Architekturbilder von Irmel Kamp in Düren

  • hppruefer : Vielen Dank für den Tipp!

    Ich habe mir die Ausstellung heute angesehen und hätte es bedauert, wenn ich sie nicht gesehen hätte.

    Die etwa 100 Arbeiten sind großformatig unter Museumsglas mit weißem Passepartout und heller Holzleiste präsentiert. Die großflächigen weißen Wände sind sparsam beschriftet. Trotz der Größe (bis zu 90 x 130 cm) sind die Arbeiten "mit Platz drumherum" gehängt. Besser geht es kaum. Die Räumlichkeiten sind so großzügig, dass wir die Bilder sowohl aus nächster Nähe als auch mit Abstand betrachten konnten. Obwohl dauerndes, moderates Kommen und Gehen war, verliefen sich die Besucher in den Räumen und man trat sich nicht auf die Füße.

    Offensichtlich sind die Fotografien mit der Großformatkamera erstellt, alle gezeigten Vergrößerungen sind analog auf Barytpapier ausgearbeitet. Dabei wurde technisch sehr sehr sauber gearbeitet, obwohl man als Großbildfotograf natürlich aus Erfahrung weiss, wo bei Motiven wie den gezeigten die zu bewältigenden Knackpunkte liegen und die findet man dann auch bei sehr genauem Hinsehen.

    Die Werkschau ist inhaltlich und fotografisch sehr beeindruckend mit klar verfolgtem Seriencharakter. Die spannende Architektur wird gekonnt ins Bild setzt. Der Ausstellungskatalog ist ebenfalls empfehlenswert und liefert in guter Druckqualität auf ca. 160 Seiten eine Vielzahl an Bildern (auch noch weitere als die in der Ausstellung) sowie teilweise im Interview-Stil interessante Informationen zur Künstlerin und ihrem Werk.

    Noch bis zum 23. April zu besichtigen.

  • tolle ausstellung in tollen räumen.

    Ja, was meine Beschreibung der Ausstellung in #4 anbelangt, muss ich allerdings in einem Punkt etwas zurückrudern. Ich habe die Künstlerin mittlerweile persönlich kennengelernt und konnte mit ihr über das Projekt fachsimpeln. Dabei verriet mir die Dame, dass die Aufnahmen nicht mit der Großformatkamera entstanden sind. Bei den meisten Bildern verwendete sie eine Pentax 6x7 mit Shiftobjektiv. Alle Aufnahmen wurden von ihr höchstpersönlich ausgearbeitet. Das hat meine Hochachtung ihr und ihrem Projekt gegenüber noch gesteigert.

  • Vermutlich habe ich gestern die von mir so nett angekündigte Ausstellung als Letzter von den Forenten besucht. Begeistert bin ich trotzdem! Die Präsentation ist wirklich klasse gemacht. Sehr hilfreich sind auch die Laufzettel mit den Erklärungen. Mir ist es auch egal, mit welcher Kamera die Bilder entstanden sind. Sie sind einfach gut.


    Der Katalog ist ohne Frage lobenswert. So weit ich es erkennen kann, ist das bisher die erste Zusammenfassung des Kampschen Werks. Aber: Meiner Meinung nach ist das Format zu klein. Die Bilder kommen nicht wirklich zur Geltung, finde ich schade.


    Sehr interessant ist die Serie "Zink". Etwas, das man kaum kennt. Hat mich sehr an die Idee der ersten Becherbilder in Siegen erinnert, ohne derart enzyklopädisch zu sein.


    Im Übrigen ist der Rest des Museums auch ausgesprochen sehenswert, ebenso wie das mit dem Kombiticket besuchbare Papiermuseum gleich nebenan.

  • Architektur der europäischen Architekturmoderne und Architektur als wichtiger Faktor gesellschaftlicher Wirklichkeit (siehe Ausstellungsbeschreibung) sind die zentralen Lesarten der Serien, die sich ergänzend aber auch als Refexion über das Medium Fotografie (analoger Fotografie) betrachten lassen und dies ist wunderbar. Eine tolle Ausstellung, die richtig gute Laune macht, Irmel Kamp ist kein Geheimtipp mehr, unbedingt hingehen und danach Düren fotografieren.

  • Noch ein Hinweis: Auf der Homepage des IKOB gibt es ein Interview mit Irmel Kamp, das man als PDF runterladen kann. Das ist auch recht interessant und vielleicht eine gute Ergänzung zum Katalog.


    Interview

    Irmel Kamp ist kein Geheimtipp mehr, unbedingt hingehen

    Ja! Am 23. April ist Schluss!! Ich habe übrigens in Düren jede Menge Wegweiser für Fahrradwege gefunden, es gibt aber keinerlei Hinweise auf die Museen. Das ist wohl bekannt; die ungemein freundlichen und hilfsbereiten MitarbeiterInnen der Museen haben das auch sehr beklagt.

    und danach Düren fotografieren

    Weiß ich noch nicht. Ich hatte nicht das Gefühl, das tun zu müssen. Wenn man die Geschichte Dürens mit den Kriegszerstörungen im Hinterkopf hat, ist das städtische Antlitz sicher nicht verwunderlich. Die Straßen wirkten zudem am Karfreitag absolut tot ...

  • Ich korrigiere mich, und mein Dankeschön ist nicht ironisch gemeint.


    Als ich da war, war es die tote Stadt. Da hatte ich ähnlich missliche Gefühle wie bei einem Besuch in meiner früheren Heimatstadt Leverkusen ("Wer Leverkusen kennt, fühlt sich überall zu Hause"). Fluchtreflex.


    Etwas freundlicheres Wetter und etwas mehr Leben sollten positivere Schwingungen erzeugen. Es kann nur besser werden.

  • da gibbet nix zu korrigieren.
    ich war auch am sonntag da und die stadt war auch mausetot :mrgreen:
    aber dafür kann die architektur ja nix. hoffe ich jedenfalls ^^
    wenigstens hat man da freie sicht auf die gebäude. davon können die touris in paris und venedig nur träumen.

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