Huhu allerseits.
Ich war mal wieder bei meinen Mülleimern aus dem Ikea (ikea.com/ch/de/catalog/products/90204620/), vgl. Fomapan 100@50, Compard R09, 1+100, 20°C, 30/30-5 Planfilm im Hänger, Ikea-Tank
Jetzt habe ich den Ilford FP4+ bei 50 ASA mit HC-110 H 1+63 getestet. Der HC-110 soll sich für Ilford-Produkte besser eignen als R09 - wobei ich da ehrlich gesagt Zweifel habe: wer weniger Korn will, muss halt einen feineren Film mit weniger Empfindlichkeit nehmen und ein größeres Format, da nutzen alle Geheimwässerchen nichts. Für die Ausgleichswirkung verdünnte ich 1+63.
Die Ansel Adams-Variante 1+119 schien mir aus Verarbeitungsgründen weniger raisonabel. Das zeigt folgende Übersicht:
Die Übersicht besagt, dass man in 500ml Wasser mit 7.9ml Konzentrat 1.3 Kleinbild- oder Mittelformatfilme oder aber 4 Planfilme 4x5 entwickeln kann. Das ist die Verdünnung H (http://www.covingtoninnovations.com/hc110/german.html)
In der Verdünnung 1+119, das ist Ansel Adams' Verdünnung G, kann man in 500ml Wasser und 4.2ml Konzentrat gerade mal 0.7 Kleinbild- oder Mittelformatfilme entwickeln und nur 2 Planfilme 4x5. Man braucht also größere Volumina. Wobei der Verbrauch ja gleich bleibt: mindestens 2ml pro Planfilm 4x5 oder aber 6ml pro KB-/MF-Film bzw GF-Film 8x10.
Da der Ikea-Mülleimer 1800-2000ml schafft, präferiere ich 1+63 (H), da kriege ich dann theoretisch 14-15 Filmhänger rein, praktisch aber 6-8. Ich habe noch quadratische Edelstahlschüsseln aus der Gastronomie, da passen in 2000ml dann wirklich 14 Filme rein, was will man mehr?
Testaufbau: Graukarte und strukturierter Stoff, Belichtngsreihen mit jeweiliger Platzierung.
Entwicklung: 1800ml Wasser, 28.6ml frisches HC-110-Konzentrat, 20°C, Vorwässern 60s, Entwickeln im Rhythmus 30s initial, dann alle 30s für 5s bewegen, hoch, quer links, quer rechts, hoch, dann Stoppbad 30s, Fixierbad Ilford 120s Wässern nach Ilfordmethode (Wasser hin und her schwappen lassen 5-10-20-40), dann Mirasol Antistatic 2000 und Aufhängen.
Sodann auf Leuchtpult ausmessen, mit Gossen Mastersix im Densitometermodus, mit Profiflex-Aufsatz
Mit Landschaftsthemen sind mir generell Verarbeitungen mit Überbelichtung/Unterentwicklung wichtig, also setzte ich die effektive Empfindlichkeit generell erst mal mit 50 ASA an.
Der erste Test beinhaltete nur Belichtungen +-0.5EV. Erst mal ein paar für Zone 0-II, sodann noch ein paar für Zone VII bis VIII, um zu beurteilen, wie es mit der Entwicklung dann weitergehen soll.
Zone I ist schon etwas dicht mit 0.15. Aber ich mache mir da jetzt keinen Kopf. 0.12, die "Norm" steht ja bereits bei Zone 0 1/2. Wenn ich später etwas kürzer entwickele, wird Zone I eh' etwas dünner.
Was ich herausfand: die Entwicklungszeit von 12'00'', die ich von Chris Johnson übernahm, indem ich die dortige Entwicklungszeit für HC-110 B einfach verdoppelte und geringfügig anpasste, http://www.chrisjohnsonphotographer.com/charts.shtml#anchor30675, ist definitiv zu lang. Sie ergibt eine N+1-Entwicklung, also eine Reduktion des Kontrastumfanges um eine Zone (Expansion). Kein Wunder, waren meine Bilder immer so markig-dramatisch.
Hinterher ist man immer klüger.
Ich passte also die Entwicklung an und kam auf zwei Zeiten, wie die zweite Übersicht zeigt: auf 8' für den L138-Kondensor-Vergrößerer mit LED-Lichtquelle sowie auf 10' für den L54-Vergrößerer mit dem Multigrade 500. Vermutlich werde ich der Einfachheit halber 9' entwickeln.
Herzlichen Gruß