Einzelblätter aus 120er Rollfilm?

  • Ich habe im Gefrierschrank noch einige Rollfilme (Ablauf 2007), von denen ich nun 2 oder 3 via Cambo-Box in der 4"x5"-GF-Kamera verknipst habe. Mir sind das aber zu viele Bilder auf einem Film. Nach 1 bis 2 Stunden bin ich normalerweise fertig mit dem Fotografieren und habe dann vielleicht 2 Bilder gemacht, die ich dann aber auch umgehend entwickeln will (der Rest war dann für die Tonne).

    Daher meine Frage: Gibt es eine fertige technische Lösung dergestalt, dass man in eine 4x5-Filmkassette einen einzelnen ca. 6x9cm - Abschnitt vom Rollfilm einlegen kann? Alternativ könnte ich natürlich auch einen solchen Abschnitt in eine Cambo-Box fummeln (ich habe 2 davon, würde also für meine Zwecke reichen), aber vielleicht gibt es ja was einfacheres?

  • Warum nimmst du keinen 4x5" Film? 2 Bilder sind eine Kassette?

    Ja klar, 4x5-Filme habe ich reichlich, mir geht's darum, endlich mal diese alten Rollfilme zu verbrauchen, aber eben nicht sinnlos zu verballern. Die Qualität ist gar nicht so übel, ich finde es nur schade, dass ich von einer Rolle bei den ersten 3 Filmen den größten Teil mehr oder weniger verschwendet habe, weil mir ein ganzer 120er Film einfach zu lang ist.

    Gerade kommt mir eine Idee in den Sinn: wenn ich exakt zuschneide, dann könnte ich doch einen Rollfilm-Abschnitt quer in eine 4x5-Kassette einschieben, müsste dann auf der Mattscheibe eben kennzeichnen, wo der Film liegt, und zack, fertig! In der Kassette evtl. einen dünnen Karton als Anschlag platzieren, dann findet der Rollfilm-Abschnitt sicher seine Position. Werde ich mal probieren; hoffentlich macht mir die Rollneigung des Films keinen Strich durch die Rechnung.

  • Da gibt es schon ein Paar Lösungen.

    • Eine 6x9 Kamera Horseman, Graflex, Linhof….. mit Planfilm Kassetten verwenden
    • Eine 4x5 Kamera mit der 6x9 Reduzierung und 6x9 Planfimkassetten verwenden
    • Mamiya RB, Press…. mit Planfimkasseten verwenden
  • Hallo Kurt,

    außer der Rollfilmkassette gab es meines Wissens keine weitere Lösung.

    Es gab allerdings aber Planfilmkassetten 6x6cm für die Hasselblad. Drei Stück habe ich sogar. 8) Damit konnte man mit einer ebenfalls gelieferten speziellen Schere (habe ich auch 8)) einen Plan- oder Rollfilm in eben diese 6x6cm Flächen schneiden und als Einzelbild belichten und entwickeln.

    Und es gab einen Adapter (habe ich auch 8) ) um ein Hasselblad Gehäuse mit Rollfilmmagazin oder eben diesen kleinen Planfilmkassetten an eine Sinar anzuschließen.

    Ich weiß aber nicht, ob Dir das helfen konnte, Du hast nicht geschrieben, welche GF-Kamera Du verwendest. Für eine Sinar gäbe es jedenfalls diese Lösung, damit kann man auch jedes GF-Objektiv an einer Hasselblad verwenden, auch wenn es etwas sperrig wird :lol:

    Viele Grüße

    Michael

    Will unsre Zeit mich bestreiten,
    ich laß es ruhig geschehn.
    Ich komme aus anderen Zeiten
    und hoffe, in andre zu gehn.

  • Danke für die Antworten, aber ich hatte (glaube ich) nicht ausreichend deutlich gemacht, wo mein Problem liegt: Ich will mit meiner 4x5-Tachihara meine alten 120er Rollfilme aufbrauchen, mir ist aber ein ganzer Film zu lang! Daher will ich in stockdunkler Finsternis diese Rollfilme in einzelne Blätter schneiden und irgendwie in die 4x5-Kassetten reinfriemeln.

    Oder vielleicht gibt es Kassetten, die 6x9-Filmabschnitte aufnehmen und in 4x5"-Kameras hineinpassen?

    Eine Möglichkeit scheint mir die Nr. 2 von geo zu sein ("Eine 4x5 Kamera mit der 6x9 Reduzierung und 6x9 Planfimkassetten verwenden"), HOPPLA, da kommt die Antwort von Michael, JA, mit diesem "Geraffel" scheint mir die Lösung näher zu rücken,

    Frage an Michael daher: würde dieser Sinar-Adapter auch an eine 4x5"-Tachihara passen, oder ist das völlig undenkbar?

    Nochmal in Ruhe gelesen: Michael, vermutlich bin ich da zu optimistisch, ich sehe nun, dass diese Adaption ja so aussieht, dass man die ganze Hasselblad mit Kassette an der Sinar anbringt, oder?; mir geht es ja nur darum, diese Filmabschnitte in einer 4x5"-Kassette an meiner Tachihara unterzubringen.

