Linhof Technika V 6x9 Unendlich Anschläge

  • Moin zusammen,

    wollte eben für das 58mm Objektiv die "Unendlichkeitsanschläge" (originale Linhof Terminologie) in die 6x9 Technika montieren und justieren.
    Das klappte auch soweit. Doch als ich versuchte, den Frontdeckel zu schließen, ging das nicht, weil die neu hinzugekommenen Unendlich Anschläge nun gegen den Rahmen der Frontstandarte stoßen und verhindern, dass man den Deckel ganz zumachen kann.

    Wie macht Ihr das? Es gibt doch gekuppelte 58mm Objektive, die müssen die Anschläge auch drin haben.
    Oder sind das vielleicht die ominösen "Unendlichkeitsanschläge für besondere Montagesituation", wie sie in der Linhof Preisliste bezeichnet sind?

    Gerade gecheckt: Mit dem 65mm geht es auch nicht. Die Anschläge stoßen immer gegen die untere Querleiste des Rahmens, wo die Drücker zum Rausziehen oder Reinfahren der Frontstandarte dran sind.

    Einmal editiert, zuletzt von Black&White (6. Juni 2020 um 11:15)

  • Ohne Fotos ist es schwer etwas dazu zu sagen.
    Kannst Du die Anschläge einklappen? Wenn nicht kannst Du sie nicht verwenden.
    Mitunter sitzen die Anschläge zu dicht und wenn sie die abgewinkelten Ausleger haben stoßen sie dann auf einen anderen Anschlag und können nicht komplett weggeklappt werden.
    Ggf. kannst Du versuchen die Anschläge zu tauschen.
    Für solche Situationen bietet Linhof spezielle Anschläge mit besonderen Auslegern an.

  • Hallo,
    Du mußt die Anschläge einklappen, sonst funktioniert das nicht. Ich habe an der Technika 6x9 "normale" Anschläge für das SA 5,6/58 xl montiert und es gibt keine Probleme. Allerdings habe ich keine Ahnung ob es spezielle Anschäge gibt, die Probleme machen könnten.
    Viele Grüße
    Christian

  • Ist ja interessant. Wie gesagt, eingeklappt habe ich sie schon.
    Schau doch mal das Bild an, das ich gemacht habe. Man sieht auch, dass der Deckel noch auf ist, weiter geht es nicht.
    Sieht das bei Dir anders aus? Sind Deine Anschläge vielleicht flacher gebaut?

  • Habe gerade Dein Bild gesehen. Die Form der Anschäge wurde irgendwann ein wenig geändert. Die neuen Anschäge müssen etwas nachgefeilt werden, damit sie perfekt in die Schienen passen. D.h., die schrägen Seiten vorsichtig abfeilen bis sie perfekt in der Schiene sitzen. Dadurch ändert sich auch die Höhe. Der untere Teil der Anschläge muß fast auf der Schiene aufliegen. Soweit ich das auf dem Foto sehen kann, haben Deine Anschäge nach unten zuviel Luft.
    Viele Grüße
    Christian

  • Wahrscheinlich hast Du Recht. Schau mal das hier, da ist viel Luft nach unten.
    Und wenn die bei Dir noch anders aussehen, sind das bestimmt die Anschläge "für besondere Montagesituation".

    Ich sehe gerade folgendes: Die Teile werden beim Festziehen nach oben gedrückt. Wegfeilen der schrägen Kante wäre bei mir kontraproduktiv.
    Könntest Du mal ein Bild von Deiner Kamera machen zum Vergleich?

    Hast Du eigentlich ein gekuppeltes 58er?

