Casa Barottoli - "Erstlingswerk"

  • Hallo zusammen,

    nun endlich habe ich auch einmal etwas beizutragen und würde mich über euer Feedback freuen. Ist zwar nicht mein wirkliches Erstlingswerk, denn das ist im Workshop bei Andreas entstanden, aber zumindest hier im Forum ist es mein erster Bilderbeitrag.

    ShenHao 45HZX Fujinon W 150mm

    f/22 1/30s mit Rotfilter

    HP5+ Delta 100 in Adox XT3

    Lehren die man so zieht:

    - Ein bisschen mehr Luft zu beiden Seiten hätten nicht geschadet - ging nur leider aufgrund des Geländes nicht.

    - Die dem Sonnenlicht direkt ausgesetzten Wände hätte ich nicht so hell erwartet - vielleicht liegt es auch an der Entwicklung?

    - Auch Zweige im direkten Vordergrund werden aufgenommen - das gleiche gilt für Geländer

    - Offene Fensterläden sind schon hübscher anzusehen

    - Evtl. 2-3h später wäre es mit Sicherheit ein besseres Licht gewesen, ich wollte aber - warum auch immer - den Schatten an der Treppe vertikal verlaufen lassen

    Viele Grüße,

    Steffen

    PS: Wer einen ruhigen Urlaub in der Toskana verbringen möchte, auf einen "quasi" Privatpool Wert legt und für Hunde oder Kleinkinder passendes Gelände sucht, da alles komplett eingezäunt und der Pool separat abgetrennt ist, wird hier für einen wirklich fairen Kurs fündig. Hab dorthin bis auf den Urlaub keine Verbindung. (Casa Vacanze Barottoli)

    Einmal editiert, zuletzt von Unukolora (26. Juni 2022 um 19:31)

    • Offizieller Beitrag

    Hi Steffen,

    Das Egebnis ist doch sehenswert! Man spürt quasi die flirrende Hitze des Tages und das gleissende Licht. Die Wand scheint noch Zeichnung zu haben - etwas nachbelichten könnte ausreichen.

    Wenn Du mit einem Spotmesser arbeitest, könntest Du auch den Kontrastumfang messen und ggebenfalls mit einer N-1 oder N-2 Entwicklung (länger belichten und kürzer entwickeln) die starken Kontraste bändigen.

    Grüsse

    Andreas

  • das ist im Workshop bei Andreas entstanden

    Na, dann ist es natürlich topp :)

    Mir gefällt das Bild und der Ausschnitt so wie es ist. Bei dem Zweig oben vorn schließe ich mich an, da hilft eine kleine Korrektur der Kameraaufstellung.

    Warum ein schneller Film? Weniger empfindliche Filme können einen größeren Kontrastumfang bewältigen, haben mehr mögliche Auflösung und ein kleineres Korn. Die Kamera war doch wohl auf einem Stativ. Dein Film ist eher ein Film für Reporter.

    Warum Rotfilter? Ich denke, dass du dir durch den Rotfilter gerade die Probleme mit dem Kontrast gesucht hast.

    Auf keinen Fall kontrastmindernd entwickeln, denn das flacht den Partialkontrast in den Schatten und auch in den Lichtern ab. Hier würde ich maskieren und nachbelichten. Die Häuserfassade vorn ist viel zu hell (die liegt im Schatten) genau wie die seitlichen Gebäudeteile (die liegen im Sonnenlicht).

    Wenn es dich interessiert, könnte ich einen Vorschlag zur Ausarbeitung machen.

  • Vielen Dank für euer sehr hilfreiches Feedback.Aus Fehlern muss man lernen, darum macht man sie ja. Am liebsten würde ich ja die Aufnahme direkt wiederholen, aber 11h Fahrt klingen jetzt nicht nach Musik in meinen Ohren.

    Wenn ich mich nicht irre, lag der Kontrastumfang bei 11 oder 12 EV zwischen den Wolken und dem Bereich im Innenhof der vollkommen abgeschattet war.

    Warum ein schneller Film?

    Mein Fehler - Es handelte sich um Delta 100. Ich war noch gedanklich bei 35mm von Mittag.

    Wenn es dich interessiert, könnte ich einen Vorschlag zur Ausarbeitung machen.

    Bitte, nur zu. Ich bin für jeden Vorschlag offen und neugierig zu sehen was andere Köpfe daraus machen.

