Planfilme stückweise abfotografieren und stitchen??

  • Mal eine Frage zum Digitalisieren von GF-Filmen... vielleicht kann man es ja noch komplizierter machen als beim Trommelscan:

    Grossformat-Dia auf den Leuchtkasten legen. Normales Objektiv an der Digitalkamera verwenden. Davor ein zweites Objektiv in Retrostellung schrauben. Beide auf unendlich stellen. Das gibt ein vergrößertes (im Verhältnis beider Brennweiten) und gut korrigiertes Abbild eines kleinen Bildfeldes! Damit die Vorlage stückweise abfotografieren. Natürlich mit Bracketing und etwas Überlappung. Diese Bilder in einem HDR-Panorama-Programm zusammenstitchen. Vielleicht noch den Leuchtkasten "leer" abfotografieren, um ungleiche Helligkeiten subtrahieren zu können. Fertig!

    Könnte diese Methode qualitativ mit vernünftigem "wet mount drum scanning" konkurrieren?

    Klar, dass der Zeitaufwand hoch ist. Aber beim Dienstleister muss man ja auch Tage auf Scan-Ergebnisse warten. Es ist also keine quick-and-dirty Methode, dafür könnte man sonst den Planfilm als Ganzes mit einem Makro-Objektiv abfotografieren. Doch vielleicht wäre es eine Alternative für Leute, die keinen Trommelscanner haben, oder viel Zeit haben, oder sowieso Spass am Stitchen haben?

    -uli

  • Zitat von "der uli"


    Doch vielleicht wäre es eine Alternative für Leute, die keinen Trommelscanner haben, oder viel Zeit haben, oder sowieso Spass am Stitchen haben?


    Das wirst Du nur durch Ausprobieren feststellen können . . . :mrgreen:

    Im ersten Moment klingt es ganz vernünftig - aber das Problem neben dem Aufnehmen (und das ist schon groß genug) ist das Stitchen.
    Planare Stitches immer sehr tricky. Z. B. sollte man vorzugsweise eine BRennweite von 1000mm einstellen, damit der Stitcher von einer planen Aufnahme ausgeht.

    Das eigentliche Problem sehe ich aber in der Präzision der Aufnahmen - in diesem Makrobereich sind geringste Abweichungen fatal!

    Bin gespannt - ich hoffe, Du hälst uns auf dem Laufenden!
    Kannst ja mal mit einer kleinen Fläche anfangen.

    Gruß, Klaus

    P.S.: nicht das Gleiche, prinzipiell aber ähnlich:
    http://www.autopano.net/forum/t8722-mo…hots-distortion
    http://www.autopano.net/forum/t8716-be…a-long-panorama

    herzlichen Gruss, Klaus
    -----------
    “Simplicity is the keynote of all true elegance.” Coco Chanel

  • Jup, die Präzision ist der Knackpunkt. Habe das selber mal ausprobiert; Frontstandarte der P2 mit Glasplatte um darauf das Dia zu montieren; auf dem Bildstandartenblock eine DSLR mit Makrooptik. Da kommt die P2 was die Präzision an geht ziemlich an ihre Grenzen. Problematisch ist außerdem die Durchleuchtung; die Higlights überstrahlen kräftig; auch exposure-blending hat da nicht geholfen. Und in den Schatten hast Du bedingt durch den CCD-Chip immer Rauschen.
    Habe jetzt seit kurzem einen Trommelscanner hier stehen: testen würde ich jetzt höchstens noch einen anderen Trommelscanner ;)

  • hi ulli,
    deine technik ist etwas kompliziert für meinen geschmack.
    ich habe eine canon 450d mit einem macro objektiv, eine matte plexiglasscheibe und einen kleines elektronenblitz genommen. kamera war fix negativ mit scheibe wurden über dem blitz bewegt, 13x18 s/w negativ, etwa 35 aufnahmen wurden gemacht.
    die auflösung ist kaum zu überbieten das stichen war problemlos ( autopanopro )
    da ich ein vollkommener photoshop neuling bin steckt das projekt noch in der warteschlaufe, weil ich keine ahnung habe wie ich die grauwerte frisieren kann. die umkehrung der grauwerte führte zu eine "guten positiv" was natürlich noch weit entfernt ist von einer ausstellungsdatei :wink:
    fazit; vielversprechend 8)

  • ich hatte keine probleme den tonwertumpfang einzufange, ob das am s/w liegt kann ich nicht sagen.
    ich hatte auch keine probleme mit der präzision... glasscheine aufgebockt, blitz darunter und manuell verschoben. obwohl es nur ein versuch war und rel. dilettantisch vorbereitet war hat alles problemlos geklappt.
    boris

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "der uli"

    Normales Objektiv an der Digitalkamera verwenden. Davor ein zweites Objektiv in Retrostellung schrauben. Beide auf unendlich stellen. Das gibt ein vergrößertes (im Verhältnis beider Brennweiten) und gut korrigiertes Abbild eines kleinen Bildfeldes!


    Warum ein zweites Objektiv? Ich kann mir kaum vorstellen dass Du auf diese Weise eine Projektion in der Bildebene bekommst die auch am Rand ausreichend scharf und auch noch die notwendige geringe Verzerrung aufweist.

    Zitat von "der uli"

    Damit die Vorlage stückweise abfotografieren.


    Für solche Zwecke werden seit Jahren Photorepeater in der Halbleiterindustrie verwendet. Auch wenn Du für Deinen Zweck nicht diese Präzision brauchst reicht es nicht das Dia einfach auf der Leuchtplatte zu verschieben. Und Verschieben der Kamera in ausreichender Genauigkeit ist noch aufwändiger. Zudem braucht man so nur eine kleine gleichmäßig ausgeleuchtete Leuchtfläche um das Objektfeld zu beleuchten.

