• (Ich).. erlaube mir die Frage, ob Messungen durchgeführt worden sind, ich meine Durchmesser und vor allem Längen. Glas herausnehmen, Durchmesser und Dicken aufschreiben. Unbedingt.


    Fragen sind natürlich erlaubt, Schelte bei grober Fahrlässigkeit meinerseits ebenfalls, und kompetente Anregungen sind im Rahmen der ewigen Weiterbildung immer gerne gesehen, danke also fürs Nachhaken, übersehen oder nicht bekannt ist ja schnell mal was.


    - Das Glas kann nicht herausgenommen werden, genau das ist ja die Aufgabenstellung hier.

    - Durchmesser wurde bereits erwähnt, den kreisrunden Ring konnte ich ohne vorige Messungen des vorliegenden Ovals auch nicht annähernd genau fertigen.


    Wenns soweit kommen sollte, also wenn mir das Gehäuse zerbröseln will, oder wenn das erfolgreichn zerlegte Teil nicht wieder zusammen will, kommt die Optik vor weiteren Behandlungen auch mal auf die Meßplatte.
    Bis hierhin versuchen wir ja nur, die Glieder zu trennen, da muß erst mal nichts gemessen werden.

    Bei einem durch Quetschung oval angeliefertem Gehäuse und bereits losen, also dezentrierten und abstandsungenauen Linsen halte ich den diesbezüglichen Aufwand aber in Grenzen.
    Und die Chance, die lockeren Gläser auch radial in Ursprungsposition zu bringen, das ist ja bei Uraltoptiken durchaus von Bedeutung, ist auch schon mal vertan.

    Das ist hier also bestenfalls ein Näherungsbestreben ans Original, nach erfolgreicher Rettung.
    Sollte das Glas zerplatzen, ich hab ja keine Ahnung ob durch die verformenden Vorbesitzer da schon Vorspannungen oder Mikrorisse eingebracht wurden, haben wir Pech gehabt, an mir lags dann jedenfalls nicht. Dieses Risikos sind wir uns auch bewußt.

    Sollten mir unterwegs wichtige Distanzmaße verlustig gehen, kann man ja aus dem Linsensatz noch ein schönes Universal- Heliar mit verschiebbaren Steinheillinsen bauen :)


    Ich würde mir keine Mühe machen bei dem Altmetall.


    Ich schon.
    Wegschmeißen geht immer noch.

    Und dann, dann müßte man aber auch mal über eine Kosten/Nutzen-Analyse, sowie eine angemessenen Aufwandsentschädigung für die Fertigung eines Gehäusenachbaus ins Gespräch kommen.

    Hier gehts um eine "eine Hand wäscht die andere"- Kostenlosdienstleistung.

    VG,
    Ritchie

    ...

    Einmal editiert, zuletzt von becalm (21. Juli 2020 um 14:57)

  • Weiter gehts.
    Einen fetten Klumpen Alu (der eigentlich mal eine Riemenscheibe hätte werden können, jammer), für die alsbaldige Abstützung des Objektives in die Drehbank gespannt:


    Und noch einen kleinen Drops zum Dreinstecken angefertigt, weil das große Ding bereits ein mir zu großes Loch hatte:


    Eine weitere Aluplatte an der Fräse verrundet:


    Ich brauche nämlich noch einen segmentierten Ring, und auch eine Ronde, idealerweise aus der einen Platte; zum Glück geht das hier materialmäßig grad so auf:


    Da isser!


