Posts by Karsten

    Interessant!


    Wo sind beim Perscheid die Blüten am 2. Strauch hin?!!


    Erstaunlich, dass beim Perscheid @12,5 das Geländer ähnliche Unschärfe aufweist, wie das Eurygon bei 4,5.


    Die Bildfeldwölbung haut mich um! Sieht ja fast aus, wie perfekt gescheimpflugt!!?!!

    So ein Kurs kostete mich 420 €, das sind Peanuts aus der Portokasse im Vergleich dazu, was ich mittlerweile dafür zahlen musste, Wetplate zu meinem Hauptarbeitsgebiet zu machen. Nein, ich mache das hier nicht, weil ich den Zeitaufwand nicht liefern kann und will.


    Und für die nächste dumme Frage schonmal hier die Antwort: Nein, ich gebe keine Kurse in Wetplate.

    Ich lebe davon, anderen Fotografieren beizubringen. Das tu ich für meinen Lebensunterhalt.

    Wetplate mache ich aber nur für mich, keine Kurse, keine Auftragsarbeiten.


    Und ja, der Einstieg ist sowas wie ein Bootcamp: Ich dachte auch, dass ich mit 35 Jahren Laborerfahrung und einem abgeschlossenen Fotografie-Studium im Rücken, das "mal eben so" hinbekomme.


    Ich habe den Kurs gemacht, mir alle Chemikalien und Gerätschaften besorgt und habe losgelegt. Ich benötigte ein ganzes Jahr, in dem ich jede Woche ein bis zwei People-Shootings gemacht habe, um es einigermaßen zu beherrschen - im Studio!

    In dem Jahr konnte ich unter den kontrollierten Lichtbedingungen das Handwerkliche trainieren und habe jeden einzelnen Punkt des Prozesses mehrfach verbessern müssen.


    Wir dürfen nicht vergessen, dass dieser Prozess keine "Puffer" eingebaut hat, wie wir es von der üblichen Fotochemie kennen. Das ist alles eher wie eine OP am offenen Herzen - ALLES hat einen Einfluss auf das Endergebnis: Deine Bewegungen, Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Schwebstoffe in der Luft usw.

    Es gibt auch keinen Belichtungsspielraum wie beim Film. Entweder du belichtest richtig, oder eben nicht. Und das unter der Bedingung, dass du nur mit dem UV- und Blauanteil des Lichts fotografierst. Belichtungsmessung funktioniert nicht, nur Erfahrung bringt dich zu gut belichteten Platten.


    Danach habe ich mich ein halbes Jahr lang darauf vorbereitet, draußen fotografieren zu können. Musste ein mobiles Labor selbst konstruieren und bauen, es mit allem Gerät geländegängig bekommen. Schließlich wollte ich ja keinen Esel anheuern. ;)

    Währenddessen weiterhin jede Woche im Studio fotografiert...


    Dann habe ich zwei Jahre gebraucht, um unter den Bedingungen draußen ordentliche Ergebnisse hinzubekommen - und lerne immer noch. Da hast du noch mehr Einflüsse, die dir alles versauen können.


    Wir halten mal fest: Die ersten 1000 Platten sind Arbeit, danach beginnt der Spaß.


    Um das jetzt nicht alles zu negativ enden zu lassen, noch einen Tipp an Cherub: Mach einen Kurs. Denn ohne weißt du ja nicht, was du nicht weißt. Das heißt, wenn du nicht wenigstens einmal gesehen hast, wie es richtig funzt, wie willst du dann bei deinen eigenen Versuchen wissen, wann du es richtig machst?


    Ein Trainer kann dir wenigstens während des Kurses zeigen, wie es optimal sein muss. Das versuchst du dann später zu Hause zu reproduzieren. Ohne Abweichungen, denn die lässt der Prozess nicht zu!!!


    Ich übertreibe nie, wenn ich sage: "Der Prozess will nicht, dass du ihn beherrscht!"

    Verinnerliche das, sieh es als Lektion in Demut, wenn du mal wieder zurückgeworfen wirst und passe dich dem Prozess an, anders wird es nichts.

    Ich habe mich jetzt lange auf die Suche begeben und finde absolut keinen Hinweis darauf, dass der Entwickler in irgendeiner Form Silber aus der Beschichtung loest.

