Abrasionstechnik usw..kusthistorisch sollte das wohl so in Richtung Anmutung von Radierung/ Kuperstichtechnik gehen, also die Andeutung/ Anmassung von 'echter' künsterlischer (Repro)Drucktechnik. Eine seltsames Kind zwei verschiedener Mütter.
Das is aber ein super Ansatzpunkt um mir nochmal kurz historischen den Werdegang von Abbildungstechniken vor Augen zu führen. Erst war die Malerei ( und Grafik), von der 30.000 Jahre alten Höhlenmalerei von Lascaux über die frühen ägyptischen /( schon realistischen) Portraits auf Särgen..BlubbBlubb
Bibeldruck, dann die Radiertechniken um 1500 auf Kupferplatten ( Dürer/Niederlande etc), etwas später die Kupferstiche.

Mellan, Claude (Kopie nach), Das Schweisstuch der Veronika, 1735
Wenn man sich das anschaut wie das gemacht wurde, es ist nur EIN Strich quasi.. kann man nur staunen zB wie Ähnlichkeit hergestellt wurde.
Später die händische Reprografie ( eigentlich bis in die 60er) bevor es Fotodruck gab, als die Ziseleure/ Graveure noch per hand Druckplatten hergestellt haben.
(gibt bestimmt hier Profis die das noch besser beschreiben können) das war dann auch fotorealistisch.
Dann Ultrafotorealismus, in der Malerei, klar, auch 70er, das konnte man in einem bestimmten Sichtabstand nicht mehr vom Foto unterscheiden.
Was ich damit sagen will ist, dass es jahrhundertelang das tägliche Brot von Künstlern und Handwerkern war einen optischen Fotorealismus überhaupt erst herzustellen. Die Kamera ist da ja nur schnelleres Hilfsmittel eine Projektion auf leichtempfindlichem Material zu fixieren (natürlich davor Platos Höhlengleichnis/ camera obscura BlubbBlubb). Aber alles wird letztlich im Kopf zusammengesetzt, g e l e s e n als realistisch.
Ein interessanter Aspekt beim Bild-Lesen ist zB ausgewählte Unschärfe, wo plötzlich der ganze Prozess klar wird. Vermeer oder meinetwegen Gerhard Richter.
In einem kleineren Format werden bei Vermeer zwei kleine Pinselstriche mit einem weissen Punkt drauf plötzlich in eine Kannendeckel gelesen vom Intellekt.
Das ist eigentlich eine Schlussfolgerung gedanklich, ein aktiver Denkprozess, der den Begriff erzeugt.. aha eine Kanne.
(Vermeer als Beispiel weil das für mich wirklich noch als sehr sehr realistisch funktioniert). Und wenn man dann in etwas unscharfen Bereich bleibt, bleibt dieser Prozess aktiv, magisch quasi.