Graflok (oder ähnliches System) an 13x18/5x7 Kameras

  • Da meine ganzen 13x18 bzw. 5x7 Kameras allesamt Eigenbau-Rückteile haben (Ausnahme: Plaubel mit Blechkassetten-Rückteil), stelle ich mir gerade die Frage, ob es bei den Herstellern von 13x18 / 5x7 Kameras mit internationalem Rückteil auch etwas ähnliches wie Graflok-Schieber gibt, mit denen man Zubehör _anstelle_ der Mattscheibe befestigen kann... (und wenn ja, gibt's dafür einen Quasi-Standard, der auch dokumentierte Maße dafür liefert?)

    Hintergrund:

    Ich werde in nächster Zeit mein 6x12 Rollfilm-Rückteil in Richtung OpenSCAD portieren und dabei natürlich auch überarbeiten. Dabei habe ich natürlich auch eine 6x17-Version im Hinterkopf zur Verwendung an "gängigen" 13x18 / 5x7 Kameras...

  • Ihr könnt mich gerne eines besseren belehren, aber ich glaube, dass es bei 13x18/5x7 immer darüber gelöst wurde, dass du zunächst ein Reduzierrückteil auf 4x5 benutzen musst. 6x17 gibt es noch nicht so lange und mir sind auch nur die chinesischen Rückteile bekannt. Von daher gibt es in diesem Bereich glaube ich auch keinen Graflock.

    Gruss Sven.

  • Ihr könnt mich gerne eines besseren belehren, aber ich glaube, dass es bei 13x18/5x7 immer darüber gelöst wurde, dass du zunächst ein Reduzierrückteil auf 4x5 benutzen musst. 6x17 gibt es noch nicht so lange und mir sind auch nur die chinesischen Rückteile bekannt. Von daher gibt es in diesem Bereich glaube ich auch keinen Graflock.

    Gruss Sven.

    Genau um die Vermeidung eines Konstruktes mit Reduzierung in Kombination mit einer eigenen (weiter zurückversetzten) Mattscheibe geht es.

    Auf ebay werden zwei Varianten von 6x17 Rückteilen angeboten - eine mit eigener Mattscheibe zur Verwendung an 4x5" und eine laut Text "fits almost all 5x7 view and filed cameras with an universal Graflok back".

    Das lässt mich zumindest mal vermuten, dass es auch an einigen (moderneren) 5x7 Kameras Graflok-Schieber geben sollte...

    • Offizieller Beitrag

    Graflex selber hat keine Graflok Rückteile in 5x7" gebaut, da die Graflok-Rückteile erst nach Einstellung der 5x7"-Kameras von Graflex auf den Markt kamen. Ob es jemals ein "standardisiertes" 5x7"-Graflok gab, weiss ich nicht und glaube es auch nicht.

    Es gibt jedoch Kameras, die mit ähnlichen Systemen später auf den Markt kamen und sich als "Graflok" bezeichneten. So hat z.B. Walker Cameras seine 5x7" damit ausgestattet. Vielleicht fragst Du Mike Walker direkt, ob es da einen Standard gab:

    Walker Cameras | WALKER TITAN XL 5x7

    Grüsse

    Andreas

  • Wenn das Rückteil abnehmbar ist, dürfte es auch keinen zu großen Unterscheid machen ob man nur die Mattscheibe raus nimmt oder das komplette Rückteil. Oder gleich ein Wechselschlitten Rückteil einsetzt.

    Aber auf die Idee bist ja schon selber mit Sicherheit gekommen.

  • Wenn das Rückteil abnehmbar ist, dürfte es auch keinen zu großen Unterscheid machen ob man nur die Mattscheibe raus nimmt oder das komplette Rückteil. Oder gleich ein Wechselschlitten Rückteil einsetzt.

    Eine Grundplatte von 4x5" auf 5x7" hochskalieren und ggf. bei meinen drei Eigenbau-Rückteilen im 13x18-Format Graflok-Schieber nachzurüsten, ist deutlich einfacher und effizienter, als ein komplettes, neues Rückteil (inkl. Mattscheibenrahmen) je Kamera zu bauen.

    Wenn auch nur die geringste Chance besteht, dass es so etwas wie einen Standard gibt, dann orientiere ich mich erst einmal an diesem.

  • So habe ich das nicht gemeint. Wenn in jetzigen Zustand das Rückteil abnehmbar ist, dann hättest du für deine Panorama Aufnahmen nach dem scharfstellen nur ein nur ein neues Rückteil samt der Panorama Kassette anklemmen müssen.

    PS:

    Ich habe mir die Bilder von deiner 4x5 3-D Kamera angesehen. Und wenn die 13x18 genau so aufgebaut ist, wird es locker gehen (Mattscheibenhalter raus, Adapter mit der Kassette, Reduzierung.... rein). Gutes Konzept.