    Und dann ist der Aufruhr ja voraussichtlich auch mit dem letzten meiner Rollfilme dann komplett erledigt...

    Also, zunächst mal vielen Dank für die schnellen Reaktionen, aber ich denke, mit meiner Scherenschnitt-Quer-in-die-Kassette-schieben-Version werde ich mich jetzt erstmal näher beschäftigen.

  • Das Gefummele würde ich mir nicht antun. Planlage, Verrutschen, Verschnibbeln usw
    Entweder 120er Magazin / Kamera oder für nen guten Zweck verkaufen oder spenden.
    Du sagst ja das du genug Planfilm hast.

    es ist Zeit zu gehen

  • 6x9 Einzelblatt sind 6,5x9 groß laut Packung, kann da jemand mal nachmessen? Jedenfalls gingen dann Stücke vom Rollfilm nicht in die Einzelblattkassette. Dazu das Problem, dass Rollfilm Rollfilm ist und Planfilm Planfilm ;) Rollfilm ist 50% dünner als Planfilm. In der Horseman Planfilmkassette für 6x9 ginge das noch, da die mit Andruckplatte arbeitet und Filmschonender vorgeht als die Linhof, aber wenn der Rollfilm nicht greit genug ist....

    Ich würde eine billige 9x12 Kassette nehmen, einen Anschlag einkleben und den Rollfilm ankleben....

    Zeit ist nicht Geld.
    Zeit ist Zeit.

  • Rollfilm ist 50% dünner als Planfilm.

    Das Gefummele würde ich mir nicht antun

    Habe ich auch gerade festgestellt, das rutscht hin und her...

    Da werde ich jetzt mal drüber schlafen, und dann vermutlich die Klamotten so nutzen, wie sie gedacht sind: meine Planfilmkassetten für Planfilme und meine Cambo-Boxen für die restlichen Rollfilme (mit speziell dafür antrainierter Geduld, d.h. den Rollfilm halt 'nen Tag länger drin lassen, für das nächste Motiv).

    Jedenfalls nochmal ganz vielen Dank an Euch alle für die hilfreichen Antworten!

  • Ich hätte daraus keine Wissenschaft gemacht. Die Mamiya Type J 6x9 Kassetten sind genau für so was gemacht. Dreht man die Andruckplatte um, kann man den zugeschnittenen Rollfilm einspannen.

  • Hallo zusammen,

    @PeterVolkmar: Doch es täte gehen, denn die Hasselblad Planfilm-Schere hat einen entsprechenden Anschlag, damit kann man mit recht wenig "Gefummel" solche kleinen Planfilmchen machen.

    @Thure: Die winzigen Planfilmkassetten von Hasselblad haben eine Andruckplatte, da wäre auch Rollfilm kein Problem.

    Kurt: Ja richtig, man braucht die ganze Hasselblad dazu (außer Objektiv) und der Sinar Adapter paßt an Stelle des Mattscheibenrahmens an eine Sinar. Wahrscheinlich geht es auch nur an einer Sinar, ich kenne die vielen anderen Konstruktionen nicht. Nur meine Gandolfi und meine Technika III und bei diesen beiden täte es nicht gehen.

    Ich habe das einmal nutzen können: Vor Jahrzehnten habe ich drei Päckchen Kodak Infrared 4341 bekommen (der ging bis 1200 nm) und habe ein paar Blatt davon für die Hasselblad zerstückelt. So konnte ich Belichtungs-/Entwicklungsversuche machen, ohne jedesmal ein ganzes Blatt 4x5" zu verbrauchen.

    Und so würde ich es bei altem, abgelaufenem Film wieder machen.

    Viele Grüße

    Michael

    Will unsre Zeit mich bestreiten,
    ich laß es ruhig geschehn.
    Ich komme aus anderen Zeiten
    und hoffe, in andre zu gehn.

  • Ich hätte daraus keine Wissenschaft gemacht. Die Mamiya Type J 6x9 Kassetten sind genau für so was gemacht. Dreht man die Andruckplatte um, kann man den zugeschnittenen Rollfilm einspannen.

    Genau so sieht es auch mit den 6x8 Doppelkassetten für die RB aus.

    Ich habe gerade nachgeschaut.

  • Ich habe im Gefrierschrank noch einige Rollfilme (Ablauf 2007), von denen ich nun 2 oder 3 via Cambo-Box in der 4"x5"-GF-Kamera verknipst habe. Mir sind das aber zu viele Bilder auf einem Film. Nach 1 bis 2 Stunden bin ich normalerweise fertig mit dem Fotografieren und habe dann vielleicht 2 Bilder gemacht, die ich dann aber auch umgehend entwickeln will (der Rest war dann für die Tonne).

