Beiträge von becalm

    Splitgrade - wer die Negativentwicklung beherrscht braucht das auch nicht (meine Meinung).


    Moin,

    wenn es für Dich paßt, hast Du alles richtig gemacht:thumbup:

    Da ich aber fest an lokale Kontraste glaube, welche es aufgrund nicht alles könnender Negative zu manipulieren gilt (Tonwertkontrolle), um zu einem gut ausgearbeiteten (und persönlich interpretierten!) Abzug zu kommen - und spätestens hier trennen sich dann unsere Anforderungen - gehe ich den komplexeren Weg.

    Wobei Komfort ein weiteres Thema für mich ist, und sich das Thema Filter inzwischen erledigt haben sollte (Mehrfarbkopf).

    Spaß an unseren Arbeiten jedenfalls dürften wir Beide haben :)

    .. eine brauchbare und aktuelle Anleitung für den Bau eines 4x5 LED Kopfes mit Ansteuerung habe ich leider bisher nicht gefunden.


    Dann hast Du auch nicht gesucht, soviel steht fest.

    Darüberhinaus lohnt es sich aber, sich auch mal selbst mit der Materie zu beschäftigen, allein schon mal fürs Verstehen, welche Deiner Anforderungen auf welche Art abgedeckt werden könnten.


    Licht machen können alle LEDs, da reicht es bereits, eine dieser Glühbirnenersatz-LED-birnen einzuschrauben, und sicher geht damit auch etwas Splitgrade über Ilfords Filter.

    Mit "50 Euro" wäre ich persönlich aber noch nicht mal in der Nähe einer Startlinie gewesen - da gibt es einfach gar nichts, was Zuverlässigkeit hinsichtlich einer gewünscht hohen Qualität bieten würde, und Gekauftes offenbarte dann auch gerne mal nicht kalkulierte Handicaps.

    "Funktioniert super", bei nicht unbedingt erforderlicher Splitgradebelichtung kenne ich aus den Anfängen meiner Entwicklung(en), bietet aber kaum Kontrolle, und reichte mir nicht ansatzweise für das Prädikat "super".

    Flickerfreiheit, Konstanstrom und PWM-Dimmung , dazu eine Ansteuerung mehrerer Farben ohne Vor-und Nachglimmen, das wären z.B. einige Punkte für reproduzierbares Arbeiten mit LEDs, über die man sich Gedanken machen kann, aber scheinbar auch gar nicht nicht muß - die eigenen Anforderungen halt.

    In Einheit jedoch mit technisch und spetral klar definierten LEDs, dazu vielleicht mit einem Multifunktionsgerät von RH Design oder dem Nicholas aus Amiland ( Name vergessen), oder natürlich auch einer eigenen Programmierung via Arduino, Rapsbeere und App, kann man m.M.n. dann, vor Allem überhaupt erst dann, einen Vergleich zum Heiland antreten, wenn es, und genau darum gehts beim Heiland, um Qualität, und auch um Komfort gehen soll.

    Preislich bist Du da allerdings auch nicht mehr weit entfernt, mit dem gleichwertigen Eigenbau.

    unglaublich..... das hat ja wissenschaftliches Niveau....

    :)


    Nennt man tatsächlich Physik, Unterabteilung Optik.

    Manche saßen in der 8. Klasse begeistert vor der Fachkamera ohne Balg und ohne Verschluß, kurz optische Bank - Anderen mußt der Lehrer den Stoff förmlich einbleuen :mrgreen:

    Was hier und heute natürlich nicht Not tut.

    Aber die Frage nach den Auswirkungen des Fokussiervorganges wird doch wohl jemand beantworten wollen.

    Oder, wir schauen mal was das 2nd Law so hergibt, wüst siehts ja erst mal aus.

    Hier wird also im Frontbereich geschaut, aber es gibt auch alte Bekannte - die Schärfeebene ist da, und die Lens Plane, wenn auch nur gestrichelt hier.

    Die Film Plane ist auch da, nur wurde sie der Übersichtlichkeit nicht eingezeichnet :)

    Ziehen wir die gedanklich mal runter, treffen wir wieder auf die gute alte Scheimpflug-Schnittpunktlinie (Line). Und dort auch auf die Objektivebene/Lens Plane und die Schärfeebene.

