Chamonix H-1 - welches Objektiv?

  • Hallo Klaus,

    ich hatte eine Walker Titan 4x5 Laufbodenkamera. Damit konnte ich problemlos mit 90mm mit dem Standardbalgen arbeiten. Für das 65er, welches ich damals noch hatte (was mir aber viel zu weinwinklig war ;( ) habe ich den Weitwinkelbalgen verwendet, welches dann ebenfalls problemlos ging. Alles in allem ist bis 65 mm m.E.n. mit dem Weitwinkelbalgen bis 4x5 alles super machbar.

    Ich nutze heute eine Linhof Technikardan und nutze nur noch 90, 150, 210 und 300mm Optiken.

    Liebe Grüße
    Klemens
    Der hier auch immer in Klarnamen auftritt (Klemens Peter Wangen)

    ...und by the way: ich sehe hier auch so manchen Thread hier völlig aus dem Ruder laufen, mit sehr unsinnigen Diskussionen von hartnäckigen und unbelehrbaren Rechthabern. Ich bin froh über die "normalen" Fotografen hier, die mich mit sachlichen Antworten immer sehr gut beraten haben und echt hilfsbereit sind. Danke Jungs/Mädels

    Man(n) ist nie zu alt was neues zu lernen.

  • Ganz kurz: Ich glaube zu wissen, welche männliche Person dafinter steht. Andreas sollte zumindest diesen "Beate" rauswerfen. Der richtige ist ja noch drin und meldet sich (seltsamerweise) seit "Beate" nicht mehr....

    Also, ich bin es nicht, auch wenn ich männlich bin und mich nun seit einiger Zeit nicht gemeldet habe.

    Dass ich ein Pseudonym benutze, liegt einzig daran, dass ich mir zum Hausgebrauch mal ein Notizbuch on demand zusammengestellt habe. https://www.jpc.de/jpcng/books/de…ok/hnum/8105060 Das finanziert mir 3 Schachteln Fomapan 100 im Jahr ;) Aber: mein gesprochenes Englisch ist so schlecht, dass ich nicht unter meinem Namen veröffentliche.

    Man kann im Netz recherchieren, wer ich bin. Kein Problem. Wenn man das unbedingt will. Allerdings braucht man meinen Klarnamen hier nicht allzulaut herauszuposaunen. es gibt ja so etwas wie Privatheit.

    Es gibt nun jedoch Leute hier, die recherchieren mir regelrecht hinterher, und das verlässt die Sachebene. Ich bin 48 und habe schon einiges gesehen. Solche Leute haben für gewöhnlich einen Knall.

    Das Beate Mueller-Geposte zeigt es ja auch! Die schizophrene Accountvervielfachung. Man schenkt sich sogar selber Blumen und lässt seine unterschiedlichen Accounts aufeinander antworten.

    Aber: man man denke doch einmal an die reale Beate Müller aus Nordrheinwestfalen, die visuelle Kommunikation studierte. Die gibt es wirklich. Was hat sie der virtuellen Beate Mueller angetan?

    Ein anderer Grund dafür, dass ich ein Pseudonym benutze, ist, dass ich mal einen Erfahrungsbericht zur Intrepid 4x5 Mk4 geschrieben habe, mit der ich nicht zufrieden war. Ich versuchte allerdings, sachlich zu bleiben.

    Nun zur Frage nach dem Objektiv für die Chamonix.

    Die Leute diskutieren gerne über das Wieviel, das sie ins Bild kriegen. Was ich selten höre, ist, welche Perspektive sich bei Änderung der Aufnahmeabstände ergibt. Wie sehen wir die Bildgegenstände?

    Mit einem Objektiv kurzer Brennweite, großem Bildwinkel, aber ausreichendem Bildkreis (hoffentlich ...) geht man ja gerne mal näher ran, um die Bildgegenstände, die einem wichtig sind, in einem gewissen Abbildungsmaßstab auf's Bild zu bekommen. Das führt dazu, dass man die von großen Bildwinkel erfassten Seiten der Bildgegenstände sieht. Und das gilt nicht nur für die Seiten, sondern auch für das Oben und Unten im Bilde.

    Eine Tonne in der Bildmitte wird somit voluminöser erscheinen, als wenn ich sie bei gleichem Abbildungsmaßstab, aber größerer Aufnahmeentfernung mit langer Brennweite fotografiere.

