Lieber Klick oder lieber unverrichteter Dinge nach Hause?

  • Die Situation kennt sicher jeder.
    Da bereitet man sich, mehr oder weniger aufwändig, auf ein Motiv vor oder es läuft einem einfach über den Weg,
    aber die Rahmenbedingungen (Wetter, Licht, Jahreszeit, Ausrüstung, usw) passen nicht zur Bildidee.

    Macht man dann lieber doch eine Auslösung, weil man den Krempel nicht unverrichteter Dinge wieder zurückschleppen will,
    da man ja schliesslich zum Bildermachen gekommen ist und biegt das Ganze dann irgendwie zu Hause hin und ist doch nicht
    zufrieden. Ok, man hat ein Beweisfoto welches einen meisst ärgert wenn man drauf schaut.

    Oder lässt man das Ganze einfach sein und geniest den Thermoskaffee, erfreut sich am Ort oder Motiv und sieht vor dem
    gestigen Auge das Bild des Lebens, welches im Kopf ist.... vielleicht kommt man ja wieder.

    Mich jedenfals nervt es, wenn ich ohne Bild zurück komme.
    Was mich aber viel mehr nervt sind die Bilder, die nicht meiner Idee entsprechen.
    Da freue ich mich lieber auf das Gespräch mit der netten Lady von der Tanke, die ich so öfters treffe.
    Kein Bild zu machen ist meist schwerer als ein Gutes zu machen, spart aber Film.

    Wie haltet ihr das?

  • Ich war jetzt vor kurzem zwei Wochen lang auf einer Insel in Kroatien. Hatte auch die komplette Ausrüstung für die 6x9 Horseman dabei. Traum Wetter, Traum Landschaft, aber ich hatte keinen einzelnen mal die Kamera auf das Stativ gestellt, auch nicht von der Hand auf den Auslöser gedruckt.

  • Ja, das das kostet schon Überwindung.
    Das hatte ich auch schon genug.

    Unlängst habe ich bei einem klugen Mann gelesen, das soll auch Film sparen ;) .

    meine ich auch. Wenn es innen nicht grūbelt, muß ich es lassen. Schleißlich will man ja auch eine Zufridenheit in seinem Tun finden.

    Auf jeden Fall bereue ich das auch jetzt nicht. Lieber so.

  • man lernt nur aus seinen Fehlern und so mach ich dann und wann auch mal ein Bild, das ich nicht in dem Moment nicht für besonders halte.

    Oft aber fällt es mir nach ich paar Wochen im Ordner auf und ich beginne es zu mögen.

    Wenn wir nur noch unseren Vorstellungen nach gehen, fehlt das spontane, das entdecken und auszuprobieren.

    Gut ich muss nicht davon leben und keiner kauft mir das später ab, also kann ich fromm und frei so tun, als ob ich der Profi bin.

    insta....


    Getting photographs is not the most important thing. For me it’s the act of photographing. It’s enlightening, therapeutic and satisfying, because the very process forces me to connect with the world…

    (Michael Kenna)

  • man lernt nur aus seinen Fehlern und so mach ich dann und wann auch mal ein Bild, das ich nicht in dem Moment nicht für besonders halte.

    Oft aber fällt es mir nach ich paar Wochen im Ordner auf und ich beginne es zu mögen.

    Wenn wir nur noch unseren Vorstellungen nach gehen, fehlt das spontane, das entdecken und auszuprobieren.

    Gut ich muss nicht davon leben und keiner kauft mir das später ab, also kann ich fromm und frei so tun, als ob ich der Profi bin.

    ich bin da etwas anders. Was ich heute nicht mag, werde ich auch übermorgen nicht mögen. Ok. Es gibt auch Ausnahmen, aber Die halten sich in Grenzen.

  • Du hast dir die richtige Reaktion auf

    Mich jedenfals nervt es, wenn ich ohne Bild zurück komme.

    ja bereits im Satz zuvor selbst gegeben:

    Oder lässt man das Ganze einfach sein und geniest den Thermoskaffee, erfreut sich am Ort oder Motiv und sieht vor dem
    gestigen Auge das Bild des Lebens, welches im Kopf ist.

    Du kehrst also doch gar nicht "ohne Bild" zurück.

  • Manchmal gibt es Tage da hat man keine so richtige Motivation, man baut drei, vier, fünf Mal das ganze Gerödel auf aber nichts will so richtig passen. Hier der Bildaufbau, da das Licht, dann ist das Motiv weg bis man aufgebaut hat...

    Wenn ich digital unterwegs bin fange ich einfach an trotzdem zu schießen, dann kommt man schon irgendwie rein. Aber analog ist mir meist das Material zu schade. Dann mache ich mir lieber Notizen unter welchen Bedingungen ich nochmal dahin zurück komme um es nochmal zu versuchen.

