Fragen zur richtigen Belichtungsmessung

  • Hallo,
    ich fotografiere Architektur digital mit Kleinbild (Vollformat digital). Die Belichtungsmessung mache ich TTL. Jetzt will ich aufs analoge GF umsteigen, bin aber mit der externen Belichtungsmessung nicht sehr vertraut. Vor allem in geschlossenen Räumen mit vielen Lichtquellen weiss ich nicht recht wie ich messen soll. Könnt ihr mir anhand des Bildes sagen wie man hier messen sollte.

    Freue mich auf viele Beiträge!

    Gruß

    [Blockierte Grafik: http://www.architekturkoeln.de/media/images/640/ogts_schilling_halle.jpg]

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bastian,

    was für einen Belichtungsmesser willst Du verwenden? Einen für reflektiertes Licht oder einen für Lichtmessung?

    Belichtungsmesser sind so ausgelegt dass ein mittleres Grau mit ca. 18% Reflexion des auffallenden Lichts ebenfalls ein mittleres Grau* auf dem Negativ erzeugt. Unabhängig davon ob man mit dem jeweils entsprechenden Belichtungsmesser das vom Objekt reflektierte oder das auf das Objekt fallende Licht misst.

    Zufällig ist da auf Deinem Bild links oben das Geländer das so wie es aussieht ungefähr diese mittlere Helligkeit reflektiert. Wenn Du mit einem Reflexionsbelichtungsmesser solch eine Fläche misst und zwar so dass der Meßwinkel nur dieses Objekt erfasst - auch noch so dass weder Du noch die Hand mit dem Belichtungsmesser einen Schatten darauf werfen - kannst Du die Blenden/Zeitkombination ablesen und auf den Verschluß übertragen. Natürlich nicht ohne zuvor die Filmempfindlichkeit auf den Belichtungsmesser übertragen zu haben.

    Was aber tun ohne solch ein Geländer? Entweder Du suchst eine andere Fläche im Objekt die einen ähnlichen Reflexionsgrad hat oder Du hast eine Graukarte wie z. B. diese [url=http://www.allesfoto.de/default.asp?UI…,0&MENPRO=&ES=0]hier[/url] und hälst die leicht gekippt vor das Objekt, bei Deinem Bild vor die ersten drei Stufen, und misst das von der Graukarte reflektierte Licht. Auch da ohne Schatten zu werfen und auch nicht so dass das Decken- oder Himmelslicht direkt in den Belichtungsmesser reflektiert wird. (Denn selbst die matteste Oberfläche reflektiert unter einem bestimmten Winkel beleuchtet nahezu total.) Hast Du keine Graukarte zur Hand tut es auch zur Not die offene Handfläche.

    Und wie geht das mit einem Belichtungsmesser für auffallendes Licht? (Das sind die mit dem weißen "Ei" über der Meßzelle.) Die Meßzelle des Belichtungsmesser hälst Du vor das Objekt - in Deinem Bild ebenfalls die unteren Treppenstufen - in Richtung Objektiv und liest die Blenden/Zeitkombination ab. Diese Belichtungsmesser haben den Vorteil dass man auf diese Weise auch den Beleuchtungskontrast ermitteln kann. Und so z. B. messen kann dass die Türe rechts und die Wand darüber durch eine zusätzliche Lichtquelle aufgehellt hätte werden müssen. Genau wie das schwarze Loch links unten.

    Und noch etwas zu dem verwendeten Licht: die Deckenbeleuchtung scheint entweder aus Glühlampen oder Warmtonfluoreszenlampen (Leuchtstoffröhren) zu bestehen. Was zu dem Orangestich führt. Man sieht das an der Außenfläche vor den Fenstern die einen Blaustich haben müßte wenn die Aufnahme auf das Innenlicht abgestimmt worden wäre. Willst Du solch eine Szene auf Farbfilm aufnehmen brauchst Du entweder einen Kunstlichtfilm oder einen blauen Konversionsfilter vor dem Objektiv.

    Peter

    * genauer eine Dichte von log 0.7 über Schleier

  • Hallo lightmodulator (wie heißt Du wirklich?),

    ich messe auf die hellste und dunkelste Stelle und schaue, ob der Kontrastumfang im Rahmen des Films oder Sensor ist. Das ist bei Deinem Bild einmal das Fenster die Treppe hoch ganz hinten und der Bereich unter der Eingangstür. Dort sollte noch Zeichnung zu finden sein. Dann schaust Du noch, ob kritische Bereiche, die ähnlich hell oder dunkel sind, in den Kontrastumfang hineinpassen. Ein Spotbelichtungsmesser oder ein Televorsatz spart einiges an Lauferei. Ich hab bei sowas das Zonensystem im Kopf. Wenns ein ganz wichtiges Bild ist, mache ich drei Bilder mit einer halben Blende Unterschied.

