Posts by Thomas Kreil

    Zeitz hat ebenso eine Moritzburg, benannte nach den Herzögen von Sachsen-Zeitz. Unsere Moritzburg ist wesentlich älter, ist letztendlich aus einer befestigten steinzeitlichen Siedlung hervorgegangen. Die Ausstellung zeigt die beginnende Profi-Fotografie und beginnende Amateurfotografie in zwei kleineren Ausstellungsräumen. Im nächsten Jahr haben wir in Zeitz den 180. Jahrestag der professionellen Fotografie zu feiern. Die erste Fotografin war Bertha Wehnert-Beckmann aus Leipzig, die hier Daguerreotypien anbot.

    Zur Vermeidung von Reflexen wurden die Seitenflächen der Objektive geschwärzt. Leider gab es bei Schneider u.a. ein Qualitätsproblem mit der Farbe. Diese löste sich ab. Das bezeichnet man als Schneideritis (Obwohl ja Erkrankungen mit -itis auf entzündliche Prozesse verweisen...)

    Rahmann- und Lippmann-Platten wurden von ORWO noch bis kurz vor der Wende auf Bestellung für wissenschaftlichen Gebrauch angefertigt. Das waren äußerst feinkörnige und damit niedrigempfindliche Emulsionen, die als entwickeltes s/w-Bild sehr dünn aussahen. Zur Belichtung wurde ein einer speziellen Kassette diese Platte mit Quecksilber hintergossen (als Spiegel) und so die Interferenzen erzeugt.

    Hinter Aristo steckt der amerikanische Vertrieb von Mirko Böddecker aus Berlin (ADOX, Fotoimpex). Dieser sammelt auch alte Markennamen. Aristo war früher eine bedeutende Marke für Filme und Papiere (bekannt durch Auskopierpapier und Gaslichtpapier) und soetwas wie ein Gattungsbegriff auch für die Produkte anderer Hersteller.

    Ron Wiesner hat diese Objektive neben Ultra-Weitwinkeln in Deutschland exklusiv bauen lassen und alleine vermarktet. Er wollte vor allem Landschaftsfotografen auch in größeren Formaten ansprechen, da er ja auch die diesbezüglichen Holzkameras gebaut hat. Habe allerdings schon seit Jahren nichts mehr von ihm gehört, meine diesbezüglichen Mails blieben unbeantwortet. Lebt er noch?


    VG Thomas

    Thomas, das ist ein klassisches Feindgewinde :mrgreen:


    Nee, auf 6,35 - Du willst ja noch das Gewinde ins Fleisch schneiden.

    Das Maß 6,35 ist das theoretische lt Tabelle für ein Gewinde mit einem Flankenwinkel vo 55 Grad. Das Fotogewinde hat hingegen abweichend einen Flankenwinkel von 60 Grad (wie metrisches Gewinde) Bei diesen Gewinden geht -auch der Schneideisenhersteller Baehr- von Verquetschungen in den Gewindespitzen aus, daher das Untermaß. Bei 6,35 mm kann es passieren, daß das Schneideisen quetscht und höhere Schneidkräfte auftreten, die leicht zu einem Abriss des Materials im Bereich des Anschnittes führen können, nicht zwangsläufig müssen!!! Daher diese Empfehlung der Firma Baehr.

    Meine erste Frage: warum willst Du so ein wenig haltbares Gewinde wie 1/4" 20 Gang pro Zoll, UNC gegen das wesentlich stabilere 3/8" eintauschen. Vorweg: das von Dir gezeigte Gewinde wurde mittels Schmeideisen und nicht an der Drehbank geschnitten. Ein "runterfidscheln" des Gewindes an einer Handbohrmaschine mit einer Feile dürfte, wenn Du darin nicht seeeeeehr geübt bist, leicht zum Mißerfolg führen (von den Gefahren einmal abgesehen). Technisch geht Dein Vorhaben, weil der Außendurchmesser des 1/4" Gewindes 6,36 mm beträgt, der Kerndurchmesser der 3/8" Schraube hingegen etwas über 8 mm. Such Dir besser jemanden mit einer Drehbank, der nicht nur den Durchmesser sauber fertigen kann, sondern Dir für den Gewindeanfang auch noch die richtige Fase andreht, damit das Schneideisen sauber anschneiden kann. Da ich das Material Deiner Schraube nicht kenne, bin ich sehr vorsichtig mit der Annahme, daß ein 6,00 € - Schneideisen dies leisten kann, habe da schon vieeeeel Elend gesehen... Ein gutes Schneideisen eines guten Herstellers (Baer) kostet schon mal 45,00 €. Dafür musst Du den Bolzen auf 6,22 vorarbeiten. bekommst Du das sauber hin?

