Farbbild, erster Versuch

  • Letztes tönt doch vielversprechend.

    Sag, könnte man auch drei Farben machen, die nicht so stark decken?

    Ich suche ja immer noch nach einem etwas einfacheren Dye Transfer Verfahren ...

    Einmal editiert, zuletzt von aksak_maboul (14. September 2022 um 13:34) aus folgendem Grund: Das Händi macht aus "Dye" "Die"

  • Da die Dichte sukkzessive/step by step aufgebaut wird, gehe ich davon aus, das da was gehen würde.

    Angabe ohne Ahnung und Gewähr, aber ich kann ja Bescheid geben, sollte ich beim Färben aussagekräftige Ergebnisse erhalten.

    ...

  • Hallo Ritchie,

    ich sitze, bei dem, was du da gerade machst ziemlich auf der Leitung. :(

    Erzeugst du Matrizen aus Fotopapier (durch Ätzbleichung), die du dann mit Farbe versiehst und auf einen Träger druckst?

    Sehen wir in #5 den Druck oder eine Matrize?

    Wie du merkst bin ich hier gerade blind. . .

    Grüße

    Ralf

  • Sehen wir in #5 den Druck oder eine Matrize?

    Du, Beides.

    Ich hingegen sehe da ein halbfertiges Bild :)

    Auf die von Dir beschriebene Matrix kommt direkt die Farbe drauf, um das Bild zurückzuholen.

    "Druck" ist für den händischen Farbauftrag ein großes Wort, das war aber damals wohl hip :)

    ...

  • Ich glaube, ich habe es noch immer nicht gerafft . . .

    Du bleichst also ein entwickeltes Bild weg und mit Farbe kannst du es zurückholen?

    Ätzt du auch die nichtbelichtete und entwickelte Gelatine weg, so dass eine Oberflächenstruktur entsteht?

    Also, wenn du eine echte Ätzbleichung vornimmst, würde mich die Chemie schon sehr interessieren.

    Grüße

    Ralf

  • Du bleichst also ein entwickeltes Bild weg und mit Farbe kannst du es zurückholen?

    Ja, so läuft das.

    Ruf doch mal eben durch, ich wollte hier gar nicht groß rumlabern.

    Das ist schließlich ein frustrierendes Geschäft, und Frustablassen ist hier nicht beliebt :mrgreen:

    ...

  • Na, das kommt ja bereits ganz gut. Wenn jetzt noch CMY übereinander kommen, sehe ich Licht am Horizont!

    Edit: war nurn Witz. Wo kriegt an die Farbe her?

    Wenn ich Wikipedia richtig verstehe, https://de.m.wikipedia.org/wiki/Brom%C3%B6ldruck , legt man unhehärtete Positive (Fomabrom?) in ein Bleich-Härtebad. Besser wäre anscheinend ein einfach, nicht zu kleinteiliges Motiv, oder?

    Das, was dunkel war und jetzt ausgeblichen ist, wird gehärtet, durch das Bad.

    Die anfänglich hellen Stellen bleiben aber dabei ungehärtet und nehmen Wasser auf, wenn man das Bild einweicht (hydrophil). Die harten Stellen dagegen stoßen Wasser ab, nähmen aber fette Farbe an (lipophil). Trägt man also solche Farbe auf, kann man das dann als Druckstock benutzen, oder nicht?


    Oder ersetzt man nur Silber durch Pigmente und druckt überhaupt nicht?

    Nochn Edit: ich entsinne mich, es gab in Foto+HobbyLabor in den 1980ern mal
    was über Bromöldrucke. Leider gibt es diese Hefte nicht mehr. Soviel praktisches Wissen ist verloren gegangen.

    Nochn Edit: oder machst Du Gummidruck, https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gummidruck ?

    7 Mal editiert, zuletzt von aksak_maboul (17. September 2022 um 07:48)

  • Ich finde es klasse das Du Dich an diesem Prozess versuchst. Aus meiner Sicht geht nichts über ein echtes Unikat, damit erhältst Du eins, garantiert.

    Würde mich freuen wenn Du uns an den weiteren Ergebnissen teilhaben lässt.

    Es wird viel Übung nötig sein und wichtig ist auch das entsprechende Bild auszuwählen, manche eignen sich nicht für diese Technik, zu viele, kleine Details machen es schwierig. Zum Üben eigen sich grafische Motive sehr gut, mit wenigen Halbtönen.

    Der Farbauftrag ist nicht ohne, wichtig ist es ohne jeden Druck zu arbeiten und die Farbwalze muss sauber und absolut gleichmäßig eingefärbt sein. Ansonsten mit einem Pinsel die Farbe auftragen, geht auch.