    Hinten bleibt also alles beim Alten..

    Neu ist die Focal Plane, welche in Distanz "f", also genau eine Brennweitenlänge entfernt, parallel zur Lens Plane verläuft, wobei sie sich mit der Schärfeebene in einem Punkt schneidet, der da nun Hinge Line heißt.

    Hinge heißt "Scharnier", und warum das Ding da so heißt, könnte man sich selbst erdenken; das klärt sich aber später auch noch auf.

    Wichtig ist erst mal nur, daß auch diese dubiose (Parallel-To-Film) Lens-Plane das Hingding kreuzt; somit ergibt sich nämlich vornerum eine vergleichbare Situation wie an der Rückstandarte:

    3 Ebenen, im Bild leider nur Linien, treffen sich in einem Punkt.

    Die Distanz "J" verläuft von optischer Achse bis zum Fußboden, darf aber auch erst mal ignoriert werden.

    Ich bin für ein paar Tage unterwegs, bring das hier aber zu Ende.

    Soviel vorab:

    - Man muß das nicht zwingend wissen, um scheimpflügen zu können; Grenzbereiche sind aber ohne das Wissen nicht immer bedienbar.

    - Ein großer Teil von Euch hat bereits, oder arbeitet grundsätzlich mit diesem "Hinge"-Prinzip, weiß es aber nicht.

    - Ein größerer Teil hat das 1st Law vermittelt bekommen, also nicht nur zu wenig , sondern zum Teil auch noch Mist :)

    - Die Geschehnisse und Auswirkungen des Fokussierens bei geneigter Optik werden ihrer unergründlichen Mystik beraubt, Offenbarungen treten zu Tage :mrgreen:

    Denkbare Hausaufgabe für die Zeit:

    Was genau passiert beim Fokussieren mit Tilt?

    Und ich habe absichtlich hervorgehoben, für welche Anwendung die Konstruktion der hier immer wieder angeführten Sinar P2 ausgelegt ist. Das ist das Maximale an Möglichkeiten einer Großformatkamera technisch verwirklicht

    Hallo, Dieter,

    ausnahmsweise liegts Du hier einmal falsch - es war die Sinar "e", welche bis dato die technisch-konstruktive maximale Verwirklichung darstellte, und zwar jenseits der Kapizäten des Herren Koch.

    Die "e" hatte die unmöglichsten Aufgaben bewältigt, dabei die Standarten ich Richtungen verbogen, die irrsinnig waren, und auf diesem Wege, nach Jahrzehnten der allseits geglaubten Allwissenheit, für bahnbrechende Erkenntnisse zum Thema Verstellungen ans Tageslicht gebracht.


    In der Praxis werde ich das jetzt mal häufiger probieren.

    Praxis ist immer gut.

    In der Sache jedoch finde ich grad auch die theoretische Basis hinter Kurts Formel interessant (welche sich übrigens bei den Drehknöppen an der pfiffigen Sinar wiederfindet), schafft sie doch Klarheit über das eigene Tun.

    Ich wage ja immer noch zu behaupten, daß in diesem Forum kaum jemand weiß, was er da wirklich treibt, wenn die Standarten verrissen werden - es wurde ja auch nie richtig erklärt, stattdessen gab es nur Häppchenwissen..

    Letztlich geht es beim vollumfänglichen Verstehen (allerdings für die Praxis nicht zwingend) um mehr als das gerne gelehrte "die gedachten Achsen Rückteil,Frontstandarte und Schärfeebene treffen sich zur Erfüllung des Scheimpflugschen Prinzipes in einem gemeinsamen Schnittpunkt.

    Haha, in einer Linie, die wir aber im Bild nur als Punkt sehen - die erste Falle.

    Hier wird aber nur ein Teil der Scheimpfl. Erkenntnisse betrachtet - Winkel ja, aber Winkelgrade nein, und vor Allem - was passiert denn da genau??

    Genau das kann einem der Harold Merklinger vermitteln, was ich mir einst auch reinsaugte, mein angelesenes Verständnis später dann mit dem Kurt teilte, worauf Er Wiederum Seine eigenen Beobachtungen in diese gezeigte Formel einfließen ließ...