    2 Mal editiert, zuletzt von geo (14. März 2022 um 14:44)

  • geo : OK, dann ist es halt "nur" je Kamera ein eigenes Rückteil als Grundplatte für das (eigentlich modulare/universelle) Rückteil. Das macht den Ansatz nicht wesentlich besser/universeller/charmanter ;)

    Hinweis:

    Meine Grundkonstruktion wird - wie auch schon bei meiner 3D-gedruckten Laufbodenkamera - sowohl für 4x5", als auch für 5x7" komplett identisch sein.

    Bei 4x5" ist das maximale Rollfilmformat halt 6x12cm, bei 5x7" ist es 6x17cm (und in der Theorie wäre es bei 8x10" dann 6x24cm).

  • Irgendwie reden wir einander vorbei. :)

    Du könntest doch das gleiche Teil, wie immer das heißen mag (Rückwand, Rückteil, Mattscheiben Halter….) auch an der 13x18 Kamera mittels eines Adapters nutzen. An dem gleichen Adapter kannst du ja auch dein Zubehör anschließen oder? Mehr modular geht da auch nicht mehr. Oder habe ich wieder was falsch verstanden?

  • Irgendwie reden wir einander vorbei.

    jepp.

    Oder habe ich wieder was falsch verstanden?

    vielleicht nicht ganz zu Ende gedacht - die Graflok-Schieber sind letztendlich nur ein kleines Problem am Rande, da sie lediglich dazu da sind, ein Rückteil in definierter Position zu fixieren. (Im Zweifelsfall tun's auch Gummibänder)

    Stell Dir vor, Du willst 6x17 fotografieren. Dafür gibt es im Wesentlichen 3 Möglichkeiten:

    a) dedizierte 6x17 Kamera

    b) 4x5" Kamera mit 6x17 Rückteil, wobei die Film-/Mattscheibenebene um 50(?)mm nach hinten versetzt ist

    c) 5x7" Kamera mit 6x17 Rückteil, das so funktioniert wie eine 4x5" Kamera mit 6x7/6x9/6x12 Rückteil.

    In allen drei Fällen müssen Film- und Mattscheiben-Ebene zueinander passen. Jetzt reden wir ja nicht über eine dedizierte 6x17 Kamera, sondern entweder über eine 4x5" oder eine 5x7" Kamera, üblicherweise mit internationalem Rückteil, d.h. der Abstand von Kassetten-Sitz zu Film-/Mattscheiben-Ebene ist klar definiert und genormt. Diesen Abstand bei der Konstruktion eines Rollfilm-Rückteils hinzubekommen ist nicht sonderlich schwierig - außerdem ist es völlig egal, ob ich eine Sinar, Linhof, Horseman, Intrepid, Wista, Chamonix oder Sonstwas habe, solange sie auf internationale Kassetten ausgelegt ist und somit unsere klar definierte Bezugsebene hat.

    Jetzt behältst Du zur Fokussierung die Original-Mattscheibe bei, nimmst dann aber das komplette Rückteil inkl. Kassettensitz (und somit Deine Bezugsebene) raus - das funktioniert nur dann, wenn Du Dein Rollfilm-Rückteil nicht auf den Kassetten-Sitz ausgelegt hast, sondern auf den (hersteller- und typ-spezifischen) Rückteil-Sitz.

    Dafür musst Du für jede einzelne Kamera erst einmal exakt das Maß von Rückteil-Sitz zur Mattscheibenebene ermitteln und entsprechend für jede einzelne Kamera zumindest einen maßgeschneiderten Adapter bauen. Da lobe ich mir doch den klar definierten Kassetten-Sitz und mache mir überhaupt keine Gedanken über den Abstand Rückteil-Sitz zu Mattscheibenebene ;)

    sowatt wie das hier?


    könntest doch einfach dein 3D geprintetes 6x12 Rückteil in der Mitte verlängern..

    das mit dem "einfach.... verlängern" ist der Knackpunkt. Damit ist es eben nicht getan, schon gar nicht, wenn ein komplexer, mehrteiliger Entwurf mit TinkerCAD realisiert ist.

    Selbst kleine Änderungen sind da plötzlich sehr aufwändig, von größeren Änderungen wie z.B. die Verlängerung um 5 cm und die Verlegung der Filmebene um 0,8mm (5x7" gegenüber 4x5") wollen wir da gar nicht mehr reden.

    Dementsprechend ist mein Ziel eine Portierung meiner bisherigen 6x12 Konstruktion in Richtung OpenSCAD und dabei gleichzeitig die Möglichkeit zu schaffen, die Konstruktion auf 6x17 mit Basis 5x7" zu skalieren. OK, Portierung ist ein Euphemismus, es ist eigentlich ein Re-Engineering...

  • „vielleicht nicht ganz zu Ende gedacht -“

    Doch, doch.

    „die Graflok-Schieber sind letztendlich nur ein kleines Problem am Rande, da sie lediglich dazu da sind, ein Rückteil in definierter Position zu fixieren. (Im Zweifelsfall tun's auch Gummibänder)“

    Klar. Und Problem ist es auch keines.

