Beiträge von hppruefer

    Da frage ich mich, wie der Verlängerungstubus mit dem Imagon und dem Verschluß verbunden wird. Das Imagon hat nur auf der einen Seite ein Gewinde, mit dem es auf die Rückseite des Verschlußes geschraubt wird.

    Eine Idee aus der Distanz. Das Bild zeigt doch, dass auf der Verschlussseite ein Gewindeflansch angebracht ist, dessen Durchmesser größer ist als der des Imagons. Also kann man es ohne Kollision "durchstecken". Tubus sollte - wie im Forum schon häufiger vorgeschlagen - als 3d-Druck entstehen. Wenn der Schwerpunkt der Verschluss-Objektiv-Kombination im Bereich des Gewindes liegt, sollte es reichen, das Verschlussgewinde in das Druckmaterial einzuschrauben (das sollte dann auch für die Gewindelänge dick genug sein). Als Alternative könnte man einen Flansch mit passendem Innengewinde auf der Tubus Außenseite befestigen. 2K-Kleber und/oder Schräubchen liefern genug Stabilität. Grundsätzliche Montageprobleme sehe ich da nicht, allenfalls, dass beim Einschrauben der gesamten Einheit der Verschluss "verdreht" drin steckt. Dagegen helfen Unterlegringe, notfalls aus Papier.

    Optimistische Grüße, hp

    Ob die Gummifixierung eine gute Idee war, wage ich mal zu bezweifeln, werde es aber einfach mal ausprobieren. Also falls da jemand nen Tipp hat, wie man das Gedöns besser befestigen kann: immer her damit.

    Die Gummifixierung ist eine ganz schlechte Idee. Die hält nicht! Beim kleinsten Kippen (=Abweichung von der lotrechten Normallage) geht das Zeug türmen. Ich habe deshalb für meinen Hackenporsche (geht in städtischen Revieren problemlos, auch und gerade in öffentlichen Verkehrsmitteln) eine eigene Tasche konstruiert, angelehnt an die Originalausstattung. Die ist mit Gurtband fixiert; das hält.

    Rucksack/Kraxe finde ich in der Stadt weniger prickelnd. Das ist allerdings mein "Problem".

    Ist da erst das Objektiv mit seinen Eigenschaften und dann wird - irgendein - Foto gemacht?

    Ist da erst die Bildidee und dann die Auswahl des passenden Geräts?

    Das Zitat recycle ich gerne: Da haben wir nämlich das klassische Henne/Ei-Problem.

    Die Portraits, die mit dem Petzvalobjektiv entstanden sind, haben eine Anmutung, die ganz sicher auf die Bildfeldwölbung dieses Objektiv zurückzuführen ist. Die war aber genauso sicher nicht von den Portraitphotographen so "bestellt" worden, sondern ist ein Seiteneffekt der Objektivkonstruktion. Hingegen hat Heinrich Kühn das Imagon mit den Wunscheigenschaften in Auftrag gegeben.

    [Immerhin haben wir Heinrich Kühn auch die die Kamera auf optischer Bank zu verdanken. Ist doch faszinierend: Einer der Protagonisten des Piktorialismus entwirft ein Kamerakonzept, das heute vorwiegend mit "sachlicher" Abbildung in Verbindung gebracht wird.]

    Im Übrigen sollten wir uns vielleicht auch noch Gedanken über die Bedeutung der photographischen Abbildung und der menschlichen Wahrnehmung machen. Zwischen beiden steht das physisch vorhandene Bild.

    Btw, was ich mit "Voodoo" bezeichnet hatte, ist die Idee, sehr persönliche, nicht notwendig nachzuempfindende Wahrnehmungen zum allgemeinverbindlichen Maßstab zu machen.

    Jetzt haue ich auch noch meinen Senf in die Sauce: Die Charakteristik eines Objektivs ergibt sich aus den optischen Restfehlern und der Blendenform. Es kommt nur darauf an, mit welchen "Fehlern" welche Bildwirkung erzielt wird. Der Rest ist Voodoo.

    Das könnte ich mir durchaus vorstellen. Ich weiß allerdings nicht, wie spezifisch die Bezeichnung Tominon war. Jedenfalls hat Polaroid für technisch-wissenschaftliche Anwendungen Spezialkameras gebaut (Oszilloskop- und Reproduktionskameras), die eher für Abbildungsmaßstäbe um Eins gedacht waren. In meinen Beständen habe ich eine sehr alte Oszilloskopkamera von Polaroid für Trennbildrollfilme. Die ist ausgerüstet mit einem Dallmeyerobjektiv 2,8/76 (läuft auch unter 3"). Das ist ausdrücklich mit "Oscillograph" beschriftet und dürfte entsprechend korrigiert sein, also sehr ebenes Bildfeld ohne Verzeichnungen.

