Welches Weitwinkel für 9x12

  • Hallo zusammen,

    das ist mein erster Auftritt hier im Forum, nachdem ich schon viel gelesen und gelernt habe, muss ich nun doch einmal eine Frage plazieren, da ich bislang noch keine passende Antwort gefunden habe:

    Ich bin auf dem Weg mir ein Weitwinkel für 9x12 anzuschaffen. In der engeren Auswahl stehen derzeit folgende Objektive:

    Super Angulon 90 mm 1:8 in Compur (ohne MC)
    Super Angulon 90 mm 1:5,6 in Compur electronic (ohne MC)
    Grandagon 90mm 1:6,8 in Copal (MultiCoated)

    Die sind alle im Besitz von Bekannten eines Bekannten, also habe ich das Glück, nicht über die Bucht o.ä. kaufen zu müssen.

    Daher die Frage, welches der drei Objektive empfehlenswert wäre,wo ggf. Vor- und Nachteile bezüglich der Abbildungsleistung (Gewicht ist eher nebensächlich) liegen.

    Einatz wird überwiegend Landschaft und Architektur werden. Kameras sind Linhof Technika V und Kardan GT

    Reicht das an Informationen?

    Ich würde mich sehr über ein paar gute Ratschläge oder Tipps freuen. :thumbup:

    Roland

  • in der Regel Mondpreise.

    Meine Wahl fällt auf jeden Fall auf ein Objektiv mit MC.
    In Anbetracht der Neupreise (das Grandagon kann man auch neu kaufen - bei Greiner) spreche ich nicht von Mondpreisen (Fachobjektive sind nicht für den Amateurmarkt gebaut).
    Gelegentlich wird ein solches Objektiv versteigert, dann sieht man, was die Mitbewerber bereit sind anzulegen.

    Beim Grandagon sollte es ein Grandagon N sein.

  • Ich würde dir das Grandagon 6,8 90mm empfehlen, da es der beste Kompromiss bezüglich Lichtstärke, Gewicht und Größe ist.
    Auch würde ich grundsätzlich MC Objektive vor einfach- / unvergüteten vorziehen.

    Aktuelle Preise findest du bei Ebay bei den verkauften Artikel.

    Und der Bekannte eines Bekannten wird dir schon sagen was er dafür haben möchte.

    Grüße

  • Bei der Technika dagegen kann es bei den großen Objektiven schnell ungemütlich werden

    Bei einem 90er wird es an der Technika schon ungemütlich, wenn man verstellen möchte. Daher hat die neuere Technika ("Master") oben eine Klappe im Kasten. Dann kann man das 90er sehr weit hochverstellen.

  • Alle drei sind sehr gute Objektive. Da machst du prinzipiell mit keinem einen Fehler. Wenn man aber die Wahl hat, würde ich ebenfalls zum Grandagon greifen. Wegen der Mehrfachvergütung und dem Copal-Verschluss, dem ich erfahrungsgemäß gegenüber den Compur-Verschlüssen den Vorzug gebe. Wenn dein Bekannter Ahnung hat, wird sich der Unterschied aber auch im Preis abbilden. Das Grandagon dürfte wohl deutlich mehr kosten als die SuperAngulone.

    Ich selbst habe vor Jahren vom 8/90 mm SuperAngulon auf das 6,8/90 mm Grandagon (ohne N) upgegradet und bin sehr zufrieden damit. Ich habe noch ein 75er Grandagon-N und glaube, der Unterschied der N- zu den Non-N-Versionen liegt in einem etwas größeren Bildkreis (@ Diesch: stimmt das?). Ich bin mit meinem 90er an 4x5" bei meinen Landschafts- und Architekturaufnahmen allerdings noch nie an die Ausleuchtungsgrenzen gestoßen.

    LG, Klaus
    ___
    Langeweile? Was ist das?

  • der Unterschied der N- zu den Non-N-Versionen

    Der Unterschied liegt für mich im Alter, ich greife (immer) zu den neueren Versionen von der Idee ausgehend, dass die Schwächen der älteren Bauarten da zumindest weniger ausgeprägt sind.

    Übrigens sollte man grundsätzlich sowohl die SuperAngulone als auch die Grandagone mit Centerfilter benutzen.

  • Danke für die guten Hinweise.

    Übrigens wird das Grandagon auch unter dem Namen Sinaron W angeboten.

    Und wieder was gelernt. Ich bin bislang davon ausgegangen, dass der Name für nur die Sironare gilt, die für Sinar gelabelt sind, aber es ist das W oder das S das den Unterschied macht. Danke für den Tipp.

