Doppelanastigmat

  • Hallo Sven,

    eigentlich müßte das gehen, vgl. folgenden Link:

    http://homed.inet.tele.dk/riess/goerz.html


    "Ein Doppelanastigmat besteht aus zwei genau oder nahezu symetrischen Linsengruppen. Entfernt man die eine Linsengruppe, dann bildet die übrige ein neues Objektiv mit etwa doppelter Brennweite, welches von der Kamera einen entsprechend doppelten Auszug erfordert.
    Die Lichtstärke wird dabei stark herabgesetzt. Ausserdem muss stark abgeblendet werden, um
    eine akzeptable Schärfe zu erreichen.
    Man kann das Doppelobjektiv als einen frühen Vorläufer der Satzobjektive ansehen, die in den fünfziger und sechziger Jahren den Brennweitenbereich der Kodak Retina und der Contaflex und Contina von Zeiss Ikon erweiterten. "


    Die Bildqualität wird dadurch aber bestimmt nicht besser, andererseits sind die auseinandergeschraubten Symmare auch besser als ihr Ruf.

    Bei den Symmaren verliert man zwei Blenden, das wird hier auch nicht viel anders sein. Die Brennweite bei Symmaren ist dann knapp das Doppelte, so symmetrisch scheinen sie doch nicht zu sein. Setze die Objektivteile doch mal in die Kamera und messe den Auszug bei Unendlich - ich denke mal, das wird genau genug sein.
    Gruß CP

  • Ein Anastigmat ist eine Linzengruppe, welche für die Astigmatismus korrigiert ist. Doppelt-anastigmat ist ein Objektiv, bestehend von zwei Anastigmate. Anastigmate selbst sind mindestens zwei Linzen.

    Einfache DA's sind die berümte Zeiss Tessar, mit zwei elemente je Seite der Blender. Die Goerz Doppelanastigmat "Dagor", Zeiss Protar und viele andere, meistens ältere (!) konstruktionen haben drei oder mehr verkittete Elemente je Gruppe.

    Einige DA's sind "Convertible", viele nicht (z.B. Tessar). Auf Grund die bessere korrektione damit enthalten, sollte man immer das einzige Objektivhälfte hinten der Blende verwenden.

    Ole, der Norweger

  • Hallo und Guten Tag.

    Wollte nicht noch ein neues Thema öffnen, deswegen schreib ich hier.

    Mir ist vor kurzem ein Doppel-Anastigmat über den Weg gelaufen.

    M.K. Doppel-Anastigmat 6,8/135mm, Photo-Klinke Berlin.

    Die beiden Linsengruppen scheinen identisch zu sein

    Hier das Bild von diesem Objektiv:
    http://portfolio.grossformatfotografie.de/details.php?image_id=4520

    Habe das Objektiv an meine 4x5" Cambo drangemacht. Scheint die gesamte Mattscheibenfläche auszuleuchten.
    Kennt vielleicht jemand dieses Teil?
    Mich würden besonders der Bildkreis, Bildwinkel interessieren und für welche Art Aufnahmen ist es besser geeignet. Muss noch eine Platine basteln, um es zu verwenden.

    Mit freundlichen Grüßen
    Wladimir

    • Offizieller Beitrag

    Der Doppel-Anastigmat ist ja in dem thread schon erklärt worden.

    Die Brennweite von 135mm deuted darauf hin, dass das Objektiv in eine 9x12xm Kamera für "den anspruchsvollen Amateur" eingebaut war. Größere Photo-Häuser hatten oft ihre Hausmarke, Kameras und Objektive die von angesehenen Firmen gefertigt und mit den Namen des Photo-Händlers versehen wurden. Ähnlich wie heute die sogenannte weiße Ware in den Supermärkten, die sonst teurer unter dem Markennamen verkauft wird.

    Das "M" könnte auf Meyer Görlitz hindeuten, aber vielleicht weiß jemand anderes mehr.