    Ich halte auch eine Digitalkamera mit Histogramm als Belichtungsmesser geeignet, sofern die Bildwinkel der Objektive gleich sind. So oder so müsstest Du noch testen, welchen Kontrastumfang Dein Film bewältigt.

    Gruß
    Karlheinz

  • Ich bin ein heller Typ (also... vom Hauttyp her, nicht vom Hirn) und messe mir Spotmeter auf die Lichtseite meines Handrückens. Damit liege ich ich immer eine Blende über einer Graukarte (sprich: messen auf die Hand und dann noch eine Blende länger belichten). Gottseidank werde ich nicht schnell braun :wink: Ist ganz praktisch. Die Handfläche ist natürlich noch bräunungssicherer, das stimmt.

    A four by five is no different from your digital point-and-shoot. There´s a lens in front, a film in the back and a lot of darkness in between. In fact, such a big camera consists of 60% darkness.

  • [quote="lightmodulator"]Hallo,
    ich fotografiere Architektur digital mit Kleinbild (Vollformat digital). Die Belichtungsmessung mache ich TTL. Jetzt will ich aufs analoge GF umsteigen, bin aber mit der externen Belichtungsmessung nicht sehr vertraut. Vor allem in geschlossenen Räumen mit vielen Lichtquellen weiss ich nicht recht wie ich messen soll. Könnt ihr mir anhand des Bildes sagen wie man hier messen sollte.

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    Gruß

    Die m. E. beste Meßmethode - auf jeden Fall aber die Universellste - ist die Lichtmessung mit einer großen Kuppel vom Objekt aus in Richtung Kamera.
    Direkt danach kommt die Lichtmessung mit einer Disk - auch vom Objekt aus, aber in Richtung jeder einzelnen Haupt-Lichtquelle (betrifft eigentlich nur das Arbeiten im Studio mit mehreren Lichtquellen wie Stufenlinsern usw. wobei man sehr gut den Kontrast messen kann)
    Kommt man nicht so an das Objekt ran, daß man von da aus in Richtung Kamera messen kann reicht auch die Kuppel in die Haupt-Lichtrichtung zu drehen: draußen ist das meist der Himmel, wobei man die Kuppelachse parallel zum Boden hält.

    Die Kuppel integriert alles aus dem Halbraum auf das Objekt einfallende Licht - zeigt also IMMER genau das an, was an Helligkeit vorhanden ist. Inklusive der Reflexionen vom Boden oder von irgendwelchen sonstigen Gegenständen/Objekten.
    Objektmessung dagegen - Spotmessung des vom Objekt reflektierten Lichts - birgt immer die Gefahr, daß unterschiedlich stark absorbierende Stellen auf dem Objekt die Messung verfälschen.
    Man muß dann auf jeden Fall mehrere Stellen unterschiedlicher Absorption anmessen und Mittelwerte ziehen - da kann man dann auch gleich integral messen . . . 8)

    Das Beispiel mit der Haut ist gut: eine dunkle Haut, direkt angemessen, würde die Messung verfälschen - denn dem Licht ist es egal, ob die Oberfläche auf die es trifft hell oder dunkel ist: die Menge des Lichts ist die Gleiche. Also wird bei gleicher Helligkeit eine direkt angemessene dunkle Haut das Umfeld überbelichten - NUR die Stelle der Haut ist korrekt.
    Bei einer integralen Messung ist aber auch die dunkle Haut noch hell genug in einem korrekt belichteten Umfeld.
    Wichtig hierbei ist nat. die Lichtführung/-modulation - die Zonen gleicher oder abfallender Helligkeit des Lichts.

    In der Fotografie ist das alles weit weniger kritisch als bei Film-/Videoaufnahmen - denn da müssen bei Einstellungswechseln auch die Anschlüsse des Lichts stimmen, damit bei einem Umschnitt nicht plötzlich ein Sprung im Licht vorkommt. Das ist very tricky . . ohne das man´s wahrnimmt. Stimmt´s aber NICHT, dann nimmt man es auf Anhieb wahr . . .

    Gruß, Klaus

    herzlichen Gruss, Klaus
    -----------
    “Simplicity is the keynote of all true elegance.” Coco Chanel

  • Moin
    mir war gerade mal danach...
    den Kollegen einen "überzubraten"...

    der Grund ist ganz einfach>>>> Komplizierter kann man es wirklich nicht machen :shock:

    Zitat von "Peter K"


    was für einen Belichtungsmesser willst Du verwenden? Einen für reflektiertes Licht oder einen für Lichtmessung?

