Posts by cherub

    [...] Das mit den Vorteilen der Laserlösung ist mir jedoch nicht einsichtig. Ich sehe da nur Nachteile. [....]

    Das Lasergerät kann nur eines: eine senkrechte Ausrichtung analog anzeigen, und das noch in einer problematischen Weise, per Laser. Da wird die Ausrichtung erst recht zu einer heiklen Sache. [...]

    Hmm, vielleicht reden wir hier ein wenig aneinander vorbei. Vielleicht ist ein wenig unklar, wie das mit dem Laser funktioniert. Vielleicht hat Dich das zitierte "ist doch Murks" veraergert.


    Der Laser ist so ausgerichtet, dass er den Lichtstrahl exakt senkrecht auf die Bezugsflaeche, auf der er steht nach oben schickt. Zugegeben, diese Orthogonalitaet selber einzurichten ist nicht so einfach. Aber sollte eigentlich nur einmal noetig sein. Mit dem fertigen Werkzeug guckt man nur nach dem reflektierten Strahl der einzurichtenden Ebene. Trifft dieser wieder exakt die Austrittsoeffnung, dann ist die reflektierende Flaeche parallel zur Standflaeche ausgerichtet. Die Genauigkeit kann man, wenn man will selber ausrechnen. Normale Libellen oder Wasserwaagen sind von der Winkelgenauigkeit jedenfalls kaum machbar. Falls gewuenscht kann ich das ja mal ausrechnen, bin gerade nur zu faul dazu.


    Bei Wasserwaagen muss jede einzelne ziemlich exakt sein und man muss jede Ebene einzeln exakt einstellen. Beim Laser muss man "nur" relativ zueinander einstellen. Vielleicht ist das Ausrichten mit Wasserwaage auch nicht so schwer, aber wirklich praktisch stelle ich mir das nicht vor.

    Eine Ausrichtungsorgie verlangt das Wasserwaagenprinzip aber eher nicht. Man befestigt die Gyros oder die analogen Wasserwaagen wie z.B. diese Sinar-Wasserwaagen dauerhaft an den entscheidenden Stellen. Du würdest von der Arbeit mit einer Sinar P ja auch nicht sagen, das wäre eine "Ausrichtungsorgie".

    Das geht von der eigentlichen Fragestellung ein wenig weg. Aber das bleibt interessanterweise ein aehnliches Problem. Ich habe bislang keine Sinar P benutzt. Aber ich benutze fuer das Ausrichten der Kamera eine "Praezisionswasserwaage". Eine Orgie ist das nicht, ich gebe mir aber auch nur mit der Rueckstandarte so richtig viel Muehe. Aber selbst wenn die Libellen an meiner Kamera genau waeren, ich kann nicht genau genug ablesen. Und die Parallelitaet der Standarten zu testen ist wirklich nicht so trivial, diese Herausforderung stellt mir meine Unterwegs-Fachkamera haeufiger.. Aber leider ist das auch nicht das eigentliche Thema.

    Unpraktikabel dürfte der Laser sein, wenn es um Boden- und Wandprojektionen geht. Ich stelle es mir einfach schwierig vor, den Laser an der Wand zu befestigen, ...

    Es ist unpraktischer bei der Wandprojektion, ja. Das habe ich nicht erwaehnt, bzw. bei der Antwort nicht bedacht. Bei der Bodenprojektion ist es allerdings genauso einfach oder schwierig wie beim "normalen" Tischvergroesserer. Ich brauche den Laser nur zu sehen, meine Finger sind mit der Einstellung beschaeftigt.


    Gruesse,

    Christoph

    Oje, Vollzitat. Aber hier vollkommen angebracht. Ich habe mir so ein Ding aus einem Laserpointer und einem Holzdreieck selber gebaut. Einfach, schnell, sehr genau.

    Klar muss man bei reflektierenden Oberflächen und Lasern ein wenig aufpassen.

    Aber die Liste der Vorteile ist einfach zu lang: lieber absolut sicheren Stand des Vergrößerers anstatt Ausrichtungs-Orgien mit der Grundplatten Nivellierung, Negativbühne und Objektivhalterung zu machen.


