Wenn KI jetzt Bilder versteht ...

  • ... sollte ich ihr jetzt mal meine Prints zeigen, damit sie lernt was gut

    Das wird nicht wirklich helfen. Die hier propagierte Form der KI basiert auf Statistik. Sie lernt also von der "Mehrheit"; das ist ein Unterschied zum menschlichen Lernen, bei dem in der Regel speziell ausgebildetes Personal - vulgo Lehrer - zum Einsatz kommt. Einfaches Beispiel: Die Mehrheit bei der Normalverteilung, die auch für den IQ herangezogen wird, ist der Erwartungswert, der durch den Mittelwert angenähert wird. Wenn alle auf dem Niveau des Mittelwwerts lernen, wird dieser ganz fröhlich nach unten rutschen. Die verbleibenden Ausreißer nach oben bringens dann auch nicht mehr ... das finale Ergebnis dürfte die Idiocracy sein. Aber bitte, nur zu!


    [salvatorische Klausel: Meine Abneigung gegen diese extrem beschränkte Ausprägung der KI dürfte hier wohlbekannt sein]

  • Mach doch mal.
    Aber bitte nur mit der BU: "Dies ist ein gutes Bild", dann lernt die KI was ein gutes Bild ist,
    und alle wissen endlich wie man fotografiert. Jeder der dann fragt:"Wie mache ich ein gutes Bild",

    erhält dann als Antwort: "Machs einfach wie Aksak, der Mann der kann!"
    i
    ch würde dir gern helfen und der Zippe von KI und 1000mal dein Bild mit der BU an die KI schicken.

  • Habe mich schon sehr aufgeregt... Alles, was eine Anmutung eines Fotos hat, ist ein Foto und kann demzufolge auch Wettbewerbe bestreiten und gewinnen.

    Langsam bekomme ich eine Ahnung, wohin die KI uns treiben könnte. Die DEUTSCHE FOTOGRAFISCHE AK(I)DEMIE teilt diesen Erfolg ihres Mitglieds.


  • So weit, so schlecht. Jetzt kommen wir so langsam in die Diskussion, was denn ein "Foto" ist. Was ist dieses Bild? Eine durch KI generierte Collage von mehreren fotografischen Vorlagen? Eine fotorealistische Darstellung, komplett computergeneriert? Ein "klassisches" Doppelportrait ist es sicher nicht. Den Titel "The Electrician" verstehe ich auch nicht. Klingt für mich (!) nach zusammenhangloser Belanglosigkeit. Warum nicht "The Mandalorian"? Möglicherweise fehlt da wieder der Kontext ...

  • Ich weiß leider keine Antworten. Ein Kollege schrieb nur, dass es so wäre, als würde die Fleischerinnung eine vegane Wurst als Gewinner ihres Jahreswettbewerbs prämieren. Diese KI Bilder entstehen ja primär über deskriptive Eingaben von Schlagworten. Eine „Lichtzeichnung“ ist es aber dennoch (noch) nicht.

  • Das Gute ist ja, dass wir alle bald kein Stativ und keine Kamera, keinen Film und keine Duka mehr brauchen. Wir geben ein dass das KI uns dieses und jenes in solchem und anderem Stil fotografieren soll und das lassen wir uns dann mit dem richtigen Soft Proofing gleich noch zum Ausbelichter senden.


    Und ich Idiot habe mir gestern beim Foto Z. Noch sechs Schreck-Drahtauslöser für 10 Stei mitgenommen.

  • Ich mache es mir möglicherweise wieder mal viel zu einfach, dadurch kann ich aber zunächst mal ruhiger schlafen:

    Für mich wäre (bewusst an der Oberfläche bleibend) einfach eine Unterscheidung erforderlich, zwischen menschengemacht und nicht menschengemacht. Wenn ein Schachspieler gegen einen Computer verliert, so what? Wenn ein Sportler im Hundertmeterlauf gegen einen rennenden Roboter verliert, so what? Wenn ein Fotograf nicht so schnell fokussiert wie der Autofocus seiner Kamera, so what? Dass nun die Entwicklung in eine sehr bedenkliche Richtung geht (Stichwort Idiocracy) ist m.E. sowieso nicht aufzuhalten, so what? Ich bin nicht mehr der Allerjüngste, meine Bilder gefallen mir, und ich weiß, wie diese entstanden sind, so what?

  • Mag ja sein, dass Vieles „so what?“ im Leben ist und sein wird, wenn wir uns aber auf die obigen Vergleiche einlassen, begehen wir Kategorienfehler. Gewinnt ein Roboter einen Lauf gegen einen Menschen, so ist es doch immer noch ein Lauf, in welchem sich beide vergleichen.


    Wenn aber ein Bild zu etwas deklariert wird, was es de facto nicht ist - nämlich eine Fotografie - und dann im Vergleich mit, technisch gesehen, wirklichen Fotografien gewinnt, dann hinken sämtliche Vergleiche, die oben gezogen wurden. Man kann keine Anmutung von etwas, dass berechnet worden ist, einfach als Lichtbild definieren. Aus einer Behauptung kann hier kein Fakt werden, es ist ein Kategorienfehler.


    Es geht nicht um besser oder schlechter, es geht um zwei völlig andere Objekte.

  • Was ich (nach nochmaligem Durchlesen) nicht ausreichend deutlich gemacht habe, ist der Unterschied, den ich sehe zwischen Werkzeugen, die wir nutzen, und "Werkzeugen", denen wir uns unterwerfen. (Insofern stimme ich Dir durchaus zu, dass es um zwei völlig andere Objekte geht.) Den Meister, der "Besen, Besen, seid's gewesen" ruft, wird es bald nicht mehr geben.

