Wer hat Erfahrung mit orthochromatischem Film?

  • Ich habe einen größeren Posten alten Lith Film geschenkt bekommen und beabsichtige ihn auch zu verwenden. Natürlich nicht als reinen Strichfilm, so wie er gedacht war, sondern als Halbtonfilm. Hat jemand von Euch Erfahrung bezüglich der Handhabung und Entwicklung? habe gelesen, mit verdünntem ID 11 oder Pyro soll man da ganz anständige Ergebnisse mit um 25 ISO realisieren können. Wer weiß was fundiertes?

  • Was ist das denn für Film?

    Irgendwas geht da schon mit weichspülendem Entwickler - ich lag beim Rollei ATO 2.1 (Agfazeuch) auch so um 12 oder 25 Asa, weiß es nicht mehr genau.

    Ich meine, den Rollei Low Contrast RLC genutzt zu haben.

    Meine damalige Shen Hao, siehe links, hatte ich auf Wephota FO5 in XTOl dann strichig ohne Halbtöne aus der Dose geholt, sowas kann man ja ggf. auch mal an die Kunstglocke hängen.

    Diese Filme sind übrigens hauchdünn, da ist mir während der Aufnahme glatt ein Blatt aus der Kassette in die Kamera entfleucht!

    Hab sie dann angeklebt.

    Ansonsten, auf Sicht entwickeln hat schon was, wenn man nicht genau weiß, wo die Reise hingeht :)

    Jutta Anbau hatte bei aphog einst mal eine kleine Serie ATO 2.1 verschossen; das sah ganz gut aus, aber aus Juttas Händen sah eh alles gut aus...

    Den ATO2.1 gabs im Abverkauf mal für rund 5.- das Blatt in 30x40 und 50x60, aber mir lag die schwarzlastige Anmutung nicht, ich habs dann nicht weiter verfolgt.

    ...

  • Du kannst auch versuchen die Filme in Caffenol zu entwickeln, damit habe ich sogar dem Kodak Ektagraphig HC Halbtöne abgewinnen können.

    Das größte Problem bei diesen Filmen ist der geringe Silberauftrag, daher sind damit schon aus rein physikalischen Gründen keine echten Halbton Aufnahmen möglich.

    Zum Scannen reicht es meist aber zu Vergrößern auf echtem Fotopapier wird es recht schwierig.

    Für die Aufnahme ist es sehr hilfreich ein unvergütetes Objektiv zu nehmen, die machen die Aufnahmen insgesamt weicher.

    Beim Ektargraphig HC habe ich die besten Ergebnisse mit einem unvergüteten Heligon bekommen.

    Hier angehängt habe ich ein Foto das ich auf dem Orwo FO5 in 4x5 gemacht habe, das Objektiv war ein 110 Jahre Zeiss Protar 9/75mm.

    Das war seinerzeit eine Probeaufnahme weil ich sehen wollte inwieweit das Objektiv das 4x5" Format ausleuchtet. Dafür nutze ich den Film häufiger.

    Entwickelt in Caffenol, Standard Rezept.

  • Ich habe Film von Dupont, Typon, Agfa und Kodak. Interessante Größen: 18x24 und 24x30, die benutze ich mit meinem Wetplate Halter und klebe den Film einfach auf eine Glasplatte.

  • In verdünntem Entwickler geht da meist was, auch mit Rodinal oder HC-110. Die Empfindlichkeit musst Du testen, ich hab auch Material mit 2-3 ASA. Das ist noch in einer KIste, deshalb kann ich nicht nach der genauen Bezeichnung schauen. Und, wie schon gesagt wurde, die haben nicht viel Silber, also beim Fixieren aufpassen, wenn Du die wie einen T-Max fixierst kann alles weg sein....

    Zeit ist nicht Geld.
    Zeit ist Zeit.

