Irgendwie kitschig, jetzt, da ich das Bild so am PC sehe. Der Baum stört. Der ganze Vordergrund. Man sollte besser aufräumen. Zuviel Gerümpel in den Bildern. Zuviel was ablenkt.
Das ist besser.
An der Sense, einem Fluss im schweizerischen Senseland, hat es nette Felsen. ich habe mich immer gefragt, wie man die ins Bild bringen kann, ohne ihre Monumentalität zu zerstören. Das Flusstal ist beengt, man kann also nicht so gut Abstand nehmen. Außerdem verlöre man an Volumen hinsichtlich der Felsen. Das sind ja teilweise richtig große Massen, die sich da ins Bild wuchten. Da braucht es dann vielleicht was Weitwinkeliges. Aber dadurch werden die Bäume kleiner, und unter 90mm kommt zuviel Himmel rein, und der ist gefährlich, weil tief unten im Sensegraben ein anderes Licht herrscht als oben beim Bauern auf der Weide. Man muss also einen Kompromiss finden.
Das nächste Problem ist die Sensibilisierung. Benutzt man einen Gelb- oder Rotfilter, oder sogar panchromatischen Film, löst sich die Atmosphäre auf. Zuviel Klarheit schadet dem Raumeindruck, die Bilder sind dann tot. Also probierte ich - Ansel Adams' Ausführungen in "Natural Light Photography" folgend - orthochromatisches Material aus, von dem ich noch 350 Blatt hier herumliegen habe, weil ars-imago.ch 50 Blatt für 19 CHF verkaufte.
Das Material ist teilweise überlagert, es hat Stockflecken. Also muss man jede Packung erst ausprobieren. Aber es ergibt eine gute Atmosphärenwirkung.
Trotzdem lohnt sich bei diesem Film auch der Grüngelbfilter, um dann doch noch etwas Brillianz zu erzeugen.
An der Sense ist das so, dass morgens Dunst aufsteigt, wo die Sonne den Boden trifft, in einem schmalen Streifen von 20cm, Dort dampft es, dahinter ist alles hell, davor ist alles dunkel. Auf diese Weise lassen sich Bildwirkungen vorausberechnen, abhängig von Jahreszeit, Uhrzeit, Himmelsrichtung, Wetterbericht:
In diesem Bild, ebenfalls Rollei Ortho 25 mit Grüngelbfilterung, an einem dunstfreien Tag, trifft das Licht gerade um 10.27 Uhr auf die jungen Bäume des gegenüberliegenden Ufers. Ich experimentiere schon länger mit diesem Motiv, habe mittlerweile ein stattliches Konvolut an Aufnahmen, die ich mal kontakten muss, um zu sehen, was ich weiter ausarbeite.
Man muss durchs Wasser, wenn man dort fotografieren möchte. Allerdings hat es gute Motive, einen Haufen Treibholz, denn je nach Niederschlg in den Voralpen kommt es dort dicke den Bach ab, in Sekundenschnelle.
Der Baum im Vordergrund stört hier eigentlich auch. Was hab ich nur damit? Auch die hellen Steine. Ich werde das nächste Mal wohl ins Wasser gehen und von dort aus föteln.
Beim Reduzieren könnte man auch noch den rechten Rand auslassen. Der ist zu hell. Daduch könnte man sich auf das Strahlen in den Bäumen in der Bildmitte konzentrieren.
Die FKK-Badenden rechts außerhalb des Bildrandes dürften mich mittlerweile auch kennen. Vielleicht sollte ich mich ja auch einfach ausziehen. Schön ist es dort jedenfalls, und das Wasser ist kalt - ideal für heisse Tage.
Apropos: alle Bilder Wista 45N, v.a. Fujinon A 9/180, Sekonic L-558, Rollei Ortho 25@16 in R09 1+100, 30/30-5, 10 min, mit D2X vom Leuchtpult abfotografiert.
Gruss