    Belichtungsmesser sind so ausgelegt dass ein mittleres Grau mit ca. 18% Reflexion des auffallenden Lichts ebenfalls ein mittleres Grau* auf dem Negativ erzeugt. Unabhängig davon ob man mit dem jeweils entsprechenden Belichtungsmesser das vom Objekt reflektierte oder das auf das Objekt fallende Licht misst.

    Peter...im Prinzip richtig...in der Praxis unbrauchbar...bezogen auf das gezeigte Bild :roll:

    denn in diesem Raumschlauch wird alles möglich passieren...nur KEINE einheitliche Messung bei:
    Licht und Objektmessung :cry:

    Zitat von "klausesser"

    Die m. E. beste Meßmethode - auf jeden Fall aber die Universellste - ist die Lichtmessung mit einer großen Kuppel vom Objekt aus in Richtung Kamera.
    Direkt danach kommt die Lichtmessung mit einer Disk - auch vom Objekt aus, aber in Richtung jeder einzelnen Haupt-Lichtquelle (betrifft eigentlich nur das Arbeiten im Studio mit mehreren Lichtquellen wie Stufenlinsern usw. wobei man sehr gut den Kontrast messen kann)
    Kommt man nicht so an das Objekt ran, daß man von da aus in Richtung Kamera messen kann reicht auch die Kuppel in die Haupt-Lichtrichtung zu drehen: draußen ist das meist der Himmel, wobei man die Kuppelachse parallel zum Boden hält.

    Gruß, Klaus

    auch Klaus bekommt einen zwischen die Xxxx 8)

    ich bin gewohnt das du die Teile kennst von denen du sprichst???

    Kuppel ist>>> Kalotte :lol:
    und Disc...ist wohl gemeint...eine flache Kalotte die aber nur bei einigen Belis mitgeliefert wird,
    nicht auotmatisch bei anderen vorhanden ist :?

    die Erklärung sonst liest so nach mindestens einer verköstigten Buddel Roten :P
    da kann doch keiner was mit anfangen(obwohl ich weiß was du meinst 8)

    OK...dann meine Varianten

    1)Edel-GFler haben ein Boosterset von Minolta mit Mattscheibenmessung...
    können so in einem Rutsch die drei Raumteile, dazu das einfallende Tageslicht erfassen und...
    auf einem Autometer(Minolta) gleich kalkulieren lassen (inkl Balgenauszug :smile: )

    2) sonst...dreifache Messung in den drei Raumteilen "Lichtmessung" also mit Kalotte...
    aber auch nur wenn man wirklich weit hinten steht...
    und nicht den Versuch macht, einen Meter vor der Kamera, ein "richtiges Ergebnis zu bekommen

    3) Lichtmessung mit Disc(Flachkalotte) kann interessant sein....
    aber auch nur wenn die Lichtreihen ...dimmbar wären, um die anzupassen
    das einfallende Tageslicht wird aber immer noch extra mit "Objektmessung" gut kommen.
    ........

    am einfachsten und sinnvollsten aber dürfte die stehende Graukarte auf etwa mittlerem Treppenabsatz sein...
    dort trifft sich alles was den Raum ausmacht( was auch eine DSLR mit Matrix erfasst)

    was mit Sicherheit auch immer gut geholfen hat(bei mir) war ein 1°Grad Spot...
    allerdings nur wenn man Erfahrung hat...(Peters Treppengeländer :mrgreen: ) oder (auf Graukarte)
    oder die graue Wand daneben 8)
    [besserwissermodus off]
    Mfg gpo

  • Gpo
    Eine "flache" Kalotte ist ein "schwarzer Schimmel".

    Ein brauchbarer Behelf für eine Graukarte ist übrigens das Anmessen der Handfläche. Mit dieser Methode belichtete ich jahrzehntelang Kodachromes und hatte so gut wie keinen Ausschuss - wegen Fehlbelichtung.

    Gruß
    Uli

    Alles kommt zu dem, der warten kann

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "Gpo"

    Peter...im Prinzip richtig...in der Praxis unbrauchbar...bezogen auf das gezeigte Bild :roll:

    denn in diesem Raumschlauch wird alles möglich passieren...nur KEINE einheitliche Messung bei Licht und Objektmessung


    Wieder mal ein Beispiel vom Meisterstammtisch: den kurzen allgemein einführenden Satz zu den theoretischen Grundlagen der angewandten Lichtmessung reflexhaft in Frage stellen weil er - angeblich - nichts mit dem speziellen Beispiel zu tun hat!

    Ist Dir aufgefallen dass ich in meinem Beitrag erst weiter unten auf den Raum im gezeigten Beispiel eingehe oder machen Dir längere zusammenhängende Texte ohne willkürliche Zeilenumbrüche und ohne smilies Schwierigkeiten?