    Ist der Unterschied zwischen einfacher Vergütung und MC so deutlich zu merken? Bei Gegenlicht keine Frage, da hat man schnell die Spiegelungen / Reflektion der Sonne im Linsensystem und damit auf dem Negativ, aber bei Rücken oder Seitenlicht auch? Es sollte doch ausreichen, wenn man ein Kompendium ordentlich ausrichtet. Oder hab ich einen Denkfehler einschleichen lassen?

    Vielleicht kann ich mir mal eines der Objektive ausleihen und testen. Aber wer gibt schon gerne seine Linsen aus der Hand.

  • Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen - ich hatte alle 3, allerdings in der neueren "MC" Variante. Das Super Angulon 5,6/90 habe ich verkauft, obwohl die Qualität top war, war es mir zu schwer.

    Das 90mm/8 ist klein, leicht, billig. Da spricht eigentlich nichts dagegen.
    Das Grandagon 90mm 6.8 ist ebenfalls klein, etwas schwerer, und nicht billig. Ist trotzdem mein am meisten genutztes Großformat-Objektiv, ich mag den Look, den es liefert. Also auch meine Empfehlung für dieses Objektiv. Kostet aber sicher mindestens doppelt so viel wie das 90mm/8.

    MC merkt man bspw. bei Gegenlichtsituationen.

  • in ersten Linie wirkt die Vergütung auf den überproporzional steigenden Kontast. Ob das so gut bei BW ist, bleibt offen.

    Das heißt? Gerade in Bezug auf BW


    Ist trotzdem mein am meisten genutztes Großformat-Objektiv, ich mag den Look, den es liefert. Also auch meine Empfehlung für dieses Objektiv.

    Wie änderst sich der Look bei gleicher Brennweite? Der sollte doch eigentlich bei gleicher Brennweite identisch sein. ODer geht es um Kontraste und Schärfe?

  • Das ist mein rein subjektiver Bildeindruck, mir gefällt einfach sehr gut, was das Grandagon auf den Film bringt :) Ich denke es geht wenn dann eher um den Kontrast.

    Aber auch das sind wirklich feine Unterschiede und können eher der Kategorie "persönliche Meinung" zugeordnet werden. Beim Super Angulon konnte ich auch weder in Punkto Schärfe noch Kontrast etwas bemängeln.


    Beides sind sehr gute Objektive. Einen direkten Vergleich der 90er habe ich auch nie gemacht.

  • in ersten Linie wirkt die Vergütung auf den überproporzional steigenden Kontast. Ob das so gut bei BW ist, bleibt offen.

    Reflexionen schwächen den Kontrast - die Durchlässigkeit aller Glasflächen sollte möglichst hoch sein - und dafür sorgt die Vergütung.

  • Hallo zusammen,

    leider erst jetzt wieder eine Rückmeldungvon mir. Hatte reichlich um die Ohren.

    Ich konnte mir inzwischen das SA f5,6 90mm ansehen. Das ist schon mal ein Brocken. Passt zwar noch in die Technika, aber viel Verstellung ist da nicht mehr drin. Aber dafür große die Öffnung und entsprechend gutes Sucherbild. Sehr leicht zu fokussieren. Aber halt ohne MC

    Ich habe mal in meiner Fotokiste gewühlt und noch ein paar Aufnahmen auf 6x9 mit einem Super Angulon 75mm (ohne MC) gefunden. Mit Licht im Rücken kommen die Kontraste und Grauwerte super rüber, im Gegenlicht...... grauenhaft. Reflektionen ohne Ende, die typischen Flecken der Sonnenspiegelungen, kaum Kontrast. Das einfachvergütete SA f8 /90mm scheint im sleben Alter zu sein, ist wohl wesentlich kleiner (zumindest wenn mn den FIlterdurchmesser zugrunde legt und hat eben nur f8. Kommt also eher nicht in Frage.

    Heißt also: Multicoating ist wohl angesagt. D.h. ich mache mich dann mal auf und versuche das /ein Grandagon zu erwerben, in der Hoffnung, dass es kein allzu großes Loch in mein Sparsäckel reißen wird. Für ein f4.5 wird es wohl nicht reichen :(

    Ich melde mich dann wieder. Aber Danke für die Hilfe

  • Hast du dir schon Gedanken gemacht was mit dem Lichtstrahl passiert wenn der direkt von vorne bei so einem Winkel durch die Linse kommt. Und wie oft der gebrochen wird?

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