• Ich überlege mir ein weitwinkligeres Objektiv für meine 8x10" Tachihara zuzulegen und bemerke, dass ich keine Ahnung habe. Vielleicht kann hier jemand helfen?
    Bildwinkel gerne 90-100°, bzw. äquivalent zu Kleinbild 28mm.
    Hab mir auch schon immer mal die Großformatlinsentabelle von Michael K. Davisangesehen, bin aber tatsächlich recht unschlüssig.
    Irgendwelche Ideen?

    • Offizieller Beitrag

    In dem von Dir genannten Bereich bezüglich des Bildwinkels bzw. der äquivalenten Brennweite (28mm KB ist irgendwo zwischen 150 und 210mm bei 8x10") gibt es nur wenig Auswahl. Die meisten Objektive mit für 8x10" ausreichendem Bildkreis sind relativ schwer, was ein wenig dem Konzept der Tachihara entgegensteht.

    Wenn Du allerdings keine Verstellungen benötigst und es Dir z.B. auf geringstes Gewicht ankommt, könntest Du z.B. auch das ältere Schneider Angulon 6,8/165mm in Betracht ziehen. Der Bildkreis von konservativ angegebenen 300mm reicht abgeblendet gerade eben für 8x10", was bei reinen Landschaftsaufnahmen ohne Verstellungen eine prima Lösung ist. Dafür wiegt es nur etwas mehr als 350 g im Verschluß #2. Alle anderen modernen Optiken deutlich größerem Bildkreis für Verstellungen fangen bei etwa 1,5 kg an.

    Wenn es noch etwas weitwinkeliger und trotzdem leicht sein soll, bleibt zum Beispiel das Schneider Super-Symmar XL 150mm übrig.

    Grüsse
    Andreas

  • Wie wäre es mit einem Meyer Weitwinkel Aristostigmat?
    Die werden häufig übersehen sind aber wirklich brauchbare Objektive, vergütete Exemplare gab es auch in 160mm und in 200mm soviel ich weiß, unvergütete in deutlich mehr Brennweiten.
    Die älteren haben f/9 und die späteren dann f/6,3

    Falls Du mal etwas probieren möchtest habe ich noch ein 160mm f/9 in Normalfassung, das könnte ich Dir gerne leihen, ich müsste nur einen Anschlussring dafür machen.
    Bildwinkel ist 100° Damit schafft es 8x10" locker. Es ist sehr klein, etwa Ø35 und genauso lang, Gewicht so um 120g schätze ich.
    Die gab es auch im Verschluss, sind aber deutlich seltener zu finden und weil Hugo Meyer draufsteht wollen die Verkäufer dann auch gleich richtig Geld dafür haben.

    Ich nutze ein unvergütetes 6,3/80mm an einer 4x5"
    Es schafft sogar 13x18 dann allerdings ohne Reserve.

  • Wie wäre es mit einem Meyer Weitwinkel Aristostigmat?
    Die werden häufig übersehen sind aber wirklich brauchbare Objektive, vergütete Exemplare gab es auch in 160mm und in 200mm soviel ich weiß, unvergütete in deutlich mehr Brennweiten.
    Die älteren haben f/9 und die späteren dann f/6,3

    Falls Du mal etwas probieren möchtest habe ich noch ein 160mm f/9 in Normalfassung, das könnte ich Dir gerne leihen, ich müsste nur einen Anschlussring dafür machen.
    Bildwinkel ist 100° Damit schafft es 8x10" locker. Es ist sehr klein, etwa Ø35 und genauso lang, Gewicht so um 120g schätze ich.
    Die gab es auch im Verschluss, sind aber deutlich seltener zu finden und weil Hugo Meyer draufsteht wollen die Verkäufer dann auch gleich richtig Geld dafür haben.

    Ich nutze ein unvergütetes 6,3/80mm an einer 4x5"
    Es schafft sogar 13x18 dann allerdings ohne Reserve.