    Es geht auch keineswegs nur mit einem extrateuren Superbooster, Spotbelichtungsmesser oder ähnlichem Schnickschnack das mausetot ist wenn die Batterie schwach wird.* Denn selbst mit einem Selenbelichtungsmesser mit 30° Meßwinkel läßt sich für so ein Motiv wie das gezeigte die richtige Blenden/Zeit-Kombination bestimmen. Man muss in diesem Fall nur die Treppe nach oben gehen und wie oben beschrieben das Geländer messen. Besser noch eine Graukarte an der richtigen Stelle platziert.

    Gerade bei der Belichtungsmessung geht es nicht ohne Erfahrung die man aber um so schneller erwerben kann wenn man weiß wieso und warum.

    Peter

    * Da treffen sich Handwerker und Edelamateure, weil beide unreflektiert das benutzen was der Obermeister oder Guru empfiehlt: z. B. mit dem teuren Spotbelichtungsmesser möglichst viele Objektstellen messen und dann den Mittelwert berechnen statt gleich mit einem preiswerten integrierenden Belichtungsmesser zu messen

  • Zitat von "Peter K"


    Gerade bei der Belichtungsmessung geht es nicht ohne Erfahrung die man aber um so schneller erwerben kann wenn man weiß wieso und warum.


    So isses.

    Zudem:
    Jeder vernünftige Analog-Fotograf - und erst recht jeder ernsthafte GF-Aficionado - macht mindestens zwei, besser drei alternative Belichtungen. Wenn schon GF-Analog, dann auch richtig.
    Da ja geschätzt 80% aller GF Filme dann eh gescannt werden bieten sich hier überdies gute Möglichkeiten, verschiedene Belichtungen zu kombinieren.
    Ob dann analoges Fotografieren überhaupt noch Sinn macht ist vielleicht eher eine philosophische Frage . . da die Fähigkeiten des analogen Materials nunmal deutlich begrenzt sind im Vergleich zu den Möglichkeiten digitaler Fotografie - wenn man konsequent damit umgeht . .

    Ich empfehle, sich mit den diversen Methoden der Messungen intensiv praktisch auseinanderzusetzen und SELBST seine Erfahrungen zu sammeln.

    Wenn Du nicht weißt, wie Du diese Einstellung messen solltest (was ich ansatzweise erschreckend finde): finde es heraus anstatt es Dir von Anderen sagen zu lassen. Mach Fehler und lerne daraus.

    Merke: "korrekt" belichten kann jeder - "richtig" belichten aber ist schon schwieriger. "Richtig" belichten bedeutet: die Lichtführung dadurch zu unterstützen, daß man eben NICHT "korrekt" belichtet sondern im Sinne des Motivs die Charakteristika von Lichtern und Schatten und ihre Gewichtung erfasst.

    Gruß, Klaus

    herzlichen Gruss, Klaus
    -----------
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  • Zitat von "Peter K"

    Wieder mal ein Beispiel vom Meisterstammtisch: den kurzen allgemein einführenden Satz zu den theoretischen Grundlagen der angewandten Lichtmessung reflexhaft in Frage stellen weil er - angeblich - nichts mit dem speziellen Beispiel zu tun hat!

    Ist Dir aufgefallen dass ich

    Moin

    nun mime nicht gleich die beleidigte Leberwurst 8)
    ich lese grundsätzlich immer alles... :lol:
    und deshalb ist mir "es auch aufgefallen das"...

    das mit dem Meister....
    ich weiß es kräuseln sich bei einigen dier Nackenhaare ...aber

    ein wichtiger Bestandteil zu Prüfung war....Ausbildung...
    und als Arbeitsprobe dazu, muste jeder Proband Hardwarthemen an "Unwissenden" ausprobieren :!::!::!:

    bei mir war es die Anweisung eines Minolta Autometers in der richtigen Handhabung...
    an einem zugewiesenem Kandidaten( bei mir ein Mauererlehrling :mrgreen: ) Zeit 1/2 Stunde...