    Allein diese Frage zeigt, dass du offensichtlich nicht bereit bist, es in Eigenregie zu versuchen!

    Ich empfehle einen guten Kurs - so wird das nichts.


    Du kannst auch in deinem jetzigen Zustand nicht alles Wissen zu 100% zusammentragen. Mach einen Kurs, fang an und lass dir vom Prozess ordentlich den Hintern versohlen. Steh das durch oder wirf den Mist in die Tonne.


    Klingt, als würde der Prozess ein Eigenleben haben? Ja, hat er. Erst fixt er dich an, indem zuerst alles klappt. Doch wenn er dich hat, gibts täglich einen auf die Fresse. Nur, wenn du das durchstehst, musst du dir um all die anderen Dinge Gedanken machen.


    Denn dann wirst du alles, aber auch wirklich alles, dreimal optimieren müssen, bis alles steht. Das kostet Geld und ist durch Nachdenken und Zusammentragen von Informationen im Vorhinein nicht zu verhindern.


    Und vergiss alles, was du aus deiner ach so langen Laborerfahrung zu wissen denkst. Ist für die Tonne, wenn du Wetplate machen willst.


    Ich gebe jetzt hier nicht noch mehr Infos raus. Das wäre dann wie ein Kurs und den will ich dir nicht geben.

    Chemikalienflaschen aus Borosilikat sind das Beste. Mit Gießrand, Öffnungsweite ist Geschmackssache.


    Entwicklerbad enthält viel Silber, keinesfalls in den Abguss!! Stattdessen mit Kochsalz vermischen, dem Tageslicht aussetzen, Silber ausfällen lassen, dekantieren und das Silber so abscheiden. Trocknen, sammeln und irgendwann zur Scheideanstalt oder entsorgen lassen.

    Fixierer mit Natriumdithionit versetzen (im Freien!), Silber ausfällen lassen, weiter wie beim Entwicklerbad.

    Dadurch musst du nicht zur Entsorgung, die würden sehr schnell darauf kommen, die extremen Mengen abzulehnen oder gewerbliches Arbeiten zu vermuten. Dann kostets.

    Ansatzgefäße oder auch Tanks, in denen Silberbad war, nicht auswaschen und das Wasser weggießen. Lieber mit geringen Mengen Wasser auswaschen und das dann zusammen mit Entwicklerbad wie oben geschrieben entsorgen.


    Schale wird nicht ausgewaschen, sondern mit Küchentuch kräftig ausgeputzt. Die Tücher in den Hausmüll, wenn er verbrannt wird.


    Silberbad nach der Nutzung in die Sonne stellen, damit organische Partikel zu Boden sinken und Ether verdunsten kann. Danach über Nacht extremfiltern und ph-wert und Silbergehalt wieder herstellen.


    Klingt alles so leicht? Isses auch, wenn du jahrelang Erfahrung hast. Auf dem Weg dahin wirst du Hunderte für dumme Nüsse ausgeben, selbst wenn du einen Workshop besucht hast. Ohne noch mehr. Deshalb empfehle ich einen Workshop.


    So lange du nicht weißt, wann ein Foto gut ist und wann nicht, stocherst du nur im Dunkeln rum. In einem guten Workshop lernst du das. Erst dann kannst du m.M.n. loslegen. Und dann haut der Prozess dir immer noch täglich einen in die Fresse, verlass dich drauf! :)

    Borut Peterlin hat einen Guillotine-Verschluss gebaut, damit sollte es klappen:

    External Content www.youtube.com
    Content embedded from external sources will not be displayed without your consent.
    Through the activation of external content, you agree that personal data may be transferred to third party platforms. We have provided more information on this in our privacy policy.


    Willst du draußen fotografieren? Dann wäre eine Abdunklung des Mattscheibenbildes nötig, damit du überhaupt was von dem Bild siehst. Das zusammen mit dem Aufwand, eine 30x40 durch die Landschaft zu tragen, wäre für mich zu viel Fummelfaktor. Und ich bin 8x10 mit Petplate tief im Wald gewohnt ...


