Beiträge von bonnescape.de

    Hallo Kay,

    eine Belichtung mit ISO100 ist beim FP4 (Nennwert ISO125) bereits eine Überbelichtung. Wenn du dann noch überentwickelst, werden die Negative tendentiell zu dicht.

    Um Potential für eine gesteigerte Entwicklung zu haben, empfehle ich daher einen Entwickler einzusetzen, der sich empfindlichkeitssenkend auswirkt. Zum Beispiel Perceptol. In einem alten Ilford-Handbuch (ich hab gerade nur eine Fotokopie der betreffenden Seiten greifbar) finde ich dazu folgende Angaben:

    FP4 in Perceptol Stammlösung
    Normaler Kontrast: Belichtung mit ISO64, Kippentwicklung 10 Min.
    Hoher Kontrast: Belichtung mit ISO100, Kippentwicklung 13 Min.

    Bleibt das Argument, dass aus den Schatten mittels Verstärkung vielleicht noch etwas zu holen ist. Die Kamera hat aber in den Lichtern deutlich mehr aufgezeichnet, als das Histogramm vermuten lässt.

    So ist es häufig. Zwar zeichnet die Kamera auch in den Tiefen Reserven, die dem Histogramm nicht zu entnehmen sind, bei der Verstärkung der Schattenpartien durch Aufhellung besteht aber eine größere Tendenz zu Artefakten. Im Zweifel ist es substanziell besser, aus einem Bild nachträglich Licht herauszunehmen, als Licht hineinzurechnen.

    Unabhängig davon kompensiert die von Diesch in #17 beschriebene Aufhellung v.a. den Druckpunktzuwachs und passiert entweder kontrolliert händisch, oder automatisiert mit der Zuweisung eines geeigneten Druckprofils.

    Ich nutze Photo Ephemeris (früher "Photographers Ephemeris") schon seit einigen Jahren für die Vorplanung meiner Architekturaufnahmen. Da kann ich zum Beispiel sehen, um welche Uhrzeit sich eine Gebäudeseite im Schatten befindet oder von der Sonne bestrahlt wird. Dem entnehme ich dann, in welcher Reihenfolge ich was fotografiere, oder wie oft ich ggf. hinfahren muss, um alle Seiten des Gebäudes optimal zu fotografieren und kann das in die Angebotserstellung für den Kunden aufnahmen.

    Man kann das lernen, ja. Sich selbst so zu konditionieren, dass man maschinenkompatibel arbeitet. - Maschinenkompatibles Handeln wird oft mit Kompetenz verwechselt. - Prompt Engineering findet ihr Ende in mündlichen Prüfungen oder bei der Auswahl von Büchern in einer Bücherei. KI bildet - obschon sie totalitär wird - keine ganzheitliche, intelligente Lebensführung ab.

    Das will ich gar nicht diskutieren. Ich hätte auch lieber eine Welt ohne diese neuen Entwicklungen.

    Übrigens ist der Text von heise.de gut und allgemein bekannt, aber fast 1 Jahr alt.

    Im vergangenen Jahr ist im Bereich KI ungefähr so viel passiert wie zwischen Nikon D1 und Z7.

    Bei KI gibt es nichts mehr zu lernen. GPT-Modelle wählen die Wörter, die sie brabbeln, nach statistischen Wahrscheinlichkeiten aus.

    Oh, nein, das ist leider (fast) völlig unzutreffend!

    Das Pretraining von KI passiert nicht nur durch Anhäufen von Information vor der Befragung, sondern auch während. Anders ausgedrückt: GPTs und bildgebende KI leisten und geben nur auf dem Niveau aus, auf dem du fragst.

    Wenn du weisst, wie man die Maschine füttert, kann sie dir einen erstaunlich qualifizierten Output und echten Mehrwert liefern. Wenn du nicht weisst, wie das geht, besteht die Gefahr, dass dir die KI wenig Substanz und Unwahrheiten vorsetzt, aber so eloquent aufbereitet, dass du in der Materie drin sein musst, um zu erkennen, dass es Müll ist.

    Insofern kommt dem Prompt Engineering ganz erhebliche Bedeutung zu und dieses zu beherrschen ist für uns, die Bediener, selbstverständlich ein Lernprozess.

    aksak_maboul
    Das kann man so sehen. Ich persönlich versuche, daraus keine Endzeitstimmung abzuleiten. Bewusste Auseinandersetzung, Lernen und Leben mit der Technik wird uns vermutlich mehr nützen als Fatalismus. Das erinnert mich an meine selig Eltern, die sich damals der Digitalisierung verweigerten. Nach wenigen Jahren und einem notwendig gewordenen Ersatz von Haushaltsgeräten waren sie kaum noch in der Lage, ihren Fernseher oder die Spülmaschine zu bedienen.

    Ich habe aus gutem Grund "statistisch basierte Verwurschtelung" geschrieben. Nicht nur einfach "Verwurschtelung". Das ist keine Wortklauberei, sondern der entscheidende Unterschied. Sorry.

    Ok, ich glaube zu verstehen, was du meinst.
    Das wäre dann eine Art Inzucht von Wissen mit kontinuierlicher Substanzverschlechterung.

    Ich gelange allerdings zu einer anderen Schlussfolgerung, wie oben geschrieben.

    Die vermeintliche Kreativität der KI beruht auf der statistisch basierten "Verwurschtelung" vorhandener Informationen. Was wirklich Neues kommt dabei nicht raus, es sei denn man glaubt an emergente Effekte, die aber nicht sehr zuverlässig und schon garnicht von vorhersagbarer Qualität sind.