    Manche Bilder klappen eben erst im zweiten oder dritten Anlauf und werden dafür umso besser. Vor allem für einen selbst, wenn man dann dreimal so stolz ist dass es dann doch noch geklappt hat und ein Print an der Wand hängt 😁


    Was natürlich nicht hilft ist dass man selbst immer anspruchsvoller wird und viele kleine Unzulänglichkeiten schon sieht die man früher erst hinterher bemerkt hätte 😅

  • meine Prozessort weiß bei der Aufnahme nicht wie genau das nun in Schwarz-Weiß aussehen wird,

    da gibt es auch zufiele Parameter und eine Filterwirkung ist oft von so vielen Randparametern abhängig, dass es ehr geschätzt wie berechnet ist.

    Auch kann ich beim Wasser nicht zu 100% sagen, ob nun 1/8 oder 1/4 Sekunde bessere wäre, oder gar 1 Sekunde...

    Anyway, ich lass es auf den Zufall ankommen und überrasche mich gerne selber.

    Lieber ein "missglücktes" Bild als gar keins.

    Je öfter ich mich dann über meine Unfähigkeit ärgere, desto weniger Ausschuss gibt es und wie hieß es damals,

    Versuch mach klug.

    insta....


    Getting photographs is not the most important thing. For me it’s the act of photographing. It’s enlightening, therapeutic and satisfying, because the very process forces me to connect with the world…

    (Michael Kenna)

  • Ich kann das nicht. Ich meine, ohne Bild zurückkommen. Letztens in Südtirol habe ich mein Geraffel auf über 2000 m geschleppt und dann passte gar nichts, kein Licht, zu starker Wind. Ich habe trotzdem ein Bild gemacht, auch wenn es Filmmaterial kostet, weil es irgendwie den Frust dämpft. Bei mir zumindest.

  • Ja, hatte ich eben, wollte die Raffinerie mit den weiß leuchtenden Kaminen aufnehmen, nach der ersten Aufnahme war die Sonne weg, die Stengel dann langweilig hellgrau. Werde es morgen (Feiertag, mehr Zeit) nochmal probieren und hoffe auf einen sonnigen Tag.


    Vorgestern habe ich das Kloster Weltenburg mit der Fuji GS690iii "geknipst" bei nicht optimalem Wunschlicht, betrachte das aber als "Polaroids", bevor ich mit der Linhof Technika II (13x18) nochmal hindackel und dann auch das 150er nehme (der Winkel ist bei 13x18 größer als 90mm bei 6x9**) und eine spätere Tageszeit (Sonnenstand) wähle.


    ** da juckt es schon, nach der GSW mit dem 65mm Objektiv zu suchen :P

  • meine ich auch. Wenn es innen nicht grūbelt, muß ich es lassen. Schleißlich will man ja auch eine Zufridenheit in seinem Tun finden.

    Auf jeden Fall bereue ich das auch jetzt nicht. Lieber so.

    ja, geht mir schon auch so..wenn man ne location findet, auspackt, aufbaut und dann schon beim wiederholten Betrachten der Mattscheibe keinen innere Überzeugung hat, den Film zu belichten, lass ich es. Die Augen und Bilderkennung/Erinnerung an gute Bilder macht sich dann bemerkbar.

    Is auch kein Beinbruch, buche es dann als Bestätigung meiner 'inneren Qualitätsprüfung', passt schon.

    Ein weiteres gespartes Blatt und Entwicklung.. mach dann ein Handyfoto und schau weiter.

  • Ich bin mal ein paar 100km nach Lothringen gefahren, um eine rostige Stahlkirche zu fotografieren. Als ich ankam, war gerade der Reinigungstrupp dabei, den neuen Boden nach der Renovierung auf Hochglanz zu polieren. Fenster erneuert, restauriert, alles wieder wie neu, glänzend lackiert. Hat mich an eine Holzkirche im Osten der USA erinnert. Ich bin dann wieder nach Hause gefahren.

  • Nein, mein Lieber, es geht im Wesentlichen darum, Aufnahmen sein zu lassen, die sowieso nix werden.

    Nein, meine Liebste, das ist wie in "Per Anhalter durch die Galaxis", wo der depressive Roboter rumrollt und dauernd seufzt, dass das alles eh keinen Sinn hat.


    Diese Echokammer hier deprimiert einen nur.


    Was soll den jemand denken, der auf dieses vorwegnehmende Sich-Versagen stößt, das sich - absolut unglaubwürdig - als "kreative Selektion" verkleidet?

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