    4 Stunden später in der Mündlichen muste dieser Maurer der Kommisson,
    sein erlerntes vorführen :lol: ....
    und ich sage dir, das hat er mit Bravor gemacht, konnte alles einstellen, erklären
    und diverse Messmethoden vollführen...OHNE einen einzigen Aussetzer :D

    ich erlaube mir also hier diese nette Kritik an Kollegen vorzunehmen,
    in der Hoffnung das man "kompliziertes" aus der Fototechnik...auch einfach erklären kann :P
    ----------------

    lustig auch natürlich die "Hauttonmethode"...
    ich wette es würden noch mehr Varianten kommen...
    zeigen sie denn doch glasklar das...

    man eigenlich alles an Fehlmessungen machen könnte, nur...
    man muss eben diese Fehlmessungen dann sein Leben lang wiederholen...
    denn damit bleiben Parameter ...immer gleich...die Bildergebnisse eben auch 8)

    -----------------------

    die Frage des T.O...
    sollt eberücksichtigen das er aus der Auto-DSLR Ecke kommt...
    das Handmessen eben nicht am Film erlernen konnte...

    damit muss man auch nicht in die Belichtungsmesser-Mottenkiste gucken...
    sondern nur sein Wissen um die DSLR-Messmethoden....erweitern :wink:

    ein zusätzliches Problem...
    was auf ihn zukommt, ist bekanntlich der WB...den eine DSLR per Auto wahrscheinlich gut hinbekommen hat(hätte)...
    egal wie er nur messen würde...

    er hat zusätzlich ein "Tages-Kunstlicht-Problem"...denn er muss ja den Film entscheiden :shock:
    Mfg gpo

  • Zitat von "Gpo"


    er hat zusätzlich ein "Tages-Kunstlicht-Problem"...denn er muss ja den Film entscheiden :shock:


    nicht nur das - er wird bei solchen Motiven auch verschärft mit Filtern diverser Stärken arbeiten müssen.
    Dürfte für rein digital Gepolte höchst befremdlich sein - da nivelliert sich a nämlich weitgehend.
    Am besten zu handhaben ist das mit den Zonen unterschiedlichster Farbtemperaturen beim Stitchen: hier kann man, wen die Kamera hauptsächlich Tageslicht "sieht" die WB auf Tageslicht stellen und
    wenn sie dann hauptsächlich Kunstlicht "sieht" kann man sie auf Kunstlicht stellen. Im Farb-Editor des Stitchers kann man das dann so behandeln, daß sich Übergänge natürlich-fließend anpassen - so, wie Auge/Gehirn das ja auch machen.
    Stark vereinfacht gesagt - es ist schon etwas komplizierter und trickreicher . . aber machbar.
    Ich hab sowas aber auch schon analog mit GF gemacht - Konversionsfilter beschnitten. Wenn man nicht zu stark abblendet sind die Übergänge sehr fließend. Man kann ein Filter auch in eine Form schneide, die der Form der Übergangszone angepasst ist.
    Mit einem guten Kompendium lassen sich die Filter dann an den günstigsten Schärfentiefenbereich passend zur Blende anpassen.

    Das erfordert viel Erfahrung und Übung (und Material) - ist aber sehr interessant. Sollte man speziell bei Architektur draufhaben.

    Gruß, Klaus

    herzlichen Gruss, Klaus
    -----------
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    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "Gpo"

    die Frage des T.O...
    sollt eberücksichtigen das er aus der Auto-DSLR Ecke kommt...
    das Handmessen eben nicht am Film erlernen konnte...

    damit muss man auch nicht in die Belichtungsmesser-Mottenkiste gucken...
    sondern nur sein Wissen um die DSLR-Messmethoden....erweitern :wink:


    Eine Digitalkamera* ist im Grunde nichts anderes als ein elektronischer Belichtungsmesser mit flächenmäßiger Meßwertdifferenzierung. Der Trick ist nur wie die firmware einzelne Meßwerte heranzieht um damit das gesamte Bild anzupassen bevor es in den Speicher abgelegt wird.

    Und schon sind wir wieder bei Handbelichtungsmessern, denn was nützt es wenn man jede beliebige Stelle des Objektes ausgemessen hat aber nicht weiß wie diese einzelnen Meßwerte zu wichten sind? Einfach den Durchschnittswert berechnen wird nichts bringen, selbst bei sehr gleichmäßig beleuchteten und reflektierenden Objekten wie z. B. dem (Polar-)Hasen im Schnee oder dem Kaminkehrer im Tunnel. Der eine ist unter- und der andere überbelichtet. (Ja welcher nun? :P )

    Deshalb ist die Sache mit der Handfläche gar nicht so dumm. Denn ob es jetzt eine Graukarte, eine Handfläche oder ein Grauhai ist, Hauptsache ungefähr 18% Reflektion. Beim weißen Hai wird es wohl ähnlich sein wie bei der weißen Rückseite einer Graukarte, die reflektiert 5-mal mehr. Deshalb muß man die Filmempfindlichkeit durch 5 teilen und die Filmempfindlichkeit am Belichtungsmesser auf den nächstgelegenen Wert einstellen. Egal ob es ein uralter Selenbelichtungsmesser ist oder einer mit dem ich auch noch ins Internet gehen kann.

