E6 Selbstentwicklung - einige Fragen

  • Hallo zusammen,

    nachdem mir neulich hier zu Mut geraten wurde, E6 selbst zu probieren, werde ich demnächst zur Tat schreiten. Ich hätte allerdings einige Anfängerfragen.

    Setting ist: Tetenal E6 3-Bad-Kit, Jobo CPE2 mit Lift und zusätzlicher Umwälzpumpe.

    Zunächst einmal zur Ausstattung:
    Tanks: Ich hätte vor, die selben Dosen wie für meine Schwarzweiss-Entwicklung zu nehmen, Tanks der Serie 25.. (Planfilm) und 15.. (Rollfilm). Spricht da etwas dagegen?
    Chemie mischen: Für die Chemie würde ich eigene Gefäße kaufen, um hier Verschleppung zu vermeiden.
    Ich dachte an folgende Shopping-Liste:
    4* Messzylinder 100ml, 4* Weithalsflasche 1l. Fehlt noch was?
    Dann noch ein Spray um die Chemie luftdicht zu lagern.
    Schutzausrüstung wollte ich mir eine Schutzbrille und Handschuhe kaufen.

    Entwicklung:
    Spricht etwas dagegen, große Tanks zu verwenden gleich einige Filme als Batch zu entwickeln? Kann ich KB, Rollfilm, 4x5", ... alles in einen Tank packen ? Ich hatte auf dem 2550 Tank gesehen, dass trotz Fassungsvermögen für 2* 2509n nur 8 Planfilme gleichzeitig entwickelt werden können. Ich gehe mal davon aus, dass in diesem Fall nur jeweils die äußeren beiden Rillen bestückt werden?

    Vielen Dank!

    PS: Einspulen etc. ist kein Problem, ich entwickle schon seit Jahren Schwarzweiss mit den Dosen :) Ich finde das Einspulen von 4x5 auch ohne Hilfe eigentlich recht einfach. Besser als ein hakender KB-Film ...

    3 Mal editiert, zuletzt von anyone01 (25. Juni 2020 um 18:40)

  • Wenn du die Chemie in den Flaschen nicht separat warmhalten willst würde ich, wenn nicht schon vorhanden, die original 600ml Jobo Flaschen nehmen und Mensur.

    Ich mache bei E-6 immer Einmalentwicklung. bei dose für eine 2509 Spirale 250ml Mischung auf 270ml ( jobomensur bis oben voll ) mit Wasser gestreckt.

    Die Spiralen der 1500er Reihe kannst du nicht in den Dosen der 2500 Reihe benutzen.

    Die 2509 kannst du mit 6 Filmen bestücken, wenn du die Flügel benutzt. Ist halt mehr Fummelei als mit 4 Filmen.
    Bei 4 Filmen pro Spirale bitte die inner und äußere Rillen benutzten ( größerer Abstand, bessere Versorgung mit Chemie, angeblich gleichmäßigeres Ergebnis ).

    Am besten vorher Trockenübung mit der Bestückung im Hellen machen.

    Seit ich den Filmlader habe, geht das Laden bedeutend einfacher.

    In den Multitank 5 können zwei 2509, bei 600ml.

    Natürlich kannst du z.B. auch 1 Spirale 4x5 mit 2 Spiralen 120er oder 135er entwickeln. Brauchst halt die entsprechende Dose und musst die höhere Mindestfüllmenge beachten.

    Grüße

  • Vielen Dank für deine Antwort!

    Zur Batchentwicklung: Beim 2550 Tank hatte ich auf dessen Aufrdruck gesehen, dass trotz Fassungsvermögen für 2 Spiralen (auch so vermerkt auf der Dose) als Kapazität nur 8 Planfilme angegeben sind. Vielleicht sind die 'Flügel' nur wirksam bei einer Spirale? Naja, damit hat sich das Thema "Batch" erledigt, denn für 2 Blätter mehr die doppelte Chemie aufzuwenden lohnt nicht.

    Zu Chemie-Gefäßen: leider finde ich die Original-Jobo-Flaschen nirgends, die Mensuren habe ich gefunden. Hat jemand einen Tipp?
    Und spricht etwas dagegen, dass ich die gleichen Dosen verwende wie für SW? Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass für jeden Prozess eigene Jobo-Dosen beschafft werden sollten.

