Plaubeleien - endlich fertig!

  • Moin!

    Im Rahmen meiner WW-Kamera-Bastelei wurde ein vorderer Balgenrahmen für eine Universalstalstandarte nötig - allerdings nicht in der Originalausführung, sondern deutlich reduziert, damit auch die modernen versenkten Objektivplatten durchpassen. Die kollidieren mit dem Originalrahmen, weil der etwas tubusartig konstruiert ist.

    Entwurf für additive Fertigung, vulgo 3D-Druck.

    Praktische Ausführung durch ortsansässigen Dienstleister in PET-G carbon. Das ist mechanisch sehr stabil und lässt sich bei Bedarf trotzdem noch nachbearbeiten. Das Teil sitzt in meiner Standarte perfekt, die Verriegelung hält. Jetzt muss ich nur noch den Balgen drankleben.

    Bastelfreudige Grüße, hp

    Al é bun sciöch' al é ...

  • Der Zitierte ist auch deutlich günstiger, kann natürlich am Material liegen. Der hat ja keine Kohlefasern drin. Die habe ich aus Feigheit haben wollen. Vermutlich hält es aber auch so.

    Der einzige wirklich wesentliche Unterschied zu meiner Version besteht darin, dass er Standardbauteile nachfertigt. Das hätte bei mir aber nichts genutzt ... btw, Plaubel sehe ich bei ihm auch nicht.

    Meine Idee mit einem kreisförmigen Balgen ist nicht wirklich gut. Es wird doch wieder die umgestülpte Achteckversion. Also schnippeln und kleben. Zum Glück habe ich genug Kleber bestellt. ;)

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  • Es ist vollbracht! Der Kameraumbau ist - meiner Meinung nach - jetzt doch ganz ordentlich gelungen. Perfektionisten werden sicher eine Menge zu meckern haben ... auch an den Belegbildern, die ich bei mäßigem Licht mit einer Uraltdigiknipse aufgenommen habe. Das Wesentliche kann man trotzdem erkennen.

    Salvatorische Klausel: Ich benenne die Klebstoffe mit Markennamen, weil generische Bezeichnungen hier nicht hilfreich sind. Ich beabsichtige nicht den Missbrauch geschützter Bezeichnungen - es ist hier ausschließlich als Zitat zu verstehen - und ich werde auch nicht dafür bezahlt. Es gibt keine undurchsichtigen affiliate links. Sollte es dennoch rechtliche Probleme geben, werde ich die Markennamen unverzüglich löschen.

    Basis, aus einer der beiden Teleskopschienen und dem Unterteil der Supra mit den Stativgewinden zusammengeklebt (2K-Kleber, hier Stabilit express)). Detail und Gesamtansicht.

    Mit montierten Standarten - Bildstandarte von der Supra, Objektivstandarte ist eine modifizierte Universalstandarte. Detail der modifizierten Platinenklemmung.

    Balgenrahmen. Links für Bildstandarte (Magnethalterung, wird zusammengesteckt), rechts passend zur Klemmung an der Universalstandarte (extra schmal, damit auch versenkte Profiaplatinen passen).

    Flacher Rahmen mit Magnetstreifen in Bildstandarte eingeklebt, dazu das balgenseitige Gegenstück; Detailaufnahme zur Probemontage des vorderen Rahmens. Passt!

    Balgenrohbau nach Verklebung (Bindulin Flüssigzwirn) und gewendet.

    Und jetzt mit aufgeklebten Rahmen (Uhu hart Kunststoff).

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  • Was noch fehlt, ist die fertige Kamera. ;)

    Hier in "Betriebsstellung" mit internationalem Rückteil (flach!) und 120er Angulon auf Profiaplatine.

