Beiträge von mec

    Zum Thema abgelaufene Filme:

    Natürlich muss man da auch Vertrauen in den Verkäufer in Bezug auf Lagerung haben. Bis jetzt wurde ich aber noch nicht enttäuscht.
    Ansonsten kann man ja noch crossen. Da ist der Erwartungshorizont ja nicht so groß und ein bisschen experimentieren schadet ja auch nicht.

    Servus,

    sehr schöne Aufnahmen. Besonders die zweite gefällt mir sehr gut. Auch finde ich es positiv, dass du hier einen ruhigen Moment ohne die erwähnten Touristenmassen erwischt hast.
    Schade, dass es nur für zwei Aufnahmen gereicht hat. Budapest springt einen ja quasi mit Motiven an.

    Zu den Ruin-Bars bleibt mir noch zu sagen, dass sich um deren Entstehung ganz nette Legenden spinnen. Ich war mal
    auf Anraten unseres Stadtführers in einer. Hat mir drinnen aber gar nicht gefallen. Vielleicht deswegen, weil es eine recht große war und die eher den Eindruck einer schäbigen Disko gemacht hat: Riesen Tanzfläche in der Mitte, Bar mit Glas abgeschirmt, schummriges Licht und laute Musik.
    Die kleineren sind aber sicherlich einen Besuch wert.

    Gruß
    Mario

    Servus nochmal,

    weiter geht es mit den schwierigen Wohnverhältnissen. Diesmal an der Grenze Essen/Bottrop. Dort stehen diese Wohnhäuser in ca. 200 Meter Luftlinie
    zu einer Kläranlage. Diese ist nachts recht nett (blau) angestrahlt. Das ist aber auch schon das einzig schöne daran.
    Darum ging es mir hier aber nicht, so dass ich dann tagsüber hingegangen bin um die folgende Szenerie festzuhalten.


    Toyo Field 45A
    Rodenstock Sironar f5.6/210mm @32.5/'5
    Fuji Velvia 50 (05/2002) @50iso
    Tetenal Colortec E-6 Kit
    Epson Perfection 3200

    Wie beim letzten Bild hab ich auch hier wieder abgelaufenen Velvia benutzt. Diesmal hab ich zwei Aufnahmen mit 1/2 Blende Unterschied gemacht, weil sich hier schon eine Gegenlichtsituation angebahnt hat und ich nicht genau wusste, wie stark genau mir der Turm wegbrennt. Hab mich dann für die etwas dunklere Aufnahme entschieden und so noch die Lichtkante an dem Silo erhalten können. Die Büsche vorne hab ich dafür opfern müssen, was aber eigentlich kein Problem ist, da es hier auch in der helleren Aufnahme keine signifikante Verbesserung in den dunklen Bereichen gab (dafür aber dann die erwähnte Kante schon auffällig unauffällig geworden wäre. Gut, die von der Sonne angestrahlten Bäume kommen in der helleren Aufnahme zwar besser rüber, aber irgendwo musste ich dann den Kompromiss eingehen.
    20 Minuten (oder zwei Kippen später) wäre das ganze lichttechnisch (bei dem Umfang) wohl nicht mehr wirklich handhabbar gewesen.

    Und so nebenbei noch angemerkt: Es liefen diverse Personen mit Hund dort rum. Dachte mir kurzzeitig, dass das (Fragen vorausgesetzt) eigentlich auch ne gute Szene wäre. Die haben sich nämlich (durch die Mattscheibe gesehen) wirklich herrlich ins Gesamtbild eingefügt und mich überkam so ein "Det is Ruhrpott"-Gefühl :D .
    Hab ich dann aber doch nicht gemacht, da ich hier Menschen bewusst ausklammern wollte.

    Jetzt bin ich doch wieder sehr langatmig geworden...In diesem Sinne
    Gruß
    Mario

    Das ist doch gut geworden

    Danke dafür.

    allerdings verstehe ich den Einsatz abgelaufener Filme nicht. Es sei denn, was du tust ist dir gar nichts wert. So ist das doch ein Glücksspiel.