    Die verbliebene Ronde muß noch mal an die Drehbank.
    Sie kommt als Sicherung ins Objektiv, damit ich außen Spanndruck aufbauen kann, OHNE das Gehäuse der Optik zu zerquetschen.
    Da die Frontlinse mächtig konvex ist, mach ich die Ronde zur Vermeidung vom Kontakt zur Linse ein wenig konkav :


    3x Nacharbeiten, schon passts.
    Der Außenring wird mir den Spanndruck flächiger verteilen, auch dies als Schutz gegen ein Zerbröseln des Gehäuses.:


    Dann kann ich also wieder an die Drehbank schlappen, und alles mal in Position bringen.
    Hinten der große Ring mit Drops; mit der "Pinole" stütze und zentriere ich :


    Ansonsten siehts so aus:


    Und hier mal der Grund für die abenteuerliche Aufspannung, und für das Korsett:

    Links im Backenfutter klemme ich die Optik fest, Gehäuse und Frontlinse sind durch Ring und innenliegender Ronde geschützt.
    Das "Korsett" schiebe ich über den Riß, in der Hoffnung, das Gehäuse beim Versuch, die Frontlinse rauszuoperieren, nicht zu zerfetzen.

    Da ich nachher mal ein bissel mit nem Hämmerchen auf dem Ding herumtöckeln werde, habe ich die Optik rechts halt noch abgestützt, damit sie mir nicht aus dem Backenfutter hüppt und durch die Werkstatt kugelt.

    Außerdem bin ich dieserart und etwas vorrausschauend bereits ganz gut für Plan "B" aufgestellt, falls das Aas sich morgen weigert...

    ...

    6 Mal editiert, zuletzt von becalm (24. Juli 2020 um 10:53)

  • Gute Nachrichten - 5mm konnte ich die Verschraubung lockern, und meine Vorbereitungen Ring, Ronde, Abstützung hinten und das Korsett haben sich bewährt...

    Das Korsett hab ich heute aufgesägt, und ein Gewinde reingeschnitten (ohne Bild):

    Hier kurz vorm Durchtrennen etwas aufgespreizt, damitdas Sägeblatt nicht verklemmt:


    Das Korsett angezogen, die Optik ordentlich festgezurrt, und dann das Gehäuse am Korsett vorsichtig behämmert,damit sich die Verschraubung lösen kann, so sie denn will:


    Immer wieder rundum kontrolliert, ob sich die Risse nicht vergrößern, aber das sah gut aus ( oben die Klemmschraube des Korsetts im Bild):

    Und tatsächlich, nach einer halben Stunde vorsichtigen Wirkens haben sich meine Markierungen gedreht:


    Der Rest da oben ist aber völlig sensationell einmal rundum abgerissen, der Rest steckte im Backenfutter:



    Zur Erinnerung, dieser Bereich war bereits kaputtgedrückt und sah aus wie eine Zackenkrone:


    Ich hätte aber eher mit gerechnet, daß das Gehäuse weiter unten einreißen will, und sehe hier keine Probleme, was ich gleich erkläre.


    Es ist noch Fleisch für einen weiteren Versuch vorhanden, aber ich denke erst mal nach.
    Gut möglich, daß ich schon jetzt Plan B mit reinkombiniere, nach dem ich das Außengewinde der Verschraubung, also nicht das Sichtbare da, mithilfe einer exzentrischen Klemmung im Backenfutter an ein oder 2 Stellen schwächen wollte, falls Plan A nicht zum Erfolg führt.

    ...

  • Die angelieferte Zackenkrone hätte ich eh glatt- bzw wegraspeln müssen, daher belastet mich das Abreißen nicht.
    Wichtiger sind die Linsen, und hier sieht es gut aus.

    Durch die Zurückformung des leicht ovalgequetschten Gehäuses mit dem kreisrunden Korsett schlockern nunmehr nicht eine, sondern 2 Linsen im Gehäuse, und zwar axial, also vor/rückwärts, mit einem Spiel von mindestens 5mm.
    Finde ich erstaunlich, wo ich nur Objektive mit fixierten Linsen kenne; das ergibt folgende Fragestellung:

    HÄH ??
    Wie mag das da drinnen aussehen...

    Fürs Arbeiten am Probanden jedenfalls ist das ein großer Vorteil - schon beim Einspannen in die Drehbank konnte ich kontrollieren, ob das eine lockere Glas noch wackelt, was ein beherzteres Spannen ermöglichte.
    Direkten Druck würden die Linsen gar nicht aushalten, und so bin ich guter Dinge, die Linsen retten zu können.

    ...

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