Sachsenhäuser Hinterhöfe

  • Saubere Arbeiten.

    Die Tristesse liegt wohl in der Art der Architektur, ich habe es z.B. nie verstanden warum überall Mauern und Zäune stehen müssen.
    Die Schwarz/Weiss Aufnahmen verstärken diese Wirkung natürlich noch aber in Farbe mag ich es mir gar nicht vorstellen, viel Buntes scheint es dort eh nicht zu geben.

    Wir ziehen freiwillig in den Knast.

    Seltsamerweise sehen das eher Aussenstehende aber wer selber dort lebt empfindet es vielleicht nicht so.

    Die meisten dieser Gebäude sind vermutlich in einer Zeit entstanden als es nur darum ging Wohnraum zu schaffen, da wurde auf Esthetik keinen Wert gelegt.
    Genau das passiert jetzt wieder, auf den Dörfern werden die Eigenheime aus dem Boden gestampft, eines hässlicher als das andere, die eigentlich keiner braucht und in den Städten wird um jede bezahlbare Wohnung gekämpft.

    Dafür haben Die Fotos einen Wert, wie ich ja schon in Deinem anderen Thread geschrieben habe finde ich es wichtig Ansichten von unseren Städten und Dörfern zu machen, es ist alles im Wandel und so ist es gut wenn es Fotos gibt die eine lange Zeit überdauern können um den Ursprung sichtbar zu machen.

    Bin schon gespannt wie Deine "Serie" weitergeht.

    (B&W rocks)

  • … es wird langsam eine Serie …

    Und eine außerordentlich gute, wie ich finde! Könnte ich mir auch als Ausstellungsprojekt ganz gut vorstellen. Mir gefällt das, wie du nicht "in" den Hinterhöfen, sondern "in die Hinterhöfe rein" fotografierst. Mit den ausgerichteten Linien, teilweise in starker Zentralperspektive, wird man so förmlich als "Voyeur in der Einfahrt" hereingerissen in die Tristesse.

    Bin gespannt, wie es weitergeht!

    Grüße aus dem Schwarzwald, Euer Jens

    instagram/mk: Black Forest Tintype

  • Danke für eure Kommentare.

    Aber lasst euch nicht täuschen. Sachsenhausen ist einer der quirligsten Stadtteile in Frankfurt. Zudem ist es einem Normalsterblichen fast nicht mehr möglich, eine bezahlbare Wohnung zu bekommen.

    Sharif

    Einmal editiert, zuletzt von Sharif (7. Oktober 2019 um 16:08)

  • ich habe es z.B. nie verstanden warum überall Mauern und Zäune stehen müssen.

    Um sich heimisch zu fühlen, muss der Normalbürger sich einfach abgrenzen... ;)

    "Mehr Licht!" (angeblich die letzten Worte des berühmten hessischen Dichters J.W.Goethe)

  • ahoi,

    der kontrast deiner bilder ist gut. die schatten sind kraftvoll, und doch kann man im himmel noch was erkennen. sag, welche temperatur und welches asa hast du effektiv? mir schien nach ein paar tests, dass schon 1+100 mit 9 min eine normale kurve gibt, bei 20 grad.

    zu den "unorten", va in dt. städten: die waren früher belebt. mauern und zäune klären rechtliches, der mensch bleibt auf der strecke. ich sah das vermehrt in saarbrücken ...

    gruss

    Einmal editiert, zuletzt von lohi (8. Oktober 2019 um 10:37)

  • Danke, Lohi.

    Effektive ASA? Normale Kurve? Davon habe ich keine Ahnung. :D

    Ich habe den Belichtungsmesser auf 100 ISO eingestellt. Wie geschrieben: Rodinal 50+1, 14 Minuten bei 20°, erste Minute komplett und dann jede Minute zweimal gekippt. 14 Minuten ist eine Minute länger als in den einschlägigen Tabellen angegeben. Am Samstag war „Becherwetter“. Mit überstrahlenden Himmel gabs keine Probleme. Alles Grau in Grau. Deshalb habe ich auch ein wenig länger entwickelt.

    Natürlich stelle ich die Helligkeit und den Kontrast immer noch in Photoshop nach. Obwohl ich diesmal gar nicht soviel machen musste.

    Zu den „Unorten“: Sachsenhausen ist ein beliebter Stadtteil in Frankfurt und ich musste natürlich bei den Aufnahmen immer ein wenig warten bis keine spielenden Kinder oder andere Menschen ins Bild gelaufen kamen. Hier stehen noch viele Gründerzeithäuser und Wohnungen sind sehr gesucht. Wenn die Fotos den Eindruck von Ödnis und Unwirtlichkeit vermitteln, liegt das an der Intention des Künstlers. ;)

    Sharif

  • danke für die auskunft. für mich wäre das mal ein ausgangspunkt für eine pushende kontraststeigerung (n+2, bei mir sind es hektischere 5 sekunden, dh 3x, alle 30 sekunden).

    - jedenfalls haben deine bilder einen schönen biss. ganz überzeugend finde ich das spektrum der helleren grautöne bis ins weiss.

    -- Nachtrag:

    bei mir schleicht sich andauernd der Fehlerteufel ein. Du hast in Rodinal entwickelt. Ich hatte die Zeiten für HC110H im Kopf. Ob ich das jemals rauskriege?

    Vielleicht ist das ja ein Grund, bei einer Suppe zu bleiben und nicht allzusehr durcheinander zu kombinieren ...

    Einmal editiert, zuletzt von lohi (8. Oktober 2019 um 10:37)

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