    Nun, Merklinger betrachtet das ganze Scheimpfl. Patent, gegliedert in "First Law" und in 2nd Law:

    Links, kennen wir; das ist auch verständlich, macht dem Einsteiger aber in der Praxis gerne Probleme.

    Jetzt kommt nämlich die schlimmste Falle:

    Irgendwie sollen wir ja jetzt auf einen Fern- und einen Nahpunkt fokussieren, die sind aber unten und oben ??

    Der Tiltwinkel stimmt nicht und die Fokussierung haut nicht hin; bei Winkelveränderung pfeift aklles wieder ab, wo sind denn jetzt die Punkte, es ist zum Irrewerden, und das Auge ermattet, sieht sowieso nicht mehr scharf.

    Das sind dann so die Phasen, welche vermutlich solche Aussagen wie "Tilt braucht man ja auch nicht unbedingt", oder "bloß kein Evangelium draus machen, Mut zur Unschärfe!" gebären.

    Danke, Dieter.

    So ist Armin also wieder aufgestiegen - einst als Fotograf der Lüfte, heute als mir in Erinnerung bleibende, nette Seele.

    Ritchie

    Die Frage war:
    a) welchen Stellenwert Fokus-Unschärfe hat,

    b) wie man Fokus-Unschärfe nutzen kann, um räumlicher Beziehungen im Bild zu erzeugen, und

    c) wie überallige Schärfe für Euch den Raumeindruck bestimmt


    a) In einem GF-Forum gestellt, ist diese Frage eine Farce, denn wo ich mir die Standarten zur Schärfe verbiege, verbleibt auch die Unschärfe - entweder im Nichts, oder gestalterisch im Bild..

    Für mich hat die Unschärfe nicht nur deswegen einen höheren Wert als die Schärfe.

    Sie macht mein Bild aus.

    Schärfe zu erhalten ist fast selbstverständlich, das schafft oft sogar schon ein Autofukus, oder eine zuhe Blende:-)

    Am Ästhetischsten finde ich aber eine nicht offensichtliche Schärfe, wie sie von Weichzeichnern gezeigt wird - überlagert von milder Unschärfe, und somit leicht versteckt.

    Einmal erkannt, offenbart sich forthin Wunderbares.

    Doch wie sieht es nun mit der Unschärfe aus?

    Oft einfach nur gruselig; wem die Unschärfe einen Stellenwert inne hat, der muß eben auch auf die defokussierte Performance der Optik achten.

    Auch hier ist der Stellenwert für mich der Ästhetik untergeordnet.

    c) Gar nicht, es entsteht mir schlicht gar kein Raumeindruck.

    Deswegen werden Optiken, die hier Höchstleistungen zeigen, auch speziell für Flächiges gerechnet (Repro, Vergrößern), woraus sich fast folglich ergibt, daß es auch Optiken gibt, welche einen Bezug zum Raum haben, und jenen auch zeigen.


    b) Also ich finde wirklich, daß sich Unschärfe, Raum, räumliche Beziehungen nicht allein mit der Fokusfrage beantworten lassen.

    Ich hab schon Leute gefragt, die mir Abzüge schickten, mit welcher Optik sie diese, mich regelrecht ins Bild saugende, räumliche Tiefe erzeugten.

    Und diese Tiefe kam nicht ausschließlich von der Blende, oder von partiellen Unschärfen.

    Falsch gedacht also, denn die schnöselige 0815-Optik an einem alten 6x9 Falter war es eher nicht. Auch nicht das Format.

    Da blieb dann nur die Entwicklung des Abzuges übrig - nichts Spezielles, aber dem Motiv sensationell gerecht werdend.

    Wie oben angeschnitten, benutze ich gern Optiken, welche den Raum gut zu schildern vermögen; da der Raum zumeist einen dominierenden Anteil gegenüber dem Motiv hat, will ich auch, daß der Raum ansehnlich wird.

    Ein Motiv also vor solch einem duftig verblassenden Raum hat diesen Bezug, zum Raum, ein paar Varianten des späteren Abzuges zeigen die beste räumliche Wirkung - und diese Abzüge sehen dann eher klassisch aus.

    Weil die damals solche Fragen gar nicht stellten, sondern wissend einfach machten, so kommt es mir vor.

