Meisterliche Perspektivenkorrektur ...

  • Ich frage mich immer wieder, wo dieser wirklich vollkommen absurde Gedanke herkommt, daß man von einem Kritiker erwartet, daß er bessere Bilder als die von ihm Kritisierten abzuliefern hat.

    Habe ich das so gesagt? - Den Schuh ziehe ich mir nicht an, auch wenn man jedem, der sich nicht mehr reizen lassen und dafür mal sehen will, was der andere für ein Blatt hat, mit diesem Totschlagargument kommen kann.

    Vielleicht hast Du im Fall ja einfach nur nicht verstanden, was ich gesagt habe. Ich sag's nochmal: ich freue mich darauf, dass becalm bald eine Dunkelkammer haben wird und uns dann eine konstante, umfangreiche und nachhaltige Auswahl seiner allerbesten Bilder zeigt. Ich habe auch gesagt, dass wir lernen werden. Seine theoretische Expertise habe ich ja ausdrücklich anerkannt. Natürlich weckt das Erwartungen, was ich ebenfalls geschrieben habe. Es liegt an becalm, die Erwartungen zu erfüllen ...

    Nachtrag: ich war mir nicht ganz sicher, womit ich Deine Frage nach dem "woher" präziser beantworten könnte. Ich habe aber nachgeschlagen, und bin Dir deswegen für Deine Nachfrage eigentlich ziemlich dankbar.

    Ausgangspunkt für eigene Nachforschungen könnten die deutschen Klassier sein: Schiller, Friedrich: Ueber die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reyhe von Briefen. [1. Teil; 1. bis 9. Brief.] In: Friedrich Schiller (Hrsg.): Die Horen, Band 1, 1. Stück. Tübingen, 1795, S. 7–48. hier ein Digitalisat der ersten 9 Briefe: https://www.deutschestextarchiv.de/book/show/schi…rziehung01_1795 Da geht es aber weniger darum, dass die Arbeiten @Shen Haos besser sein solten als meine. Es geht darum, dass der Mensch sich erst mal ästhetisch bildet, bevor er moralische Urteile fällt. Anders ausgedrückt: wenn einer der ästhetischen Erscheinungsweise einer Sache nicht gerecht wird, dafür überhaupt keine Begriffe hat, dann soll er sich auch nicht anmaßend, schnoddrig rumzuätzen. ein Leben mit Kunst, und also auch mit deren Produktion, hilft, den Menschen in den logisch-moralischen Stand zu versetzen, vgl. Brief 23. Ansonsten fällt er in den Zustand bloßen physischen Daseins zurück.

    Einmal editiert, zuletzt von aksak_maboul (25. Juli 2021 um 19:33) aus folgendem Grund: Schiller

  • Es liegt an Shen Hao, die Erwartungen zu erfüllen ...

    Ich glaube eher nicht, daß ich irgendwelche deiner Erwartungen zu erfüllen habe.


    Tut mir aufrichtig leid, aber das glaube ich Dir nicht. Überhaupt nicht. Das nehme ich Dir nicht ab. Sorry.


    Liefern, nicht labern.

    Ich werde dir auch nichts liefern.

    Wenn ich im Forum meine Bilder zeige, obliegt es dir, dich fernzuhalten oder nach Belieben zu äußern.

    ...

    • Offizieller Beitrag

    Ausgangspunkt für eigene Nachforschungen könnten die deutschen Klassier sein: Schiller, Friedrich: Ueber die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reyhe von Briefen.

    Richtig. Zum Beispiel auch Lessing?

    -----
    Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt

    Tadeln heißt überhaupt, sein Mißfallen zu erkennen geben. Man kann sich bei diesem Mißfallen entweder auf die bloße Empfindung berufen, oder seine Empfindung mit Gründen unterstützen. Jenes tut der Mann von Geschmack: dieses der Kunstrichter. Welcher von ihnen muß das, was er tadelt, besser zu machen verstehn?

