Fokus Fernbedienung für Vergrößerer

  • Sicher bin ich nicht allein mit dem Problem, beim Vergrößern zu Fokussieren ohne sich zu verrenken. Deshalb habe ich mir eine Fernbedienung gebaut, die einen Schrittmotor ansteuert, der wiederum an die Fokussierung des Vergrößerers mechanisch angekoppelt ist. Über je eine Taste wird die Drehrichtung gesteuert, eine weitere Taste ermöglicht eine Umschaltung der Schrittzahl pro Umdrehung. Häufig benötigen Schrittmotoren 200 Schritte für eine Umdrehung. Durch entsprechende Programmierung lässt sich 3diese Anzahl erhöhen, in meinem Beispiel um die Faktoren 2, 4, 8, 16. somit lässt sich über einen weiten Bereich die Genauigkeit für die Fokussierung anpassen. Die Elektronik ist mit einem Microcontroller (bei mir ein Particle Photon) realisiert. Im Anhang ist ein Video zu sehen, das den Ablauf genauer zeigt. Bei Interesse stelle ich alle Informationen zu Hardware und Programm zum Nachbau zur Verfügung.

    Da die Datei zum Upload zu groß ist hab ich’s auf meine unfertige Website gepackt.

    Video Fokus Fernbedienung

    Grüße
    Heinz-Dieter

  • Sehr schön! Und so ökonomisch!

    Außer dem elektronischen Schrittmacher gefällt mir vor allem die Umsetzung am Gerät.

    Du baust den Motor so, dass er wirklich nur den Knopf um die Achse rotieren lässt. Damit wird die Achse geschont, denn es erfolgt keine Krafteinwirkung gegen die Achse, sondern nur in ihrer ursprünglichen Rotationsrichtung. So wird man einfach länger Freude am Gerät haben. Wenn ich an die Meoptateile denke, Zahnradleisten, Zahnräder, die mit der Zeit ausbrechen, usw.

    Sodann befestigst Du den Motor nichtinvasiv. Du hast zwei Stifte, die einfach nur die vorhandene Rändelung des Knopfes nutzen. Toll!

    Eine solche Lösung könnte man auch verwenden, um eine Kamera auf optischer Bank einzustellen, oder? Sobald man aber sowas könnte, hätte man auch eine Möglichkeit, die Motor, Prozessor, Umdrehungsweg usw. ins Verhältnis zu setzen, z.B. zur Berechnung der Tiefenschärfe?

    Einmal editiert, zuletzt von lohi (24. Februar 2020 um 18:35)

  • Sehr edel, mit einem Einmachglas Gummi geht es auch, ist aber nicht so edel und manchmal ist das feintuning damit sehr schwierig!

    Wann verkaufst es als Kleinserie?

    " You push the button and we do the rest."
    Kodak Werbespruch!
    Today
    "You push the button and the pixels do the rest"

  • ... viele Wege führen nach Rom und da ich mich mit Elektronik und Programmierung besser auskenne als mit dem konservieren von Lebensmitteln , habe ich diesen Weg gewählt.
    Eine Serienproduktion wollte ich nicht beginnen, ich bin eher ein Verfechter des Opensource Gedankens.

  • !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Hallo Heinz-Dieter,
    nicht nur deine Arme sind zu kurz. Meine werden mit dem Kornscharfsteller auch ziemlich kurz wobei ich kein kleiner Mensch bin. Kannst du bitte das Thema etwas näher angehen was man da alles braucht? Deine Erfindung lässt sich auch ohne großen Aufwand an dem L 1200 und dem L 138 umsetzen.

    Ich habe mir schon seit langem Kopf gemacht wie ich das Problem Kurze Arme lösen kann. :)

  • denkbar wäre gegen zu kurze Arme auch ein chirurgischer Ansatz ...
    In den nächsten Tagen werde ich eine einfache Dokumentation erstellen und den Quellcode zum Download (auf Github) bereitstellen. Eine Adaption an andere Vergrößerer dürfte einfach sein.

  • Ich habe mal an einen anderen Ansatz gearbeitet. Aus Zeitmangel habe ich es bisher nicht zur Einsatzreife ausgearbeitet. Ich lege auf der Fokusebene eine CMOS-Kamera hin, habe in der einen Hand einen Bildschirm und in der anderen Hand den Fokuseinsteller. Dieses Konzept funktioniert unabhängig vom Vergrößerer.

    Im Prinzip funktioniert es. Ich muss aber noch viele Details optimieren.

    Viele Grüße
    Renate

  • Renate, mir ginge es zunächst einmal darum einen „Fokuseinsteller“ zu realisieren der bei jedem Vergrößerungsmaßstab komfortabel zu handhaben ist. Wie bekommst du Sensor und Papier auf eine gemeinsame Ebene?