    Peter K

  • Hallo Peter,

    Danke für die schnelle Antwort.
    ich habe dieThreads im Forum natürlich durchgelesen und einiges über die Doppel-Anastigmaten efahren.
    >>>dass das Objektiv in eine 9x12xm Kamera für "den anspruchsvollen Amateur" eingebaut war<<<
    dann bin ich beruhigt, und dass das Bild bis in die Ecken scharf ist. :D

    MfG
    Wladimir

  • Hallo. Ich verstehe von Linsen wirklich nichts. Mir fällt aber auf, daß bei meinem Schneider Symmar 5,6/ 180 doch wohl nicht an die einzelne Verwendung des hinteren Teils gedacht ist, da der vordere mit dem Verschluß verbunden ist.
    Oder?
    Auf dem äußeren Ring vorn ist zusätzlich - in grün - auch 12/ 315 angegeben, ebenso bei der Blendeneinstellung. Dieser Wert steht allerdings auch seitlich auf dem Hinterglied.
    lars

    So ein altes Ding D.R.P. habe ich als Tessar für 4,5/ 13,5 cm von Zeiss mit sehr großem Bildkreis.

  • Aha, das Vorderglied, also außerhalb des Balgens, wird vom Verschluß abgenommen? Ich dachte natürlich in meiner schlichten Art einfach daran, das kleine Teil im Balgen abzuschrauben, falls ich das mal wollte.
    Ist doch bestimmt viel Arbeit, nichts für draußen in der Heide...
    Dank und Gruß
    lars

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Lars,

    Du kannst auch das Vorderglied alleine benutzen, aber dann solltest Du es hinter den Verschluß einschrauben, weil die Bildfehler geringer sind, wenn das Objektiv eine Vorderblende hat. Aber dann bräuchtes Du eine dritte Blendenskala.

    Das Hinterglied alleine hat natürlich nicht diesselbe Qualität als ein komplettes Symmar der entsprechende Brennweite. Die Auflösung und der Kontrast ist etwas geringer und der Bildwinkel beträgt 40°. Aber auf mindestens Blende 16 abgeblendet ist es durchaus zu gebrauchen.

    Für Nahaufnahmen größer als 1:1 kann man das Symmar einfach umdrehen, d.h. das verchromte Teil in den Verschluß Richtung Mattscheibe und das schwarze Teil vorne einschrauben. Die Blendenskala bleibt diesselbe.

    Peter K

  • Zitat von "Peter K"

    ... Für Nahaufnahmen größer als 1:1 kann man das Symmar einfach umdrehen, d.h. das verchromte Teil in den Verschluß Richtung Mattscheibe und das schwarze Teil vorne einschrauben. Die Blendenskala bleibt diesselbe. ...

    Nicht ganz so einfach mit ein 180'er - der Compur 1 Verschluss ist unsymmetrisch. Die Schraubgewinde vorne und hinter sind also verschiedene.

    Es ist aber sehr einfach mit ein 105mm, 135mm, 240mm, 300mm oder 360mm. :)

    Ole, der Norweger

  • Zitat von "LarsHennings.de"


    So ein altes Ding D.R.P. habe ich als Tessar für 4,5/ 13,5 cm von Zeiss mit sehr großem Bildkreis.

    Hallo Lars,

    Tessar ist ein Anastigmat und kein Doppel-Anastigmat, besteht aus meistens 4 Linsen, wobei zwei davon verklebt sind. Und es ist kein symmetrische Objektiv, wie der Symmar.


    MfG Wladimir

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "LarsHennings.de"

    So ein altes Ding D.R.P. habe ich als Tessar für 4,5/ 13,5 cm von Zeiss mit sehr großem Bildkreis.


    D.R.P heißt Deutsches Reichs Patent und D.R.G.M. heißt Deutsches Reichs Gebrauchs Muster und bezieht sich auf den Verschluß von AGC heißt Alfred Gautier Calmbach.

    Peter K

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