    Man ist nicht Herr von seinen Empfindungen; aber man ist Herr, was man empfindet, zu sagen. Wenn einem Manne von Geschmack in einem Gedichte oder Gemälde etwas nicht gefällt: muß er erst hingehen, und selbst Dichter oder Maler werden, ehe er es heraussagen darf: das gefällt mir nicht? Ich finde meine Suppe versalzen: darf ich sie nicht eher versalzen nennen, als bis ich selbst kochen kann?

    Was sind die Gründe des Kunstrichters? Schlüsse, die er aus seinen Empfindungen, unter sich selbst und mit fremden Empfindungen verglichen, gezogen und auf die Grundbegriffe des Vollkommnen und Schönen zurückgeführt hat.

    Ich sehe nicht, warum ein Mensch mit seinen Schlüssen zurückhaltender sein müsse, als mit seinen Empfindungen. Der Kunstrichter empfindet nicht bloß, daß ihm etwas nicht gefällt, sondern er fügt auch noch sein denn hinzu. Und dieses denn sollte ihn zum Bessermachen verbinden? durch dieses denn müßte er grade des Bessermachens überhoben sein können. [...]"

    Gotthold Ephraim Lessing: Werke. Band 5, München 1970 ff., S. 331-333.

    Entstanden wohl 1767/68, Erstdruck in: Nebenstunden (Breslau), 1799.

  • Andreas,

    es geht darum, dass Blindfisch den Gedanken, ein Kritiker solle sich auskennen und das selber nachweisen, als "vollkommen absurd" bezeichnet.

    Dass wir auf alte Texte verweisen können, um gegenteilige Auffassungen zu vertreten, zeigt, dass der Gedanke eben nicht "vollkommen absurd" ist, sondern schon immer zur Diskussion stand. "Es gibt" heißt rein (prädikaten-)logisch eben genau nicht "Kein", und auch nicht "Alle".

    Lessing schreibt ja vom "Rezensenten". Du musst fairerweise dazu sagen, dass ein Rezensent - und Lessing schrieb Rezensionen, und deshalb gibt es diesen Text - mit Worten Geld verdient, die qualifiziert und sachgerecht sein müssen, worauf der Aufklärer Lessing besonders bestand.

    Bemängelte ich an "Adam und Eva" aus der Hand Cranachs d.Ä., dass Evas Haare im Wind flattern, aber die Blätter und Äpfel am Baum der Erkenntnis nicht, dann hat diese "Kritik" das Thema verfehlt.

    Lessing kämpfte für seinen Berufsstand. - Könnte man auf becalms Aussage - "auf mich wirkt das ganze Bild krumm und schief; da interessieren mich weder Lage noch Bedeutungen, und ich diskutiere das auch nicht mit meinem Gehirn" - eine berufliche Tätigkeit aufbauen?

    Nicht, dass ich mich mit Cranach d.Ä. vergleiche, oder mein Bild ein "Kunstwerk" nenne, oder gar meine Bilder erklären möchte, aber in vorliegendem Foto ist ja wohl klar, dass es einen Bruch gibt zwischen der Ausrichtung meiner Kamera und der "camera" im Bild, was ja auch bemerkt wurde. Mehr ist da nicht. Selbst mein Bildtitel wird ironisch gebrochen, indem ich von meiner speziellen "Kraftkamera" rede. Schon in meinem Pseudonym geht es um "krumm und schief", und genau solche Brüche suche ich als Bildanlässe.

    Man muss mutwillig wegschauen, um das zu übersehen. Und diese Mutwilligkei ist nervig. Und Kennzeichen für sehr viele Posts seitens becalm. - Wer aber mit solch einer Stänkerei Erwartungen weckt, muss sich nicht wundern, nimmt sich ein anderer das Recht heraus, zu beurteilen, was dahintersteckt.