    Ich habe auch ne 30x40 aus dem Urlaub mitgebracht und werde die reaktivieren. Nur fürs Studio. Das aus einem Episcop stammende Meganast 3,8/600 braucht allein ein eigenes Stativ...

    Super Karsten, aber ich hoffe du hast dann auch noch 2-3 mit SW Film gemacht oder wirklich "nur" das eine? Würde ich jetzt spannend finden, das gleiche Motiv auch in SW oder sogar in Farbe zu sehen.

    Ich mache nur Wetplate auf meinen Shootingreisen und jedes Motiv auch nur einmal. Ich plane das Foto im Kopf, setze es um und mache einen Schuss, wozu sollte ein zweiter gut sein? Es gibt ohnehin von jedem Motiv nur ein Foto, das das Beste ist. Wer will sich schon das zweitbeste ansehen?


    Außerdem würde ein zweiter Schuss zusätzliche 30 min dauern, bis dahin ist das Sujet soweit "durcheinander", dass wir sowieso nur noch eine völlig andere Variante hinbekommen würde und nicht ein zweites Foto vom gleiche Motiv, wie man es üblicherweise auf Film oder digital macht.


    Wenn ich nach dem ersten Schuss in der Bildkontrolle sehe, dass die Platte perfekt ist, ist ein zweiter Schuss auch deshalb unnötig, weil ich ihn niemals verwenden würde. Der heutige (Instagram)Trend, verschiedene, aber sehr ähnliche Versionen des gleichen Motivs zu zeigen, ist nach meiner Meinung langweilig. Deshalb würde ich sowas nie ausstellen oder in Büchern veröffentlichen.


    Varianten auf Film (sw/farbe) schließen sich für mich ebenfalls aus, finde persönlich Aufnahmen auf Film ich zu clean (hatte ich aber im Studium drauf fotografiert, ich könnte das also).

    Aber deshalb mache ich ja Wetplate: weil man das Handgemachte daran sieht. Ich lege auch bewusst keinen Wert auf "die perfekte Platte", dann könnte ich ja auch wieder gleich auf Film fotografieren. Denn wenn du ne perfekte Platte machst, sieht es fast aus wie auf Film fotografiert (bis auf die dem Film fehlende Sensibilisierung für UV).


    Also: Ein Schuss reicht (mir)! :)

    michael

    Für Wetplate halte ich die Kassette grundsätzlich für nicht geeignet, da ich nicht wüsste wie man die Platte ohne Beschädigung der Emulsion in die Kassette bringen sollte.

    Muss man den Film (oder ein Wetplate) da in einen Schlitz einführen? Oder könnte man eine Glasplatte bei offenem Schieber einlegen?


    Ui, 20 mm ist echt dick! Mein Wetplate-Halter, der 4 mm Platten nimmt, ist nur 15 mm dick und passt super in das Rückteil einer Sinar P2.

    war bestimmt ein Act 5 Damen nackend dazu zu bewegen sich in den kalten See zu bewegen, nach Anweisungen Körperhaltungen einzunehmen..und sich danach nicht mehr zu bewegen. Stell ich mir nicht einfach vor.

    Wenn man weiß, wie es geht, ists ganz einfach. :)

    Da wird der ganze Wetplate-Prozess sowas von zur Nebensache ... da hilft es sehr, das alles vorher so verinnerlicht zu haben, als würde man auf Film fotografieren. ;)

    Foto wurde ersetzt, danke für den Hinweis.


    Ich mag es tatsächlich auch nicht, wenn man absichtlich versucht, es absichtlich auf "alt" zu machen. Findest du, dass dieses Foto nostalgisch wirkt?


    Ja, der grundsätzliche Look isses schon. Aber das war es nach meiner Einschätzung auch schon:


    Wir haben mehrere Modelle im Bild, absichtlich viele Wetplate-Artefakte, ich habe draußen fotografiert und nicht im Studio mit Kopfstützen für jedes Modell, eine extrem geringe Schärfentiefe und dazu noch verschwenkt - alles etwas, was früher üblicherweise nicht gemacht wurde. Ich zumindest habe bisher nichts Vergleichbares in der Fotogeschichte gefunden.


