Hallo,
Die erste Papierrolle ist fertig : )
Mal so fazitmäßig zusätzlich zu dem oben schon Gesagten:
Was gut war bzw. einfacher als gedacht:
- Der Umgang mit der Papierrolle, einschließlich abschneiden. Da hatte ich ursprünglich gedacht, dass da ohne professionellen Schneidetisch gar nichts geht. Das war eigentlich alles recht problemlos und stressfrei.
- Die Einwirkzeit der Chemikalien. Ich hatte erst gedacht, dass man da richtig in den Stress kommt, um nicht überzuentwickeln. Aber das war ging entspannt.
Was nicht so gut war bzw. schlechter als gedacht:
- Der Gestank des Fixierers. Beim ersten Bild geht es noch, weil er ja bis zu seinem Einsatz in der verschlossenen Weithalstonne wartet und nicht stinkt. Dann aber die Arbeit mit der Chemie, draufkippen, mit dem Schwamm verteilen, mit dem Schwamm wieder aufnehmen und dabei immer schön ordentlich plempern und rumspritzen. Das muffelt beim zweiten Bild dann ganz gut. Wenn man nach einem Bild aufhört, geht es, denn man kann ja sofort nach dem Draufkippen den Raum verlassen.
- Die Qualität eines technisch einwandfreien Negativs habe ich schwer unterschätzt. Ich dachte, analog ist das ähnlich einfach wie mit Photoshop, halt nur manuell. Aber das stimmt nicht! Es geht zwar sehr vieles im Nachhinein, aber keineswegs mal so eben nebenbei.
- Staub, Staub und den Staub habe ich schwer unterschätzt. Das ist ein echtes Problem.
- Retusche scheint eine Wissenschaft für sich zu sein. Aber da habe ich Hoffnung, zumindest bei der Positivretusche.
- Was fast gar nicht ging, war die Chemie partiell aufzubringen, z.B. um gezielt einige Stellen mit purem Entwickler stärker zu entwickeln. Oder mit einer Taschenlampe vorsichtig Stellen nachzudunkeln. Das habe ich irgendwie gar nicht hingekriegt. Inzwischen habe ich zwar gelesen, dass man den Entwickler dafür am besten auf 50 Grad erhitzt, aber irgendwie sagt mir das nicht zu. Das hatte ich mir wesentlich (!) einfacher vorgestellt.
- Ordentliche hohe dicke Stulpenhandschuhe, die chemiefest sind, sind wichtig, billigen Einmalhandschuhe taugen nix. Immerhin können einige Chemikalien über die Haut aufgenommen werden und die sind nicht unbedingt gesundheitsförderlich. Die können ruhig etwas gröber sein, man benutzt sie ja nur für die Schwammaktionen, da kommt es nicht so auf das Fingerspitzengefühl an. Hauptsache sie schützen vernünftig.
Meine Tipps für alle, die das Gleiche vorhaben:
- Die Wanne kann gar nicht groß genug sein. Auf jeden Fall die Rollengröße/Wunschformatgröße plus ca. 10 cm auf beiden Seiten dazu. Randhöhe geht zwar wie bei mir mit 5 cm, bei der nächsten Wanne würde ich aber einen höheren Rand nehmen, damit man grobmotorischer arbeiten kann und nicht so viel danebenspritzt. Zu hoch ist aber auch nichts, denn man muss ja auch noch drin arbeiten können.
- Spart euch nicht die Weithalstonnen für die Chemie! Die Dinger sind super.
- Nicht lange überlegen, sondern einfach machen!!! Das Ganze macht unwahrscheinlich viel Spaß in der Größe!
Für mich wird es jetzt in der nächsten Zeit mit der Retusche in der Nachbardiskussion weitergehen. Das gehört ja hier nicht hin.
Grüße Schwarzweißseher