3/8" soll 1/4" Schraube werden...

  • Hallo,

    Vorweg, das Thema betrifft konkret ein Nicht-Grossformat, ist aber noch konkreter ein mechanischer Umbau eines recht allgemeinen Teils, nämlich der Stativschraube.

    Ganz konkret diese hier:

    Diese hat in der Mitte einen Kranz mit Einrastaussparungen, der die angeschraubte Kamera sichert, indem das Lösen des Gewinde verhindert wird. Die Schraube stammt von einem Kameragriff, schwedische Produktion.

    Allerdings ist die Schraube in 3/8 Zoll und ich brauche aber eine 1/4 Zoll.

    Erste Frage, ist da nach Entfernen des 3/8" Gewinde genug Material um noch ein 1/4" Gewinde zu bekommen?

    Wenn nein, ist das Folgende irrelevant.

    Wenn ja, kann ich das selbst machen, indem ich den Schaft in eine Bohrmaschine spanne, das Gewinde weg feile und mit einem 6€ Schneideisen ein neues Gewinde anfertige?

    Der Kranz kann da problematisch werden, weil das Schneideisen ja nicht komplett vorgearbeitet werden kann ???

    Oder alternativ was kann dieser Umbau beim Fachmann (welcher ?) an der Drehmaschine kosten?

    Bin für Tipps dankbar, bereite mich aber auch schon auf eine Ersatzlösung vor mit anderer Schraube ohne Sperre.

    Beste Grüße

    Stefan

  • Meine erste Frage: warum willst Du so ein wenig haltbares Gewinde wie 1/4" 20 Gang pro Zoll, UNC gegen das wesentlich stabilere 3/8" eintauschen. Vorweg: das von Dir gezeigte Gewinde wurde mittels Schmeideisen und nicht an der Drehbank geschnitten. Ein "runterfidscheln" des Gewindes an einer Handbohrmaschine mit einer Feile dürfte, wenn Du darin nicht seeeeeehr geübt bist, leicht zum Mißerfolg führen (von den Gefahren einmal abgesehen). Technisch geht Dein Vorhaben, weil der Außendurchmesser des 1/4" Gewindes 6,36 mm beträgt, der Kerndurchmesser der 3/8" Schraube hingegen etwas über 8 mm. Such Dir besser jemanden mit einer Drehbank, der nicht nur den Durchmesser sauber fertigen kann, sondern Dir für den Gewindeanfang auch noch die richtige Fase andreht, damit das Schneideisen sauber anschneiden kann. Da ich das Material Deiner Schraube nicht kenne, bin ich sehr vorsichtig mit der Annahme, daß ein 6,00 € - Schneideisen dies leisten kann, habe da schon vieeeeel Elend gesehen... Ein gutes Schneideisen eines guten Herstellers (Baer) kostet schon mal 45,00 €. Dafür musst Du den Bolzen auf 6,22 vorarbeiten. bekommst Du das sauber hin?

    Viel Spaß

    Thomas

    Der Fotograf zum Maler: Geiles Bild - mit welchem Pinsel gemalt?

  • man weiss ja nicht welcher Kameragriff das jetzt ist, ansonsten könnte man auch das Loch mit einem Massivholz ( oder Alu) rundstab/ füllen, und dann ein neues Gewinde vorbohren/ schneiden.

    bleibt gesund!

    Andreas

  • Erstmal vielen Dank für die Info, dass es grundsätzlich geht.

    Ziel der Übung ist es, die Schraube so auf das andere Gewinde zu bringen, dass die Sicherungsmechanik (Raster auf dem Kranz) auch weiter funktioniert. Man kann die Schraube nicht einfach aufdrehen sondern muss dazu eine Sperre lösen.

    Die Reduzierung ist für mich deshalb notwendig, weil der Griff wohl für die ältere HB ELM500 (3/8") ist, ich hab aber eine Hb ELX553 (1/4").

    Der Griff ist dieser hier

  • Wäre es nicht eine Option, eine der HaBla-Schnellkupplungen an den Griff zu schrauben, und die Kamera auf diese Weise zu kuppeln? Die Kupplungen verfügen über beide Gewinde.

    Ggfs. müsstest Du vielleicht am Griff ein bisschen rumfeilen. Wenn Du zwischen Griff und Kupplung etwas Latex, z.B. von einem Handschuh, einlegst, wird das ganze auch sehr verdreh-sicher. Oder halt gleich ankleben.

    So würde ich das machen, weder Kupplung noch Griff sind übermäßig teuer oder selten...

  • Thomas, das ist ein klassisches Feindgewinde :mrgreen:

    Nee, auf 6,35 - Du willst ja noch das Gewinde ins Fleisch schneiden.

    Das Maß 6,35 ist das theoretische lt Tabelle für ein Gewinde mit einem Flankenwinkel vo 55 Grad. Das Fotogewinde hat hingegen abweichend einen Flankenwinkel von 60 Grad (wie metrisches Gewinde) Bei diesen Gewinden geht -auch der Schneideisenhersteller Baehr- von Verquetschungen in den Gewindespitzen aus, daher das Untermaß. Bei 6,35 mm kann es passieren, daß das Schneideisen quetscht und höhere Schneidkräfte auftreten, die leicht zu einem Abriss des Materials im Bereich des Anschnittes führen können, nicht zwangsläufig müssen!!! Daher diese Empfehlung der Firma Baehr.

    Der Fotograf zum Maler: Geiles Bild - mit welchem Pinsel gemalt?

  • Das Maß 6,35 ist das theoretische lt Tabelle für ein Gewinde mit einem Flankenwinkel vo 55 Grad. Das Fotogewinde hat hingegen abweichend einen Flankenwinkel von 60 Grad

    In meinen Tabellen haben alle UNC-Gewinde 60 Grad :)

    Deswegen schneidet der Ami an der Drehbank einflankig mit 29,5 Grad (altdeutsche Methode gem. Tabellenbuch, neudeutsch "amerik.Methode" genannt).

    Die Erklärung Baers wäre also nichtig.

    Auch handelt es sich bei den Gewindetabellen nicht um theoretische Werte, sondern um Normen. Normgewinde.

    Im Hobbybereich etwas untermaßig zu arbeiten, ist durchaus ok - einigen wir uns auf 6,3mm?

    ...

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