    Es gibt ja sehr viele hier, von denen ich niemals verlangen würde, mir eigene Bilder zu zeigen. Aber in diesem einen Falle würde ich es jetzt gerne mal das Blatt sehen. Das ist ja auch erlaubt, sowas zu wollen. Kann mir ja niemand verbieten. Es gibt keine "Bedürfnis-Polizei", sich da aufzuschwingen, ist anmaßend. Ich denke, es wäre sogar von breiterem Interesse, mal zu sehen, was becalm sich unter einem guten Bild vorstellt. Mein Wunsch ist jetzt einfach da, geworfen ins Sein, und man wird sehen, wie becalm mit dieser Realität umgeht. - Dass man darauf nicht eingehen möchte, bestätigt allerdings eher meine privaten Vermutungen.

    Ich erwarte ja nicht die Welt. Ich erwarte nur, dass man seine Augen zeitlich vor dem Mund aufmacht, dass er sich eine Sache anschaut und die Eindrücke sich setzten lässt und dass einer das, was er sagen möchte, in einem menschenwürdigen Ton und weniger schnodderig ausformuliert, am besten so, dass man nachvollziehen kann, wie er zu seinem Urteil kam.

    Darüber hinaus wäre es vielleicht ganz gut, schaute er sich vielleicht mal ein wenig Literatur an, wie Leute fotografieren können, bezüglich Komposition, Disposition, Formgebung, Farbe / Tonwerte, Räumlichkeit, Lichtführung usw. Es geht der Kritik ja auch darum, Bildsprache in Wortsprache zu übersetzen. Vielleicht wird sein Urteil dann ja auch differenzierter. Die Volkshochschule bietet auch Kurse im Bildbeschreiben an, wenn er Wert auf Verbalisierungen legt.

    Ganz toll ist folgendes Buch, auch noch recht aktuell, und der Kritiker legitimiert sich durch wirklich gute Arbeiten in der deutschen Presse: Lüddemann, Stefan: Bilderwelten einer Jahrhundertwende. Texte zur Kunstkritik. Kunstkritiken 1996-2006. Göttingen, V&R unipress, 2006.

    Lüddemann beschreibt darin eine "Dramaturgie" der Rezension (vgl. S. 50). Als Leitlinien der journalistischen Praxis. Dieses Instrumentarium beinhaltet als "Verlaufsmodell der Kunstkritik": den "Einstieg" mit den Möglichkeiten der Beschreibung, des provozierenden Urteils und der These, des Transfers auf Außerkünstlerisches, der vorweggenommenen Schlußfolgerung (vgl. S. 51-52).

    Der Einleitung folgen die "Informationen", die sich möglichst abwechseln sollten mit der "Anschauung" der Objekte, die wiederum auch in strukturellen Hinsicht Reihenbildungen und allgemeineren Aussagen zugeführt werden sollten (vgl. S. 53).

    Die eigentliche "Analyse" untersucht dann die zentralere künstlerische Position und prüft deren Stimmigkeit an den Objekten und an den künstlerisch-gesellschaftlich-biografischen Kontexten der Zeit (vgl. S. 54).

    Mit dem "Transfer" aber soll "der Ausgriff auf andere Kontexte gewagt werden" (S. 54), "als Erkenntnispotential der Kunst, indem er deren Artikulationsleistung auf Themen und Erfahrungen der jeweiligen Gegenwart bezieht" (S. 54), als "Aufklärungen über Konventionen darüber, wie eine Gemeinschaft ihre Welt beobachtet und sich auf bestimmte Versionen dieser Welt als allein gültige verständigt. Die Erfahrung von Kunst stellt solche Versionen in Frage, weil sie es erlaubt, Beobachtungen als Konstrukte sichtbar zu machen, die veränderbar sind." (S. 54).

    Das "Urteil" schließlich - es kommt am Ende! - bewertet die Qualität und die Erkenntnisleistung der künstlerischen Ausagen als Sichtweise auf die Welt (vgl. S. 55); der "Schluß" bezieht sich auf auf das gesagte seit dem "Einstieg", kann sogar auf dessen Katerorien zurückgreifen, um das Gesagte zu bestätigen, oder aber es an letzter Stelle zu hinterfragen und ihm damit eine neue Richtung zu verleihen (vgl. S. 55-56).

  • ...dass Blindfisch den Gedanken, ein Kritiker solle sich auskennen und das selber nachweisen, als "vollkommen absurd" bezeichnet.