    Die "Torsi" des Hermann Försterling brauchen das Volumen eines kürzeren Aufnahmeabstandes, damit Pobacken oder Brüste dicker herauskommen.

    Eliot Porter bevorzugt weitere Aufnahmeabstände, um die Dinge räumlich flacher, abstrakter zu zeigen, zugunsten der Farbwerte, während Försterling in Grautönen arbeitet.

    Die Landschaft wurde bei Porter vermutlich vorwiegend mit den langen Brennweiten, der Körper bei Försterling jedoch mit kürzeren Brennweiten fotografiert. Paradox: in den Lehrbüchern stand doch, man solle den Menschen mit langen und die Landschaft mit kurzen Brennweiten ablichten!

    Wir nennen die gesetzmäßige Abbildung dreidimensionaler Data ("Szenerie") auf der zweidimensionalen Bildebene ("4. Wand") in Abhängigkeit vom Aufnahmewinkel und Aufnahmeabstand und Auszeichnung einer punktuellen Origo ("Prinzenauge"): "Raumperspektive".

    (Es git auch Zeitperspektiven, Bedeutungsperspektiven, Luftperspektiven, Erzählperspektiven, die Boris-Johnson-Perspektive auf den britischen Parlamentarismus usw.: alle sind gesetzmäßige Abbildungen betrachteter Data in einer von der Perspektivenorigo definierten Ordnung).

    Kurzum: die Frage ist nicht nur, was man alles draufbekommt auf's Bild, bei welchem Bildwinkel. Denn man kann ja seine Hufe schwingen und das Stativ 50m vom Hauptobjekt wegtragen. - Nein, die Frage ist, welches Volumen oder welche Fachheit wir dem Hauptobjekt verleihen wollen, indem wir näher rangehen, eine Nahsicht erzeugend, die Aufnahmewinkel zu den Objektseiten verändernd, oder es uns in Fernsicht anschauen, indem wir Abstand halten und die Objekte aus einheitlichem Aufnahmewinkel aufnehmen.

    Und das lässt auf den Fotografen schließen: denn dessen Origo ist es ja, die den Abstand des Auges vom Objekt bestimmt. Die Frage wäre also dann, wie die Fotografin in ihren eigenen Bildern in Erscheinung treten möchte: engagiert, neutral, distanziert?

    Das wirkt sich auf die Vergrößerung aus: will die Fotografin große Abzüge machen? Dann wirken Aufnahmen mit langer Brennweite monumental, man denke an die Cowboys des Hannes Schmid. Für neutrale Bilder braucht sie dann aber normale Brennweiten, und für Bilder, in die man reingehen soll, also für Weltlandschaften mit viel Vordergrund kurze Brennweiten.

    Normale Fernbilder sind auch in der Vergrößerung klein. Maximal etwa 30x40cm. Der Betrachtungsabstand soll ja stimmen. Jusuf Karshs Fotos sind solche mit langen Brennweiten, aber geringer Vergrößerung. Während Nahbilder von Menschen mit kurzen Brennweiten durchaus auf Lebensgrösse aufgeblasen werden sollten, um authentisch zu wirken.

    Ich finde jedenfalls, bei der Objektivwahl gibt es mehr zu berücksichtigen als die Frage nach dem Bildwinkel.

    Ich empfehle je eine lange wie eine kurze Brennweite. 105mm und 210mm für 4x5. Damit kommt man schon sehr weit.

  • Gut geschrieben und beschrieben.

    Bei 9/12 oder 4x5", was wir ja heute haben, würde ich als erste Brennweite ein 180mm wählen. Begründung: nahe am menschlichen Auge, aber etwas länger. Erzeugt in der Sachbereichsfotografie reale Aufnahmen mit richtigen Proportionen. Zudem kann ich die Optik, die eine 13/18 Optik ist, weiter verstellen als das "normale" 150mm.
    Als 2. Optik das Pflichtobjektiv 5,6/90mm Super Angulon (oder ein Grandagon).
    Als 3. Optol "was langes", so z.B. das Sironar 240mm. Hat man ein 150mm anstelle des 180mm, dann eben das 5,6/210mm.
    Damit dürfte man so ziemlich alles abdecken können, von Portrait bis Landschaft.Übertriebene Proportionen (Brüste oder Po) sind nicht so das meine, ist eher Effekthascherei (oder von der abgebildeten Person gewünscht eine Schummelei... :D .