    Vielen Dank!

  • Aus mehreren Jahren Erfahrung E6 mit der CPE3 und jetzt CPP3 kann ich sagen:

    Besser nur 4 Blatt pro 2509(n)Spirale. Handhabe ich auch bei c41 und sw so.
    Denk dran, dass 600ml im Tank für 25er Spiralen schon deutlich an der Belastungsgrenze der CPE liegt.

    Zu den Chemiegefäßen: Mehrfaches kräftiges Spülen am Ende reicht aus. Ich habe nie extra Gefäße für jeden Prozess gehabt. Dann müsste ich ja auch extra Entwicklungsdosen anschaffen.

    wichtig noch: achte darauf, dass die ersten beiden Entwickler nicht zur selben Zeit geöffnet sind. Die Dämpfen könne theoretisch mit der jeweils anderen Chemie reagieren.

  • Hat eigentlich jemand schon mal die Magic Box C41 von Tetenal in der ATL3 mit den Drums 3006 oder 3010 verwendet? Sind die 250ml vielleicht zu wenig Flüssigkeit für diese Drums? Und wenn ja, wie viele Blatt 4x5" Negative kann ich darin gleichzeitig entwickeln?
    Viele Grüße
    Claus

  • Sind die 250ml vielleicht zu wenig Flüssigkeit für diese Drums? Und wenn ja, wie viele Blatt 4x5" Negative kann ich darin gleichzeitig entwickeln?

    Die Expert 3006 hat 6 Röhren für jeweils ein einzelnes Blatt Planfilm 4x5" oder 5x7".
    Die 3010er hat 5 Röhren für jeweils (bis zu) 2 Blatt 4x5". Also insgesamt 10 Blatt 4x5" in einem Rutsch.

    Bei beiden Trommeln beträgt die Mindestfüllmenge 210ml.
    Im Gegenzug mußt Du natürlich wissen, wieviel Entwicklersubstanz Du brauchst, um die im Tank enthaltene gesamte Filmoberfläche überhaupt entwickeln zu können.

    Beispielsweise braucht man bei E-6 und C-41 mindestens 33ml Chemie pro Blatt 4x5".
    Man muß also bei einer Bestückung mit 10 Planfilmen mindestens 330ml Chemie einfüllen, um erfolgreich entwickeln zu können.
    Was übrigens in der Realität tatsächlich ausreicht(!).

    Wenn man die Drum dagegen nur mit einem einzigen Planfilm bestückt, muß man halt die erforderliche Mindestmenge von 210ml einfüllen.

    Mit 250ml C-41 Chemie lassen sich also 7 Blatt 4x5" sauberst auf einmal entwickeln (7x33ml = 231ml)

  • ja, aber was mich stutzig macht, ist die Angabe auf der Tetenal Magic Box Verpackung, dass die Menge (250ml) für die Entwicklung von NUR EINEM KB-Film vorgesehen ist. Es scheint also eine starke Verdünnung ggü der normalen C41 Chemie zu sein.
    Für mich ist wichtig, dass Du sagst, dass 250ml als Füllmenge für die Drums ausreichen.
    Und es gibt doch so eine Regel: 1 KB = 3 PF in 4x5", oder war das anders? Die Info bräuchte ich.
    Viele Grüße
    Claus

  • ja, aber was mich stutzig macht, ist die Angabe auf der Tetenal Magic Box Verpackung, dass die Menge (250ml) für die Entwicklung von NUR EINEM KB-Film vorgesehen ist. Es scheint also eine starke Verdünnung ggü der normalen C41 Chemie zu sein.
    Für mich ist wichtig, dass Du sagst, dass 250ml als Füllmenge für die Drums ausreichen.
    Und es gibt doch so eine Regel: 1 KB = 3 PF in 4x5", oder war das anders? Die Info bräuchte ich.
    Viele Grüße
    Claus

