Frage Entwicklung/Rost im Wasser

  • Hallo,

    mein neues Domizil verfügt (ausschliesslich) über einen Brunnen, aus dem eisenhaltiges Wasser mit zuweilen entsprechender Färbung und Geruch kommt.
    Kein Problem für die Gesundheit, aber wie verhält sich meine Chemie bzw. das Papier?
    Sind Probleme zu erwarten?

    Vielen Dank,
    Ritchie

    ...

  • bequalm hat geschrieben:
    > Hallo,
    >
    > mein neues Domizil verfügt (ausschliesslich) über einen Brunnen, aus dem
    > eisenhaltiges Wasser mit zuweilen entsprechender Färbung und Geruch kommt.
    > Kein Problem für die Gesundheit, aber wie verhält sich meine Chemie bzw.
    > das Papier?
    > Sind Probleme zu erwarten?
    >
    > Vielen Dank,
    > Ritchie

    Ich verwende zum Ansetzen der Chemie ausschließlich destilliertes Wasser. Da stellen sich solche Frage dann grundsätzlich nicht.

    Gruß Hans-Jürgen

  • bequalm hat geschrieben:

    > mein neues Domizil verfügt (ausschliesslich) über einen Brunnen, aus dem eisenhaltiges
    > Wasser mit zuweilen entsprechender Färbung und Geruch kommt.
    > Kein Problem für die Gesundheit, aber wie verhält sich meine Chemie bzw. das Papier?
    > Sind Probleme zu erwarten?
    Nicht benutzen! Gelöste Eisen (III) Verbindungen fallen schon bei einem pH von 5.6 aus und können sich u.U. als Partikel auf den Filmen niederschlagen. Spätestens in alkalischem Medium bekommst Du Probleme. Ich würde mit diesem Wasser nicht mal Filme wässern... Für photographische Zwecke würde ich das über einen Kationentauscher schicken, der die Metallsalze herausholt, und zum Ansetzen der Chemie auf jeden Fall vollentsalztes Wasser nehmen... Außerdem sollte das Zeug gefiltert werden, um alle Partikel rauszuholen...

    Gruß
    Wolf

    You're only as good as your last job. Today's great shot is what keeps the work coming in.
    Gary Perweiler

  • Hallo,

    ""Nicht benutzen! Gelöste Eisen (III) Verbindungen fallen schon bei einem pH von 5.6 aus und können sich u.U. als Partikel auf den Filmen niederschlagen""

    Sowas "chemisches" hatte ich schon fast befürchtet :)

    Na ja, bevor ich jetzt einen Ionenaustauscher - der übrigens dem Wasser widerum andere unbeliebte Ionen, zugibt - installiere,gönne ich mir zunächst mal einen Kanister Aqua dest.

    Ob wir noch einen Frischwasseranschluss legen, ist fraglich, finden wir doch den Autarkiegedanken höchstangenehm.

    Vielen Dank soweit,
    Ritchie

    ...

  • bequalm hat geschrieben:

    > Na ja, bevor ich jetzt einen Ionenaustauscher - der übrigens dem Wasser widerum andere
    > unbeliebte Ionen, zugibt - installiere,gönne ich mir zunächst mal einen Kanister
    > Aqua dest.

    Das ist erst mal am einfachsten. Welche Ionen der Ionentauscher im Austausch freigibt, ist eine Sache der Sorte. Das können Natrium-Ionen sein (harmlos) oder H30+ Ionen bei einem sauren Austauscher... Die Anionen stören gewöhnlich nicht...

    Gruß
    Wolf

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    Gary Perweiler

  • Wolf hat recht bezüglich der Ionen, die der Ionenaustauscher frei setzt: da ist gar nichts zu befürchten!

    Ich frage mich aber, wie viel Eisen Dein Wasser enthält, vor allem, wenn man bei einer Entnahme die ersten 2-3 Liter verwirft oder einem anderen Zweck zuführt. Nachdem bekanntlich im alkalischen Medium Eisenhydroxid ausfallen kann, könntest Du ja einfach mal testen, ob das auch de Fall ist (durch Zugabe von KOH oder NaOH). Fällt nichts aus, so ist die Konzentration vernachlässigbar. Wobei die ersten Liter nach einem längeren Stehen in der Leitung möglicherweise viel höhere Konzentrationen an Eisenionen haben und damit anders reagieren können als das, was danach kommt.

