Die Rubrik "Alles RUND UM DIE LINSEN" scheint mir für das Folgende ganz gut zu passen.
Für einen Kollegen hier im Forum habe ich kürzlich ein paar Hinweise zur Bedienung von Compur-Verschlüssen niedergeschrieben. Viele hier im Forum werden wissen, wie man mit den alten Schätzchen arbeitet, aber für den einen oder anderen Leser ist das vielleicht doch von Interesse. Daher möchte ich euch das nicht vorenthalten und kopiere das mal in einen Thread:
Im Grunde funktioniert das ähnlich wie mit einem modernen Copal.
Nur bei der Einstellreihenfolge sollte man mit System und etwas Fingerspitzengefühl arbeiten.
Steht bei dem Rädchen für die Betriebsart das "Z" oben (bzw. "T" unten), kann man den Verschluss durch Herunterdrücken des Auslösers öffnen. Der Hebel federt danach wieder nach oben (man sollte ihn dennoch nicht flitschen lassen, sondern zurückführen) und der Verschluss bleibt so lange offen, bis man den Auslösehebel erneut runterdrückt.
Dreht man das Wahlrad auf "D", bleibt der Verschluss nur so lange offen, wie man den Auslösehebel nach unten gedrückt hält. Funktioniert das nicht auf Anhieb, erst die Einstellung "Z" wählen, dann zurück auf "D". Der Stellweg Z bis M ist in der Verschlussmechanik sehr kurz,"D" ist irgendwo dazwischen und das Rädchen nicht gerastet.
Dreht man das Rad auf "M", werden die mechanischen Zeiten gebildet. Nur dann (!) kann man den Verschluss spannen, in dem man den Spannhebel nach unten drückt, bis er einrastet. Ist der Verschluss gespannt, nicht die Betriebsart umstellen! Erst den Verschluss mit dem Auslöser auslösen/entspannen.
Oben am Rädchen kann man durch Drehen die jeweils angezeigte Verschlusszeit einstellen. Wichtig ist, dass man immer in Pfeilrichtung dreht und immer zuerst die Verschlusszeit einstellt und danach erst den Verschluss spannt, sonst kann es zu Abweichungen der Belichtungszeit kommen. Hat man mal Abweichungen, weil man die Reihenfolge oder die Drehrichtung nicht eingehalten hat, das Wahlrad einmal in Pfeilrichtung weiter bis zur 1/1 Sek. drehen. Zwischen der 1/200 und der 1/1 Sek. erfolgt mit einem leisen Klick die Umschaltung. Danach stimmt es dann wieder. Im Innern des Zeitenrads ist eine Scheibe, die nicht kreisrund ist, sondern wie ein plattgedrücktes Schneckenhaus einen zu- bzw. abnehmenden Radius hat. Je nach gewählter Verschlusszeit drückt sie einen Steuerstift mehr oder weniger weit vom Radzentrum weg und bildet dadurch die verschiedenen Zeiten. Daher sind die Verschlusszeiten nicht gerastet, man kann theoretisch auch Zwischenzeiten einstellen. Man sieht dann nur eben nicht genau, was man einstellt.
Das Einstellen der Blende funktioniert wie bei einem modernen Copal. Unten mit dem Schiebehebel einstellen, oben ablesen.
Ein oben in den Gewindeschaft eingeschraubter Drahtauslöser macht über eine Hebelführung im Gehäuse nichts anderes, als den Auslösehebel nach unten zu drücken.
Für weitergehende Fragen könnt ihr mich gern ansprechen.