    Viel Spaß


    Thomas

    Bei vielen Annahmen wie dieser ist der Ausgangspunkt die Wellenlänge des Lichtes. Für deutlich sichtbarer Beugung geht man bei gelb-grünem Licht von 1 mm effektiver Blendenöffnung aus. Die von Dir angesprochenen sehr kleinen Blenden, die beim ehemaligen Haupteinsatzzweck dieser Objektive, nämlich der Reproduktion -also im Nahbereich- eine effektive Blende von zum Teil unter einem mm (nicht mit nominaler Blende = Gravur, nur für unendlich gültig!! verwechseln) ergeben, waren Rastervorbelichtungsblenden. Eine Rasteraufnahme bestand in der Regel -je nach Objektivtyp und Druckverfahren- aus 3 Belichtungen mit 3 unterschiedlichen Blendenwerten. Hier wurde ganz bewusst die Beugung ausgenutzt!!!!!! Die erste Belichtung war bei Blende 22 für die Abbildung an sich zuständig - das scharfe Bild mit absolut exakter Rasterung. Die zweite Aufnahme erfolgte beispielsweise mit Blende 90, um den sogenannten Punkthof zu erzeugen (mittels Beugung) dazu wurde vor das Repromotiv ein weißer Karton gehängt und das wie bei der Weichzeichnung eine vom punkt ausgehende Überstrahlung von Schwarz (Punkt) zu weiß (Karton). Nun musste man verhindern, daß die zu druckenden Flächen in hellen Bereichen (also bei kleinen Druckpunkten) aufreißen und das Druckpapier damit ohne Druckerschwärze blieb -was häßliche Löcher im Bild ergab-. Dieses wurde verhindert, daß man mit einer noch kleineren Blende -beispielsweise 256 oder 360, je nach Objektivbrennweite und Rasterabstand- eine 3. Belichtung auf weißen Karton machte, das sogenannte Punktschlussmachen. Damit wurde sichergestellt, daß sich die Rasterpunkte noch gerade so berührten und damit die ganze Fläche druckte. Da, wie beschrieben, diese Beugungen vor allem im Nahbereich auftreten und bei einer Nutzung dieser Reproobjektive im größeren Maßstabsbereich die effektiven Blendenwerte wieder größere nutzbare Blendendurchmesser erbringen, sind ebendiese langen Reprobrennweiten sinnvoll für bildmäßige Aufnahmen zu verwenden und oft die einzige Rettung, wenn mal wieder die Schärfentiefe nicht ausreicht und Scheimpflug ja bekanntlich maximal 2 Ebenen bedienen kann, aber dann eben nicht mehr den "bildwichtigen Punkt im Raum", was ja bekanntlich bei Werbeaufnahmen häufig der Fall ist. Da zu Druckzwecken -Printwerbung war ja die Hauptnutzung von Fachfotografien- die Drucker Vorlagen lieber verkleinert als vergrößert haben, gingen geringfügige Beugungsunschärfen einfach im Druckraster unter. Daraus erklärt sich auch einer der Vorteile großer Aufnahmeformate, ein weiterer ist die bessere Bildbeurteilung auf einer großen Mattscheibe (schließlich schießen wir ja heute bei den digitalen Aufnahmen kabelgebunden direkt in der Rechner, um uns auf einem großen Monitor das Bild zu komponieren) und erst als ein weiter hinten in der Rangfolge angesiedelter Grund ergab das große Negativ/Dia wesentlich bessere Möglichkeiten der Bildnutzung. Als letztes Beispiel dazu: wir brauchten öfter einmal Weitwinkelaufnahmen mit einem so großen Bildwinkel, daß unsere Objektive dafür nicht ausreichten. Dafür hatte ich mehrere Lochkameras bis 30x40 (mit Centerfilter!!!). Die Aufnahmen waren ja nicht wirklich unscharf, nur ein bisschen weicher... Diese Aufnahmen waren -nach der notwendigen Verkleinerung und Aufrasterung in der Druckerei- knackscharf. Und kaum einer wusste, wie es gemacht war...

