geo, Urnes Die Stärke der Lupe ist an sich ja kein Kriterium. ich für mich sehe das Bild besser mit einer vierfachen Lupe. Die Frage ist, ob die Lupe auf den Glasschliff der Mattscheibe scharf stellt, wo meistens auch die Gittereinteilung oder das Fadenkreuz der Mattscheibe eingeätzt oder aufgedruckt wurde. Wenn man eine flexible Lupe hat, mit der man zuerst das Gitter oder das Fadenkreuz oder den Schliff fokussiert, um dann die Objektzeichnung zu vergleichen, braucht man sich natürlich keine Sorgen zu machen. Aber wenn man eine Aufsetzlupe mit festem Abstand zur Mattscheibe hat, muss man die Lupe nachjustieren, genau so, wie man eine Kamera auf einen bestimmten Punkt fokussieren muss. Wenn man wie oben von Hand arbeitet, fällt das nicht auf. Wenn man eine Aufsetzlupe oder einen Fadenzähler oder sowas benutzt, wird es offensichtlicher, dass da was nicht stimmt. Gute Lupen lassen sich nachjustieren. Urnes Die Ringe der Fresnelscheibe sollen sogar zu sehen sein. Und zwar als ganz klare dünne Linien, die nicht weiter auffallen. Das Fresnelbild ist dann ganz klar, während es bei rückwärtiger Montage unklar und körnig wird, wenn ich Stroebel richtg verstehe. Im nachstehenden Bild demonstriert Stroebel, dass exakt zwei Bilder entstehen können, einmal auf der Schliffseite der Mattscheibe, einmal auf der Fresnellinse selber, deren Ringe, "ridges", 1-2 Millimeter von der Schliffseite entfernt liegen. Genau das passiert, wenn die Fresnellinse hinter der Mattscheibe liegt. "Focusing difficulties may be encountered if the Fesnel lens is used in a position where the ridged surface is not in contact with the ground surace of the ground glass, since images can be seen on both the ridged and the ground surfaces", S. 221 - Das ganze Fresnel-Thema ist anscheinend komplexer, als man denkt. Bzw. als Intrepid Cameras Ltd. uns das verkaufen möchte ...

Leslie Stroebel, View Camera Technique, 1967, S. 220