Einlagemasken beim Vergrößerer - Glas gegen glaslos

  • Hallo Zusammen,

    was spricht eurer Erfahrung nach für Glas oder für glaslos bei Einlagemasken bei Vergrößerer.
    Z.B. wie störend ist Staub bei Glas oder wie ist die Planlage bei glaslosen Masken
    Natürlich immer bezogen auf Großformat, hier 4x5
    Danke für eure Erfahrungen.
    Grüße

  • Ich tue mir Glas nicht an, eben wegen der Staub Probleme. Habe es einmal versucht,dass hat mir gereicht.

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  • bei einem 4x5 Negativ und einem Mikron großen Staubkorn wirst du bei einer 4 Fach Vergrößerung (ca 40 x50 cm Abzug) einen weißen Punkt von 4 Mikron haben. Etwas anders wird es aussehen, wenn sich das Negativ wehrend der Belichtung, auf grund der hitze Entwicklung oder anderen Faktoren, deformiert.
    Bei dem scannen wird ja auch durch das Glass gescannt.

  • So jetzt hast du beide Extremmeinungen. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. Jeder macht da seine eigenen Erfahrungen.Es hängt mit Sicherheit auch vom verwendeten Filmmaterial und vom Vergrößerer ab.

    Ich tu mich mit meiner (13x18) Glasbühne schwer, weil schon das Ausrichten wabbelig ist. Die Glasloseinlagen halten das Negativ wo es soll und zu not könnte man oben ein AN-Glas drauf packen. War aber bisher nicht nötig, bevor sich bei mir das Negativ verformt, brennen eher die Halos durch. Mein Laobor ist für den Vergrößerer zu niedrig.


    Gruss Sven.

  • Danke schon mal,

    Ich denke beim Vergrößern werden die wenigsten den Rand mit auf dem Bild haben wollen.
    Das ist eher bei denen die scannen der Fall. Da kann man auch, wenn man Ausschnitte macht, noch nachträglich den Rand per EBV dazufügen. Wer's mag...

    Weitere Meinungen und Erfahrungen wie man dem Staub Herr wird gerne gesehen.

    Grüße

  • ohne Glas wann immer es möglich ist,
    und wenn Glas, dann peinlichst auf Staub achten.

    insta....

    Getting photographs is not the most important thing. For me it’s the act of photographing. It’s enlightening, therapeutic and satisfying, because the very process forces me to connect with the world…

    (Michael Kenna)

  • Moin. Fünf Antworten, acht Meinungen. Oder so.

    Wie immer kommt es ganz darauf an. Wird eine Seite des Negativs sehr warm, dann verzieht es sich gern -- bei der Diaprojektion gerne auch "plöppen" genannt. Das ist zwar meistens eher ein Phänomen, das bei kleineren Formaten auftritt. Kann aber auch bei größeren passieren.
    Andere Verformungen sind auch möglich, aufgrund von Schwerkraft, labrigem Träger oder starker Rollneigung und/oder störrischem Träger.

    Es gibt also viel, was für Glas spricht. Einseitig sollte es "anti Newton" sein, zur glatten Seite des Films hin. Den bescheuerten Namen kommentiere ich nicht weiter. Gegen Glas sprechen die bereits genannten Gründe; knapp gesagt der Mehraufwand.

    Grüße, Christoph

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  • Weitere Meinungen und Erfahrungen wie man dem Staub Herr wird gerne gesehen.

    Moin,

    bei meinem Vergrößerer habe ich es noch nicht probiert, nur bei meinem Scanner CanoScan 9950f, der keine Maske für 9x12-Negative hat. Der Abstand Negativ-Glas beträgt 1 mm, also habe ich eine Acrylplatte 1mm Stärke besorgt und das Negativ gleich nach dem Entwickeln und Wässern/Agepon auf die Platte gelegt (Schneidmatte als Unterlage für waagerechte Ausrichtung) und einmal mit einer Rolle "abgezogen". Das war mein allererster, völlig staubfreier Scan.

    Im Hochsommer muß man sich beeilen, sonst trocknet das Negativ und die Ecken klappen hoch, wenn man keine weitere Acrylplatte drauflegt. Für Farbfilme müßte man Feuerzeugbenzin (oder Scanflüssigkeit, ist chemisch im Wesentlichen das Gleiche) nehmen (sauerstoffhaltige Lösemittel wie Wasser, Alkohol etc. ändern die Farben, halt wie ein nasses Negativ/Dia aussieht).