    Der Check dauert ca. 30s (aus dem Schrank holen eingerechnet).

    Das ist ein echter Tiefschlag. Ich habe ihn leider wegen Corona seit über anderthalb Jahren nicht gesehen und gesprochen. Wir haben damals natürlich über das Photographieren und Pläne gesprochen.

    So richtig mag ich es noch nicht glauben.

    Ich bin sehr traurig.

    Moin Andreas,


    die Unterschiede in der Transportabilitaet zwischen einer Sinar und einer Toyo Monorail sind eher gering.


    Was ich meinte ist einfach: wenn man ein Stativ, Kassetten, Tuch, Lupe, Belichtungsmesser, ggf. noch Linsen, Kompendium und Filter dabeihat, dann macht die Kamera keinen grossen Unterschied mehr. Mein Packmass fuer die Kamera ist etwa doppelt so gross in jeder Raumrichtung, wie die kleineren Field Cameras; ich habe bislang nur eine Shen Hao als Vergleich gehabt.

    Anders gesagt: es richtet sich vielleicht eher nach Deiner bevorzugten Anwendung, welche Art von Kamera am ehesten funktioniert. Ob das jetzt Sujet-orientiert sein muss, weiss ich nicht; es geht genauso gut nach Technik. Tilt geht eigentlich mit allen Kameras gut, das ist hauptsaechlich Gewoehnungssache. Shift kann je nach Weite schon technisch limitiert sein. Und der Brennweitenbereich ist nochmal eine ganz andere Frage.


    Nebenbei, die VX ist eine super coole Kamera, die einen extremen Haben-Wollen-Reflex bei mir ausloest. Aber die wuerde ich nicht mit nach draussen nehmen, die Feinmechanik waere mir zu empfindlich dafuer. Die habe ich bislang exakt einmal in London in einem Laden gesehen; durfte aber nicht anfassen :(


    Gruesse,

    Christoph

    Ich habe zwei DeVere (ein 504 Tischgeraet, sowie einen 508H). Den Laborator habe ich schon haeufiger benutzt.


    Fuer mich ist die Entscheidung klar pro DeVere. Beide Vergroesserer sind klar professionell. Der Laborator ist haeufiger, was fuer die Ersatzteilsuche praktischer sein koennte. Aber ich habe in vielen Jahren der haeufigen Benutzung, sowie bei ein paar Umzuegen noch nie eins gebraucht.


    Die Koepfe von Durst sind ein wenig besser; die Schwierigkeiten der Basistechnik sind aber gleich. Die Farbkoepfe sowie die Kaltlichtkoepfe brauchen starke, stabilisierte Transformatoren und sind trotzdem ein wenig anfaellig und schwankend in der Lichtausbeute. Man braucht also eine gewisse Mindestbeleuchtungszeit. Aber das weisst Du mit Sicherheit.


    Den Ausschlag macht eindeutig die Hoehenverstellung und die Fokussierung. Beim DeVere ist das einfach ein Traum, das kenne ich von keinem anderen Vergroesserer. Und bei meinen "kleinem" Vergroesser (Ich habe einen nur fuer 6x7 mit Multigrade-Kopf) wuensche ich mir immer diese Art der Verstellung.


    Die Farbkoepfe brauche ich nicht mehr; mir faellt gerade auf, dass ich das schonmal gepostet habe und danach die PN-Funktion abgeschmiert war. Hattest Du (Lutz) mir nicht damals geschrieben?


    Gruesse,

    Christoph

    Moin.


    Ich habe eine G und eine C in 4x5". Die Platinen und auch die Rails sind custom size. Es stimmt, es gibt viele Adapter. Wenn es um die Standard field camera Platine geht, den Adapter hatte ich auch schon Mal in Benutzung. Da ich allerdings nur Toyo Kameras benutze und keine field (wie die CF) dabei ist, habe ich alle anderen Platinen und Adapter schon lange verkauft.