    Meine Regel geht so: 1x35mm = 1 x 120 = 4x 4x5 = 1x 8x10

  • Hallo,
    danke für die Antworten.
    Tatsächlich wurde in der Photoklassik von drei KB-Filmen als Ergiebigkeit einer Magic-Box gesprochen.
    Tetenal habe ich auch angemailt, da habe ich noch keine Antwort.
    Wenn man dann auf Nummer sicher geht, sind zwei KB-Filme bzw. das Äquivalent in 4x5" Planfilmen vermutlich die beste Empfehlung.
    Jetzt ist nur noch die Frage nach dem tatsächlichen "Umrechnungskurs": Ist 1 KB = 7 4x5" PF, wie Andreas scheibt, oder 1 KB = 4 4x5", wie Kadosh schreibt? Immerhin fast Faktor 2.
    Viele Grüße
    Claus

  • Hat das nicht aussschliesslich mit der Filmfläche zu tun:

    1KB = 165 cm x 3,5 = 58 cm2
    1 4x5 = 10 x 12,5 = 125 cm2

    Gut, die Perforationslöcher hab ich nicht eingerechnet, aber wie man auf 1 KB = 3 oder 4 4x5 kommt, ist
    mir nicht klar. Doch wohl eher 2x.

  • also ich finde 4 Planfilme in 4x5" auch plausibler, wenn man daran denkt, dass man einen KB-Film beim Kontakten auf ein Blatt 20x25cm bekommt und genauso auch (nur) 4 Planfilme.
    Viele Grüße
    Claus

  • Lest doch bitte nochmal durch, was ich oben geschrieben habe und denkt nicht von hinten durch die Brust ins Auge ;)

    Es geht nicht um einen Vergleich von Filmoberflächen zwischen verschiedenen Konfektionierungen.
    Falscher Bolzplatz.

    Solange man gar nicht weiß, wieviel Entwicklersubstanz eine definierte Filmfläche überhaupt benötigt, ist das sinnfrei.

    Der Wert von 33ml C-41 (bzw. E-6) Chemie pro 4x5" Planfilm ist verbürgt durch viele Jahre Praxis bei mir und wahrscheinlich tausenden anderen Fotografen.
    Wir wären von unseren Kunden gekillt worden, hätte das nicht perfekte Ergebnisse gebracht.

  • OK, klar mein Fehler!
    Also dann 125 cm2 zu 580 cm2 - dann kommt 4x 4x5 auf 1 KB hin.

    33ml pro 4x5 Film nehmen wir mal als Standard wofür? Für Ergiebigkeit wohl.
    Für das Fachlabor mit EHängermaschine ist dann klar: pro 4x5 gibt es 33 ml von der Regenerierung,
    pro KB dann 4x33 ml oder wieviel? Soweit ich noch weiss, regeneriert die Maschine aber nicht pro Filmtyp,
    sondern pro Durchgang und Filmhängertyp, egal wieviel drinhängt. Oder?
    Für den Selbstentwickler muss aber noch die Mindestfüllmenge der ETrommel beachtet werden.
    Mit 125ml für KB kommt man auch nicht mit der engen Jobotrommel hin - dann kann man bei zb. 330 ml
    Mindestfüllmenge also ca. 3 Durchgänge entwickeln.
    Ich entwickle meine Filme 13x18 bis 24x37 cm in einer Jobo 45xx Trommel, die eigentlich als Papiertrommel gedacht ist. Die Füllmenge Filme wird durch die Trommelgrösse definiert zb. 2 x 8x10,
    als Füllmenge nehme ich die Standardmenge für die Trommelgrösse 250 ml.
    Das sind Filmfläche 8x 4x5 = EMenge 8x33 ml = 264 ml, kommt also rechnerisch gut hin.

    Hm, aber ich mache mit diesem Setting locker 2 Entwicklungsgänge.
    Mach ich was falsch?

    2 Mal editiert, zuletzt von rawitz (30. Juni 2020 um 19:24)

  • Keine Ahnung wie unterschiedliche Hängermaschinen von unterschiedlichen Herstellern wie regenerieren.
    Colenta z.B. verbaut jedenfalls bei ihren aktuell produzierten Durchlaufmaschinen für Filme optische Sensoren, die die tatsächliche durchlaufende Filmoberfläche zum Zwecke einer genau angepassten Regenerierung erfassen.

    Da isses dann wurscht, ob Du mal 'nen 120er Rollfilm neben zehn Pocketfilmen und ein paar Planfilmen von 4x5 bis 8x10 quer durchgemischt nacheinander und auch gleichzeitig reinschiebst...

    Die Frisur hält...! :D

    Das aber nur am Rande.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!