    Alternativ kann man für s/w-Negative Ethylenglykol (Frostschutzmittel) oder Glycerin (Apotheke) nehmen, das verdunstet nicht, läßt sich danach aber leicht auswaschen, eben nochmal wässern und ageponieren.

    VG Andreas

  • Moin. Fünf Antworten, acht Meinungen. Oder so.

    Wie immer kommt es ganz darauf an. Wird eine Seite des Negativs sehr warm, dann verzieht es sich gern -- bei der Diaprojektion gerne auch "plöppen" genannt. Das ist zwar meistens eher ein Phänomen, das bei kleineren Formaten auftritt. Kann aber auch bei größeren passieren.
    Grüße, Christoph

    Bei Diaprojektoren kann ich das mit dem ploppen gelten lassen und kenne es auch, aber da bei der Vergrösserung die Wärmequelle meist 10-20 cm über dem Negativ ist und wärme die physikalische Tendenz hat sich nach oben auszubreiten und nicht nach unten jedenfalls mein Vergrösserer hält sich an diese Gesetze ganz liebevoll;--))

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  • Alternativ kann man für s/w-Negative Ethylenglykol (Frostschutzmittel) oder Glycerin (Apotheke) nehmen, das verdunstet nicht, läßt sich danach aber leicht auswaschen, eben nochmal wässern und ageponieren.

    Hallo Andreas

    Das Ethylenglykol oder Glycerin hat keine negativen Einwirkungen auf das Negativ? Das wäre dann eine interessante Alternative zu den teuren Scan- Flüssigkeiten.

    Das Auswaschen von Ethylenglykol und Glycerin erfolgt ganz genau so, wie Filme wässern nach dem Fixieren? Diese beiden Mittel empfinde ich als etwas schmierig und dachte, die sind nicht ohne fettlösende Mittel abwaschbar.

    Entschuldigt bitte. Das hat jetzt nichts mit Enlegemasken beim Vergrösserer zu tun, aber interessiert mich sehr.

  • Für mich ist die Frage der Aufhängung des Negatives im Vergrößerer leicht zu beantworten:

    Will ich ein planes Negativ, führt an Glas kein Weg vorbei - zumindest kenne ich keine Negativbühnen, welche das Negativ zum Rand hin gegen ein Durchhängen spannen.

    Wenn ich andererseits Unmengen Staub auf dem Glas habe, dann verstehe ich nicht, wieso der gleiche Staub nicht auch aufs offenliegende Negativ fallen sollte - ich würde von einem ernsten Staubproblem ausgehen und versuchen, das mal zu beheben.

    Da ich nicht aufs Staubkorn fokussiere, wird Jenes übrigens, auf dem Glase lümmelnd, eindeutig 2 mm in der Unschärfe liegen; das regt ja nun direkt zum Nachdenken an, was die Abbildung des Kornes auf dem Papier betrifft.

    Abschließend wäre zum Thema noch die Frage nach dem Vergrößerungslicht heranzuziehen; kondensorknackig und Nachteile billigend, alternativ ein diffuses Vertuschen, oder das Licht ganz auslassen, für die Stauballergiker.

    ...

  • Das Ethylenglykol oder Glycerin hat keine negativen Einwirkungen auf das Negativ? Das wäre dann eine interessante Alternative zu den teuren Scan- Flüssigkeiten.

    Das Auswaschen von Ethylenglykol und Glycerin erfolgt ganz genau so, wie Filme wässern nach dem Fixieren? Diese beiden Mittel empfinde ich als etwas schmierig und dachte, die sind nicht ohne fettlösende Mittel abwaschbar.

    Immerhin geht es ja um glaslos vs. Glas, implizit Newtonringe und explizit Staub.

    Der Alkohol im Bier oder Wein ist Ethanol CH3-CH2-OH (Sdp. 78 °C), Ethylenglykol ist HO-CH2-CH2-OH (Sdp. ~200°C, der einfachste stabile zweiwertige Alkohol, gewissermaßen Hydroxy-ethanol) und Glycerin ist HO-CH2-CH(OH)-CH2-OH (Sdp. 290 °C unter Zersetzung, der einfachste dreiwertige Alkohol), alle sind wasserlöslich bzw. wassermischbar. Das -- vermeintlich -- ölige, insbesondere bei Glycerin, liegt an den Wasserstoffbrücken, die die OH-Gruppen untereinander ausbilden HO(R)....HO-R, also das H des einen OH an das O des anderen OH, deshalb siedet Wasser erst bei 100 °C und die anderen entsprechend höher.

