen). Wenn ich jetzt von der Hütte aus zur Kamera messe (Lichtmessung), dann wird der gute Mann viel zu dunkel. Wenn ich ihn aber per Objektmessung auf z.B. Zone IV lege und so belichte (dann ist er immer noch recht schattig, aber erkennbar), dann landet die Hauswand auf Zone X. Also muss ich mit N-2 entwickeln, und alles wird gut!

  • Die von Dir angeführte N+ bzw. N- -Belichtung ist mir absolut neu und unbekannt, geläufig dagegen ist mir das Setzen (oder "place" lt. AA) der Werte des Belis auf die passende Zone (z.B. dunkle Schatten mit minimaler Zeichnung auf Zone II, oder Hautton Mitteleuropäer auf Zone VI), dann Prüfen, wohin die bildwichtigen hellsten Bildteile fallen ("fall" lt. AA), und dann entsprechend N+ oder N- zu entwickeln.

    Ups, das verstehe ich nicht. Ich beziehe mich auf Peter Fischer-Piel. Der hat verschiedene Kontraststeuerungsmethoden. eine davon heißt N+- belichten und N+- entwickeln, z.B. auf die Schatten belichten mit N+1, aber auf die Lichter entwickeln mit N-1, was er so ausdrückt: N+1/N-1.

    Natürlich platziert man einen Ausgangswert in die gewünschte Zone, und schaut, wohin die anderen Werte fallen. Und meistens ist die Zone, in die man platziert, Zone III (Fischer-Piel) oder IV (Bruce Barnbaum), je nachdem, ob man was Grafisches will oder mehr Volumen in den Schatten. Und dann entwickelt man so, dass man auf eine gwünschte Dichte in den Lichtern kommt, je nach Kontrastumfang der ausgemessenen Szene.

    Ich mache das also im wesentlichen nicht anders, als Du schreibst.

    Zitat von Bila Sukari

    Ähem, räusper, dann hast Du m.E. aber ganz was Neues rausgefunden. Die Schwäche der Lichtmessung besteht doch gerade darin, dass man eben nicht darüber informiert wird, welche bildwichtigen Teile evtl. zu schattig oder zu hell sind (außerhalb von Zonen II - VIII), weil man eben nichts über das reflektierte Licht seines Motivs sondern lediglich über die Stärke der Lichtquelle erfährt. Beispiel: Ich will eine Hütte fotografieren, am hellen Tag, in deren Eingang (etwas im Inneren der Hütte) der Bewohner steht (also im Dunklen). Wenn ich jetzt von der Hütte aus zur Kamera messe (Lichtmessung), dann wird der gute Mann viel zu dunkel. Wenn ich ihn aber per Objektmessung auf z.B. Zone IV lege und so belichte (dann ist er immer noch recht schattig, aber erkennbar), dann landet die Hauswand auf Zone X. Also muss ich mit N-2 entwickeln, und alles wird gut!

    Eben doch. Man weiß sehr gut, was zu dunkel oder zu hell rauskommt, nämlich die Zonen II und VIII, wie Du schreibst. Auch wenn man die in der Szenerie noch nicht identifiziert hat.

    Man muss nur damit leben können. Bei Fischer-Piel "Das Zonensystem in der Schwarzweiss- und Farbfotografie", ist das die erste Methode der Kontraststeuerung. Konsequentes Belichten auf Zone V. Hat durchaus seine Berechtigung, wenn man sich in etwa vorstellen kann, welchen Kontrast die Szene hat und wenn man darüber hinaus auch noch daran interessiert ist, Schwarz und Weiß zu einer Art Eigengeltung zu verhelfen. Klar, sehen die Bilder dann nicht aus wie bei Bruce Barnbaum, aber was soll's? Der schreibt ja auch, man solle einen persönlichen Stil entwickeln.

    Ich kann da das Sekonic-Handbuch zur Lichtmessung empfehlen. https://www.cameramanuals.org/flashes_meters/sekonic_l-28c2.pdf Zu der Zeit benutzten die amerikanischen Fotografen und Filmemacher sehr oft solche Belichtungsmesser, die vom Brockway Norwood abstammten. Spotmeter gab es damals noch nicht so viele. Ich finde den Sekonic sehr faszinierend. Kostet einen Fünfziger, arbeitet ohne Batterien, ist super einfach, eine Freude. Das Ding mit einer F2 oder C220, und ab auf die Straße.