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  • hppruefer 2. März 2022 um 10:01

    Hat den Titel des Themas von „Plaubeleien“ zu „Plaubeleien - endlich fertig!“ geändert.
  • Bildstandarte von der Supra, Objektivstandarte ist eine modifizierte Universalstandarte.

    aha, für den Zweck einer expliziten kurzen Weitwinkelkamera, ausgefuchst. :thumbup:

    der Neoprenbalgen sieht gut aus, is recht leicht und lichtdicht..vllcht probier ich das auch mal.

    Bindulin Flüssigzwirn, ein Kontaktzement?

    bleibt gesund!

    Andreas

  • ein recht frühes Exemplar?

    Eher mittlere Serie. Der Balgen war fest verbaut, hinten schmaler Standartenrahmen, vorne breit. Die Belederung war/ist rot, der Balgen war schwarz. Die gesamte Kamera war auch nicht wirklich schön, sonst hätte ich sie nicht so rabiat geschlachtet. Die Universalstandarte müsste wg fehlender Seitenverschiebung zur ersten Serie gehören. Btw, die Gestaltung des Balgens mit der roten Außenseite ist eine Reminiszenz an die "berühmten" Supras mit dem roten Lederbalgen; außerdem erscheint mir rot bei starker Sonneneinstrahlung unkritischer als schwarz, was Wärme betrifft.

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  • für den Zweck einer expliziten kurzen Weitwinkelkamera

    Das war der Plan. Ich möchte bei explizit nichtfotografischen Urlaubsfahrten nicht unbedingt mit der Profia im Hackenporsche aufschlagen. Für GF "zwischendurch" geht das Bastelding ganz gut, und da brauche ich bei meinen Motiven ohnehin nur WW und Hochverstellung.

    Eine Suprastandarte hätte es auch vorne getan. Wenn ich eine mit schmalem Rahmen gefunden hätte. Meine eigene wunderschöne Supra hat den. Aber die bleibt heil!

    Neopren (1.2mm dick) ist definitiv lichtdicht. Die Verklebung auch; muss man nur sorgfältig machen. Das zeug ist nicht ultrabeweglich, aber besser als der steife Verdunkelungsstoff, den ich mal für einen Prototypen verwendet hatte. In meiner Konstruktion ist ja auch eher wenig Platz.

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  • Vermutlich hatte die kein "internationales Rückteil" - das würde die Sache lästig machen.

    Das stimmt. Wegen der schmalen Rahmen passen aber alle flachen Profiaplatinen da dran. Sogar die mittleren modernen Rückteile, wenn die nicht zu viele Aussparungen haben. In dem Fall hilft aber meine Spezialklemmung. Die ist auch reversibel montiert.

    Ich hatte das schwarze internationale Rückteil da dran, das mit dem großen Griff oben.

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  • und dem Unterteil der Supra mit den Stativgewinden zusammengeklebt (2K-Kleber, hier Stabilit express)

    Hattest Du eine Schraubverbindung in Betracht gezogen?

    Flacher Rahmen mit Magnetstreifen

    Hält das auf Zug? Ich hatet mal kurz überlegt an meiner Supra die Klebung aufzutrennen und da eine Magnetverbindung zu schaffen.

    Hier in "Betriebsstellung"

    Sehr schön! Einzig der Rotton vom Balgen wäre mir zu knallig, aber vermutlich gibts da nix mit weniger Sättigung

  • Hattest Du eine Schraubverbindung in Betracht gezogen?

    Ja. Aber dafür hätte ich vier Löcher in der Zahnstangenschiene sehr genau positionieren müssen, vier Gewinde (M2?) schneiden und die vorhandenen Schrauben kürzen kürzen müssen. Soviel Werkzeug habe ich nicht; es sollte mit meinen Hausmitteln möglich sein. Mit einer netten Fräse/Drehmaschine wäre es natürlich sauberer. Außerdem ist die sehr stabile Klebeverbindung bei kräftiger Erwärmung (>150°C) sogar wieder lösbar ...

    Hält das auf Zug? Ich hatet mal kurz überlegt an meiner Supra die Klebung aufzutrennen und da eine Magnetverbindung zu schaffen.