    Wow, sehr gerne. Wenn Du mir es leihen könntest, freue ich mich.

  • Wie wäre es mit einem Meyer Weitwinkel Aristostigmat?
    Die werden häufig übersehen sind aber wirklich brauchbare Objektive, vergütete Exemplare gab es auch in 160mm und in 200mm soviel ich weiß, unvergütete in deutlich mehr Brennweiten.
    Die älteren haben f/9 und die späteren dann f/6,3

    Falls Du mal etwas probieren möchtest habe ich noch ein 160mm f/9 in Normalfassung, das könnte ich Dir gerne leihen, ich müsste nur einen Anschlussring dafür machen.
    Bildwinkel ist 100° Damit schafft es 8x10" locker. Es ist sehr klein, etwa Ø35 und genauso lang, Gewicht so um 120g schätze ich.
    Die gab es auch im Verschluss, sind aber deutlich seltener zu finden und weil Hugo Meyer draufsteht wollen die Verkäufer dann auch gleich richtig Geld dafür haben.

    Ich nutze ein unvergütetes 6,3/80mm an einer 4x5"
    Es schafft sogar 13x18 dann allerdings ohne Reserve.

    Der erste Veruch mit dem Aristostigmat.

    Ich bin jedoch nicht sicher, ob es tatsächlich 100° abbildet, sieht nach weniger aus. Die Mitte ist gut eine Blende heller, man sollte also einen Centerfilter einsetzen.

    Belichtung 60sec Blende 28 auf Fomapan 400 (belichtet wie 200 ISO), HC110 H 20° kontinuierlich bewegt, 18min.

    Woher der Streifen kommt ist mir ein Rätsel, eventuell ist die Platte oder die Plattenaufnahme nicht abgedichtet gewesen. Mal sehen.

    und hier noch in voller Auflösung.

    Weitere Tests folgen.

  • Ist aber auch schon ein recht schwieriges Motiv mit einer Lichtquelle.
    Insgesamt sind auch viele dünne Streifen zu sehen, hast Du mehrere Negative in der Schale etwickelt?

    Dieser helle Balken oben im Bild ist wahrlich sehr seltsam, so gleichmässig würde ich den nie erwarten wenn etwas nicht zu 100% lichtdicht ist.
    Das Objektiv ist fest verschraubt, da kann eigentlich nichts durchkommen und die versenkte Scheibe dazu sitzt auch sicher gefasst und verschraubt, auch da kann ich mit nicht vorstellen wo so gleichmässig Licht durchkommen soll.

    Das die Ecken abdunkeln ist normal bei diesen großen Bildwinkeln, selbst das neue Super Angulon hat einen Helligkeitsabfall von deutlich mehr als eine Blende, in Deinem Bild finde ich es jetzt nicht so dramatisch.

    Insgesamt ist das doch schon ein erstes brauchbares Zeugnis dass auch eine so alte und sehr einfach aufgebaute Optik zu nutzen ist.

    Gut, jetzt muss herausgefunden werden wo der Balken herkommt, würde ich an Verschwörungen glauben dächte ich an Aliens :shock:

    Für alle die es interessiert hier zwei Bilder vom Objektiv:

  • es scheint nach einer Licht Quelle oder was glänzendem aus. Selbst wenn es schwach war, bei 60 sek Belichtung macht es einieges. Es kann keine Einstrahlung in der Kassette sein. Den das Ganze ist kreisformig und konisch. Also ein direktes Licht durch das Objektiv \ Lichtbrechung. Und den großen Winkel mus man da auch einkalkulieren. Je tiefer man in so einem Fall abblendet des to stärker ist auch die Wirkung.

    Einmal editiert, zuletzt von geo (4. Juni 2020 um 19:24)

  • Insgesamt ist das doch schon ein erstes brauchbares Zeugnis dass auch eine so alte und sehr einfach aufgebaute Optik zu nutzen ist.


