Symmar / Vorder- und Hinterglied reinigen

  • Hallo,
    bei einem meiner Symmare hat sich sowohl im Vorder-, als auch im Hinterglied ein Belag/Beschlag gebildet, deutlich sichtbar bei Durchleuchtung mit einer LED-Taschenlampe.
    Frage:
    Lassen sich die Glieder demontieren, so dass eine Reinigung möglich wäre? Beim Hinterglied sehe ich in einem Ring zwei Nuten. Ich könnte mir vorstellen, dass hier eine Möglichkeit zur Demontage besteht. Beim Vorderglied sehe ich so etwas nicht.
    Hat jemand so etwas schon mal gemacht oder machen lassen? (Werkstatt, wenn ja, Preis?)
    Gruß
    Wolfgang

    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,
    das geht, ich würde es machen lassen, da Du für den Wiederzusammenbau 'ne Richtbank brauchst.
    Leider kann ich Dir keinen Preis sagen, und da die Werkstatt, die mir sowas das letzte mal gemacht hat, eigentlich nicht im fotografischen Bereich unterwegs ist, kann ich sie Dir auch nicht empfehlen (heißt nicht, daß es schlecht gewesen wäre, sie machens halt nur normal nicht).
    Gruß
    Martin

  • Hallo,
    wofür wird die denn benötigt? Hatte eigentlich gedacht:
    Bestigungsring abschrauben, vorher markieren, von wg. richtigem Drehmoment beim Wiedereinbau.
    Linse(n) entnehmen, Staub abblasen und reinigen, vorsichtig mit Microfasertuch und Optikreinigungsmittel (Zeiss).
    Linsen wieder einsetzen und Befestigungsring wieder anziehen.

    Beim Vorderglied lässt sich der Befestigungsring anscheinend mit einer Art "Radiergummi" lösen, gibt es bei microtools.

    Gruß
    Wolfgang

    Gruß
    Wolfgang

  • Hi Wolfgang,
    eigentlich, um den korrekten Zusammenbau zu kontrollieren. Daß die Linsen rund sind heißt nicht, es sei egal, wie sie gegeneinander verdreht sind. Habe ich zumindest bisher geglaubt.
    Aber why not, Versuch macht kluch, ich lern gern dazu, sag Bescheid, wenns geklappt hat. :lol:
    Gruß
    Martin

  • Hi Wolfgang,

    es ist sehr einfach ein Symmar zu reinigen. Du brauchst dafür weder eine Richtbank noch mußt Du den Drehwinkel der Linsen beachten.

    Sowohl Vorder- als auch Hinterglied des Symmars haben eine Messingfassung, in der das innere Element fest montiert ist. das äußere Element ist einfach zu entfernen und dann sind alle Linsenoberflächen frei zugänglich. Im einzelnen:

    Hinterglied: Geschlitzten Gewindering VORSICHTIG herausschrauben, Linse vorsichtig herausklopfen. Du mußt Dir merken, welche Linsenseite nach außen gezeigt hat.

    Frontglied: Statt des geschlitzten Gewinderinges drehst Du hier den schwarzen Metallring mit der Objektivgravur heraus; der hält die Frontlinse an Ort und Stelle. Dieser Ring hat bei meinem 180er Symmar ebenfalls 2 kleine Kerben, in die man ein Werkzeug einsetzen kann. Einfacher und sicherer ist jedoch folgendes: Man kauft im Laborbedarf einen Gummistopfen mit einem Durchmesser wie ihn der Frontring des Objektives auch hat. Der Stopfen wird konvex ausgehöhlt, damit er nicht auf der Frontlinse aufliegt, sondern nur auf dem schwarzen Metallring. Nun drückt man den Stopfen fest auf und dreht so den Haltering heraus. man läuft nicht Gefahr, mit einem spitzen Werkzeug abzurutschen und hinterläßt keinerlei Spuren im Metall (das kann man mit einem passenden Stopfen natürlich auch auf der hinteren Objektivseite versuchen, obwohl die Schlitzringe meist sehr fest sitzen).

    Die Frontlinse sitzt recht stramm in der Messingfassung, läßt sich aber ebenfalls vorsichtig. herausklopfen.

    Wenn Du alle Flächen gereinigt hast (Mikrofaser und reinen Isopropanol) wir das Einsetzen der Linsen vielleicht etwas Mühe machen, weil die Fassungen äußerst präzise und ohne Spiel gedreht sind. Die Fassungen sind so genau gemacht, dass die Luft im Inneren des Objektives kaum Gelegenheit hat zu entweichen, deshalb sackt auch die Linse so langsam in die Fassung. Dafür gibt es aber auch nichts was hinterher zu justieren wäre.