  • In verdünntem Entwickler geht da meist was, auch mit Rodinal oder HC-110. Die Empfindlichkeit musst Du testen, ich hab auch Material mit 2-3 ASA. Das ist noch in einer KIste, deshalb kann ich nicht nach der genauen Bezeichnung schauen. Und, wie schon gesagt wurde, die haben nicht viel Silber, also beim Fixieren aufpassen, wenn Du die wie einen T-Max fixierst kann alles weg sein....

    Danke für die Warnung, ich werde mit verdünntem Fixer auf Sicht arbeiten.

  • Och...

    Ab 1:50 würd ich mal probieren.

    Kommt ja auch drauf an, wie Du entwicklen willst.

    Das Schöne ist, wie erwähnt - die Sichtentwicklung; die Nachvollziehbarkeit der Ereignisse klärt etwaige Unzulänglichkeiten im Prozeß.

    Danke, ich wollte nur einen Startpunkt um mir das Leben ein bisschen zu erleichtern ;) Dann fange ich mal an zu testen. wenn das klappt, habe ich die nächsten Jahre genug Film, ich fotografiere ja primär Wetplate.

  • die Strich Filme sind fast alle biner codiert (wenn man als Vergleich so sagen kann). Alles was etwas Licht abbekommt versucht die maximale Dichte zu erreichen. Bei der normalen Entwicklung kann die Dichte bei diesen Filmen über 4.0 D hoch schießen. In der Repro kopierfähig war so ein Film erst ab 1.8 D. In der klassischen Fotografie an sich ein idealer Film für gegen Licht Aufnahmen. Das abbremsen der rapiden Steigung der Schwärze im Halbton zusätzlich zu extremen Entwickler Verdūnnung kann auch das absetzen dessen Temperatur gute Dienste leisten.

  • Och...

    Ab 1:50 würd ich mal probieren.

    Kommt ja auch drauf an, wie Du entwicklen willst.

    Das Schöne ist, wie erwähnt - die Sichtentwicklung; die Nachvollziehbarkeit der Ereignisse klärt etwaige Unzulänglichkeiten im Prozeß.

    Agfa empfahl in der Broschüre "Dokumentenfotografie für Amateure" bei "bildmäßigen Motiven" Rodinal 1+200 und 1% Natriumcarbonat (Soda). Um dies genau abzumessen wurde empfohlen, 5ccm Rodinal zu 1l Wasser und 10g Soda zu geben. Diese Lösung ist dann wie überhaupt bei verdünntem Rodinal nur kurz zur Eimalentwicklung haltbar.

    "Mehr Licht!" (angeblich die letzten Worte des berühmten hessischen Dichters J.W.Goethe)

  • Wenn Du den Strichfilm zum fotografieren verwenden willst, kannst du mal das SLIMT verfahren probieren.

    Wenn du auf den Strichfilm vergrößern willst um z.B großformatige Negative für alternative Verfahren zu bekommen, kannst Du das Umkehrverfahren mit diffuser Zweitbelichtung für technische Filme verwenden.

    Beides wird von Wolfgang Moersch beschrieben. Letzteres findest Du auf seiner Website. Nach SLIMT musste mal bei Tante Google schaun.

    Gruß Klaus

  • Wenn Du den Strichfilm zum fotografieren verwenden willst, kannst du mal das SLIMT verfahren probieren.

    Wenn du auf den Strichfilm vergrößern willst um z.B großformatige Negative für alternative Verfahren zu bekommen, kannst Du das Umkehrverfahren mit diffuser Zweitbelichtung für technische Filme verwenden.

    Beides wird von Wolfgang Moersch beschrieben. Letzteres findest Du auf seiner Website. Nach SLIMT musste mal bei Tante Google schaun.

    Gruß Klaus

    schaue ich mir an. Danke!

  • Danke! Das hatte ich auch schon entdeckt, dass die in Österreich noch welchen haben. Vielleicht sollte man die Chance nutzen.

    Haben die denn zuletzt überhaupt noch eigenen Film produziert oder nur zugeschnitten? Weiß jemand ob der F05 auf einem anderen Filmtyp basiert?

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