    „In allen drei Fällen müssen Film- und Mattscheiben-Ebene zueinander passen“

    Auch das muß eine Selbstverständigkeit sein. Für den es nicht klar ist, darf auch so eine „Kiste“ nicht anfassen.

    Auch das spielt Keine Rolle. Ich halte mich da in Zukunft raus.

  • hm, man kann theoretisch das Ganze auch ganz ohne Rollfilmgedöns mittels modifizierter konventioneller 5x7 Planfilmkassetten umsetzen deren Schieber zugeschnitten sind..Vorteil, man muss den Rollfilm nicht komplett durchschiessen und arbeitet mit vorgesehenen Filmauflagemassen der Kassetten/ Mattscheibe. Oder ganz gewöhnlichen 5x7 Kassetten und schneidet dann in PS ganz frei zurecht. :mrgreen:

    bleibt gesund!

    Andreas

  • eagleEye72 : Schon richtig, aber wo bliebe da mein Ergänzungshobby? ;)

    Spaß beiseite - die Filmauswahl im 120er Rollfilm-Format ist doch noch um einiges besser als bei 5x7" oder 13x18cm.

    Außerdem: Bei 6x17 reden wir gerade mal von 4 Bildern je Film ;)

  • klar ^^ .. also wenn ich mir das von mir oben verlinkte 6x17 Rückteil anschau, denk ich mir auch dass das kein Zufall is das der ganz aus Metall is. Der wird da viel rumprobiert haben allein was die Planlage angeht, stell ich mir nicht einfach vor bei ner 6x17cm-Fläche, da is das natürlich crucial.
    dann die Verbindungen/Lichtdichtigkeit, und da darf nix wackeln oder quietschen..hab mir vor 2 jahren mal ein provisorisches 6x14 Rollfilm-Rückteil für nen uralten 9x14 Kodak-Falter gebastelt, hat prinzipiell funktioniert, ABER. :lol:..da sieht dein 6x12 schon professioneller aus.

    bleibt gesund!

    Andreas

  • Moin Freunde der Fotografie,

    ich habe diesen Thread gefunden, auf der Suche nach Informationen, wie ich mit meiner Plaubel Peco Universal 120er Film in 60 x 170 verschießen kann. Gerne hätte ich eine passende Shen Hao, aber das Budget reicht derzeitig nicht. Als gelernter Maschinenbauer sollte es kein Problem sein, ein passendes Rückteil für die Plaubel zu basteln. Die Plaubel besitze ich schon über 25 Jahre. Benutzt habe ich sie nie, außer als Deko. Einige Zeit hatte ich mal Planfilm 5x7 im Kühlschrank. Aber na ja, wurde halt irgendwie nichts, die Digitalisierung hat mich überholt und aufgesammelt.

    Irgendwann habe ich mir auch mal Roh-Alubleche für das Rückteil als Erweiterungsmöglichkeit erstellen lassen. So ein Blech könnte man ja hervorragend als Basis für zusätzliche 60 x 170 hernehmen. Ich stelle mir die Klapp- und Anbautechnik von Shen Hao vor. Fehlt nur ein Rahmen mit Mattscheibe und ein passendes Filmrückteil.

    Ich habe gesehen, dass sich hier schon jemand grundlegende Gedanken gemacht hat und offensichtlich über einen Printer für Filament verfügt? Das Shen Hao Rückteil ist sehr hochwertig, scheint aus dem Vollen gefräst zu sein. Daher auch der Preis. Ein rohes Frästeil aus China wäre erheblich günstiger. Bei ordentlicher Konstruktion mit integrierten Labyrithdichtungen sollte jedoch auch ein lichtdichtes Rückteil aus dem 3D-Drucker kein Problem darstellen?

    Charmant wäre, dass ein solides Rückteil aus dem Drucker auf andere Systeme übertragbar wäre.

  • Bei ordentlicher Konstruktion mit integrierten Labyrithdichtungen sollte jedoch auch ein lichtdichtes Rückteil aus dem 3D-Drucker kein Problem darstellen?

    Die Fertigung dürfte problemlos möglich sein; mit passendem Material ist es auch stabil genug. Schwierigkeiten sehe ich eher bei der Konstruktion - die Maße der neueren Plaubelplatten mit den filigranen Labyrinthen sind nicht leicht aufzunehmen. Für einen "richtigen gelernten" (also traditionellen) Maschinenbauer sollte aber auch das machbar sein!

    Al é bun sciöch' al é ...

  • O.k. Für meine alte Plaubel würde ich eine glatte Aluplatte verwenden. Die Abdichtung befindet sich per Schaum in der Standarte.

    Andere, neue Platten, mit Labyrinthen könnte man digitalisieren und dann nachbauen.

    Weitere Aufbauten, in Richtung Fotograf, werden einfach aufgesetzt und sind somit auf andere Platten übertragbar.

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