    Wenn Du die Reinigung lieber in einer kompetenten Werkstatt durchführen lassen willst, so ruf doch bei Reinhardt in Hannover an; die können Dir auch etwas zum Preis sagen.

    Gruß

    ab

  • Hallo Andreas,
    Du hast es also schon mal selbst gemacht? Und? Funktioniert das Objektiv noch wunschgemäß?
    Ja, Reinhardt, ist natürlich erste Wahl, dort war das Symmar ja gerade erst, ICH DEPP!!!
    Aber wie heißt es so schön: Augen auf oder Beutel...
    In diesem Sinne!
    Gruß
    Wolfgang

    Gruß
    Wolfgang

  • Ja, die Linse funktioniert noch :D

    Wie gesagt, das Symmar ist sehr einfach zu reinigen, ebenso ein Tessar oder auch ein Heliar. Man braucht aber immer etwas spezielles Werkzeug und da ist die Frage: Lohnt das überhaupt??? Solche Dinge wie ein Super Angulon oder ähnliches bringe ich immer zu Herrn R. Man muß halt seine eigenen Grenzen kennen :oops:

    Gruß

    ab

  • Das Reinigen an sich würde ich mir schon zu trauen. Aber es ist genau so, wie Du sagst. Werkzeug müsste her. Überschlagsmäßig liegt man da schon bei ca. 50-60 EUR. Da lohnt es sich eigentlich schon nicht mehr, ausser man hat in der Zukunft noch mehr Operationen dieser Art in der Pipeline.
    Gruß
    Wolfgang

    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang!

    Lass das Ding zu! Du hast mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Pilz drin. Und dessen Sporen können andere Objektive "infizieren".

    Zeiss z. B. nimmt überhaupt keine Objektive mehr an, die einen Pilz (Fungus) haben. Die lassen sie nicht ins Haus - sicher nicht ohne Grund.
    Von Schneider weiß ich´s nicht genau - auf jeden Fall aber ist das teuer!

    ich hab hier auch ein 300er und ein 360mm Symmar - beide mit Belag und immer deutlicher sichtbaren Spuren. Auch jeweils nur auf Vorder- bzw. Hinterglied.
    Auf den Rat eines Freundes hin hab ich Verschlüsse und Objektive mit einem heißen Fön reichlich angeblasen - es darf nicht der geringste Rest an Feuchtigkeit vorhanden sein, dann wächst der Pilz zumindest nicht weiter.

    Man kann ein Symmar aber auch "halb" benutzen . . . . :?

    Gruß, Klaus

    herzlichen Gruss, Klaus
    -----------
    “Simplicity is the keynote of all true elegance.” Coco Chanel

  • Hallo Klaus,

    ein Pilz sieht völlig anders aus als ein Belag. Pilz sieht ähnlich aus wie Spinweben, hat also eine netzartige Struktur. Belag, wie er sich oft im Inneren von Objektiven über viele Jahrzehnte hinweg bilden kann, definitiv nicht.

    Ob man einem Pilz mit dem Fön zu leibe rücken kann möchte ich bezweifeln. Erstens gehören diese Sporen zu den resistentesten Lebewesen überhaupt, überstehen Hitze und Kälte genauso wie Trockenheit oder Feuchte. Zum anderen sitzt der Pilz wenn dann innen und dann mußt du das Objektiv ja doch öffnen, also genau das tun, wovon Du dringend abrätst. Wenn du draußen draufpustest bringt das mit Sicherheit nichts :wink:

    Gruß

    ab

  • <ein Pilz sieht völlig anders aus als ein Belag. Pilz sieht ähnlich aus wie Spinweben, hat also eine netzartige Struktur. Belag, wie er sich oft im Inneren von Objektiven über viele Jahrzehnte hinweg bilden kann, definitiv nicht. >

    ich weiß - das mit dem Belag scheint der Vorläufer zu sein - jedenfalls fing das bei meinen Objektiven so an. Einige Zeit später entstanden die ersten unregelmäßigen Linien.
    WENN sich im Inneren des Linsensystems ein Belag bildet, dann hat das ja was zu bedeuten. Denn eigentlich dürfte da nichts reinkommen, was einen Belag erzeugen könnte . . auch Feuchtigkeit nicht - dagegen war der Fön gedacht, nicht gegen den Pilz selbst.