    Das hervorgehobene habe ich nachweislich nicht gesagt.

    Wenn Du schon soviel Lebenszeit auf Antworten verwendest, dann solltest Du es schaffen, Dir nicht eine falsche Prämisse für Deine Abhandlung (die ich ab Zeile 3 nicht weiter durchgelesen habe) vorzulegen.

  • Das hervorgehobene habe ich nachweislich nicht gesagt.

    Wenn Du schon soviel Lebenszeit auf Antworten verwendest, dann solltest Du es schaffen, Dir nicht eine falsche Prämisse für Deine Abhandlung (die ich ab Zeile 3 nicht weiter durchgelesen habe) vorzulegen.

    Das hast Du gesagt:

    "Ich frage mich immer wieder, wo dieser wirklich vollkommen absurde Gedanke herkommt, daß man von einem Kritiker erwartet, daß er bessere Bilder als die von ihm Kritisierten abzuliefern hat."

    Dass heißt für mich, dass Du, @ Blindfisch, den Gedanken, ein Kritiker solle sich auskennen und das selber nachweisen, als "vollkommen absurd" bezeichnest. Was Du hervorgehoben hast, dass der Kritiker sich auskennen soll, das hast Du selektiv hervorgehoben. Für mich ist das Sich-Auskennen Voraussetzung für den Nachweis in eigenen Arbeiten. Ich glaube nicht, dass einer gute Bilder macht, wenn er sich nicht auskennt, Du?

    Wenn es Dir zuviel ist, dass Leute hier im Forum was schreiben, auch mal ausführlicher, dann solltest Du vielleicht überlegen, welchem Zweck ein Forum dient.

    Warum zeigst Du dich eigentlich so prohibitionistisch? Du willst verhindern, dass Leute sich legitimieren sollen, Du willst verhindern, dass Leute sich ihren eigenen Reim machen, Du willst verhindern, dass Leute anders denken als Du, und verhindern, dass Leute hier im Forum längere Texte schreiben: das willst Du auch.

  • Aha...

    Ja, genau, und außerdem bist Du immer so stolz drauf, nicht weiter als Zeile 3 zu lesen.

    Dass jemand sich Mühe gibt, auf ein Gegenüber einzugehen, das zählt nicht. Muss ein Trottel sein, was will der?

    Aber jetzt überleg' Dir einfach mal in Ruhe, was passiert, wenn jeder so tut.

  • Nur mal so meine Gedanken:

    Vielleicht sollte man grundsätzlich nicht alles was hier geschrieben wird persönlich nehmen, oder auch mal die Ignore—Funktion des Forums nutzen.

    Auch habe ich nirgends gelesen, dass man hier eine abgeschlossene Fotografen—Meisterprüfung, Kunststudium oder ähnliches absolviert haben muss um hier einen Kommentar zu verfassen.

    Man kann auch das gelesen misinterpretieren, gewollt oder ungewollt.

    Auch sollte man seine eigene Meinung, insbesondere im nicht wissenschaftlichen Bereich, nicht als die allein gültige ansehen.

    Und man muss nicht auf jedem Kommentar reagieren, auch wenn man persönlich angesprochen wurde.

    Grüße

  • Ich glaube man muss die hier (auch von mir) geäußerten Eindrücke, dass das Bild schief wirkt, nicht zwangsläufig mit irgendwelchen Exkursen in die Untiefen des bildungsbürgerlichen Repertoirs entgegenen.

  • interessante diskussion...kann mich gar nicht so richtig entscheiden...ist alles so schön bunt hier...

    vielleicht beruht ja das missverständnis auf einer unterschiedlichen erwartungshaltung den begriff "kritiker" betreffend.

    so eine ähnliche diskussion hatten wir hier ja schon einmal . auch damals schon mit dem (hier von andreas vorgebrachten) "salz"-beispiel".

    aksak_maboul: du hattest geschrieben:

    "Ausgangspunkt für eigene Nachforschungen könnten die deutschen Klassier sein: Schiller, Friedrich: Ueber die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reyhe von Briefen. [1. Teil; 1. bis 9. Brief.] In: Friedrich Schiller (Hrsg.): Die Horen, Band 1, 1. Stück. Tübingen, 1795, S. 7–48. hier ein Digitalisat der ersten 9 Briefe: https://www.deutschestextarchi%e2%80%a6schiller_erziehung01_1795 Da geht es aber weniger darum, dass die Arbeiten becalms besser sein solten als meine. Es geht darum, dass der Mensch sich erst mal ästhetisch bildet, bevor er moralische Urteile fällt."

    frage: wo hat becalm denn ein moralisches urteil gefällt? weil er, zitat "schnoddrig rumgeätzt" hat? geht´s da aber nicht eher um stilistik als um moral? Shen Hao hat sich da nicht anders verhalten, als viele andere hier im forum (mich eingeschlossen). und du ja auch, sogar in diesem thread, sogar noch vor Shen Hao, nämlich hier. ja, ich weiß, adolf loos hat das anders gesehen, mit der moral und der ästhetik. was ihn trotzdem nicht davon abeghalten an körperstellen anderer herumzufummeln, wo ihm herumzufummeln - moralisch und juristisch - nicht gestattet war. er war so berauscht von seiner puritanischen kalokagathia, das er keine kraft mehr dafür hatte, sein intimleben auf diesen widerspruch von anspruch und wirklichkeit hinzutrimmen.

    und: sprichst du mit der forderung das, wer "moralische Urteile fällt" sich besser "erst mal ästhetisch" zu bilden habe nicht einer sehr großen zahl an menschen die fähigkeit ab, wenigstens hin und wieder mal auf der seite der "guten und richtigen" stehen zu können mit ihrem urteilsvermögen? meine oma - man erinnere sich, hier im forum im mai zitiert ("torheit und stolz, wachsen auf einem holz.") - war nun mal ästhetisch komplett ungebildet, aber trotzdem war sie in der lage, sich eine einigermaßen stimmige meinung über korrektes verhalten draufzuschaffen.

    und deinen satz "ein Leben mit Kunst, und also auch mit deren Produktion, hilft, den Menschen in den logisch-moralischen Stand zu versetzen, vgl. Brief 23." würde ich sehr gerne glauben. und wünsche, dass du recht hättest. allerdings fällt mir da aus dem stand sofort die größte (manche sagen zweitgrößte) drecksau des letzten jahrtausends ein. und auf einmal überzeugt mich das dann schon nicht mehr so.

    "Selbst mein Bildtitel wird ironisch gebrochen, indem ich von meiner speziellen "Kraftkamera" rede. Schon in meinem Pseudonym geht es um "krumm und schief", und genau solche Brüche suche ich als Bildanlässe."

    du verrätselst da aber recht viel. ohne dabei besonders konsistent zu sein. denn: richtete man als neutraler betrachter deiner bilder seine wahrnehmung danach aus, müsstest du deine bergbilder hier konsequenterweise unter einem anderem pseudonym veröffentlichen. aber auf den "corona-essay" würde es wiederum passen.

    um auf das bild und den titel des threads zu kommen: auch mein hirn suggeriert mir eine - wenn auch sehr leichte, so aber doch wahrnehmbare - überkorrektur. habe das ganze aber noch jemand anderem (fotografisch unbeleckt) gezeigt: dem wollte das nicht auffallen. schwieriges thema. ist es eine frage des geschmacks? der wahrnehmungsschulung? oder eine technisch bedingte? vielleicht wirkt die datei ja auf einem anderen bildschirm oder auf einem anderen medium (print, gerahmt, im passepartout) ganz anders.

    dislikes? wenn es dir in deiner kleinen welt weiterhilft...
    likes? lieber nicht. unnötig.

  • In den Duenen: Man lernt hier im Forum, wo so viele Menschen zusammenkommen, einiges über "schwarze Rhetorik". Vom Roten Hering - "Kritik ist nicht Deine Sache" - zur Brunnenvergiftung - "vollkommen absurder Gedanke" - bis hin zum Framing - "so eine ähnliche diskussion hatten wir hier ja schon einmal".