    Einmal editiert, zuletzt von Black&White (6. Juni 2020 um 18:05)

  • Nach Vergleich mit Deinem Foto kann ich leider nicht genau sagen ob Du andere Anschläge hast als ich. Sehen zumindest sehr ähnlich aus. Ich sehe aber deutlich, dass Deine Anschläge nachgefeilt werden müssen. Einige meiner Anschläge habe ich vor längerer Zeit von einem versierten Linhof Mitarbeiter gekauft. Obwohl diese neu waren, gab er mir den Hinweis, dass sie nachgefeilt werden müssen. Das ist keine große Schwierigkeit! Die seitlichen Schrägen müssen etwas abgeflacht werden. Dabei kommt es auch nicht auf den Mikro-Millimeter an. Hauptsache sie werden tiefer gelegt und lassen sich zuverlässig arretieren. Trau Dich !
    Meine Anschläge kann ich leider nicht fotografieren, weil ich keine digitale Kamera greifbar habe.
    Mein 58er Objektiv ist nicht gekuppelt, weil meine Kamera keinen Sucher hat. Es ist eine Linhof Studienkamera 6x9, also eine 6x9 V ohne Sucher, die deshalb nur 1600gr. wiegt.
    Viele Grüße
    Christian

  • Um das Trauen gehts ja nicht. Es ist nur so: Wenn ich die seitlichen Schrägen wegfeile, drücken die Madenschrauben den Block noch weiter nach oben, weil der Block noch weiter ausweichen kann. Ist klar, oder? Wenn ich die wegfeile, gewinne ich nichts dabei, weil der Block durch die Madenschraube immer noch nach oben gedrückt wird, nicht nach unten.

    Hast Du kein Smartphone?

    Sehen denn Deine Anschläge flacher aus? Soll ich meine nochmal genauer ablichten?

    2 Mal editiert, zuletzt von Black&White (6. Juni 2020 um 13:44)

  • Ich verstehe was Du meinst. Aber Du sollst die seitlichen Schrägen ja nicht wegfeilen, sondern nur den Grad der Schrägung an die Schrägung der Schiene des Laufbodens anpassen. Es ist minimal was da an Material abgefeilt wird. Wenn die Anschläge fest in der Kerbung des Laufbodens sitzen werden sie auch nicht hochgedrückt - jedenfalls ist es bei mir so.
    Auf einem Foto wäre da auch nicht viel zu erkennen,nur, dass sie unten nicht soviel Luft haben wie bei Dir.

  • Bei mir würde das nicht helfen, weil durch Wegfeilen nur mehr Luft unten entstehen würde. Die Madenschraube, die den Block festsetzt, drückt ihn nach oben und mit weggefeilten Kanten noch weiter nach oben. Deshalb hilft das nicht.

    Ich weiß aber, was Du meinst. Als ich solche Anschläge zum Nachrüsten für die Master Technika gekauft habe, gingen die extrem stramm drauf, da hätte es geholfen, die Passung besser zu machen.

    Ich rufe Montag mal bei Linhof an und frage die, was man da machen kann. Bisher konnte mir hier leider niemand beantworten, ob hier die "Unendlichkeitsanschläge für besondere Montagesituation" die Lösung wären. Danke trotzdem für´s Nachgucken. Ich lasse Euch wissen, wie es ausgeht.

  • wenn ich das lese. Nachfeilen damit es passt bei einer Deutschen Präzision Kamera. Traurig.

    Wenn der Linhof Meister selbst nochmal zur Feile greifen muss, damit es perfekt passt, ist das unschätzbare Handarbeit, mal positiv ausgedrückt.
    Deshalb macht Linhof das auch am liebsten selbst im Werk. ;)

  • Wenn der Linhof Meister selbst nochmal zur Feile greifen muss, damit es perfekt passt, ist das unschätzbare Handarbeit, mal positiv ausgedrückt.Deshalb macht Linhof das auch am liebsten selbst im Werk. ;)

    Zweifellos.
    Schienen die man nachschleifen muss oder auch Objektive für die man eine Ausgleichslinse braucht ist schon eine wahre Präzisionsarbeit.
    Und das hier;
    "Unendlichkeitsanschläge für besondere Montagesituation" verdient ein extra lob und ist meiner Meinung reif für einen Nobel Preis.