    Aber wozu der ganze Aufwand, ein entsprechender Flachbettscanner kann dasselbe.

    Peter

  • Zitat von "Peter K"


    Aber wozu der ganze Aufwand, ein entsprechender Flachbettscanner kann dasselbe.

    Sehe ich auch so. Besser wären da höchstens Imacon und Trommelscanner.

    Selbst ein alter Saphir Ultra 2 übertrifft bei GF-Formaten ein Abfotografieren - auch ein Sequenzielles.

    Ein Versuch wäre aber trotzdem nicht uninteressant!

    Gruß, Klaus

    herzlichen Gruss, Klaus
    -----------
    “Simplicity is the keynote of all true elegance.” Coco Chanel

  • Zitat

    Aber wozu der ganze Aufwand, ein entsprechender Flachbettscanner kann dasselbe.

    von meinem standpunkt aus, sehe ich einige vorteile.
    1. keine neuen maschinen kaufen müssen
    2. höhere auflösung! (flachbrett eignet sich für 3-4x vergrösserung) mein scan ist locker 10fach vergrösserbar (1,2 x 1,7 meter)
    3. zeit! ich habe die 35 aufnahmen in etwa 5 minuten gemacht. mit etwas übung und einem vernünftigen gestell schätze ich die "scanzeit" auf 2,5 minute. gesticht wird nachts in der batchverarbeitung.

    ABER, meine erfahrungen beziehen sich auf 1 negativ und die ergebnisse habe ich nur auf dem bildschirm gesehen. (ein 100% crop von einer 15000 x 20000 datei ist schon sehr beeindruckend. :mrgreen: )

  • Moin

    ich könnte mir das gut vorstellen!

    aus dme Sony User Forum kenne ich einen der eine PANZERlinse verwendet
    das Ding stammt aus einem Zielgerät eine Jagtpanzers...
    sieht fast aus wie ein fisheye...
    und liefert so rattenscharfe Abbildungen die slebst gut Macros in den Schatten stellt 8)

    ich würde mal schlicht mit 6 x 1 Bild bei 4/5 anfangen...
    Mfg gpo

  • erst mal danke für die Antworten... aber:

    -Flachbettscanner habe ich durchprobiert. Die Auflösung ist knapp ausreichend bei Farbfilm. Das Problem sind die dunklen Stellen bei Dias, wo ich mit freiem Auge viel mehr erkenne als im Scan. Trotz Multi Exposure und 4-fach Mittelung. Bei der HDR-Stitch-Idee würde ich halt die Belichtung solange erhöhen bis es mir gefällt.

    -Die Präzision bei Makro-Aufnahmen sehe ich hier ausnahmsweise nicht so kritisch. Der Autofokus wird die Schärfeebene schon korrekt auf die flache Vorlage legen.

    -Die "zwei Objektive mit der Frontlinse aufeinander richten" Sache klappt von der Bildqualität her sehr gut. Schließlich werden beide Objektive mit ihrem vorgesehenen Strahlengang benutzt. Manchmal ein Problem ist die Pupillenlage; wenn die beim umgedrehten Objektiv sehr weit hinten ist, bleiben die Bildecken dunkel. Das muss aber nicht immer der Fall sein: ausprobieren.

    - M.H. schrieb "die Higlights überstrahlen kräftig". Das kenne ich in der Tat als Problem: Wenn ich das Bild flächig ausleuchte, wird gestreutes Licht der ganzen Fläche von jedem Pixel aufgenommen, und das verringert den Kontrast. Das kann man auch beim Flachbettscanner gut sehen: legt man ein Dia aufs Glas, sind die eigentlich scharfen schwarzen Ränder stark überstrahlt. Bei Trommelscannern ist das besser, denn da wird ja immer nur ein einzelner Punkt beleuchtet.
    Ich habe noch nichts ausprobiert, was das verbessern könnte. Alles in der Nähe schwarz anstreichen? Punktlicht + Kondensor zur Durchleuchtung? Kamera-Objektiv stark abblenden? Ausmessen und softwaremäßig korrigieren? Was meint Ihr?

    Ich bleib dran. Kann aber (wie meistens bei mir...) länger dauern.

    -uli

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "der uli"

    Das kenne ich in der Tat als Problem: Wenn ich das Bild flächig ausleuchte, wird gestreutes Licht der ganzen Fläche von jedem Pixel aufgenommen, und das verringert den Kontrast. Das kann man auch beim Flachbettscanner gut sehen: legt man ein Dia aufs Glas, sind die eigentlich scharfen schwarzen Ränder stark überstrahlt.


    Deshalb muss man auch beim Vergrößern mit verschiebbaren Masken am Negativ alles abdecken was nicht aufs Positiv kommen soll. Denn selbst Licht das auf die schwarzen Maskenbänder des Vergrößerungsrahmens fällt setzt den Kontrast herab. Auch im Kino muss das Bildfenster des Projektors richtig "gekascht" werden dass nur die Leinwand selber beleuchtet wird.

    Beim Durchlichtscanner kann man sich entweder eine passende Maske aus schwarzem Papier schneiden oder man deckt die Ränder mit Streifen aus schwarzem Karton ab.

    Peter

  • Hallo,

    ich habe mal 4x5" Dias (Velvia 50) mit einem 39Mpix-Rückteil abphotographiert und war von der Qualität ziemlich angetan. Die Drucke (A2) waren grandios!

    LG
    Stevie

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