Klaus, Du bringst es mal wieder auf den Punkt...
Ja, ich habe auch schon die Sterilität digitaler Abbildung bemeckert, am Anfang, als ich weitgehend von analoger auf digitale Produktion umgestellt habe. Wie ich heute weiß, lag es einfach nur an mir, an meiner falschen Wahl der Parameter. Ich habe dann einfach mal reichlich Zeit in Versuchsreihen investiert, um mich mit dem Medium digitale Fotografie auseinanderzusetzen, seine Eigenheiten zu studieren und, etwas dramatisch ausgedrückt, unter meinen Willen zu zwingen. Heute habe ich wieder den von mir geschätzten, weitgehend "analogen Look" (was immer der einzelne darunter verstehen mag...), indem ich das Werkzeug meinen Gewohnheiten angepaßt habe.
"Werkzeuge" ist und bleibt das Stichwort. Eine Kamera ist ein Werkzeug und nicht mehr. Und damit ist eigentlich auch die Frage des Eingangspostes beantwortet:
Welchen Sinn hat analoges Großformat? Den eines speziellen Werkzeuges für bestimmte Bildanmutungen (Schärfentiefe, Scheimpflug, Detailreichtum...) Keinen Sinn hat analoges Großbild m.E. als Selbstzweck, als Ikone rein um seiner selbst willen.
Das Argument, mit GF kann ich besonders dispzipliniert und kreativ antworten, zieht nicht.
Kreativität und Selbstdisziplin hat nichts, aber auch gar nichts mit dem Format/der Kamera zu tun. Wer mit einer 35mm nicht sorgfältig arbeitet, der tut's auch nicht mit GF...
Just my 2 cents...