    Einmal editiert, zuletzt von geo (6. Juni 2020 um 18:04)

  • Gebe ehrlich zu, soetwas hatte ich noch nie, man lernt doch nie aus.
    Wenn ich in Deinem Bild sehe wie weit die Klappe noch aufsteht dann ist der Anschlag um einiges zu hoch und wie jetzt das Nachfeilen der Schräge das verbessern soll verstehe ich nicht.
    Für solche Fälle sind dann sicher solche Anschläge für "besondere Montagesituationen" zu bekommen.
    In meinem Foto zwei Anschläge mit auskragenden Auslegern, die gibt es auch in deutlich länger.

    Wie hast Du das Objektiv auf unendlich justiert, hast Du den Laufboden abgeklappt und den Oberschlitten ganz zurück geschoben bis er einrastet?
    So war das bei meinem 58mm Grandagon jedenfalls und an einer Technika 70 die vom Laufboden identisch mit der Super Technika ist.
    Jedenfalls hatt ich da keinerlei Probleme mit den Anschlägen weil sie deutlich weiter vorne saßen.

    Ist der Obeschlitten überhaupt wieder in seiner ürsprünglichen Position oder zurück geschoben.

    Entschuldige das ich frage aber mir ist das auch schon passiert und ich wunderte mich das die Kamera nicht zu ging.

  • Oh, ich habe beim 1. Bild nicht darauf geachtet wie weit die Klappe offen steht. Da kann ich mich nur den Fragen von Norma anschließen. Ich bezweifle aber dass dieses Problem mit den Anschlägen für "besondere Montagesituationen" zu lösen ist.

  • Genau, die Anschläge sind zu hoch. Blöderweise kommen sie genau auf Höhe des Querstegs zu liegen, wo kein Platz dafür ist. Das ist mit dem 58 und dem 65mm Objektiv leider dasselbe Problem.

    Justiert habe ich mit ganz normal geöffneter Klappe, also 90° geöffnet und dem unteren Laufboden ganz reingeschoben, sozuagen Einstellung auf Unendlich. Dann habe ich die Frontstandarte so hingeschoben, dass sich auf Unendlich ein scharfes Bild auf der Mattscheibe ergibt. Und so habe ich die Anschläge bis zur Frontstandarte geschoben und festgeschraubt. Mit 100 und 180mm ergaben sich da keine Probleme.

    Norma, you made my day! Da war eine Frage dabei, die mich drauf gebracht hat. Der obere Laufboden war bei mir bündig zum unteren. Die Frontstandarte hatte damit genug Platz zum Klemmen, auch bei den Weitwinkeln, die ja weiter innen sitzen müssen. Aber dadurch ergibt sich gerade das Platzproblem. Wenn ich den oberen Laufboden (Oberschlitten) eine Stufe nach innen verschiebe bis zur Rastung, kommen die Anschläge weiter vorne zu liegen um den Betrag, den ich den Laufboden nach innen versetzt habe. Und das reicht, um die Anschläge so weit zu verschieben, dass sie nicht mehr mit der Querstrebe kollidieren.

    Also als wichtiges Ergebnis ist festzuhalten, dass bei den Weitwinkeln 58 und 65mm der obere Laufboden nach innen geschoben werden muss. Keine große Sache, aber man muss es wissen. Habe ich sogar irgendwann mal gehört, aber bisher ignoriert :D .
    Dies ist aber nur von Bedeutung, wenn man die besagten Anschläge montieren will. Sonst geht es auch mit nicht eingeschobenem Oberschlitten problemlos.

    Und die Sache mit den Dingern für besondere Montagesituationen ist jetzt auch klar. Durch die längeren Zinken kommen die Anschläge an anderer Stelle zu liegen, was bei Kollision mit den anderen Anschlägen für die anderen Brennweiten u.U. helfen kann. Danke an alle!

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