    Da sie alle wassermischbar sind, kannst Du sie durch einfaches Wässern auswaschen, Glycerin traue ich nicht einmal zu, in die Gelatine einzudringen, wenn dann keinesfalls so schnell wie Wasser. Durch die hohen Siedepunkte kann man also auch im Hochsommer das anstelle von Wasser nehmen oder die mit Wasser gemischten Alkohole.

    Aber alle drei enthalten Sauerstoffatome. Wenn die Filmgelatine Wasser aufnimmt, dann wird sie opak, ein nasser Diafilm sieht seltsam milchig aus. Dafür wäre eben Feuerzeugbenzin (H3C-[CH2]n-CH3, n=2, 3, 4, ... zu nehmen, das geht gar nicht in die Gelatine, wird nicht opak und verdunstet rückstandslos.

    HTH & Grüße
    Andreas

  • Wird die Wärme, die durch eine Glühlampe erzeugt wird nur durch Konvektion übertragen, wandert die heiße Luft stets nach oben. Aber die Glühwedel produziert jede Menge Licht in Form von Infrarotstrahlung und für die gelten die optischen Gesetze und so gelangt die Wärmestrahlung nach unten direkt auf das Negativ, das aufgeheizt wird und sich verbiegt.

    Daher habe ich unter dem Negativ immer eine Maske und oberhalb immer ein AN-Glas. Andernfalls kann man auch das Negativ vorheizen, fokussieren und sofort die Belichtung anschließen.

    Da RGB-LEDs keine Infrarotstrahlung emittieren, bleiben die Negative mit dieser Beleuchtungsart einfach kalt. Die Wärme, die bei dem Betrieb der LEDs entsteht, wandert per Konvektion nach oben und verschwindet. Mit LEDs kann ich also ohne Probleme glaslos arbeiten.

    Viele Grüße
    Renate

  • Das -- vermeintlich -- ölige, insbesondere bei Glycerin, liegt an den Wasserstoffbrücken, die die OH-Gruppen untereinander ausbilden

    Vielen Dank Andreas für Deine Ausführungen. Diese sind mir hilfreich.

    Aber die Glühwedel produziert jede Menge Licht in Form von Infrarotstrahlung und für die gelten die optischen Gesetze und so gelangt die Wärmestrahlung nach unten direkt auf das Negativ, das aufgeheizt wird und sich verbiegt.

    Auch eine hochinteressante Erklärung.

    Wie wenig ich doch weiss über chemische und physikalische Gesetzmässigkeiten.

  • Ich benutze Glassrahmen ( 2 Mal Glass ).
    Newtonrin ist nur bei KB das Problem. Bei 120 oder 4x5 Negativ gibt es bei mir keine Ringe.
    Staub kann man problemloss mit antistatische Wischer und Druckluftreiniger wegwerfen.

  • Will ich ein planes Negativ, führt an Glas kein Weg vorbei - zumindest kenne ich keine Negativbühnen, welche das Negativ zum Rand hin gegen ein Durchhängen spannen.

    Hier werden Sie geholfen ;)

    Es gibt verschiedenste Sorten von Spannbildbühnen. So z.B. welche, die ein Lochen der Ecken eines Großformatnegativs voraussetzen (sehr kleine Löcher), so daß man dort zarte Zugfedern einhaken kann.

    Ich habe z.B. welche, die deutlich anspruchsvoller konstruiert sind.

    Nachfolgend eine für Rollfilme, mit verstellbarem Filmfenster von 4,5x6 bis 6x9
    Für Kleinbildfilme entsprechend.



    Für 4x5" Planfilme funktioniert es dann ganz anders. Da wird an allen 4 Ecken gleichzeitig gezogen.


  • Ich bin mir nicht sicher, ob ich nach dem Lochen und sonstigen Rummachen mit dem Negativ nicht doch mehr Grind auf Selbigem habe als bei den Glasplatten :D

    Ansonsten wie immer - irre, was es nicht alles gab :thumbup:

    ...

  • das sind die dinger aus dem durst, oder?

    dislikes? wenn es dir in deiner kleinen welt weiterhilft...
    likes? lieber nicht. unnötig.

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