    Das "Verwurschteln vorhandener Informationen" war in der gesamten Menschheitsgeschichte stets die Basis von Fortschritt. Und zu den bahnbrechendsten und am meisten gesellschaftsverändernden Innovationen kam es durch die Beschleunigung dieser "Verwurschtelung". Und das ist genau das, was gerade in einer noch nie dagewesenen Dynamik durch KI passiert. Ob wir das gut finden oder nicht.

    Dein Argument hat aber einen gewaltigen Haken, meine ich. Wir (Menschen) können nur eine bestimmte, sehr begrenzte, Menge an solchen Trainingsinformationen verarbeiten. Und wir vergessen eventuell auch wieder einen erheblichen Teil. Wir werden es im Leben nicht schaffen, uns sämtliche jemals erschaffenen Musikstücke reinzuziehen. Oder alle jemals gespielten Schachpartien. Oder 15 verschiedene Sprachen. Und KI macht das in Minuten.

    Mit der stetig zunehmenden Menge an Informationen, aus denen KI ihr Wissen generiert, wird der Anteil des eventuell rezipierten Einzelwerks immer marginaler – bis zur völligen Bedeutungslosigkeit urheberrechtlicher Überlegungen. Gleichzeitig nimmt die Qualität zu, weil der KI-Output zur Essenz eines viel umfangreicheren Wissens wird. Voraussetzung dafür ist gekonntes Prompting, damit KI ihr Potential im Einzelfall auch nutzt.

    Abfotografieren tue ich nur Kleinbild-Dias, weil das speziell bei großen Mengen mit dem Nikon ES1 sehr komfortabel geht und ich keine Lust habe, die Filmschnipsel für den Scan aus- und wieder einzurahmen.

    Mittel- und Großformat-Negative scanne ich mit dem Epson V800 und der Software Epson Scan2 am Mac. (Silverfast habe ich auch, funktioniert bei mir aber nicht so gut.)

    Bei einer mittleren Scan-Auflösung von 2400 oder max. 3200 spi (mehr ist eh nur in der Scanner-Werbung existent) erreiche ich bei 4x5" Vorlagen Bildauflösungen von mindestens 110 Megapixel. In – wie ich finde – sehr guter Qualität. Beim Abfotografieren mit der Z7 und Mikro-Nikkor komme ich da qualitativ nicht ran. Und Einzelaufnahmen korngenau zu stitchen ist mir zu viel Hantier.

    Zum Epson gibt es Filmhalter. Die Glaslosen sind meistens im Lieferumfang und arbeiten mit Quetschrand, was zumindest an den Bildrändern für Unschärfe sorgt, die mit Glas gibt es als teures Zubehör. Die billige Plastikscheibe wirkt aber schärfemindernd. Das habe ich nach einigem Rumprobieren verworfen. Bei mir landet der Film direkt auf dem Vorlagenglas, Schichtseite nach unten. Das Bild ist dann seitenverkehrt und wird mit Photoshop einmal gespiegelt. Wenn der Film mal nicht plan liegt, dünne Glasscheibe drauf, ggflls. Antinewtonglas. Bei Ilford-Filmen gibt es aber kaum noch Newton-Ringe, weil der Filmträger nicht mehr so hochglänzend ist wie früher. Staub ist ein Thema, ja. Man muss halt sauber arbeiten. Tut man im Analoglabor ja auch. Der Rest wird am Rechner ausgefleckt.

    Danke für die Nachricht.

    Das tut mir leid. Ich kannte ihn nicht persönlich, nur etliche Jahre lang als einen der aktivsten und erfahrensten Fotografen hier im Forum. Bis vor zwei Tagen war er hier ja noch präsent.

    Meine herzliche Anteilnahme den Angehörigen.

    Hallo Manuel,

    eventuell braucht es zusätzlich zu den oben beschriebenen Maßnahmen einen Abstandsring zwischen Verschluss und Platine. Diesen kannst du dir aus dünnem Karton selbst schneiden. Der Karton gibt dann auch etwas "Pressmasse", um den rückseitigen Konterring richtig anziehen zu können. Außendurchmesser knapp weniger als der Verschlussdurchmesser, Innendurchmesser knapp mehr als der Gewindedurchmesser.

    Es war dieser Film:

    Ah ja, ich dachte es mir.

    Ich hatte kürzlich mal den Pro 100 von Reflx Lab in der Kamera. Das ist das gleiche Aerocolor IV Basismaterial. Da kannst du beim Einlegen in die Kamera noch so vorsichtig sein (Halbdunkel), bei der Verarbeitung im Labor kommt es dann doch zu Lichteinfall durch den Filmschlitz.

    Und da wir hier in einem GF-Forum sind: Den Pro 100 gibt es seit kurzem auch in 4x5" und 8x10".

    Moin,

    danke für deinen Bericht. Für die Punkte habe ich keine Erklärung.

    Die vollflächig bzw. am Rand grünlichen Negative sind eine Folge von Lichteinfall am Anfang des Films.

    Die rötliche Tönung des Filmträgers und das Fehlen von Randbeschriftung lassen mich vermuten, dass es sich bei dem Film um einen rekonfektionierten Kodak Aerocolor IV 2460 handelt, einen sogenannten Luftbildfilm. Ist das so einer? Dann wäre der Lichteinfall am Filmanfang und in der Perforation normal, weil der Film dünn ist, keine Maskierung hat und dafür anfällig ist, dass Licht durch den Patronenschlitz einfällt.