    Beugung kann also auch Dein Freund sein!

    VG Thomas

    Es gibt internationale (Kunststoff-) Kassetten mit den Außenmaßen für 13x18 und 5x7" standartisiert, welche Einschubstreifen für 12x16,5 cm haben. Diese Kassetten sind auch so beschriftet. Dieses Format war das sehr beliebte Boudoir-Format der Studiofotografen und daher noch bei Studiokameras bis in die 60-er Jahre hinein lieferbar (für Neukameras).


    Gruß Thomas

    Die älteren Großformatobjektive sind auf Blende 22 optimiert ("Blende 22 im Zimmer stimmt immer", die neueren von Rodenstock (wie Sironar=Sinaron SE)und Schneider auf Blende 16 (Herstellerangaben) Du wirst eigentlich nie in die Grenzbereiche der förderlichen Blende bei praktischen Aufgabenstellungen geraten, maximal im Makrobereich. Die kritische Blende kann bei kleinen Blenden und kleinen Aufnahmeformaten schon mal erreicht werden. Aber auch hier gilt wie bei den Lebensmittel: mindestens haltbar ist nicht gleich tödlich ab....

    Auch solltest Du beachten: der Schmelz eines Objektives wird immer geringer, je weiter ich abblende. Bei Blende 22 sind die Unterschiede der einzelnen Objektivkonstruktionen fast nicht mehr wahrnehmbar. Ach so: warum haben wir uns gleich für dieses oder jenes Objektiv entschieden????????

    Also bitte nicht durch maximales Abblenden im Wahn der maximalen Ausdehnung des scharfen Bildes jeden Raumeindruck und jedes Flair niederknüppeln!!!

    Mal ganz kurz und nicht formelmäßig unterlegt: Der Begriff "förderliche Blende" ist schon eine sinnvolle Angabe, was aber zählt, ist das Bild. Ein sklavisches Klammern an diesem Wert bringst uns nicht weiter, denn wir wollen ja nicht technische Maxima einer einzelnen Objektiveigenschaft in unseren Bildern sehen, sondern mit Hilfe von speziell für die Art der ins Visier genommenen fotografischen Aufgabenstellungen eingesetzten Objektivkonstruktionen die bildmäßig beste Lösung! Es ordnet sich also unser ganzes Tun dem betrachteten Endbild unter. Nur für dieses ist für den von uns gewünschten visuellen Schärfeeindruck die benötigte oder und gewünschte Bildschärfe als eine Kriterium von vielen maßgebend. Hier wird dann auch schnell klar, daß neben dem persönlichen Möglichkeiten des scharfen Sehens (Stichwort Myopie) auch der tatsächliche Betrachtungsabstand und die tatsächliche Bildgröße des Aufsichtsbildes in die Betrachtungen einzugehen haben. Für den Durchschnittsmenschen (wer will das schon sein?) spricht man bei einem Betrachtungsabstand von 30 cm von einem zulässigen Durchmesser des Beugungsscheibchens von 1/10 mm. Auch wieder für den "Durchschnittsmenschen") Wenn ich also als Standart-Präsentationsformat / Ausstellungsformat die Papiergröße von 50x60 cm für mich erkoren habe, muss ich von einem kleineren Negativ viel stärker vergrößern, als vom 13x18 oder 18x24. Damit verträgt 18x24 eine größere Unschärfe als zB. Kleinbild. Der Schnittpunkt der Kurve der durch Abblendung minimierbaren Fehlerreste eines Objektives (konstruktionsbedingt) und der Kurve der durch Aufblenden erhöhten Auflösung ist die nutzbare förderliche Blende (vereinfacht ausgedrückt). Das ist ja auch die Krux der ganzen Digitalsysteme mit ihren Minisensoren. Daraus resultiert auch das oft festzustellende "Versagen" von historischen Objektiven an ebendiesen Sensoren. Bestes Beispiel ist die Weichzeichnung. Hier werden die visuell im Suchersystem als schön empfundenen Einstellungen, die ja bekanntlich einem Papierbild von 7x10 cm bis 9x12 cm entsprechen, plötzlich auf einem 27"-Monitor betrachtet und nur noch als Grausam empfunden. Über entsprechende Erfahrungswerte aus verschiedenen Bereichen habe ich hier schon berichtet, bitte suchen.