    Was ich mich zehn Tage nach dieser Diskussion frage, ist, ob Du das Framing weitertreiben möchtest. - Oder geht es darum, mich zu rechtfertigen und damit andern eines draufzudreschen. - Oder ist es das Bedürfnis nach Sensation?

  • becalm: Mir wird das jetzt zu obsessiv. Es wird pathologisch. Das ist mir unangenehm. Bitte lass' das. Du hast doch sicher noch was Sinnvolleres zu tun als Leute zu dissen?

    In den Duenen: war es das jetzt wert, erneut in der Kacke herumzurühren? Was hast Du eigentlich davon? Fühlst Du Dich dadurch intelligenter? OK, Du bist der Obermeister. Zufrieden?

  • renros: Man lernt hier im Forum, wo so viele Menschen zusammenkommen, einiges über "schwarze Rhetorik". Vom Roten Hering - "Kritik ist nicht Deine Sache" - zur Brunnenvergiftung - "vollkommen absurder Gedanke" - bis hin zum Framing - "so eine ähnliche diskussion hatten wir hier ja schon einmal".


    Was ich mich zehn Tage nach dieser Diskussion frage, ist, ob Du das Framing weitertreiben möchtest. - Oder geht es darum, mich zu rechtfertigen und damit andern eines draufzudreschen. - Oder ist es das Bedürfnis nach Sensation?

    lohi, quatsch aksak_maboul:

    worum es geht? wer meine beiträge hier im forum kennt wird wissen: bei mir geht´s IMMER um ALLES :mrgreen:

    was ich gemeint haben wollte, steht doch gleich ganz oben über meiner wortmeldung: "interessante diskussion...kann mich gar nicht so richtig entscheiden..." und das meine ich durchaus so.

    und gleich danach schrub ich diesen satz: "vielleicht beruht ja das missverständnis auf einer unterschiedlichen erwartungshaltung den begriff "kritiker" betreffend." was daran ist bitte "schwarze rhetorik"? und von meinem satz "so eine ähnliche diskussion hatten wir hier ja schon einmal" fühlst du dich geframed? das tut mir dann für dich persönlich leid, weil: ich wollte damit lediglich auf bereits andere hier im forum vorliegende erfahrungswerte hinweisen, wir haben ja einige neue foristen (darunter auch anfänger) in letzter zeit hier hinzugewonnen. zudem wäre ich massiv blöde eine argumentationslinie, der ich selber folge, durch die bloße praxis eben dieses argumentativen folgens als framing zu markieren und sie dadurch zu entwerten. ich kann auch gar keinen sinn hinter einer eventuellen absicht erkennen, dich framen zu wollen. erstens wirkst du jetzt auf mich nicht wie ein allzu dummer oder uninformierter zeitgenosse und zweitens: welchen nutzen sollte ich daraus ziehen können? eine verhaltensänderung bei dir? was hätte ich davon? wir kennen uns ja nicht.

    "Oder geht es darum, mich zu rechtfertigen und damit andern eines draufzudreschen.": erklärt diese aussage deinen generellen argumentativen ansatz oder nur den hier im forum? ich habe es vor einigen tagen hier schon einmal geschrieben: "ich jedenfalls habe interesse an den ideen, gedanken und erfahrungen von anderen leuten, nicht an den leuten selbst." warum sollte ich dich also rechtfertigen? wenn, dann teile ich deine argumente oder ich lehne sie ab. wir haben hier im forum keine persönliche emotionale beziehung zueinander (die meisten jedenfalls; bei einem foristen bin ich mir da nicht so sicher, der scheint sein permanentes argumentatives scheitern auf extrem flachen niveau sogar zu genießen), die mich zu deinem freund oder feind machte.

    auf das "bedürfnis nach sensation" geh ´ich mal gar nicht erst ein, das ist quatsch, weißt du selber.

    war es das jetzt wert, erneut in der Kacke herumzurühren?

    kacke? welche der in diesem thread geäußerten wortmeldungen hattest du denn unter diesem knackigen stichwort einsortiert, deine oder die aller anderen foristen? und: danke, dass du mich nicht zu den dazuscheißern zählst, sondern ich nur der umrührer war.