    Was das Hüttenbeispiel angeht, so scheint mir das nicht ganz zuzutreffen. Du hast natürlich völlig recht mit Deiner Aussage. Was würde ich da machen, hätte ich nur einen Beli für Lichtmessung? Ich könnte eine Objektmessung machen, siehe Sekonic-Bedienungsanleitung S. 31, mit Nahmessung. Potz Blitz!

    Oder ich würde ganz nah an den Mann in der Tür rangehen und von diesem ins Licht / auf die Kamera messen. Sodann würde ich mich vor die Wand stellen und von dort aus aufs / auf die Kamera Licht messen. Vermutlich würde ich einen Mittelwert bilden und in Kauf nehmen, dass der Mann im dunklen Hauseingang eben auch dunkel erscheint und die Wand im grellen Sonnenlicht auch grell. Vielleicht würde ich noch ein wenig gewichten. Genauso ist es in der Bedienungsanleitung für den Sekonic beschrieben. Die messen dann auch noch Umfänge des Beleuchtungskontrastes mit der Lumidisc.

    Aber eine Entwicklungsanpassung ohne Spotmessung zu machen, das fiele mir natürlich nicht ein. - Oder vielleicht doch! Vielleicht würde ich die Entwicklung sogar noch etwas forcieren. Denn stellen wir uns mal den Mann im Hauseingang vor. Er steht im Schatten, diffuseres Licht, vielleicht eine kleine, schwache Reflexion von der Türwandung, dazu runzeliges Gesicht udn lebendige Augen, schiefe Zähne, mit Gold, ein goldener Ring, weißdrahiges Haar. Da wäre mir die Hauswand ziemlich pillepalle. Es geht um die bildwichtigen Teile. Soll doch die Hauswand ausbleichen, das kann doch nur den Eindruck einer grellen Mittagssonne verstärken. https://willemwernsen.com/nl/galerie/galerie-2 und https://willemwernsen.com/nl/galerie/galerie-2 Dort hat es solche "starken" Männer an Hauswänden ... Pierre Verger: http://www.pierreverger.org/en/photograph-…s-of-bahia.html

    Meine Situation in Trilla war aber die, dass ich selber im Dunkeln stand, im Schatten, und hier hast Du mich einfach nur falsch verstanden. Ich war im "Raum", unter einem Laubdach, im Schatten, und das Licht war außerhalb des Raumes. Und ich wollte die Dinge in diesem Raum in ihrem normalen Kontrastumfang zeigen. Die Spotmessung war unkompliziert, wobei ich mit der Platzierung der Schatten in III statt in IV noch etwas dunkleren Formen akzentuierte. Die noch durchzuzeichnenden Lichter, hier die hellsten Partien der Steine, fielen in Zone VII, und das ist unkompliziert. Hier im Hain machte ich dann auch noch eine Lichtmessung, und die bestätigte meine Auffassung vom Mittelwert.

    Natürlich war es außerhalb des Hains heller. Genauso wie es außerhalb Deines Hauses ja auch viel heller ist als im Haus selber. Aber auch das ist ein Bildmittel, denke ich. Wozu soll ich mich also quälen und versuchen, die Landschaft im grellen Sonnenlicht auch noch einzufangen?

    Das machte Barnbaum in "Chair & Shadow, Convento San Miguel" https://www.barnbaum.com/man-man-made/c…ento-san-miguel ja auch nicht. Das Licht dringt dort durch die Ritzen ins Innere des Hauses. Und die dunkle Form des Stuhles wird von Barnbaum mit IV belegt, so dass sie Volumen hat und nicht grafisch schwarz wird und als abstrakter wert im Raum steht, denn die Wand hat ja auch Volumen, mit ihrer Oberflächenstruktur. (Ich hätte den Stuhl richtig schwarz gemacht, damit es einen ästhetischen Bruch gibt, durch eine bildfächige Geometrie in einem Tiefenraum ...)

