Ich hatte einen Tag lang nichts anderes zu tun, als in deiner Arbeit zu lesen. Interessant fand ich da die Bildbeschreibung zur Ehebrecherin: Das mit wichtigste Merkmal im Bild ist die Schneise zwischen den Personengruppen hindurch auf das "Opfer" (ich habe nicht in Erinnerung, ob du diese Person bezeichnest (die Schriftgelehrten und die Pharisäer werden ja genau beschrieben und benannt). Die Person da gerade durch im Schatten mit Kind soll wohl die "betrogene" Ehefrau sein (der Ehemann ist gar nicht anwesend).
Dann fällt mir als Knipser sofort das Licht auf, das beschreibst du ja als kräftiges Bühnenlicht. Der Jesus hat ein Privatlicht, ein Mikroklima. Er ist aus sich heraus hell, was auch die Rückseite der Figur nicht in tiefen Schatten versinken läßt. Interessanterweise kommt das Licht bei Poussin und bei de Ribera immer von links (du als Mythenbewanderter hast da doch sicher eine Erklärung - ich als Nichtchrist, Nichtmythiker, Nichtesotheriker erkenne all die Zeichen und Symbole nicht).
Interessant auch, wieder auf Husserl zu stoßen. Mit dem habe ich mich beschäftigt, um meinen Blick auf die Welt zu klären. Die ewigen Fragen: "Wie ist die Welt, ohne daß ich sie sehe?" "Was kann ich wissen?" Seine Zweifel am ersten Eindruck, an der spontanen Affiziertheit, waren mir ein wichtiger Hinweis, seine tranzendent phänomenologische Herangehensweise ein Schritt in die richtige Richtung.
-> das alles gehört eigentlich nicht an diese Stelle, aber Mitteilungen hintenrum sind nicht möglich.