    Ja. Hält. Ich habe das vorher mit einem Streifen von ca 10cm Länge und 1cm Breite grob getestet. Hier ist die Fläche deutlich größer. Weil die Rahmen etwas ineinander gesteckt sind, bleibt wirklich nur Zug. Das geht. Bei großen Balgenauszügen wird es möglicherweise übel. Das werde ich beim Folgeprojekt (s.u.) sehen. Ein Problem, das ich garnicht im Hinterkopf hatte, obwohl es ja physikalisches Basiswissen ist, besteht darin, dass das Magnetmaterial mosaikartig polarisiert ist. Da sollte man schon die Streifen der Polarität entsprechend zuschneiden. Sonst gibt es eine nette Abstoßung.

    Einzig der Rotton vom Balgen wäre mir zu knallig

    Mir im Grunde auch. Aber schwarz fand ich blöd und die anderen Farben (neonorange, apfelgrün, royalblau, schokobraun) sind auch nicht so prickelnd.

    Ansonsten großes Danke fürs Kompliment. Vermutlich ist so etwas auch durchaus noch perfektibel. Das nächste Projekt ist die Verwertung der Bankreste der geschlachteten Supra und der Zahnstange von der Universalstandarte für eine längere Basis, die dann austauschbar ist. Da werde ich einen schwarzen (!!) Sinarnormalbalgen recyceln. Der ist etwas beweglicher als das Plaubelteil.

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  • die zwei Schichten Neopren mit dem Flüssigzwirn verklebt und dann umgestülpt.. und das hält?

    Das hält unglaublich fest. Der Flüssigzwirn ist explizit für Gewebe gemacht. Ich habe die Klebeflächen ungefähr 5mm breit gemacht. Man muss den Kleber wirklich gemäß Anweisung verwenden, also beidseitig einstreichen, fast in den Stoff drücken, sehr (!!) kurz ablüften lassen, zusammenpressen (das alles geht nur abschnittsweise), wenn man einmal rum ist, gut 5 bis 10 Minuten warten und dann bügeln, genauer: heißpressen. Ist bei Neopren wg Dicke nicht ganz unproblematisch, geht aber. Ich habe versucht, so eine Verbindung zu trennen - das zerreißt eher das Textil. Netterweise kann man schlechte Stellen nachkleben. Lichtdichtheit teste ich mit LED-Taschenlampe von innen.

    Flüssigzwirn wird auch von Neopren Solutions (Achtung: keine Werbung) empfohlen. Noch stabiler ist Bindulin Dichtfix Toluol. Aber das ist eine Erzsauerei und besch... zu verarbeiten, weil es sehr pastös ist. Ich konnte es nicht gut gezielt aufbringen. Da hatte ich allerdings auch noch versucht, die Klebeflächen mit Malerkrepp zu begrenzen. Das geht garnicht. Inzwischen verteile ich den Kleister frei Hand. Nicht schön, aber funktioniert.

    Entschuldige bitte die späte Antwort; ich hatte diese Frage übersehen.

    Al é bun sciöch' al é ...

  • Die meisten Neoprenklebstoffe enthalten recht gigtige Flourkohlenwasserstoffe. Toluol ist recht ungesund. Also am besten an frische Luft auf dem Balkon, Terasse anwenden. Und Latex besser Nitrilhandschuhe anziehen wenn man dazu neigt alles mit den Fingern zu verstreichen…

  • Die meisten Neoprenklebstoffe enthalten recht gigtige Flourkohlenwasserstoffe. Toluol ist recht ungesund.

    Letzteres ist auch ein Grund, weshalb ich von Dichtfix Toluol abgekommen bin. Flüssigzwirn ist aber kein spezifischer Neoprenklebstoff, sondern für Textilien gedacht, verklebt also die Kaschierung. Gesund sind die Lösemittel alle nicht ...

    Al é bun sciöch' al é ...

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