    Vielleicht habe ich aber auch nur nicht gut genug gesucht ... oder evtl. weiß der geschätzte aksak_maboul mit seiner Expertise mehr?


    Echte Kratzer (i.S.v. einer verletzten Collodiumschicht) sehe ich nur am unteren Bildrand, etwa auf der Mitte des Oberschenkels des Modells ganz rechts und einige senkrecht im Himmel.

    Alles andere sind (von mir) erwünschte Artefakte, die durch die Handarbeit entstehen.

    Die dunklen Striche, wie z.B. auf dem Busen und Gesicht des zweiten Modells von links, sind etwa Entwicklerspuren.

    Als ich dann mal merkte, dass das nicht nur mit meinen Fotos so ist, sondern dass das auch andere Sachen, andere Themen, andere Bilder, andere Forenten betrifft, wusste ich, dass das nicht mit mir zusammenhängt, sondern ein allgemeiner Sachverhalt ist. Im Nachbarthread über die nackten Susannen im Wetplate-Bade, denen wir lüsternen Opas zuschauen, wird der verschlafene Gesichtsausdruck der Ansammlung angemerkt.

    Sehr erhellende Einsicht, vielen Dank dafür! :)

    Vielleicht hätte ich dort erwähnen sollen, dass das technisch "saubere" Wetplate für mich die gähnende Langeweile darstellt. Wenn ich das wollte, könnte ich ja gleich auf Film arbeiten ...

    Hol ich aber jetzt auch nicht mehr nach, mal sehen, was noch kommt. Mit dieser deiner Einsicht kann ich mich ja nett zurücklehnen und das Popcorn auf den Tisch stellen. :)


    Übrigens: Spannender Thread bisher!

    Die Nippel hätte ich im Natur Zustand gelassen. Es ist ein Bestandteil jeder Nymphe.

    Ich war mir nicht sicher, ob das hier im Forum erlaubt ist...

    Fast alle der Bilder auf solchem Material sind "eingeklemmte" Studioaufnahmen. Gefällt mir sehr gut.

    Ja wie, eingeklemmt?! Erklär mal, habe ich nie gehört und kann mir darunter nix vorstellen. :)

    Sommer 2021, Cospudener See, Leipzig.


    Sinar P2 8x10, 300 mm Universal Heliar, effektive Blende 8


    Wetplate-Prozess, ca. 0,5 ISO, früher Abend, 12 sec Belichtungszeit.


    Die zweite Dame von links saß gerade so tief im Wasser, dass ihr Busen leicht im Wasser aufschwamm ... und der leichte Wellengang tat, was er tun musste ... :)


    Modelle: Johanna Jacobi/ @nonecrit + NN + Aeska + @lilly__the__fox + @ludelaireart


    Was sagt ihr?

    Ui, da freue ich mich aber drauf. DIese Unschärfe zu den Rändern hin sieht fast aus, wie bei einem Achromat, mit dem ich mal rumgespielt habe. Und dann noch mehr UV - das wird schick!. :)

    Im ernst:

    Wie kann man ein vernümftiges Bild machen wenn man dem Körper fast alle Kalorien mit dem Schleppen entzogen hat. Das Gehirn braucht ja auch welche.

    Vielleicht liegt es daran, dass ich 2 m groß bin und 110 kg wiege (bin trotzdem schlank - nicht dass da einer was anderes denkt). Bei mir ist ohnehin alles schwerer: Ich muss meine Schuhe immer sorgsam wegräumen, sonst kommt meine Frau um die Ecke und bricht sich einen Zeh, weil die einfach stehenbleiben, wenn frau dagegen tritt. :)


    Ich gebe auch zu, alle Stunde muss ein Snack sein - der Rest ist automatisierte Kreativität, zu viel Denken ist da eh nicht.


    Und ich halte es mit den Shaolinmönchen: Wenn der Schmerz kommt, triff einfach keine Entscheidung.

    Der Wille ist einfach stärker, als die Zellen.


    Und am Ende muss man sich entscheiden: Entweder will ich etwas Bestimmtes (z.B. Akt mit Wetplate im Wald, Beispiele hier) oder ich will mit geringstem Aufwand ein Foto machen. Aber dann könnte man ja auch mitm Handy ...