    LG
    Winfried

  • Ganz kurz: Ich glaube zu wissen, welche männliche Person dafinter steht. Andreas sollte zumindest diesen "Beate" rauswerfen. Der richtige ist ja noch drin und meldet sich (seltsamerweise) seit "Beate" nicht mehr....

    .. ich bin immer sehr dafür, ross und reiter zu nennen -
    also - frei von der seele damit.

    ich bin von einem "freund" angeschrieben worden ..
    "Bis du d138, der sich nur angemeldet hat, um allen Beiträgen von klw, ekech und noch einem einen roten Daumen zu verpassen?"

    ich denke, es reicht langsam - der admin muss dem spuk ein ende setzen.
    daumen runter für daumen hochundrunter.

    "phantasie ist etwas, was sich manche leute nicht vorstellen können!"

  • ... würde ich als erste Brennweite ein 180mm wählen. Begründung: nahe am menschlichen Auge, aber etwas länger. Erzeugt in der Sachbereichsfotografie reale Aufnahmen mit richtigen Proportionen. Zudem kann ich die Optik, die eine 13/18 Optik ist, weiter verstellen als das "normale" 150mm.

    Als 2. Optik das Pflichtobjektiv 5,6/90mm Super Angulon (oder ein Grandagon).
    Als 3. Optol "was langes", so z.B. das Sironar 240mm. Hat man ein 150mm anstelle des 180mm, dann eben das 5,6/210mm.
    Damit dürfte man so ziemlich alles abdecken können, von Portrait bis Landschaft....

    Da stimme ich weitgehend zu. Da ich selbst ursprünglich nicht in 4x5", sondern in 9x12 cm fotografiert habe, ist es bei mir allerdings "links und rechts" vom 180er ein 5,6/150 mm Sironar-N und ein 5,6/210 mm Sinaron-S. Die meisten Aufnahmen mache ich mit dem 6,8/90 mm Grandagon. Bei mir kommt allerdings noch das Thema Architektur dazu und da gehts dann oft nicht ohne eine kürzere Brennweite, insbesondere im Innenbereich. Daher schließt bei mir ein 6,8/75 mm Grandagon-N nach unten ab.

    LG, Klaus
    ___
    Langeweile? Was ist das?

  • ...ich hatte eine Walker Titan 4x5 Laufbodenkamera. Damit konnte ich problemlos mit 90mm mit dem Standardbalgen arbeiten. Für das 65er, welches ich damals noch hatte (was mir aber viel zu weinwinklig war ;( ) habe ich den Weitwinkelbalgen verwendet, welches dann ebenfalls problemlos ging. Alles in allem ist bis 65 mm m.E.n. mit dem Weitwinkelbalgen bis 4x5 alles super machbar...

    Hallo Klemens,

    danke für die Info.
    Bei Architektur- und Landschaftsaufnahmen nutze ich sowieso eher moderate Verstellungen, so dass dem Balgen auch bei einem Weitwinkelobjektiv nicht allzu große Verrenkungen abverlangt werden.

    LG, Klaus
    ___
    Langeweile? Was ist das?

  • "Für das 65er, welches ich damals noch hatte (was mir aber viel zu weinwinklig war [Blockierte Grafik: https://grossformatfotografie.de/wcf/images/smilies/crying.png] ) habe ich den Weitwinkelbalgen verwendet, welches dann ebenfalls problemlos ging. Alles in allem ist bis 65 mm m.E.n."

    Da muß ich sagen, daß ich auf ein 65mm auch verzichtet habe. Im Grenzbereich bei 9/12 war das 75mm noch verhältnismäßig gut einsetzbar, aber schon mit teils extremen Verzeichnungen (nicht Verzerrungen). Daher war da bei mir für Architektur Schluß. Das Objektiv für Architektur war bei mir das 90mm Super Angulon. Bevor ich 75mm verwendete, habe ich lieber (wenn möglich) einen anderen Aufnahmestandort für das 90mm gesucht....