    Als Farbe nehme ich eine Leinölfarbe für Lithographie, die funktioniert ganz gut. Ggf. die Viskosität anpassen, Verdünnen geht mit Leinöl und verdicken mit Aerosil.

    Du kannst auch probieren der Leinölfarbe ein wenig Sojaöl beizugeben, dann trocknet sie deutlich schneller.

    Inzwischen nutze ich aber kein Fotopapier mehr sondern beschichte die Papiere selber und mache die Gelatine mit "DIATZO" oder "DAS" lichtempfindlich.

    Hier bin ich aber immer noch im Findungsprozess.

    Eins ist aber klar, das ist ein krasser Zeitfresser, werde jetzt meinen Fernseher abschaffen, komme eh nicht mehr dazu den zu nutzen.

    Bleibt kreativ!

  • Eins ist aber klar, das ist ein krasser Zeitfresser,

    Das sollte man vorher wissen, ja.

    EtlicheTage gehen erst mal weg, bevor man mit dem Farbauftrag anfangen kann.

    Welcher sich dann auch noch über Tage gestalten kann - bis man erste mißratene Ergebnisse vorliegen hat.

    Ich bin übrigens absolut beratungsresistent und mache mein eigen Ding.

    Mit sehr klaren Vorstellungen allerdings.

    Deswegen experimentiere ich auch vorneweg viel herum - so hatte ich z.B.unlängst mit der Verölung meiner Farbe keine guten Ergebnisse erreicht, im Gegenteil.

    Wo kriegt an die Farbe her?

    Beim Farbhändler.

    Wichtiger ist die Frage nach der Tauglichkeit der Farben, und dies herauszufinden, dauert auch seine Zeit.

    Gleiches gilt für die Werkzeuge und die anderen Materialien.

    Dazu muß man dann schauen, ob man die richtige Technik anwendet, und ob alles zueinander paßt.

    Zum ersten Pröbeln hab ich erst mal 600.- vorgelegt, ohne zu wissen, was davon geht oder nicht, und was ich sonst noch so brauchen werde.

    Jetzt mache ich erst mal einen Neustart, weil sich die Dinge grad von mir weg entwickeln.


    Trägt man also solche Farbe auf, kann man das dann als Druckstock benutzen, oder nicht?

    Nein!

    Obwohl, es soll auch Puristen geben, welche auf wirkliche Unikate stehen und das Negativ verdrucken, was aber sehr negativverschleißintensiv sein soll :)

    Oder ersetzt man nur Silber durch Pigmente und druckt überhaupt nicht?

    Sozusagen, ja.

    Wie gesagt ist "Drucken" hier ein allzu großes Wort.

    ...

  • Warum so negativ?

    Nee, Wolfgang, Du verstehst mich falsch.

    Ich bin nicht negativ, ich meditiere auch nicht über meine Arbeit.

    Dies hier ist nämlich richtig Arbeit, und mein Arm fühlt sich an wie Schwarzeneggers Bein :)

    Ich beschreibe lediglich, was man wissen sollte, bevor man sich diesem Prozedere zuwenden will.

    Lässigverspielte Youtubevideos vermitteln nämlich nicht die Realität des ganzen Geschehens.

    ...

  • Das mit den Youtubevideos ist schon richtig. - Ich Frage mich generell, wos hingeht. meine Kinder kriegen ab der 4+5 Klasse ipads nach Hause ... Wo soll denn da noch Langeweile, Nachdenken, Beschäftigung mit sich selbst, Risikodenken und Frusttoleranz aufgebaut werden?

    Zum Bromöl"druck": es gäbe einen Bromöl"um"druck, bei dem das bearbeitete Papierbild als Druckstock für den seitenverkehrten Druck auf weiteres Papier benutzt würde. Das wäre, soweit ich es verstanden hätte, die Grundlage für Farbdrucke.

  • Erste Versuche, mein Papier zu beschichten.

    Der allererste Probestreifen, einst wirklich vielversprechend:


    Merke:

    Niemals selbstbeschichtetes Papier in der Mikrowelle trocknen - es könnte die Emulsion pfützenbildend vom Papier entfleuchen. :mrgreen:

    Dann, ja huch, das sieht ja schon fast wie ein Photo aus:

     


    Ja, das soll so dunkel.

    Das Papier von Fabriano, ein 340er Löschblatt.

    Garantiert nicht rißfest.

    Wo die Emulsion hin ist, bzw. warum, krieg ich noch raus.

    Dringenst von Nöten für den Prozess des Aufschmelzens der Gelatine -

    Ein spezieller Gelatinekocher mit tödlichem Thermostat und tückischem Thermometer (GtT/tT):


    Bis hierher vollste Zufriedenheit jedenfalls. ..

    ...

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