    Den Einwand kann ich verstehen. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass es mir hier nicht um den Preis geht/ging.
    Als ich aber mit Großformat angefangen habe, habe ich mir bei den Filmen (Farbe) erstmal einen recht günstigen Vorrat an
    Abgelaufenen zum üben geholt und den Stapel arbeite ich nun peu á peu ab.
    Generell bin ich mit vielen Bildern beim ersten Mal nicht ganz zufrieden, so dass ich einige Orte auch 2 oder 3 Mal aufsuchen muss. Entweder hatte ich wieder nur ein Auge an der Mattscheibe und die Komposition stimmt noch nicht ganz, oder die Belichtung war nicht optimal, oder das Wetter ist beim nächsten Mal besser, oder habe ganz banal nen Alibischuss gemacht, weil's so in den Fingern gejuckt hat...und in solchen Fällen tut es dann weniger weh, wenn das Blatt nur nen Bruchteil vom ursprünglichen Preis kostet.
    Wenn dann der Fall eintrifft, dass ich ne neue (alte) Packung ansetze und dann auf die Idee komme, da für alle 10 Jahre über Haltbarkeit noch ne Blende draufzulegen und die Aufnahme dann dadurch nix wird, dann finde ich mich damit ab und kann das beim nächsten Mal korrigieren.
    Bis jetzt hatte ich, bis auf ein, zwei Mal auch noch keine größeren Probleme (bzgl. Dichte, Farbwiedergabe). Und das hier Gezeigte Bild entspricht (nach moderater Bearbeitung) auch ziemlich der vorgefundenen Lichtsituation.

    Und zeig noch mehr aus Duisburg, ich finde es dort sehr interessant.
    Da gibt es z.B. so eine sehr schöne gestreifte Arbeitersiedlung (Johannenhof), ebenfalls vor der Kulisse hoher Blöcke. Das steht noch auf meinem Wunschzettel - oder Hochfeld mit dem schicken umgebauten Wasserturm.

    Danke für den Tipp. Die Hochheide (Zentrum der Hochhaussiedlung) fand ich nicht so spannend, aber den Tipp mit
    der Arbeitersiedlung werde ich mir offenhalten. Aktuell ist das Bild hier das Einzige aus Duisburg.
    Bin eh gerade dabei, prekäre und kontrastierende Wohnverhältnisse auf Film zu bringen. Von daher trifft sich das ganz gut.
    Wenn du (oder jemand anders hier) an die Hochheide willst, dann solltest du die Chance nutzen. Von den Hochhäusern wurde eins letzten Monat bereits gesprengt und ist größtenteils schon abgebaggert und zwei stehen bereits leer und machen es wohl auch nicht mehr lange.

    Gruß
    Mario

    Servus,

    anders als der Titel vermuten lässt, geht es hier nicht um Wasserfälle.
    Das Gefälle ist eher sozialer Natur und befindet sich in Duisburg-Hochheide. Normalerweise bin ich nicht so der Freund von der fotografischen Holzhammermethode, aber das hat sich mir quasi aufgedrängt.

    Es stehen mehrere Hochhäuser dort herum, welche sich alle in unterschiedlichen Stadien befinden: bewohnt, verlassen (da bald abgerissen) und bereits abgerissen. Allerdings bietet (mir zumindest) das Areal nicht viel, bis auf eben den hier gezeigten Blick. Lag wahrscheinlich auch daran, dass
    mir die Sonne schon ziemlich auf den Kopf gebollert hat, mein Wasser langsam zu Ende gegangen ist und ich schon ziemlich fertig vom ganzen schleppen war.

    Verwendet hab ich hier einen abgelaufenen Velvia 50 (05/2002), den dann entwickelt nach Colortec-Datenblatt. Belichtet wurde ohne Spielereien von wegen +1 Blende/10 Jahre. Hatte ich beim ersten Mal als ich da war so versucht und mir prompt den Himmel komplett weggeblasen. Werde ich daher auch für meine anderen abgelaufenen Filme so beibehalten und nach Packungsangabe belichten.