    Da fragt man sich doch wie die von Uli erwähnten Kodachromes mit ihrem winzigen Belichtungsspielraum je richtig belichtet werden konnten. Denn selbst St. Ansel hat nur mit einem alten Weston Selenbelichtungsmesser gearbeitet als er für Kodak 8x10"-Kodachrome ausprobiert hat.

    Peter

    * die einzelne Zelle, Pixel, einer CCD-Matrix ist nichts anderes als eine Fotodiode, also das lichtempfindliche elektronische Bauteil das in modernen Belichtungsmessern verwendet wird

  • Ich halte beim Messen mit Kalotte schonmal eine Hand abschattend darüber oder drehe die Kalotte so, daß sie helle und dunkle Anteile "sieht" wenn unterschiedlich helle Stellen im Bild sind.
    Das ist in 98% aller Fälle dann genau auf dem Punkt.
    Im Laufe der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür.
    Früher hab ich auch Spotmeter und Sonden gehabt - aber selten benutzt. Für meinen alten Minolta IV hab ich glaube immer noch die Mattscheibensonde.
    Das Ding von Gossen/Sinar hab ich nur ein paar Monate lang benutzt - dann hab ich´s meinem Assi geschenkt. Scheißteil für Anfänger . . . :wink: :P

    Gruß, Klaus

    Heute benutze ich unter anderem manchmal einen uralten Sekonic Brockway - ohne Batterien, mit Slides zum Reinschieben für Film/Foto und uterschiedliche Einsatzzwecke.
    Ist sehr genau und funktioniert immer:
    http://www.cameramanuals.org/flashes_meters…_brockway_s.pdf

    herzlichen Gruss, Klaus
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  • Moin

    Zitat von "klausesser"


    Im Laufe der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür.


    ....tja im laufe der Zeit :lol:
    das waren bei dir und mir dann so ca 5-10 Jahre und dann hatte man das ..."im Ellenbogen" :P

    es wird aber zum Problem für Leute die neu auf Film(und GF ) einsteigen
    und sich "schnelle Erfolge" wünschen :roll:
    (dazu noch die kleinen Gemeinheiten wie Balgenauszug usw...)

    Zitat von "klausesser"


    Früher hab ich auch Spotmeter und Sonden gehabt - aber selten benutzt. Für meinen alten Minolta IV hab ich glaube immer noch die Mattscheibensonde.

    nicht nur früher hatte ich eine kleinen...Zauberkoffer 8)
    Auto und Flasmeter, dazu Colormeter und Spotmeter...
    auch dabei das Boosterset (aber ohne das Sinargeraffel)

    ich gebe zu, das Boosterset kam wenig zum Einsatz
    alles andere schon :D

    und Klaus, du kennst es sicher....
    Aufbau GF beim Kunden vor Ort...
    unklare Lichtbedingungen...
    ein Blauman, ein Weißkittel und ein paar wichtige Schlipsträger...
    führten mir ihre Mordskonstruktion vor, die natürlich schon dreimal schlecht abgelichtet wurde...

    die Stimmen wurde schon gemäßigter als die Briese aufgebaut wurde....
    dann der "Zauberkoffer" mit den Meßgeräten...
    und was soll ich sagen ...das erste 4x5 Pola saß so genau auf den Punkt...
    das der Schlipsträger erstmal den Weißkittel zusammenschiß...
    der wiederum zum Blauman sagte...."...ja ja der Künstler ist am Werk"...muuuaha :P

    also generell haben mir die Minoltas da doch schon sehr geholfen... 8)
    Mfg gpo

  • Zitat von "klausesser"

    Ich halte beim Messen mit Kalotte schonmal eine Hand abschattend darüber oder drehe die Kalotte so, daß sie helle und dunkle Anteile "sieht" wenn unterschiedlich helle Stellen im Bild sind.
    Das ist in 98% aller Fälle dann genau auf dem Punkt.
    Im Laufe der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür.
    Früher hab ich auch Spotmeter und Sonden gehabt - aber selten benutzt. Für meinen alten Minolta IV hab ich glaube immer noch die Mattscheibensonde.


    Das ist der Punkt. Ich arbeite zwar digital meistens per TTL (plus Korrekturen aus der Erfahrung heraus), aber wenn's "fies" wird, nehm ich immer noch ganz gerne meinen Lunasix F für die Lichtmessung zur Hand, bei analogem GF sowieso...