    Gewichtstechnisch macht es so gut wie keinen Unterschied zwischen G und C Typ. Die C ist meine Unterwegs-Kamera, dafür habe ich mir einen custom Tragebehälter selbst gebaut.

    Die Rails lassen sich per Gewindeschraube verlängern. Es gibt 15cm, 25cm und 50cm Längen. Maximallänge ist 125cm, in der Mitte ein 25er Rohr mit Innengewinde an beiden Seiten; dazu an jeder Seite die 50cm Verlängerung.


    Kompakt ist hierbei echt relativ. Eine Field ist um einiges kompakter. Das relativiert sich allerdings sehr schnell, da man ja meistens noch sehr viel mehr mitschleppen muss -- da war für mich der "Platzgewinn" für das Mehrgeld zu gering. Zumal eine Field bei der Bedienung mitunter ein paar Einschränkungen hat, besonders bei Architektur.


    Muss man also letztlich selber entscheiden.


    Grüße,

    Christoph

    Moin,

    das ist ja ein lustiger Sammelthread der Horror-Reparatur-Versuche. Und ich habe fast alle schon selber versucht.

    Hätte ich die Hinweise gelesen, bevor ich die Sachen ausprobiert habe, dann hätte ich es wohl trotzdem probieren müssen. Ich habe sowohl das flüssige Neopren ausprobiert, als auch verschiedene Varianten von flüssigem Latex -- angeblich zur Beschichtung von Anti-Rutsch Socken. Ich habe Dichtungskleber für Aquarien probiert, sogar Gummibeschichtung für Schuhe, die wasserdicht werden sollen. Ich habe auch eine veritable Sammlung von Klebebändern, die immerhin für viele andere Dinge geeignet sind. Ich habe die Sauereien nicht an den eigentlichen Balgen probiert. Und die Klebeband-Lösungen sind alle temporär, die unterscheiden sich nur in der Dauer (Sekunden, Minuten bis einige Tage).


    Mein persönliches Fazit ist: die meisten Pinholes merkt man bei moderatem Auszug nicht. Ein leichtes Tuch über dem Balgen (Achtung, Durchhängen vermeiden!) hilft auch. Für große Balgen lohnt es sich, das selber Bauen zu erlernen, den Link zum passenden Text gibt es bestimmt mehrfach im Forum. Bei kleineren Balgen (bis 4x5") würde ich mittlerweile eher "neu" kaufen. Also so lange suchen, bis man ein dichtes Exemplar findet.

    Die Schwierigkeit beim Falten von kleinen Balgen, die unterschiedliche Größen an beiden Enden haben ist die notwendige Origamifertigkeit auf Meisterniveau.


    Bei Gelegenheit wäre ein Verlinken der bisherigen Threads zum Thema Balgenbau und -reparatur ganz gut.


    Grüße,

    Christoph

    Ich bin positiv ueberrascht, dass ich zum wiederholten Mal den identischen Aufbau wie Dieter benutze. Ich habe gerade nachgeguckt, da mir Namen nicht immer so gut im Gedaechtnis bleiben: ich habe einen Profisix mit Lab-Aufsatz. Ich habe damals lange nach einem bezahlbaren dritten Belichtungsmesser gesucht, der mit Aufsaetzen kompatibel ist. Ich habe keine praktische Erfahrung mit dem Mastersix.


    Wahrscheinlich sind die Aufsaetze nicht zueinander kompatibel. In meinen Anleitungen steht jedenfalls kein Mastersix drin.


    Und zur Benutzung: der erste Schritt ist das Bestimmen des Kontrastumfangs, in dem man die hellsten und dunkelsten Stellen im Negativ sucht. Wichtig: ohne jede Filterung und nur den Vergroesserer als Lichtquelle. Duka-Beleuchtung verfaelscht das Ergebnis. Um die Zeit zu bestimmen, kann man natuerlich die Empfindlichkeit des Papiers benutzen -- so wie bei jeder anderen Belichtung. Oder man kennt sein System gut genug und kann mit den eigenen Augen die ungefaehre Belichtung schaetzen. Bei mir findet es hauptsaechlich als "quick-shot" Werkzeug eine Anwendung; wenn ich mit dem MG Vergroessererkopf "mal schnell" einige Abzuege machen moechte ohne viel zu testen.