    Macht Euch nicht zum Sklaven von Diskussionen aus der digitalen Kleinstbildwelt sondern fotografiert und macht Bilder, die Eure Intentionen zeigen, Euer Erleben mit Objektivkonstruktionen, die die reinen Digitalisten nie verstehen wollen und können!

    Hat Dein Apo-Ronar einen Verschluss oder ist es eine Normalfassung? Die Objektive, die einen Verschluss besitzen, sind ab Werk auf Unendlich abgestimmt!!!! Die Normalfassungen sind auf 1:1 optimiert und arbeiten, da fast symmetrisch in den angrenzenden Maßstäben ebenfalls sehr gut!



    VG Thomas

    Sieht in der Tat nach 10x15-Kamera (damals für Postkarten üblich) bei ca. 165-180 mm Brennweite und einem Plasmaten oder einem (echten) Heliar aus. ggf ev 150 mm, müsste man durch Vergleich ermitteln. 10x15 (Weltpostkarte ergab nach Maskierung der oft beschädigten Randbereiche die Normalpostkarte 9x14 cm.Die oben genannten extremen Weitwinkel waren unter Garantie hierbei nicht beteiligt! Für den Bromsilberdruck z.B. wurden die Glasplatten unter Beilage von Wollfäden mit einem mittels Benzin-Zusatz dauerweich gemachten Knochenleim zu biegbaren Tableaus verbunden und die dann rotierend auf einer Trommel kopiert. Die hier vorliegende Postkarte ist offensichtlich eine Autotypie oder ein Lichtdruck (afugrund der schlechten Bildqualität nicht genau festzulegen). Professionelle Postkartenfirmen haben nur höchst ungern vergrößert, eher noch lieber verkleinert. Im Fotoarchiv eines ortsansässigen Postkartenverlages liegen fast ausschließlich Platten und Planfilme in 10x15!


    VG Thomas

    Meines Erachtens haben die Macher der Photokina aus reiner Geldgier dieser durch die Aufhebung der Trennung der Fachbereiche und der Amateurbereiche den Todesstoß versetzt, die übergroße Konzentration auf alles digitale sowie die exorbitanten Ausstellerpreise, die es gerade den "kleinen aber feinen" Anbietern unmöglich machte, noch teilzunehmen, trugen auch erheblich zum Untergang dieser einst so wichtigen Messe bei. Unendlich viele Hallen, gefüllt mit den Ergüssen von Fotoamateuren, welche von Photolabor(en) ausgespieen wurden und die schon erwähnten inhaltsarmen Live-Celebrations irgendwelcher echten und selbsternannten Fotogurus füllten zwar Quadratmeter und waren, je nach Interpret, mehr oder weniger informativ, aber eben kein urbaner Photokina-Inhalt. Dadurch bedingt gab es beim Messeeinkauf sowohl für die Fotografen als auch für die Händler immer weniger gute Konditionen. Wenn der Hensel-vertreter sagte, daß er früher zu einer Photokina über 90 % seiner Handelsabschlüsse getätigt hat und bei der letzten Photokina im einstelligen %-Bereich lag, sagt das doch schon sehr viel. Und die halb leeren Hallen mir ihren abgetrennten Bereichen und verdekorierten Flächen, mit leeren Kojen von nicht angereisten Austellern etc. sprachen dann doch auch eine deutliche Sprache. Schade, schon wieder wurde ein wertvolles Mitglied der fotografischen Familie dem Maximalprofit der Nachwuchs "kauf" leute geopfert.

    Bastel-Edes Abenteuer in Rotbuche (stümperhafte Holzverbindungen). Da die Dimensionen bei ca 13x18 cm liegen dürften, kann das ein Zwischenstück (Abstandhalter) für die Herstellung eines bestimmten Abstandes zwischen Negativ und Maskierungsnegativ / Dia bei unscharfen Maskierungen für Vergrößerungen mit (im Verhältnis zum Negativ-Format) zu langbrennweitigen Vergroßerungsobjektiven sein. Früher haben die Fotografen ja oft etwas "erfunden", um sich die Arbeit leichter zu machen.


    VG Thomas