    So, genug geschwafelt, hier das Bild:

    Toyo Field 45A
    Rodenstock Sironar f5.6/210 @f32/'5s
    Fuji Velvia 50 (05/2002) @50iso
    Tetenal Colortec E-6 Kit
    Epson Perfection 3200

    Gruß
    Mario

    Servus,

    ich finde das auch sehr gelungen, da die Karaffe in Form und Material mit minimaler Lichtsetzung (ich tippe mal auf nat. Licht und Abschatter auf der linken Seite) sehr gut herausgearbeitet wurde.

    Allerdings muss ich mich meinem Vorredner bzgl. der Schärfe anschließen. Das fällt natürlich stark auf, wenn man beim öffnen des Threads zuerst nur die obere Hälfte auf dem Schirm hat.
    Auch kommen die Flecken aufgrund der Einspiegelung der Tischplatte zu stark heraus. Alternativ hätte hier eine hellere Tischplatte (auf Kosten des eigentlich guten Kontrasts) oder Befüllung der Karaffe für Abhilfe gesorgt.
    Ja, ja...putzen geht natürlich auch :D .

    Und abschließend: Bauchgefühl hin oder her. Als Linkshänder habe ich hier primär auf mein Handgefühl gehört und das war mit der Position des Henkels d'accord.

    Servus,

    ich muss sagen, dass ich als zugezogener Essener diesen/ähnlichen Anblick schon länger kenne. Ich fühl mich da also positiv wie negativ total abgeholt.
    Hier war es ja auch so: 2 Meter aus der Haustür raus und direkt in die Zeche zum malochen.
    Zumindest gab es durch das Kulturhauptstadtjahr 2010 einen kleinen Boost, so dass einige Zechen und Halden eine Zweitverwertung hin zu Museum bzw. point of interest erfahren haben.

    Zum Bild an sich bleibt noch zu sagen, dass dieses (positiv zu interpretierende) Grau in Grau wunderbar passt und die
    trostlose Stimmung solcher "Arbeiterhäuser" wiederspiegelt (ich gehe analog zum Kohlenpott mal davon aus, dass Diese für die dort Beschäftigten gebaut wurden).
    Die Perspektive finde ich auch gelungen. Durch die, ich nenne es mal Schere, die zwischen dem Rohr und dem Weg
    gebildet wird entsteht für mich der Eindruck, als würde die Industrie(anlage) ihre Arbeiter ausspucken. Ich hoffe ihr könnt meinem fiebrig diffusen Ansatz folgen.
    Evtl. hätte ich nach oben hin noch bisschen mehr Rohr zugegeben.

    Gruß
    Mario

    Servus,

    aktuell sind zwei Angebote gelistet, die sich in ihrer Angebotsbeschreibung NUR auf Toyo beziehen: einer aus China und einer aus Belgien.
    Beim Händler aus Belgien hatte ich mal ein Dunkeltuch bestellt. Was ich im nachhinein aber im Impressum gesehen habe war, dass er seinen Sitz in China hat, Belgien aber als Lieferursprung gelistet hat.
    Hier kann es sich wohl wie folgt verhalten:
    1. Er importiert aus China, übernimmt evtl. Zoll (im Angebotspreis bereits eingerechnet) und verschickt dann von Belgien aus, oder wie es bei mir war
    2. Die Ware kommt direkt aus China zum Endverbraucher und wenn es blöd kommt legst du den Zoll noch on top drauf. Das Tuch war aber unterhalb der Grenze.
    Beim Balgen hast du dann aber wohl das nachsehen.
    Ich würde hier aber aufgrund der Artikelbeschreibung und Bewertungen keine höherpreisigen Artikel bestellen.
    Man sieht, dass die gezeigte Fabrik auch ein einträgliches Geschäft mit Karnevalskostümen macht.
    Daher eher bei jemandem bestellen, der ausschließlich Fotoequipment anbietet, damit es hinterher keine Überraschung gibt.
    Schreib einfach Mal den Japaner an. Als ich ihm seinen letzten Balgen abgekauft habe kam zwei Wochen später wieder Ware nach.
    Aus Erfahrung kann ich sagen, dass sie Verarbeitung auf hohem Niveau ist und der Verkäufer auch schnell antwortet. Mit Japan in Kombination mit Kamera machst du m.M.n. nichts falsch.