    Yepp, die Schwächen mancher Optik lassen sich gelegentlich sinnvoll nutzen; hier gefällt mir die Kombi von lichtschwachem Bildrand, gepaart mit entfernungsbedingter Lichtabnahme.
    Anfängliche f/9 im Dunkeln ist aber schon krass..

    ...

  • Yepp, die Schwächen mancher Optik lassen sich gelegentlich sinnvoll nutzen; hier gefällt mir die Kombi von lichtschwachem Bildrand, gepaart mit entfernungsbedingter Lichtabnahme.
    Anfängliche f/9 im Dunkeln ist aber schon krass..


    Und wenn das Alles noch als Kunst bezeichnet oder betrachten wird ist die Aufnahme fast perfekt. ^^
    Spaß bei Seite.
    Der Randabfall ist hier das kleinste Übel und lässt sich leicht korrigieren vor allem im digitalen Zustand, vorausgesetzt man hat die Möglichkeit und das nötige Wissen.

  • Die Aufnahme selbst ist verwurschtelt, was ok ist, weil mal eben geschaut wurde was so geht.
    Die Stimmung aber, die sagt mir hier zu.

    Ich selbst würde etwaiges Wissen lieber in zielgerichteten Einsatz charakterstarker Optiken investieren.
    Wenn ich damals gewußt hätte, daß man die übelste Bildfeldwölbung eines alten Angulons durchaus auch nutzen kann, hätte ich den dunklen Klunker womöglich gar nicht verkauft.

    ...

  • Die Aufnahme selbst ist verwurschtelt, was ok ist, weil mal eben geschaut wurde was so geht.
    Die Stimmung aber, die sagt mir hier zu.

    Ich selbst würde etwaiges Wissen lieber in zielgerichteten Einsatz charakterstarker Optiken investieren.
    Wenn ich damals gewußt hätte, daß man die übelste Bildfeldwölbung eines alten Angulons durchaus auch nutzen kann, hätte ich den dunklen Klunker womöglich gar nicht verkauft.

    Möchte den Thread jetzt nicht kapern, aber welche übelsten Bildfeldwölbungen beim Angulon meinst Du?
    Meines zeichnet wunderbar gerade Linien, 90mm an 4x5"
    Ist Deines von jemanden verbastelt worden?

    Es lohnt sich schon den alten Linsen eine Chance zu geben, gerade bei den großen Formaten tun es auch recht einfache optische Rechnungen, so wie das Weitwinkel Aristostigmat.
    Im GF wird eh stark abgeblendet so das die meisten Bildfehler stark reduziert werden.
    Wenn ich dann überlege wie klein und leicht das WWA 9/160mm ist und wie groß dagegen ein 8/165mm Super Angulon, vom Preis gar nicht zu sprechen, dann lohnt es sich bestimmt.

    Die erste, hier gezeigte Aufnahme, zeigt doch schon ganz gut was so geht, eine einzelne und recht harte Lichtquelle und trotzdem ist das Negativ komplett gezeichnet, sicher ein Vorteil der unvergüteten Gläser.

    Bei gutem Licht, auf f/36 abgeblendet wird es sehenswerte Aufnahmen liefern, genauso wie mein 80mm WWA an 4x5"
    Diese Objektive haben eine sehr gute Schärfe und eine ausreichend hohe Kontrastwiedergabe.
    Für die Belichtung von Diamaterial ist es sicher nicht die erste Wahl aber für S/W einwandfrei zu gebrauchen, ist jedenfalls meine Erfahrung.

  • Die alten Angulone haben eine starke Bildfeldwölbung. Dadurch werden an den Bildrändern nähere Gegenstände als in der Bildmitte scharf abgebildet. Dieser "Fehler" kann in manchen Situationen mit Vorteil genutzt werden.

    Der Aristostigmat bildet dagegen sehr plan ab.