    Ein Portrait vor einer undefinierbar verkrisselten Fläche jedenfalls, welche zudem enorme Unruhe bringt, hat keinen Bezug zum Raum, auch wird der Raum trotz Unschärfe gar nicht räumlich dargestellt.

    Der altehrwürdige Herr Fotograf würde Deine Fragen ad hoc mit "Vordergrund, Mitte, Hintergrund!!" beantworten.

    Ich würde halt noch die geeignete Optik, und eine stimmige Ausarbeitung ergänzen.

    Hallo, Klaus,

    wenn sich keiner der hiesigen 1200 Magnola-Besitzer meldet,schreib mich kurz per PN an .

    Ich krame dann in den Untiefen meiners Fundus nach meinem gut erhaltenen 13x18 Laufboden inkl. Frontstandarte, und wir schauen uns das mal genauer an.

    Gruß,

    Ritchie

    Passt übrigens zum Thema. Da wollte ich eine ehemalige Halle fotografieren, die man von der Sbahn aus gut sehen kann.

    "Mein" Kraftwerk bei Hamm paßt dann wohl auch :mrgreen:

    In einer langgestreckten Kurve einer Autobahn, die sich durch den Wald furcht, schieben sich plötzlich binnen weniger Sekunden zwei imposante Kraftwerktürme ins Bild.

    Es hätte natürlich sein können, daß mich ausschließlich dieser regelrecht filmische Ablauf faszinierte, ein Foto selbst hingegen eher banal wirkt.

    Was ich jedoch mal rausfinden wollte, und als Aufgabe abspeicherte.

    Werner, Aufgabe hier positiv wie "anpacken" :)

    2 Jahre später zeigten sich die rausgesuchten Waldwege als ungeeignet.

    Muße zum stundenlangen Rumsuchen im Wald für gute Sicht auf die Impression hatte ich dann auch nicht, zumal noch eine entfernte Destination auf mich wartete; also kurvte ich noch ein bissel über Asphalt, bis ein Feldweg Sicht auf das Kraftwerk bot.

    Hier dann - ein typisches Kraftwerkgebäude in weiter Flur halt, also nicht etwa "zwei Türme im Wald" - das war so gar nicht mein Plan, überhaupt nicht meine Interessenslage, ja ich mag doch i.d.R. gar keine Industriebilder.

    Nichtsdestotrotz wollte ich nach längerer Abstinenz mal wieder den Auslöser drücken, warum also nicht, eine gute Übung hier.

    Negativ und Foto dann, recht gut gelungen nach meinem Verständnis, hatten ihre Schuldigkeit getan, und landeten in der Rundablage, was für mich ok ist.


    Allgemein drücke ich den Auslöser allerdings nicht, wenn ich nicht der Überzeugung bin, es könne ein Wandbild werden.

    So oder so erachte ich mein Handeln als bewußte Entscheidung für oder gegen eine Aufnahme, nicht etwa als ein "Aufgeben".

    Meine persönliche Nietenquote erreiche ich bereits durch sonstige Übelstände :mrgreen:

    Lodern tut bei mir manches GF-Bild, ja, doch leider ist nichts Nebelartiges mehr dabei.

    Das lodernde Moos jedenfalls, hier seit bald 10 Jahren auf einem Klinkerstein herumlungernd, blüht selbst bei sträflichster Mißachtung regelmäßig wieder auf, und dem Phänomen der nur gut 1cm hohen Zartheit versuchte ich durch drastisches Umbauen eines Wollensak Oscilloraptars bildhaft gerecht zu werden.

    Der Farbshift des künstlich beleuchteten Taglichtdias hin zum Gelb war eine glückliche Fügung des Unvermeidlichen.

    becalm

    schöne Bilder! Alles analog?

    Man glaubt es kaum: Bild 1 ist ausnahmsweise mal digital von mir, frei Hand im Garten geknipst.

    Das gelbe Makro-Moos wiederum ist ein zurecht geschnittenes 4x5" Dia.

    Vernebeltes hab ich sonst nur noch in Kleinbild - auch ich war seinerzeit gern auf der Suche nach diesem gekörntem Nebel.


    Bemerkenswert.

    Dank Dir.

    Der leichte Freihandswing gibt mir auf jeden Fall Inspiration für GF-Versuche; die Motivlage hinter der Hütte gibt das grad aktuell regelmäßig her.