    Bzgl. Original gab es bis 2017 einen Deutschlandvertrieb (über plaubel.com). Evtl. hat deren dort erwähnte Kooperationswerkstatt (Wiese in Hamburg) noch eine Lösung.
    Ansonsten noch mein alter Balgen. Den hab ich mir beim ausbauen zerschossen, aber bisschen Schwund is ja immer :D .

    Noch ein kleiner edit:
    Je nachdem wie groß die Löcher sind hab ich mal gelesen, dass man da auch mit Nagellack beigehen kann.
    Ob sich Großmutters Geheimtipp aber bewährt kann ich nicht sagen. Klingt aber auch nicht nach einer Dauerlösung und ist wohl eher was für 1-2 pinholes max.
    Trifft bei dir mit Klebeband aber auch nicht mehr zu.

    Und noch Einer:
    Das mit dem Klebeband ist auch so eine Sache, die man sparsam einsetzen sollte. Wenn die Kamera schon nicht zugeht, hast du wohl auch bei 90mm, vorallem aber beim 75mm das Problem, dass du nicht mehr auf unendlich fokussieren kannst.
    Natürlich geht Lichtdichtigkeit erstmal vor, Landschaften musst du dir dann aber wohl verkneifen.

    Gruß
    Mario

    Servus,

    Ich finde, die Szene wäre ohne den Fotografen nur halb so spannend.
    Hab das vorher nur auf dem Handy gesehen und da wird er blöderweise von der Lupe verdeckt.
    Auch, wenn er eine andersfarbige Jacke gehabt hätte, hätte ich ihn wohl dringelassen. Gelb wäre natürlich auch noch so ein dankbarer Kandidat gewesen (Stichwort Farbkontrast). M.M.n. funktioniert das Bild auch auf einer anderen Ebene: Mensch im Kontrast mit der Natur, bzw. dessen Nichtigkeit. Eben, weil der Baum (so richtig sauber) vor dem blauen Himmel freigestellt ist und die Person so winzig ist/wirkt und
    auch in der Ecke des Bildes plaziert wurde.
    In Ermangelung eines besseren Beispiels fällt mir hier nur Caspar David Friedrich (minus die Demut in seinen Bildern) ein.

    Gruß
    Mario

    Servus,

    kompositorisch finde ich das sehr gelungen, allein aufgrund der verschiedenen Geometrien. Kreise (könnten deutlicher sein), Dreiecke, Trapez in Quadraten...fügt sich hier m.M.n. alles gut zusammen, ist dennoch aber klar voneinander abgegrenzt.

    Schade, dass dur die technischen Faktoren nen Strich durch die Rechnung gemacht haben.

    Gruß
    Mario

    Das größte Problem für mich ist nicht zu wissen welche Aufnahme in welchem Holder steckt – das sollte ich auf jeden Fall immer aufschreiben. Gerade für SW finde ich es auch hilfreich angepasst entwickeln zu können – was voraussetzt, dass man a) weiß in welchem Holder welcher Film steckt und b) wie die Aufnahmebedingungen waren. Zeit und Ort aufzuschreiben finde ich auch eine gute Idee. Zeit und Blende aufzuschreiben schadet sicherlich nicht, vor allem wenn man die Messungen ebenfalls dokumentiert.

    Zettel haben sich für mich in der Vergangenheit nicht bewährt, ein Notizbuch oder eine App wäre für mich vermutlich besser geeignet.

    Ich bin gerade über ein Foto Notizbuch gestolpert (»Analogbook«). Hat das mal jemand ausprobiert?