    Was hast Du eigentlich davon? Fühlst Du Dich dadurch intelligenter? OK, Du bist der Obermeister.

    klar, wieso nicht: warum sachlich bleiben, wenn´s auch persönlich geht, nicht wahr?

    nochmal (weiß nicht, wie oft ich das hier im forum schon geschrieben habe): ich halte es für hilfreicher, sich nicht an irgendwelchen imaginierten persönlichkeitsprofilen von foristen/forenten abzuarbeiten. ja, möglicherweise bin ich im echten leben tatsächlich der drecksack, für den du mich gerade hältst. vielleicht bin ich aber auch der typ, dem du die p2 8x10 samt stativ auf einen gebirgskamm schleppen würdest, weil du mich als extrem nett, umgänglich, heiter und symphatisch findest (zu deiner erleichterung kann ich dir sagen: berge zu fotografieren interessiert mich nicht :) ). du kennst mich nicht, ich kenne dich nicht, über unser "wesen" zu grübeln, bringt also in den meisten fällen nur maximalen verdruss und frustration. es ist wesentlich hilfreicher, sich mit dem geschriebenen auseinanderzusetzen. und da wäre mir in diesem konkreten thread hier schon sehr geholfen, wenn du wenigstens einige der von mir gestellten fragen beantworten würdest.

    Zufrieden?

    Fast nie lange genug, das auch gebührend genießen zu können. Ich habe so viel zu tun, dass ich da meistens gar keine zeit dafür habe. was auch deine frage erklärt, warum ich diesen thread nach zehn tagen wieder rausgekrämt habe: ich muss mir die zeit hier im forum mitzuschreiben gerade immer irgendwo abzweigen. ich schaffe es gerade nicht, täglich oder jeden 2. tag mitzumachen, mit viel glück oder organisation geht das alle 2 wochen. und so sammeln sich die themen halt. und so lange hier im forum sogar 15 jahre alte threads wieder exhumiert werden, kann ich daran auch nichts anrüchiges erkennen. nicht mal bei threads, in denen kacke ungerührt wird.

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  • aksak_maboul:

    ich habe etwas gefundes, was im weitesten sinne deine forderung nach einem "wissenden kritiker" stützt. und zwar bei karl rosenkranz. in seiner "ästhetik des häßlichen" schreibt er (in klammern erst mal etwas kontext):

    (Das Schöne ist also, wie das Gute, ein Absolutes, und das Häßliche, wie das Böse, ein nur Relatives. Keineswegs jedoch so, als ob, was häßlich sei, in einem bestimmten Fall zweifelhaft sein könnte. Dies ist unmöglich, weil die Notwendigkeit des Schönen durch sich selbst bestimmt ist. Wohl aber ist das Häßliche relativ, weil es nicht durch sich selbst, sondern nur durch das Schöne gemessen werden kann.) Im gewöhnlichen Leben mag jeder seinem Geschmack folgen, nach welchem ihm schön dünkt, was einem anderen häßlich, häßlich, was einem anderen schön. Soll aber diese Zufälligkeit des empirisch-ästhetischen Urteils aus ihrer Unsicherheit und Unklarheit herausgehoben werden, so bedarf sie sogleich der Kritik und damit der Vergegenwärtigung der höchsten Prinzipien.

    man müsste jetzt halt noch klären, was für uns heutige ein "gewöhnliches leben" ist. was ist das maß für die kunstferne/nähe des eigenen schaffens?

    und noch einen schönen gedanken habe ich gerade bei ihm wiedergefunden:

    "Die Hölle ist nicht bloß eine religiös-ethische, sie ist auch eine ästhetische."

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  • ich interessiere mich für FOTOGRAFIE!

    Frage an die Moderation:

    gibt es hier eine Funktion, die mich davor bewahrt, das mir so etwas dauern angezeigt wird?

    Danke

    VG Dierk

    du meinst dauerhaft und wirklich verlässlich? ja, die gibt es.

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