    Was m.E. gar nicht geht, ist die erwähnte Benutzung des Histogramms einer DSLR als Referenz. Es wäre schon ein ziemlicher Zufall, wenn die nutzbare Eingangsdynamik der Digi und der mögliche, nutzbare Kontrastumfang des gewählten Filmes identisch wären... Dazu kommt noch, daß die Reproduktion von Lichtern und Schatten bei Digitalkameras anders ist als bei Film, daß die eingestellten ASA-Werte nicht unbedingt der Norm entprechen etc., es sei denn wieder, man benutzt eine Fuji S5, bei der man die mögliche Dynamik einstellen kann und deren ASA-Werte preußisch exakt sind... 8)

    Lange Rede kurzer Sinn: Gewöhnlicher Handbeli plus ein bißchen Gehirnschmalz (welches Licht fällt wo ein und wie wirkt es sich aus) und gut ist... :roll:

    Gruß
    Wolf

    You're only as good as your last job. Today's great shot is what keeps the work coming in.
    Gary Perweiler

  • Hallo,

    bei dem Motiv rate ich von Lichtmessung oder integral ab. Damit werden Lichtwerte berücksichtigt, die ich gar nicht haben will, wie die Fenster oder die Lampen. Die können und sollen weiß ohne Zeichnung bleiben. Deshalb messe ich mit einem Handbelichtungsmesser die wichtigen Stellen, die noch Zeichnung haben sollen. Dann sehe ich erst einmal, ob das auf dem Film oder Sensor noch unterkommt, was bei dem gezeigten Motiv ein Grenzfall werden dürfte. Habe ich doch Spielraum, kann ich die Gesamthelligkeit anheben. Bei Digital hebe ich die eh an und belichte grundsätzlich soviel, wie es nur geht, ohne dass Tonwerte in den mir wichtigen Lichtern abgeschnitten werden.

    Bekomme ich den Kontrast nicht unter, muss ich Lampen aufstellen oder Blitze und die Bereiche in der Helligkeit anheben, die mir zu dunkel sind. Die Graukarte hilft mir bei der Belichtungsmessung nichts. Sie hilft mir bei der korrekten Farbe und vermittelt mir vielleicht einen groben Eindruck von der Helligkeit der gemessenen Fläche.

    Entweder gehe ich die wichtigen Flächen mit dem Belichtungsmesser ab, damit ich unwichtige Lichter und Schatten draußen lassen kann, oder ich mache das bequemer mit einem Spotbelichtungsmesser. Alles andere ist zumindest für mich viel zu unsicher. Ich brauche dafür auch keine drei Belichtungen. Was soll da rauskommen? Die mache ich nur, um eigene Fehler auszugleichen, also wenn ich mal vergessen habe, den längeren Auszug mitzuberücksichtigen oder mir einen Kratzer im Film eingefangen habe oder die Datei, was vorkommen soll, vielleicht mal eine Macke hat.

    Zitat von "Peter K"

    Denn selbst St. Ansel hat nur mit einem alten Weston Selenbelichtungsmesser gearbeitet als er für Kodak 8x10"-Kodachrome ausprobiert hat.

    Schon, aber er hatte sein Zonensystem, Objektmessung gemacht und später einen Spotbelichtungsmesser benutzt.

    Gruß
    Karlheinz

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "Karlheinz"

    Die Graukarte hilft mir bei der Belichtungsmessung nichts. Sie hilft mir bei der korrekten Farbe und vermittelt mir vielleicht einen groben Eindruck von der Helligkeit der gemessenen Fläche.


    Da verwechselst Du die Graukarte mit einer Grauskala die man an einer bildunwichtigen Stelle des Motivs platziert, also am Rand, um sie mitzufotografieren damit man bei der Weiterverarbeitung des Bildes sicherstellen kann dass sowohl der Kontrast als auch bei Farbmaterial die Farbwiedergabe optimiert werden kann. Man kann aber auch wie beim (Laufbild-)Film am Anfang der Szene mit der Klappe - bei Planfilmen eine separate Belichtung die aber dann unbedingt sowohl auf derselben Emulsion als auch im selben Entwicklungsdurchgang wie die eigentlichen Aufnahmen entwickelt werden - Grau- und Farbskalen aufnehmen. Eine zusätzliche Graukarte an dieser Stelle hat den Vorteil, dass die z. B. mit einem Farbanalyzer als Referenzfeld genutzt werden kann.

    Zitat von "Karlheinz"

    Schon, aber er hatte sein Zonensystem, Objektmessung gemacht und später einen Spotbelichtungsmesser benutzt.


    Kodachrome war der erste moderne Farbfilm, 1935 erst als Schmalfilm eingeführt kurz danach auch im 35mm- und Bantam-Format (28x40mm). Die Filme mußten zur Entwicklung zu Kodak eingeschickt werden weil das Entwicklungsverfahren sehr aufwändig war. Denn die Farbkuppler waren anders als beim ein Jahr später eingeführten Agfacolor-Neu nicht in den einzelnen Emulsionsschichten eingelagert sondern wurden den drei Farbentwicklerbädern zugegeben. Dadurch konnten die Schichten sehr dünn ausgeführt werden und hatten durch die geringer Streuung in der Schicht eine hohes Auflösungsvermögen.