    Servus,

    das Analogbook hab ich mir anfangs auch mal überlegt, bin aber davon ab, da ich manche Infos nicht vollständig erfassen muss, andere dafür aber fehlen würden.
    Hab mir dann eigene Notizzettel erstellt, bei denen ich ein Feld habe, in das ich die Szene grob skizziere und darin dann die gemessenen Blendenwerte eintrage. Drumherum ist dann noch Platz für Aufnahmedaten (Ort/Objektiv/Film/etc.) und Zonensystem.
    Somit hab ich dann eine, für meine Arbeitsweise, angepasste Methode.

    Mit dem Skizzieren der Szene entfällt dann auch die Zuordnung nach dem Entwickeln. Wenn ich aber mal zu faul bin zu malen, dann hab ich zusätzlich die Kassetten durchnummeriert und kann das
    dann anhand der anderen Infos oder sonstiger Notizen zuordnen. Vorteil ist, dass ich dann auch die Kombination mit dem ZS habe und die eingetragenen Blendenwerte der Skizze dann mit Pfeilen einfach
    dorthin überführe. Also auch nochmal eine Hilfe um den Umfang der Szene ablesen zu können.

    Ansonsten gibt's für die Nummerierung div. Anleitungen für die Modifikation der Filmkassetten und irgendwo (ich glaube bei Catlabs) gab es auch mal ne Anleitung und ein Template damit man sich
    Nummern direkt auf den Film aufbelichten kann. Ich glaube, man musste das vornummerierte Template dort abfotografieren und konnte sich den Film mit den Zahlen dann entsprechend ausschneiden und einfach an die Lasche der Kassette kleben. Ich weiß jetzt nur nicht, ob die Halter dann auch modifiziert wurden um die Nummern im schwarzen Rand zu haben.

    Gruß
    Mario

    Danke @renros fürs sezieren. Ich fühl mich wie ein Frosch.

    zu deiner headline ("Das ist keine Kunst und kann weg!"):


    wenn du mir eine allgemeingültige definition von kunst schickst, stimme ich dir sofort zu.

    Das war nur spaßeshalber so betitelt. Eine genaue Definition kann ich nicht geben. Auch versteht Jeder was anderes darunter.
    Kunst hat meiner Meinung nach einen anderen Stellenwert als das hier gezeigte. Die genannten Punkte sehe ich hier im Zusammenhang mit diesem Bild nicht. Aufgrund der Tatsache, dass es ein 'Bombing' ist.
    Also quasi nur Eigenwerbung in Kombination mit der verwendeten "Leinwand".
    Vielleicht gehen da auch die Meinungen auseinander und jemand anders bezeichnet dies hier als die Offenbarung. Der Begriff ist ja subjektiv.
    Und ganz unten an der Basis angesetzt kommt Kunst ja von Können...Das Können bezieht sich in diesem Fall allerdings auf die Fähigkeit einen Sprühkopf vom eigenen Gesicht weg zu halten: Einfache Technik gemischt mit schlechter (meine Meinung) Typo.

    das ist als geschmacksäußerung völlig legitim.

    Die Meinungsfreiheit nehm ich mir :D .

    achtung, kunstbegriff!

    und klar: jeder schaut sich lieber das an, was ihm gefällt oder er/sie als "qualitativ hochwertig" empfindet. aber das sollte trotzdem kein kriterium gegen die existenzberechtigung des "niederwertigeren" an sich sein. denn: beurteilungsmaßstäbe sind immer historisch und konstruiert. können sich also ändern.

    Klar, das hat v.A. auch in der Graffitiszene seine Berechtigung und findet dort auch seine Abnehmer. Jemand, der aber nicht aus der Szene kommt, sieht hier evtl. keinen Mehrwert und würde entsprechend wohl auch den Sinn dahinter anzweifeln.

    dann war es ja ganz hilfreich, das du dich der mühe unterzogen hast, das ganze abzubilden (so technisch anspruchsvoll zumal!) und hier zu verbreiten.