  • Das modifizierte Bild zeigt viel mehr Details und wirkt auf mich auch viel dramatischer. Aber ich finde, der Eindruck der gleißenden Mittagshitze geht dabei verloren ...

    Al é bun sciöch' al é ...

  • Sauber (bis auf den Zweig oben rechts). Ich sehe absolut kein Problem bei den Tonwerten. Etwas partielle Nachbelichtung beim Vergrößern um 1/3 Blende fängt die weisse Wand bestimmt wieder ein. Gleichesngilt für die Schatten: vielleicht einfach eine halbe Gradation weicher abziehen, das reicht dann auch vielleicht schon in Bezug auf die helle Wand.

    Aber nicht zu viel. Denn dann geht das Gleißen verloren, die Härte der Schatten, die Prägnanz der Baumform. Lass es wie es ist, es überzeugt, jedenfalls mich.

    Vielleicht wäre das Bild ein perfektes Quadrat, ohne den Baumnrechts. Die weisse wand könnte dann genau so weiss bleiben, der Himmel und der Boden würde etwas reduziert. Das Quadrat unterstützte dann die Baukubenformen. Der Baum links würde wirksam von links oben (Krone) nach rechts unten (Schattenkrone), eine Diagonale. Die den Treppenlauf in Kleinen bereits im Grossen vorbereitet.

  • Ihre Kontrolle über die hohen Werte und das daraus resultierende Lichtempfinden sind beneidenswert. Aus diesem Grund gefällt mir dieses Foto. Die Blätter im Vordergrund rechts lenken von dem ab, was ansonsten eine außergewöhnliche und lehrbuchmäßige Arbeit wäre.

    N.Riley

    normanrileyphotography.com

  • Hallo und danke für das Bild

    Ich mag das Foto so wie es ist. Aus meiner Sicht ist es dir wunderbar gelungen

    das herrschende Licht abzubilden. Aufnahmen die genau das machen

    und nicht versuchen das Licht erscheinen zu lassen wie es die „Vorschriften“

    haben wollen, sind das was solche Motive ausmacht.

    Das mit den Ästen passiert halt und? Wird auch wieder mal passieren und einen ärgern.

    Das Geländer finde ich in genau richtig, es leitet den Betrachter ins Sujet und nicht vorbei,

    wie auch immer es da hingekommen ist, wen interessierts.

    Über Belichtungswerte von weniger als einer Blende, bei dem hier verwendeten Ausgabemedium

    zu sprechen, halte ich doch eher für raten in Zahlen.

    Ich freue mich auf mehr.

    es ist Zeit zu gehen

  • Über Belichtungswerte von weniger als einer Blende, bei dem hier verwendeten Ausgabemedium

    zu sprechen, halte ich doch eher für raten in Zahlen.

    Wenn Du meinst. - Sicher entging es Dir nicht, dass ich über das Vergrößern sprach, und dort macht man das dann so. Ganz bestimmt nicht sprach ich vom PC. Sicher entging es Dir auch nicht, dass ich "bestimmt" schrieb, also eine Vermutung äußerte, die zwar aus eigener Praxis resultierte, und insofern begründet sein sollte, aber trotzdem noch eine Vermutung bleibt. Und vielleicht entging es Dir auch nicht, dass ich dann aber zu dem Schluss kam, dass die helle Wand doch
    ziemlich so bleiben sollte, wie sie ist. - Wo liegt also Dein Problem?

  • Entschuldigung am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.

    Sorry wenn du dich angegriffen fühlst, so ist das nicht gemeint.

    Aber ich weiss nicht wie das Bild auf dem Monitor, bzw

    an der Wand des Fotografen aussieht.

    Darum ist das ein ganz allgemeiner Einwurf.

    Ich wünsche dir einen friedlichen Start in die Woche.

    es ist Zeit zu gehen

  • sieht doch schon mal ziemlich gut aus. :thumbup:

    der Ast rechts oben, ok, ..der halb angeschnittene Stamm ganz links, ok..

    also meine ersten versuche sahen schlechter aus..schöns Motiv.

    und Kommentare, jeder kocht eh sein eigenes Süppchen 8)

    bleibt gesund!