    Gefunden habe ich dazu bisher nur

    https://toby-marshall.com/galleries/boke…76mm-f2-8-lens/

    was meine Meinung zur Korrektur bestätigt.

    Der seinerzeit verwendete Filmtyp dürfte dieser hier sein

    https://en.polaroid-passion.com/format-roll-films.php?id=74

    Man wird also mindestens ein Bildfeld von 72x95 erwarten dürfen, und da sich der Korrekturzustand am Bildrand nicht schlagartig ändert, könnte es bei Makros vielleicht sogar bis 4x5 reichen. Habe ich aber bisher nicht getestet ...

    Archivalische Grüße, hp

    Ich bin begeistert! Die Gandolfi Variant stand auch mal auf meiner Wunschliste, weil sie eben so gut verstellbar ist. Ich bin aber dann doch davon wieder abgekommen und bei meiner Plaubelei geblieben.

    Danke für diese schöne Erinnerung!

    Bei der mündlichen Prüfung hat er Mathematikstudenten fertiggemacht, weil die nicht begriffen hatten, dass dy und dx "unendlich kleine Größen" sind, also Zahlen, mit denen man beliebig und völlig normal rechnen kann, weshalb Grenzübergänge entbehrlich seien.

    Ich oute mich: Ich bin Mathematiker, und Physik ist aus solchen und ähnlichen* Gründen immer mein "ungeliebtes Fünftel" geblieben. Übrigens kann man mit Infinitesimalen rechnen - aber nur in der Nonstandardanalysis.

    Grüße von hp

    * Physiker haben mit Tensoren einen ähnlich robusten und extrem unmathematischen Umgang wie Mechaniker. Beide brauchen sie, und beide verstehen sie nicht. Führt oft zu unnötigem Stress.

    Rein geometrisch ist es aber imo nicht, sonst wären alle Optiken gleich, oder?

    Da hast du schon sehr recht! Die Wellenlänge des Lichts ist der andere Faktor. Die sind aber eben beide kontinuierlich und nicht schlagartig (das war es, was mich so sehr irritiert hatte). Die Unterschiede in den Optiken kommen aus den bewusst nicht korrigierten (z.B. Imagon) bzw nicht korrigierbaren Restfehlern. Gerade die Idee des Imagons finde ich total faszinierend.

    Klugsch...modus aus. Das gehört wirklich in einen anderen Faden.

    [und ich sollte mit der blöden Nachkarterei aufhören]

    ass das Objektiv in dem Bereich, auf den scharf gestellt wurde und innerhalb seiner Tiefenschärfe sehr scharf ist, der Rest ist egal. Direkt "dahinter" fällt die Schärfe extrem -und meist unschön- ab

    Das verstehe ich nicht so ganz. Die (Tiefen)schärfe hat doch was mit dem Zerstreuungskreis zu tun, und der ist rein geometrisch definiert - Strahlensatz/Proportionalität. Wie der "einen Knick in die Optik" bekommen soll, bleibt mir unklar ... sorry wg Beckmesserei, aber das kommt mir etwas vor wie eine "urban legend".

    Ich persönlich sehe das übrigens nicht so puritanisch mit dem digitalen Nachbearbeiten.

    Das sehe ich ganz genauso. Die "digitale Dunkelkammer" macht ja auch nichts anderes als die chemische, wobei die Umweltschäden mehr oder weniger in andere Bereiche verlagert werden. Kontrast- und Helligkeitssteuerung, Unscharfmaskieren, Abwedeln, Nachbelichten - alle diese Prozesse lassen sich digital recht problemlos emulieren.

    aber wenn nun mal kein Gelbfilter in der Tasche war .... ;) , dann ist ein digitales Nachbessern m.E. zulässig

    Da komme ich jetzt ins Schwimmen. Wie kann ich die Wirkung eines Gelbfilters bei der Bearbeitung eines eingescannten SW-Negativs digital nachbilden? Im günstigsten (?) könnte ich damit einen Gelbstich erzeugen. Oder habe ich da ein Smiley missverstanden?? Das digitale Analogon eines Gelbfilters kann ich - meiner höchst subjektiven Auffassung nach - allenfalls auf einen Farbscan loslassen.

    Leicht irritiert, hp