    Danke für das sauber eingeflochtene Kompliment :D .
    Natürlich könnte man sagen, dass ich die Werbung weiter verbreite. Allerdings ist das hier nur ein kleiner Kreis von Personen mit dem Schwerpunkt Fotografie. Die Zielgruppe hier ist (sicherlich mit Schnittmenge) eine ganz andere. Die Intention dahinter war eine (kritische) Auseinandersetzung mit dem gezeigten, ohne das zu überhöhen, oder mehr daraus zu machen, als es eigentlich ist.
    Auch wollte ich im Kontext 'Natur' einen anderen Ansatz wählen.
    Und ganz banal wollte ich einfach mal wieder mit der Kamera los und schauen, was der alte Film noch so kann :whistling: . Das war sozusagen der niedere Beweggrund.

    Die Darstellung ist sehr nüchtern und stellt auch keinen Vergleich zu einer unbeschmutzten Felswand.

    So hatte ich es vor. Theoretisch hätte ich da auch mehr draus machen können, als es ist und das dann parallel in ein Graffitiforum stellen können. Das war aber nicht die Intention, da es sich hier um
    einfachste Machart handelt und ich Diese entsprechend kritisch betrachten möchte.

    Nicht ein misslungenes Piece, aber künstlerische Leistungen schon. In der Umgebung gibt es einige freigegebenen Ecken für Spraykünstler, und es macht an den richtigen Orten echt etwas her.

    Ich bin kein Typograf oder jemand der sich mit Schriften auskennt, aber im Vergleich zu Sachen, die ich bereits gesehen habe ist es durchaus misslungen. Und das richtige Piece an der richtigen Stelle macht natürlich was her. An freigegebenen Flächen muss man sich dann auch an der Konkurrenz messen und sein Können unter Beweis stellen. Da ist dann die Qualität entsprechend höher.

    @Matthias: Da bin ich ganz bei dir. Bei solchen Aktionen geht es hauptsächlich (evtl. einzig) um den Respekt, den man bekommt, weil man als derber Typ die unmöglichsten Flächen bemalt. Qualität ist daher nur Nebensache. Anders verhält es sich mit legalen Flächen. Da muss man sich eben den Respekt durch gute Arbeiten verdienen.

    Servus,

    alle fotografieren schöne Landschaften, Bäume im Verfall, totes Holz...Alles durchaus ansprechend. Ich hole mir meine Motive allerdings nicht oder nur selten in der Natur. Jetzt habe mich aber doch mal abseits der befestigten Wege aufgehalten und einen anderen Ansatz gewählt.
    Hier also das, was Natur (leider) auch ist aber nicht sein sollte: Eine schnelle Leinwand für Möchtegernkünstler.


    Toyo Field 45A
    Rodenstock Sironar 5.6/210 @f11/'10s
    Kodak Ektachrome 100 Plus (02/1994) @iso50
    Tetenal Colortec E-6 Kit
    Epson Perfection 3200


    Toyo Field 45A
    Rodenstock Sironar 5.6/210 @f11/'10s
    Kodak Ektachrome 100 Plus (02/1994) @iso50
    Tetenal Colortec E-6 Kit
    Epson Perfection 3200

    Das hier liegt auf meinem Arbeitsweg und irgendwann musste ich es einfach mal fotografieren, eben weil es so absurd ist.