    3 Mal editiert, zuletzt von lohi (30. November 2019 um 22:21)

  • ich editiere meine beiträge gerne nach. das mache ich aber recht zeitnah. vielleicht kamen wir uns in die quere. was machst du eigentlich für ein gestürm, samstagsabends?

    in der tat habe ich weder den beitrag über den test, noch den beitrag mit meinen bildern nacheditiert. wenn du dich durch sinnlose provokationen oder deine wortwahl blamierst, nervt mich das, weil ich sicher nicht die absicht hatte, dir persönlich an die karre zu fahren, indem ich einfach nur meine ergebnisse postete und zur förderlichen diskussion stellte. aber im grunde ist es dein problem.

    wo kommen wir denn hin, wenn einer in einem foto-forum einfach nur ein foto zeigt, von seiner entstehung berichtet und dafür dann so von seite angeschissen wird wie von dir?

    Das frag ich mich auch grad, besonders wo Du Deine Beiträge veränderst, die ich beantwortet hatte.Also alles Gute weiterhin beim Zurechtbiegen von Text und Bild.

  • Och Mensch.
    Wenn Du Dich angeschissen fühlst, weil ich wegen Deiner Splitgradetechnik mit gleichen Zeiten bei beiden Filtern nachhake, und Du dann Deine Beiträge nachträglich schönschreibst, dann ist das eben so.

    Sollte ich ein Problem haben, dann vielleicht mit seitenweise erklärendem Text inkl. Querverweisen zu Barnbaum und Tiefenpsychologie, Eintestungen und Prävisualisierung, also da erwarte ich schon mal was, sozusagen einen frühen Adams oder tagesaktuellen Barbaum oder so.
    Das beträfe Dich ja nicht, denn dann hätte ich halt ein Problem mit meiner Erwartungshaltung.

    Letztlich war ich eben nur verwundert, warum Du mit gleichen Zeiten splitgradest.
    Ist aber auch kein Problem, also mach einfach, ich halt mich da auch gerne raus:-)

    ...

  • Ich schreibe keine Beiträge nachträglich schön. - Die Wahrheit ist die, dass Du geschrieben hast, das Bild aus der EBV sei "matschig". Dieses Wort und manches andere hast Du selber aber dann aus Deinem Post rauseditiert.

    Man kann durchaus der Meinung sein, das Jpeg sei "matschig". Ich habe sogar noch mehr matschige Bilder. Ich schrieb sogar selber explizit, dass ich kein EBV-Gott bin. Ich bin in elektronischer Bildverarbeitung sogar eine ziemliche Null.

    Und ja, manchmal ist es eben unkompliziert. Und ich stehe nicht in Deiner Dunkelkammer an Deinem Vergrößerer. Da kann es dann schon vorkommen, dass jemand für ein bestimmtes Bild, in einem bestimmten Entwickler usw. zwei gleiche Zeiten für 0 und 5 hat.

    Und ja, vielleicht ist das Negativ kontrastreich. Immerhin habe ich bei unbewölktem Himmel und Kontrastfilter im Lichte des Mittelmeers, zur Mittagszeit, fotografiert.

    Jetzt fällt es mir ein, ich hatte auch schon unterschiedliche Zeiten bei anderen Bildern, sogar ziemlich oft. Und jetzt?

    Aber schau mal da: http://www.film-and-darkroom-user.org.uk/forum/showthread.php?t=967 der hat tatsächlich ein Verhältnis von nur 43:57, nicht etwa 50:200, und dann belichtet er noch partiell nach.

    Das Gute ist: Du musst mir nicht glauben! Du kannst auch eigene Erfahrungen haben. Ich bezweifle in keiner Weise, dass Deine Negative so ausfallen, dass Du viermal mehr 5 als 0 brauchst. Das ist alles ok.

    Desweiteren habe ich oben anderen Postern als Dir geantwortet. Du weißt ja anscheinend schon alles. Und ein Forum ist meines Wissens dafür da, dass man sich äußert, oder?

    Letztlich war ich eben nur verwundert, warum Du mit gleichen Zeiten splitgradest

    Einmal editiert, zuletzt von lohi (1. Dezember 2019 um 17:47)

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