    Andreas

  • Vielen lieben Dank nochmals für euer wirklich hilfreiches Feedback. :)

    Ich bin ja selbst ein wenig überrascht, dass die damalige Hitze bildlich so transportiert wird und als solche wahrgenommen wird. Damit hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Ich stand damals bei 38 Grad unter dem lichten Laub des Olivenbäumchens, das auch sein Ästchen in das Bild streckte und wünschte mir nichts sehnlicher als eine Wolke über mir.

    Die bearbeitete Variante erinnert wirklich ein wenig an eine digitale Version und liegt daher wahrscheinlich näher an meinen eigenen Sehgewohnheiten, was sie vertrauter und daher vielleicht für mich angenehmer macht. Das ist möglicherweise wie bei richtiger HiFi bei der man auch erstmal seine alten Hörgewohnheiten ablegen muss.

    Danke nochmals an euch! Das motiviert mehr zu machen.

  • Von einem Foto auf Grossformatnegativ erwartet man technische Brillianz (und deine Aufnahmesituation 11 Bl und dein Film und Objektiv lassen nicht vermuten, dass du etwas anderes angestrebt hättest).

    Ich habe etwas nachbelichtet, was auch im Labor geschehen wäre.

    Eine Ausarbeitung ist immer eine Interpration, das gilt für Fotografie unabhängig von analog oder digital.

    Das ist möglicherweise wie bei richtiger HiFi bei der man auch erstmal seine alten Hörgewohnheiten ablegen muss

    Genau: da muss jedes Rauschen, jede Verfremdung aus den Ohren.

    Hifi sollte möglichst frei von jeder Interpretation (Sound=Klangverfärbung) sein. Bei Bildern ist gerade eine Interpretation des Rohmaterials Negativ gefragt (das gilt für Digitalaufnahmen genauso). Da spielen dann Geschmack und Vorbilder eine Rolle und vor allem das Bild, das man im Kopf hatte, als man das Foto gemacht hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Diesch (29. Juni 2022 um 09:58)

  • gehört vielleicht nicht hierher....

    vor ein paar Jahren bekam ich von John Blakemore einen Abzug, dessen Erstellung ich in einem Workshop mit erleben durfte.

    Dieser Abzug ist seither meine Referenz und immer wenn ich an dem zweifle, was ich da selbst so erstelle, schaue ich mir diesen John B Abzug an und weiß wieder um was es geht.

    Bei mir ist es dann wie mit den englischen Hifi Lautsprechern, die ich mir vor gut 35 Jahren gegönnt habe. Man mag sie am Anfang gar nicht so wirklich wahrnehmen, eventuell sogar die B&O Bluetooth Box als gewaltiger empfinden, aber so nach einer halben Stunde ändert sich das.

    Ein Bild wird oft nur kurz betrachtet, das äuge sucht Schärfe, Kontraste und vermag die wahre Schönheit und Tiefe eines Werks erstmal gar nicht erfassen.

    Nehme ich mir dann Zeit, dann beginne ich zu ahnen.

    Die beiden unterschiedlichen Beispiele hier sind beide wunderbar und eigentlich sollte man jetzt das ganze in Dunkellkammer reifen lassen.

    insta....

    Getting photographs is not the most important thing. For me it’s the act of photographing. It’s enlightening, therapeutic and satisfying, because the very process forces me to connect with the world…

    (Michael Kenna)

  • Bei mir ist es dann wie mit den englischen Hifi Lautsprechern, die ich mir vor gut 35 Jahren gegönnt habe. Man mag sie am Anfang gar nicht so wirklich wahrnehmen, eventuell sogar die B&O Bluetooth Box als gewaltiger empfinden, aber so nach einer halben Stunde ändert sich das.

    Noch mehr off-topic: Das erinnert mich an den Einsatz von Subwoofern (die manchmal nötig sind). Man darf sie nicht "hören", aber man muss "hören", wenn sie nicht dabei sind.

    On-topic: Beide Bildvarianten haben ihre Berechtigung. Es kommt darauf an, was transportiert werden soll. Und das sollte kein Zufall sein.

    Al é bun sciöch' al é ...

  • Wenn ich darf? Dann zeige ich noch eine Variante von dieser Aufnahme. Meiner Meinung nach; für ein Foto von irgendwo im hohen Süden bei fast wolkenlosen Himmel und einem Rot Filter ist das Original viel zu „flau“.

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