    Aber - laß Dich einfach überraschen . . :P Die Aussagen, die ich von Schneider und Zeiss bekommen habe waren ziemlich eindeutig: ich kann die Dinger abschreiben.

    herzlichen Gruss, Klaus
    -----------
    “Simplicity is the keynote of all true elegance.” Coco Chanel

  • Kritisch am Pilzbefall ist weniger die Pilzkultur selbst, die sich auf den Linsen als kontrastmindernder Belag zeigt. Schlimmer sind deren Stoffwechselprodukte oder Ausscheidungen, die das Glas in den bekannten netz-, faden- oder sternförmigen Spuren anätzen. Dies nur zur Verdeutlichung, weil es hinsichtlich des Schadbilds immer wieder Verwirrung gibt.

    Aus den zahllosen Diskussionen, die zu diesem Problem vor allem in den USA geführt wurden und werden, lese ich wenigstens dies heraus: Objektive, die oft benutzt werden, scheinen weniger gefährdet als solche, die ständig in Köchern und Schubladen eingesperrt sind.

    HG
    Uli

    Alles kommt zu dem, der warten kann

  • Zitat von "klausesser"


    Lass das Ding zu! Du hast mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Pilz drin. Und dessen Sporen können andere Objektive "infizieren".


    Pilzsporen sind eh überall in der Luft. Wenn sie schon beim Zusammenbau der Objektive mit hinein geraten, kann es natürlich leicht zum Wachstum kommen. Aber bei einem zugeschraubten Objektiv kommen sie nicht so leicht rein oder raus. Es sei denn, man bläst mit einem Fön in jede Ritze :roll:
    Für Normalanwender ist ein Fotospaziergang im Wald sicher gefährlicher als der Besitz eines Objektivs mit Fungus.

    Ein paar Tipps zum Thema waren übrigens schon mal genannt:
    https://forum.grossformatfotografie.de/viewtopic.php?…ght=basteltipps

    Viel Glück

    -uli

  • "Für Normalanwender ist ein Fotospaziergang im Wald sicher gefährlicher als der Besitz eines Objektivs mit Fungus. "

    vor allem, wenn er sich zu leichtsinnig der am Wegesrande wachsenden verlockenden Nahrungsmittel eindeutiger Formgebung bedient . . . :lol:

    Aber im Ernst: lies mal den Link zu Zeiss zu dem Thema.

    "in a special cabinet whose interior is heated to 40°C (max. 50°C) using a fan heater/ incandescent lamps, thereby reducing the relative humidity"

    "Note: In general, Carl Zeiss does not accept instruments infested by fungus."

    P.S.: aus dem Link von 4x4:
    "Ist der Befall nicht stark, soll es ja schon genügen, das Objektiv in die Sonne zu legen, um die weitere Ausbreitung zu verhindern. "

    Das ist genau das, was man auch nit einem Fön erreichen kann . . :P - obwohl mir gerade einfällt, daß es glaube ich nicht nur um die Wärme, sondern eher um die Zusammensetzung des Lichts angeht . . oder?
    Dann wäre vielleicht auch eine UV-Lampe nicht allzu verkehrt?

    herzlichen Gruss, Klaus
    -----------
    “Simplicity is the keynote of all true elegance.” Coco Chanel

  • Den Link bei Zeiss habe ich gelesen... die *sollten* auch Angst vor Sporen haben, da dort ja die Objektive offen sind, erst noch zusammengabeut werden!!!

    Temperatur über 40 Grad und Trockenheit verhindern zwar schnelles Pilzwachstum, aber töten keine Sporen. Sagt Dir jeder Biologe.

    UV Licht sterilisiert in hohen Dosen, aber kommt es denn durch das Glas hindurch? Ich dachte moderne Linsen würden UV blockieren?? Dann wirkt es nur äusserlich, wo man eh putzen kann.

    Grüsse

    -uli

  • Hallo zusammen,
    also, es war definitiv KEIN Pilz (laut Aussage von Herrn Reinhardt und der sollte es eigentlich wissen). Es war ein ganz "normaler" Belag, entstanden durch Kondensation und Ausdünstungen von Schmiermitteln. Er hat die Linsenflächen "ganz zart" (Zitat!) gereinigt.

    Gruß
    Wolfgang

    Gruß
    Wolfgang

  • Hi Wolfgang!

    "laut Aussage von Herrn Reinhardt und der sollte es eigentlich wissen"

    kannste mit mal Adresse oder URL geben? Ich hab den im Web nicht gefunden. Vielleicht kann ich da ja mal meine beiden Symmare hingeben.

    Gruß, Klaus

    herzlichen Gruss, Klaus
    -----------
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