    Ab Mitte der Vierziger stellte Kodak Kodachrome Professional Film auch als Planfilm bis zum Format 11 x 14" für den US-Markt her. Kodak stellte solche Planfilme einigen Fotografen wie Edward Weston, Ansel Adams u. a. zur Verfügung mit der Bedingung die Bilder zu Werbezwecken verwenden zu können. Als Ende der Vierziger der Ektachrome-Film auf den Markt kam wurde die Produktion von Kodachrome-Planfilm eingestellt.

    Adams hat das Zonensystem erst viel später veröffentlicht und auch nur für SW-Film, denn bei Farbfilme kann die Entwicklung nicht variiert werden. Jedenfalls nicht ohne die Farbwiedergabe negativ zu beeinflussen.

    Hochemfindliche Belichtungsmesser dagegen wurden erst in den Sechzigern durch den CdS-Fotowiderstand möglich, Gossen Lunasix, und Spotbelichtungsmesser erst in den Siebzigern durch die Weiterentwicklung der Siliziumfotodiode die "von Haus aus" nur infrarotempfindlich ist und erst dann auch für sichtbares Licht empfindlich wurde.

    Wenn ein Belichtungsmesser gleich welcher Art das vom Objekt reflektierte Licht mißt ist das Objektmessung. Im Gegensatz zur Lichtmessung mit der das auf das Objekt fallende Licht gemessen wird.

    Die von Klaus beschriebenen drei alternativen Belichtungen machen natürlich nur dann Sinn wenn die Filmkosten im Vergleich zu den sonstigen Produktionskosten vernachlässigbar sind und es nicht unwichtig ist ob die Bilder "geglückt" sind oder nicht.

    Peter

  • Zitat von "Peter K"

    Adams hat das Zonensystem erst viel später veröffentlicht und auch nur für SW-Film, denn bei Farbfilme kann die Entwicklung nicht variiert werden. Jedenfalls nicht ohne die Farbwiedergabe negativ zu beeinflussen.

    Wann er es veröffentlicht hat und ob er es in diesem Fall benutzt hat, weiß ich nicht. In den Grundzügen gab das Zonensystem da schon zehn Jahre. Das war ja auch nicht von ihm, er hats ausgefeilt.

    Es geht zumindest mir weniger um das Angleichen des Kontrastes mit unterschiedlichen Entwicklungszeiten, das funktioniert eh nur bei einzelnen Filmen, also Planfilm und dann in schwarzweiß wegen der Farbverschiebung zufriedenstellend. Viel wichtiger ist die eigene Vorstellung der unterschiedlichen Helligkeitsbereiche im Bild, dabei sind die Zonen eine große Hilfe.

    Zitat von "Peter K"

    Wenn ein Belichtungsmesser gleich welcher Art das vom Objekt reflektierte Licht mißt ist das Objektmessung. Im Gegensatz zur Lichtmessung mit der das auf das Objekt fallende Licht gemessen wird.

    Sehe ich genau so. Nur verwende ich die Lichtmessung unter kontrollierten Bedingungen, nicht wenn durch irgendein Fenster zufällig Licht hereinscheint, das ich nicht berücksichtigen möchte, weil erstens die reflektierende Stelle weiß bleiben kann und mir dieses Licht die Helligkeit der gesamten Szene reduzieren würde. Also lasse zumindest ich es aus der Messung draußen. Was machst Du denn, wenn sich eine Wolke vor die Sonne schiebt und der Sonnenstrahl plötzlich aus der Messung draußen ist. Dann werden plötzlich sämtliche Wände heller und ändern obendrein ihre Farbe. Das kann's ja nicht sein.

    Gruß
    Karlheinz

  • Zitat von "Karlheinz"


    Sehe ich genau so. Nur verwende ich die Lichtmessung unter kontrollierten Bedingungen . .


    Wie sonst?

    Gruß, Klaus

    herzlichen Gruss, Klaus
    -----------
    “Simplicity is the keynote of all true elegance.” Coco Chanel

  • Zitat von "klausesser"

    Wie sonst?

    Unter unkontrollierten Bedingungen eben. Die sind für mich gegeben, wenn ich von Sonne und Wolken abhängig bin. Oder von einem künstlichen Licht, das nur einen Akzent setzt. Das soll so bleiben, das will ich in meine Messung nicht einfließen lassen. Im Studio habe ich auf jeden Fall Kontrolle über das Licht, da macht für mich die Lichtmessung einen Sinn.

    Gruß
    Karlheinz

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