    Ich hab nichts gegen Graffiti an sich (früher auch selber mal legal und ganz mittelmäßig gesprüht). Wenn es sich dabei aber um so eine hingerotzte Scheisse handelt, dann schon. Gleiches gilt für Züge und Denkmäler. Dort liegt die Verantwortung bei der Stadt, der DBahn oder sonst wo um das (mit daraus resultierenden monetären Folgen) zu entfernen.
    Hier hat der Sprayer die Besitzansprüche wohl nicht benennen können ("Wem soll der Felsen schon gehören? Ist also ein Verbrechen ohne Opfer") und mal drauflos gemalt. Kritische Aktionskunst kann ich mir hier jedenfalls nicht als treibende Kraft vorstellen.
    Graffitikultur ist ja ein großer Bereich und schließt auch Vandalismus mit ein. Dieser bewertet nicht den künstlerischen Aspekt des Graffitis.
    Soll heißen: Erstmal ist es wertfrei, ob nun die Mona Lisa oder ein Tag gesprüht wird. Wenn der Ort dafür nicht freigegeben ist, ist das vorsätzliche Zerstörung.
    Ich schau mir, ehrlich gesagt, aber lieber das an, was ich für mich als qualitativ hochwertig empfinde, als so einen sinnlosen Scheiss. Wenn wenigstens irgendeine Metaebene vorhanden wäre. Aber sowas nervt einfach. Die einzige Legitimation ist, dass man den Ort aus dem Zug raus ganz gut sehen kann und darin liegen ja auch die Wurzeln im Graffiti.
    Ich persönlich würde, wenn ich so einen visuellen Müll produziere, nicht wollen, dass das irgendwer sieht. Zumindest möchte ich nicht als Arschloch, das schlechte Schriftzüge auf Felsen malt für meine "Kunst" werben.
    Vielleicht sehe ich das alles auch falsch und der Künstler will uns hier auf clevere Weise darauf mitteilen, dass wir die Natur als selbstverständlich ansehen und sie uns nach Belieben für unsere Zwecke untertan machen können. Als Medium hat er einen Felsen gewählt, da dieser Stärke symbolisiert, gegen den Menschen aber machtlos ist.
    .
    .
    .
    .
    .
    Nee, eher nicht. Scheisse bleibt Scheisse.

    So, der rant ist vorbei. Danke für's zuhören und Gruß
    Mario

    mec: Jetzt machst Du mich aber verrückt. Ich komme noch in das Büro. Aber den Schreibtisch lasse ich so wie er ist. Oder doch noch mal ran … ?

    Ich sag mal so: Wenn du die Kamera zufällig dabei hast, wäre ich nicht abgeneigt...Ansonsten natürlich ganz wie du willst. Aber wenn das hier zu einem Wunschkonzert wird, dann möchte ich doch gerne meine Wünsche (Erster) bevorzugt wissen :D

    Nee, Quatsch...Am wichtigsten ist, dass man selbst zufrieden ist. Irgendwas zu verbessern gibt's immer, man muss nur
    irgendwann nen Strich drunter setzen und abschließen (pun intended).

    Selber wegräumen ist in Paris auch keine gute Idee, wenn man sich nicht den Zorn der Ladeneigner zuziehen oder in Terrorismusverdacht geraten möchte. Oder fragen.

    Oder wenn man der Landessprache nicht mächtig ist und versucht sich mit Englisch zu behelfen. Das ist noch schlimmer als die o.g. Gründe :D .

    Edit: Die Kamera vor/hinter den Bären zu stellen wäre auch keine denkbar gute Option, da sonst wohl die stark zugespitzte Zentralperspektive durch die Türen unterbrochen wird.

    Aber das ganze ist eher „dokumentarisch“ gedacht gewesen. Allerdings hätte die Tatsache, dass es sich um einen zum letzten Jahresende verlassenen Arbeitsort handelt, und so Minimalismus ein gutes Stichwort ist, mich aufmerksamer sein lassen können.

    Das mit dem Dokumentarischen Ansatz kann ich verstehen. Für mich lässt er sich in diesem Fall nicht mit einer kleinen Serie fassen. Die Miniserie wird ganz gut durch die Komposition eingeklammert/definiert, allerdings
    steht es 2:1 für die minimale Bildsprache (die ich hier auch als stärker als die Dokumentarische empfinde). Das letzte Bild ist daher passend und auch wieder nicht passend.
    Eine umfangreichere Serie (mit Blick auf dokumentarischen Charakter) wäre hier auch denkbar gewesen (da gab es durch die Aufgabe des Büros doch sicher noch den ein oder anderen Karton, der da einfach so rumstand).
    Fällt aber wohl jetzt mangels Zugang raus, oder?

    Mich regt dieser angeschnittene Lichtschalter beim mittleren Foto am meisten auf. Ich muss meine neue Kamera erst einmal richtig kennenlernen (Verhältnis Mattscheibe/Film).