    LG
    Winfried

  • "Für das 65er, welches ich damals noch hatte (was mir aber viel zu weinwinklig war [Blockierte Grafik: https://grossformatfotografie.de/wcf/images/smilies/crying.png] ) habe ich den Weitwinkelbalgen verwendet, welches dann ebenfalls problemlos ging. Alles in allem ist bis 65 mm m.E.n."

    Weinwinklig ist gut. Solch Objektiv suche ich auch noch ;)

    "Mehr Licht!" (angeblich die letzten Worte des berühmten hessischen Dichters J.W.Goethe)

  • Hugo, das war ein Zitat und stammt nicht von mir. Konnte es als Zitet seltsamerweise nicht übernehmen.

    Bei der 9/12 rate ichvom 65 mm ab, es ist zu extrem und verzerrt extrem. D.h. nicht, daß es optisch nicht gut wäre, aber die Abbildung auf dem 9/12 Format ist alles andere als schön, es ist einfach von der Abbildung übertrieben. 75mm sind (in meinen Augen) die Grenze.

    LG
    WB

    • Offizieller Beitrag


    Bei der 9/12 rate ichvom 65 mm ab, es ist zu extrem und verzerrt extrem. D.h. nicht, daß es optisch nicht gut wäre, aber die Abbildung auf dem 9/12 Format ist alles andere als schön, es ist einfach von der Abbildung übertrieben. 75mm sind (in meinen Augen) die Grenze.

    Manchmal hat man einfach keine andere Chance, als ein extremes Weitwinkel zu verwenden. Sprich, wenn man mit dem Rücken bereits an der Wand steht und nicht Stitchen will... ;)

    Hier sollte eigentlich die gesamte Eisbahn in Zentralperspektive auf das Bild. Die Kamera stand bereits schon an der rückseitigen Wand. Das verwendete 80mm Objektiv reichte nicht aus, um auch die Seiten der Bahn bei der gewählten Zentralperspektive mit ins Bild zu bekommen. Ein 65mm oder ggf. eine noch kürzere Brennweite wäre notwendig gewesen, um alles mit einer Aufnahme aufnehmen zu können.

    Grüsse
    Andreas

    Nordlyshallen, Hamar, Norwegen - Austragungsort der Olympischen Spiele 1994
    Chamonix 45H-1, Schneider Super Symmar 80mm/4.5 XL, T-Max 100, schneller Scan mit V750.

  • Ist doch eigentlich in Ordnung.
    Den Rest kann man sich denken, es muß ja nicht ALLES zu sehen sein. Den Rest kann mansich doch denken, also, finde ich den Ausschnitt in Ordnung.

    LG
    WB

  • Sehe ich anders, ich hatte lange das 55 mm Grandagon, bis ich einmal hinten an der nächsten Wand stand und immer noch ein Teil der Immobilie angeschnitten war. Dann war ich reif für das super WW das Schneider 47mm XL!
    Wenn man nichts im nahen Vordergrund am Rand hat, ist das Teil Gold wert!
    Aber damals habe ich auch noch gut Geld damit verdient!

    " You push the button and we do the rest."
    Kodak Werbespruch!
    Today
    "You push the button and the pixels do the rest"

  • Bei der 9/12 rate ichvom 65 mm ab, es ist zu extrem und verzerrt extrem. D.h. nicht, daß es optisch nicht gut wäre, aber die Abbildung auf dem 9/12 Format ist alles andere als schön, es ist einfach von der Abbildung übertrieben. 75mm sind (in meinen Augen) die Grenze.


    Wahre Worte. Das sind dann so Fälle, in denen die runden Deckenleuchten im Randbereich zu schräg nach außen driftenden Ovalen werden. Aber mit dem Rücken an der Wand gehts manchmal nicht anders, wie Andreas oben schreibt.

    Andreas: Gutes Bild. Besonders gut gefällt mir die Zeichnung in den Tiefen im Vordergrund. Die komplette Erfassung des Spielfeldes hätte sicher seinen Reiz gehabt, Stuhlreihen unten und Deckenkonstruktion wären dann aber wohl zum dominierenden Element geworden.

    LG, Klaus
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    Langeweile? Was ist das?

  • Das mache ich inzwischen auch. Mit dem 65er Grandagon in der schlichten Malefic. Funktioniert sogar besser als erwartet ... irgendwo habe ich hier auch Bildchen hingepackt.

    Al é bun sciöch' al é ...

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