  • Wenn der Sensor mit einem Spiegel versehen würde müsste er nicht in der Ebene liegen? Soweit ich weiss gibts für Rasperry PI Bibliotheken, die Bildschärfe erkennen; so wäre auch ein Autofocus sehr günstig zu realisieren... Schon toll was man heute für <50€ bauen kann, was früher sehr teuer gewesen wäre.

  • Ich habe vor mit 2 Möglichkeiten zu experimentieren. Einmal kann ich den schon erwähnten Umlenkspiegel benutzen. Zum anderen könnte ich die Kamera an einen Kornscharfsteller anbringen. Vermutlich muss dann noch eine Linse dazwischen gebaut werden. Was besser ist, muss ich noch experimentell erarbeiten. Die notwendigen Teile können mit einem 3-d Drucker gefertigt werden.

    Die Motorsteuerung ist an meinen Vergrößerern nicht so einfach zu realisieren. Die LED-Beleuchtung ist dringender, da sie viel kreatives Potential hat.

  • Ich habe mir schon seit langem Kopf gemacht wie ich das Problem Kurze Arme lösen kann.

    In diesem Thread hier geht es nach meinem Eindruck nicht allein um dieses Problem, sondern auch um die durchaus reizvolle Beschäftigung mit Elektrik/Elektronik/Automatisierung als Selbstzweck. (Ich knoble z.Zt. an dem Thema LED-Splitgrade herum, obwohl ich überzeugt bin, dadurch mein derzeitiges Verfahren (mit 00- und V-Filtern unter dem Objektiv) nicht wesentlich zu optimieren; es macht halt einfach Spaß.)
    Das Problem "Kurze Arme" habe ich dagegen pragmatisch und innerhalb kürzester Zeit so gelöst, dass ich für eine Handvoll Euros einen 90°-Winkelumlenker für Bohrmaschinen aus dem Baumarkt an den Vergrößerer angeklemmt habe (da, wo eigentlich der Bohrer eingesetzt wird), am anderen Ende eine ausreichend lange Holzstange angeflanscht habe, mit Drehgriff am Ende, und fertig ist die Laube! Außer der Armverlängerung habe ich dadurch noch eine optionale Feineinstellung, von der man sonst nur träumen kann...

  • In diesem Thread hier geht es nach meinem Eindruck nicht allein um dieses Problem, sondern auch um die durchaus reizvolle Beschäftigung mit Elektrik/Elektronik/Automatisierung als Selbstzweck. (Ich knoble z.Zt. an dem Thema LED-Splitgrade herum, obwohl ich überzeugt bin, dadurch mein derzeitiges Verfahren (mit 00- und V-Filtern unter dem Objektiv) nicht wesentlich zu optimieren; es macht halt einfach Spaß.)Das Problem "Kurze Arme" habe ich dagegen pragmatisch und innerhalb kürzester Zeit so gelöst, dass ich für eine Handvoll Euros einen 90°-Winkelumlenker für Bohrmaschinen aus dem Baumarkt an den Vergrößerer angeklemmt habe (da, wo eigentlich der Bohrer eingesetzt wird), am anderen Ende eine ausreichend lange Holzstange angeflanscht habe, mit Drehgriff am Ende, und fertig ist die Laube! Außer der Armverlängerung habe ich dadurch noch eine optionale Feineinstellung, von der man sonst nur träumen kann...

    Die Lösung habe ich auch in Betracht gezogen. Das Problem ist die Befestigung von dem Umlenker auf der Rändelschraube.

  • Die Lösung habe ich auch in Betracht gezogen. Das Problem ist die Befestigung von dem Umlenker auf der Rändelschraube.

    mir ging es um eine nach meiner Vorstellung praktikablen Lösung des Problems mit den Mitteln die ich verstehe und mir zur Verfügung stehen.

  • Die einfachsten Lösungen sind immer die besten. Im Fall eines L 138 scheint es mir das der E Motor einfacher zu befestigen ist als der Umlenker. :) Wie es aussieht wird da auch eine klebe Verbindung zwischen Motor und Rändelschraube reichen

  • beim l138 oder l54 bräuchte man eigentlich nur eine fahrradkette vom einstellrad runter zu führen an eine kurbel. sogar eine gangschaltung wäre möglich. man könnte nach art der rolladenbänder sogar direkt die kette bewegen, ohne kurbel. quasi als weiterentwicklung der gummibandlösung. vielleicht könnten man die kette mit der höhenverstellung koppeln, dann hätte man autofokus.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!