  • Ich mache es mir möglicherweise wieder mal viel zu einfach, dadurch kann ich aber zunächst mal ruhiger schlafen:

    Für mich wäre (bewusst an der Oberfläche bleibend) einfach eine Unterscheidung erforderlich, zwischen menschengemacht und nicht menschengemacht. Wenn ein Schachspieler gegen einen Computer verliert, so what? Wenn ein Sportler im Hundertmeterlauf gegen einen rennenden Roboter verliert, so what? Wenn ein Fotograf nicht so schnell fokussiert wie der Autofocus seiner Kamera, so what? Dass nun die Entwicklung in eine sehr bedenkliche Richtung geht (Stichwort Idiocracy) ist m.E. sowieso nicht aufzuhalten, so what? Ich bin nicht mehr der Allerjüngste, meine Bilder gefallen mir, und ich weiß, wie diese entstanden sind, so what?

    Hier in Bern kriegen die Kinder von der (Grund-)Schule iPads für den Heimgebrauch.


    In der Klasse meiner Tochter lassen einige bereits die Franz-Aufgaben von Deepl und die SOL-Sachen ("selbst organisiertes Lernen" mit anschließender Plakatpräsentation, also "Youtube gucken und Texte kopieren") von ChatGPT erledigen.


    Auf arte war ein interessanter Film über Intelligenz. Seit Massengebrauch des Internets ab Einführung von Win95 sank der IQ um 5 Punkte. Weitere 5 Punkte gehen drauf durch Umweltgifte.


    Wir schaffen uns ab.


    Das Rätsel unserer Intelligenz - Die ganze Doku | ARTE
    Das Zusammenspiel von Bewusstsein und Intelligenz stellt den Menschen auf die oberste Stufe der Evolution. Wir haben Computer erfunden und sind zum Mond…
    www.arte.tv

  • Mag ja sein, dass Vieles „so what?“ im Leben ist und sein wird, wenn wir uns aber auf die obigen Vergleiche einlassen, begehen wir Kategorienfehler. Gewinnt ein Roboter einen Lauf gegen einen Menschen, so ist es doch immer noch ein Lauf, in welchem sich beide vergleichen.


    Wenn aber ein Bild zu etwas deklariert wird, was es de facto nicht ist - nämlich eine Fotografie - und dann im Vergleich mit, technisch gesehen, wirklichen Fotografien gewinnt, dann hinken sämtliche Vergleiche, die oben gezogen wurden. Man kann keine Anmutung von etwas, dass berechnet worden ist, einfach als Lichtbild definieren. Aus einer Behauptung kann hier kein Fakt werden, es ist ein Kategorienfehler.


    Es geht nicht um besser oder schlechter, es geht um zwei völlig andere Objekte.

    Das Traurige ist ja, dass mit KI noch weniger Menschen das Glück erfahren, einen künstlerischen Prozess von A bis Z, von der Material- und Werkzeugvorbereitung bis zur Präsentation eines Abzuges, zu gestalten.


    Das ist ein Prozess der Selbstverwirklichung. Schon in Höhlenmalereien, die vielleicht gerade daher entstanden. KI nimmt sie uns ab. Wir wissen nicht mehr, wer wir sind, was wir können, was wir schaffen, was wir wollen.


    Wir leben in einer Zeit, in der das autarke und selbstbestimmte Individuum abgeschafft werden soll.


    Wir werden geflutet mit Machwerken, die als solche zu erkennen wir Jahrtausende brauchen werden, aufgrund ihrer schieren Masse, denn die Adresssten der Flut an KI-Erzeugnissen sind wir Menschen, die nicht mehr mitkommen.

  • Auf arte war ein interessanter Film über Intelligenz. Seit Massengebrauch des Internets ab Einführung von Win95 sank der IQ um 5 Punkte. Weitere 5 Punkte gehen drauf durch Umweltgifte.

    Bestätigt ein wenig meine Hypothese: KI beschleunigt die Entwicklung zur Idiocracy (siehe #4). Ok, dann dann geht das Abendland (und nicht nur dieses) eben unter. Im Pessimismus liegt das Heil (Reinhard Mey)!

  • ich merke es jetzt schon manchmal ganz konkret.

    Ich bin viel bei flickr,stelle selbst Bilder ein und sehe mir auch Bilder von anderen an. Da ist es mir schon einige Male passiert, dass ich auf ein "Bild" hereingefallen bin, was sich als KI entpuppte :(


    Das nächste Handy von Honor nimmt automatisch einen Hochspringer am höchsten Punkt des Sprunges auf.

    Mein Handy erzeugt durch KI automatisch ein besonderes Bokeh.


    Es ist leider ein erschreckender, gleitender Übergang, für mich eher zum Gruseln.

    Ich werde mir wohl einen Schwung Rollfilme bestellen .....

    VG Dierk

  • Eigentlich sollte es "uns" egal sein. KI hindert "uns" ja nicht daran, so genannte traditionelle Methoden einzusetzen. Es gibt inzwischen allerfeinste Roll- und Planfilme. Trotzdem gibt es Photographen, die Dry- oder Wetplates benutzen. Es gibt Farbfilme. Trotzdem photographiert die überwiegende Mehrheit hier im Forum SW. Doch so what?


    Bleibt locker!

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!