  • ..aber welche übelsten Bildfeldwölbungen beim Angulon meinst Du?


    Ulrich hats benannt; mit krummer Verzeichnung hat die Bildfeldwölbung weniger zu tun..

    Wenn ich dann überlege wie klein und leicht das WWA 9/160mm ist .. dann lohnt es sich bestimmt


    Klar, aber nicht für jeden.
    Der Kollege hier wollte einen Bildwinkel von 90-100 Grad, und wenn er die objektivseitig nicht ausgeleuchtet bekommt, hilft ihm das kleine Aristostigmat womöglich nicht weiter.

    Anfangsöffnung Blende 9 ist auch alles andere als komfortabel, da brauchts schon etwas Leidenschaft fürs alte Glas .
    Beim abendlichen Lichte in weiter Flur zum Beispiel konnte ich mit meinem 90 Altangulon nichts mehr sinnvoll sehen.

    ...

  • Das Problem bei 8x10" Format ist etwas so extrem Weitwinkeliges zu finden das lichtstärker ist, wie ich schon schrieb ist das Super Angulon 165mm mit f/8 nicht besser.
    Bleibt das Super Symmar XL 5,6/150mm.
    Ist aber sehr teuer und extrem groß und schwer und hat auch natürliche Vignetierungen wie das WW Aristostigmat.
    Optisch liegen da Welten zwischen, gar keine Frage aber das Meyer Objektiv leuchtet die 100° aus und das die Ecken dunkler werden ist bei jedem Objektiv so das einen solch großen Bildwinkel hat.
    Die gezeigte Aufnahme ist da nicht unbedingt als Referenz anzusehen, die Beleuchtungssituation verstärkt die Abdunklungen extrem.

    Es ist auf jeden Fall ein günstiger Test ob man überhaupt mit einem so großen Bildwinkel fotografieren möchte. Daher habe ich Michael das Objektiv einfach mal ausgeliehen.
    Gleich das große Geld auszugeben um dann festzustellen das es gar nichts für einen ist macht alles extrem teuer, hin und her macht nun mal die Taschen leer.

    Mittlerweile habe ich mich von diesen extremen WW Objektiven verabschiedet, ich komme damit nicht wirklich zurecht, ab und an nutze ich mal das 80mm in 4x5" aber das war es dann auch schon.
    Mir liegen eher die gemässigten Objektivbrenweiten, hat den Vorteil das es sie zu Hauf gibt, sie sind günstig, klein und leicht.

    Große Bildwinkel sind immer eine echte Herausforderung, es ist nicht einfach dem riesen Bildwinkel sinnvoll mit Bildinhalt zu füllen.

  • Das Problem bei 8x10" Format ist etwas so extrem Weitwinkeliges zu finden das lichtstärker ist

    Leider ist das Problem bei 8x10" die sowieso sehr kleine Objektivauswahl.


    Mir liegen eher die gemässigten Objektivbrenweiten, hat den Vorteil das es sie zu Hauf gibt, sie sind günstig, klein und leicht.

    Man kommt mit diesen Brennweiten auch erstaunlich weit.

    Ich habe den Eindruck, dass die große Objektivauswahl eher im Bereich der Kleinbildfotografie anzutreffen ist. Vielleicht liegt das auch daran, dass häufig die Großformatkamera einem bestimmten Einsatzgebiet vorbehalten ist.

  • Habe gerade mein 80mm WWA an die Wista angesetzt und geschaut wie weit ich es verschwenken kann bis der Bildkreis am Ende ist, es sind in etwa 6°.
    Es kommen zum unverstellten Bildwinkel also noch 12° hinzu, das passt sehr gut mit den angegebenen 100° Bildwinkel.

    Das Verhältnis 8x10":160mm ist gleich 4x5":80mm

    Den Versuch habe ich bei voller Öffnung vorgenommen und es ist natürlich keine Aussage zur Bildqualität den äusseren Ecken haben werden.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!