    Ach ja...den Parallelthread hatte ich noch kurz auf dem Schirm. Der Schalter ist jetzt nicht so störend, dass gleich das ganze Bild für die Tonne ist, aber ich kann den Aufreger verstehen: Ewig am Bild schrauben und nach der Entwicklung sieht man dann erst das, was vorher nicht da war.

    Servus,

    da möchte ich mich meinem Vorredner anschließen: Schöne Klammer, die du da gesetzt hast. Das stellt auch nochmal klar, dass die Serie als Triptychon gesehen werden soll.

    Auch gefallen mir die einzelnen, dunklen Elemente als Kontrapunkt in den jeweiligen Bildern gut, aaaber: beim dritten Bild finde ich es zu überfrachtet. Bei den Vorangegangenen trennen sich die Gegenstände (durch klare Form, Schwärze, Abstand zueinander) gut vom Umraum. Im Letzten geht das ziemlich unter.
    Um das Triptychon daher auch über die Bildsprache zu erzielen, wäre es vermutl. besser da alles vom Schreibtisch zu nehmen, was sich nicht im unteren Drittel der Tonwerte befindet. Somit würde ich nur den Rechner,
    den Monitor und den Schreibtischstuhl lassen.
    Ich kann verstehen, wenn du zusätzlich auch deine Arbeitsweise/Workflow im Büro zeigen willst, für diese Dreierkombi würde ich aber eher auf die Minimalismusschiene gehen (auch, damit ich mich auf die nächste Hammerserie freuen kann *Zaunpfahl*).

    Gruß
    Mario

    Servus,

    auch ich schließe mich bei Bild #3 an: Schöne Perspektive und Komposition. Und die Menschen haben gerade das richtige Maß um nicht mit einer diffusen Nebelwolke verwechselt zu werden.
    Bild #1 finde ich wegen der starken Zentralperspektive auch gut. Motivisch finde ich es OK. Ein Gang/Gebäude mit mehr Prunk fände ich aber ansprechender. Den Bärenaufsteller empfinde ich allerdings hier
    als störend. Den mag ich auch nicht als visuellen Gag einordnen...dafür ist er mit zu gewöhnlich.

    Gruß
    Mario

    mir geht es um rechts oben. Um den klitzekleinen hellen Streifen am Rand. Da hätte ich den Baum die Bildbegrenzung bilden lassen

    Ach, der...gegen so ein bisschen wegschneiden hätte ich, jetzt wo du es sagst, auch nichts einzuwenden. Den Streifen hatte ich übersehen.
    Mit dem Baum als Bildbegrenzung bin ich da dann ganz bei dir.

    Servus,

    motivisch verorte ich mich zwar nicht in der Natur, aber das Bild finde ich aufgrund der Struktur im Moos sehr ansprechend. Gut finde ich auch den Farn vor dem Stapel. Der setzt, dadurch, dass er sich von der Struktur und vom Tonwert her vom restlichen Holz abhebt, ein optisches i-Pünktchen. Allerdings hättest hier evtl. noch 1-2 Farne mehr dazu drapieren können, damit der Einzelne den Blick nicht so anzieht.

    Zunächst hab ich ja bei dem Titel "totes Holz" gedacht, nicht schon wieder ein Thread zum Thema Intrepid

    Ja bist du ruhig...Gerade hat sich der andere Thread zu diesem Thema beruhigt und da willst du schlafende Geister wecken? :D

    Ich hätte rechts noch einen kleinen Streifen abgeschnitten...

    Ich mutmaße wegen der unscharfen Bäume im Vordergrund (das wäre zumindest meine Überlegung bzgl. abschneiden)? Falls ja, dann finde ich das eigentlich nicht nötig. Das Bild ist
    ja ziemlich Symmetrisch aufgebaut. Ich würde diese Symmetrie daher nicht aufgeben. Sie kann sich ja nach rechts hin trotzdem gegen die Bäume/Sträucher behaupten.

    Ach, und die Baumstümpfe sehen in ihrer Gesamtheit aus wie gefaltete Hände: gut gesehen.

    Gruß
    Mario