    Daher meine Frage: Gibt es eine fertige technische Lösung dergestalt, dass man in eine 4x5-Filmkassette einen einzelnen ca. 6x9cm - Abschnitt vom Rollfilm einlegen kann? Alternativ könnte ich natürlich auch einen solchen Abschnitt in eine Cambo-Box fummeln (ich habe 2 davon, würde also für meine Zwecke reichen), aber vielleicht gibt es ja was einfacheres?

    1. Ich würde Dir davon abraten, in der Dunkelkammer, bei völliger Dunkelheit irgendetwas zu schneiden. Mit der Schere kriegt man das nie so genau hin. Also braucht man ein Schneidegerät. Nichts ist so gefährlich wie ein Schneidegerät in der Dunkelheit. Das wars dann mit der internationalen Violinistenkarriere ...

    2. Ich würde auch wegen der Fusseln abraten, Film zu schneiden. Was bei Papier ja noch vertretbar ist, zumal bei drögen Probestreifen, ist bei Film meiner Meinung nach eine Riesen-PITA. Zumal das kleinere Negativ größer vergrößert wird.

    3. Mir scheint, Dein Problem solltest Du strukturell lösen, nicht in einzelproblemorientierten Patch-Lösungen.

    Strukturell ist das Problem, dass Du zu wenig fotografierst. Hört sich vielleicht doof an, weil manche so ein Bohei um das Zen der (Großformat-)Fotografie und den entscheidenden Augenblick machen. Es ist aber ernst gemeint. Es ist ebenfalls eine PITA, noch mal zum Motiv oder Studioaufbau zu gehen und noch mal alles einzustellen und noch mal alles zu entwickeln. Den falschen Ausschnitt gewählt zu haben oder sich in eine einzige Bildvorstellung zu verrennnen.

    Die Lösung für das Zu-Wenig-Fotografieren ist meiner Meinung nach Mehr-Fotografieren, aber nicht dasselbe, sondern immer anderes, und zwar auf andere Weise. Und sich vielleicht vorher schon überlegen, wie man das Bild abändern kann. Die Großformatkamera bietet da ja Möglichkeiten - was ist eigentlich eine Cambo-Box? https://duckduckgo.com/?q=Cambo-Box&t…mages&ia=images ... Man kann den Apparat vielleicht mal noch etwas höher halten oder die Front hochziehen, den Himmel betonen, ein himmelsbetontes Pano machen, oder noch einen anderen Bildgegenstand mit dem Rest im Bild "verspannen", oder die Position wechseln, näher ran gehen oder weiter weg, Hochformat ausprobieren, noch einen konzeptuellen Selfie hinterherschießen, die Belichtung ändern, die Zeiten und die Tiefenschärfe ändern ...

    Das Schlimmste, was Dir passieren kann, wäre, dass ein Bild nicht gut ist. Und dann? In die tonne damit? Nein, untersuchen! Vielleicht siehst Du ja, was hätte besser laufen können. Dann hast Du praktisch schon die Bildidee für das nächste Mal. Es kommt darauf an,sich aus der Stagnation herauszubewegen und neue Horizonte zu entdecken. Kreativität und Talent kann man durchaus entwickeln. Die wenigsten sind wirkliche Genies. Die eigene Arbeitsweise kann man überdenken, und Gewissenhaftigkeit heißt nicht, sich selbst zu einzuschränken.

    - Ich bin jedenfalls der Überzeugung, dass man für ein Dutzend wirklich guter Bilder pro Jahr mindestens ein Dutzend Filmpackungen belichtet.

  • So ein Teil an einem Stück Holz oder einer 3-D gedruckter Platte zu befestigen dürfte meiner Meinung nach kein großes Problem darstellen. Es ist alles die Frage des Willens. Für nur ein Paar abgelaufene Filme würde auch ich es nicht machen, aber wenn man plant in Zukunft ein einer Tashihara 4x5 einen 6x9 Planfilm oder zugeschnittenen Rollfilm nutzen ist es eine Überlegung Wert. Auch das zuschneiden von dem Rollfilm dürfte kein großes Problem für einen Rollenschneider mit einem Magnetanschlag werden. Es gibt für so was auch fertige Lösungen. Ich hatte irgendwo und irgendwann eine Stanze sogar von Mamiya gesehen.

    PS.

    Als ich meine Mamiya Type J Kassetten aus Japan bekommen habe waren die alle mit dem zugeschnittenen Rollfilm bestückt.

  • Nach 1 bis 2 Stunden bin ich normalerweise fertig mit dem Fotografieren und habe dann vielleicht 2 Bilder gemacht, die ich dann aber auch umgehend entwickeln will

    Schneid die beiden Bilder doch einfach ab :)

    2 Bilder verknipsen, dann noch ein Bild weiterspulen; Kamera/Kassette öffnen, Film durchschneiden, die 2 Bilder entnehmen, neue Spule einlegen, Restfilm ggf. anspitzen, Papierstreifen etwas kürzen, und wieder auffädeln.

    Reicht mind. für 2x2 Bilder, bei 6x9cm, und womöglich für mehr bei kleineren Formaten.

    ...

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