    Viele Grüße,

    Bernhard

  • Hallo, Bernhard,

    ""Ich frage mich aber, wie viel Eisen Dein Wasser enthält,""

    das frage ich mich inzwischen auch :)

    Kannst Du mir bitte die Testmethode sowie die Auswertung mal etwas genauer erörtern?

    Ein Überleben scheint jedenfalls nicht unmöglich, benutzen doch einige Nachbarn ausschliesslich das Brunnenwasser.
    Eine intensive Spülung des Brunnens hat zumindest die optische Qualität noch mal merklich verbessert, wobei ein Austausch der alten Leitung - ebenfalls Eisen - sicher auch noch was bringen wird.

    Gruss,
    Ritchie

    ...

  • Hallo Ritchie,

    wenn Du es ganz genau quantifizieren willst, wird es aufwändig. Ich hätte eher an einen einfachen, pragmatischen Versuch gedacht: man nehme das Wasser, bringe es mit Kalilauge oder Natronlauge auf pH 12 (Kontrolle mit Universalindikatorpapier). Damit eine mögliche Reaktion auch sicher stattfindet kochst Du den Ansatz kurz auf. Wenn das Wasser dann absolut klar bleibt und sich kein merklicher Niederschlag beim Abkühlen und Stehenlassen bildet bzw. absetzt, wird es wohl zu wenig Eisen sein, um die befürchteten Reaktionen auszulösen. Hierfür wäre ein Reagenzglas nicht schlecht, weil man einen evtl. sich bildenden Bodensatz gut erkennen kann. Aber man kann das auch in einem anderen klaren Glasbehälter durchführen.

    Ich kann Dir auch erzählen, wie man Eisen-Ionen genau quantifiziert, aber ich glaube nicht, dass das in Deinem Sinne und hier notwenig ist!

    Viele Grüße,

    Bernhard

  • Hallo, Bernhard,

    nee, Moleküle auszählen wollte ich wirklich nicht :)

    Dein einfacher "Versuchsaufbau" reicht für meinen Hausgebrauch wohl allemal aus - vielen Dank dafür.

    Gruss,
    Ritchie

    ...

  • Wenn Dein lokaler Wasserversorger oder das zuständige Umweltamt des Kreises auf Zack ist, dann kannst Du Dein Brunnenwasser dort vielleicht (umsonst oder gegen eine kleine Gebühr) testen lassen. Dann weißt Du auch, ob außer Eisen noch was anderes für fotografische Zwecke unverträgliches drin ist (so was wie Dünger-Rückstände oder Sprühmittel oder watweeßicke).

    Einfachere Lösungen könnten sein:
    - Brunnenwasser abkochen
    - Brunnenwasser filtern mit (Brita-o.ä.) Wasserfilter; die Filterkartuschen sind relativ teuer und außerdem mit Spuren von Silber gegen schädliche Einzeller konserviert
    - Demineralisiertes Wasser aus dem Baumarkt (ca. 1,80 für 5L)
    - brauchbares Leitungswasser in Kanistern herantransportiert (von der Arbeit, aus der Lieblingskneipe,....)

    Viel Erfolg,

    Matthias

    Edith sagt mir (und ich glaube da hat sie recht):
    Eisen im Wasser sieht man und schmeckt man, aber man riecht es nicht. Deshalb meine Vermutung, dass noch was anderes in dem Brunnenwasser steckt.

  • Hallo, Matthias,

    danke für die Tips.

    ""Eisen im Wasser sieht man und schmeckt man, aber man riecht es nicht. Deshalb meine Vermutung, dass noch was anderes in dem Brunnenwasser steckt.""

    Jedenfalls nix Schlimmes - die Nachbarn sehen alle noch recht fit aus :)

    Allerdings sind meine Eisenrohre zum Brunnen 60 Jahre alt, die sondern sicher etwas Rost ab.

    Gruss,
    Ritchie

    ...

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