    Wenn ich genug Zeit habe, dann arbeite ich bei den groesseren Negativen nur noch mit manuellem Splitgrade. Da gibt es zum einen nicht mehr viel Papier zum Sparen, das ist eher fuer die Notizen -- also Lichtwerte bestimmter Stellen im Negativ notieren und welche Reflektionsdichte auf dem Papier dabei rauskommt. Wenn man genuegend Interesse hat, kann man damit auch den kompletten Dreiklang aufzeichnen: Negativdichte messen mit Transmissions-Densitometer auf dem Leuchttisch, die Lichtwertverteilung unter dem Vergroesserer, und schliesslich die Reflektionsdichte mit einem Reflektions-Densitometer. Dann hat man die komplette Transferfunktion, wenn man auch noch die Spotmeter-Messungen des Originals hat. Oder die langweilligste -- aber aufschlussreiche -- Belichtung eines Transmissionsgraukeils macht. Sehr instruktiv, wenn man Spass an sowas hat.


    Gruesse,

    Christoph

    Moin,


    ich habe so eine Kombination im Einsatz. Ich müsste mal nachgucken, ob die wirklich so heißen.

    Ich finde es eine extrem gute Kombi, die ich immer mal wieder zum kontrollieren oder protokollieren benutze. Was ich mir eigentlich vorgestellt habe, funktioniert nicht so gut. Ich plante eine Genauigkeit für die Belichtung im Bereich von 1/6 Blende bis 1/12 Blende zu bekommen. Aber besser als 1/4 ist nicht wirklich drin. Und selbst das ist schon ein wenig aufwendiger.


    Je nachdem was du vorhast, kann ich gerne noch mehr zu meinen Erfahrungen schreiben.


    Grüße,

    Christoph

    Moin Friedrich,


    ueber die genaue Genealogie der Zwischenringe weiss ich nichts zu berichten. Ich habe ohne grosse Absicht mittlerweile einige Objektive ausprobiert, manchmal per Kauf und Wieder-Verkauf; und mir sind die Dinger nur bei vermeintlich oder wirklich bei Repro-Objektiven aufgetaucht. Alle meine Super Angulone hatten, bzw. haben keine Zwischenringe. Auch die Grandagone hatten sowas nicht. Ich habe auch einfach mal bei Rodenstock, und spaeter in anderem Zusammenhang bei Schneider nachgefragt (bzw. dem Wartungsdienst). Die Aussage, die ich bekommen habe ging in die Richtung, dass all die modernen Linsen keine Zwischenring-Korrekturen mehr benoetigen. Wo jetzt die Definitionsgrenze modern oder nicht liegt, weiss ich nicht.


    Ist die Prozedur der Korrektur eigentlich bekannt? Und warum man das relativ gut auch selber ueberpruefen kann, ob eine Korrektur ueberhaupt notwendig ist?


    Interessanterweise sind meine beiden Ronare direkt fuer den Verschluss gebaut worden und benoetigen keine Korrektur, obwohl die offizielle Verlautbarung ist, dass sie auf 1:20 (oder 1:10?) optimiert seien. Meine geliebten G-Clarone sind da zwiespaltiger; das kurze "braeuchte" einen Korrekturring, ich missbrauche es aber als Vergroesserungsobjektiv, so dass es wieder unsinnig waere.


    Ueber die Moeglichkeit der Nicht-Lokalitaet eines Telencephalons kann spekuliert werden. Oder einfach den naechsten Menschen fragen :)


    Gruesse,

    Christoph

    Moin!

    Ein exakter Hinweis auf den Objektivtyp wäre hilfreich. Bei "modernen" GF Objektiven setzt man shims -- wie bereits erwähnt -- eigentlich nur ein, wenn ein Makro-Abbildung-Maßstab ab Werk gedacht war. Der häufigste Klassiker ist das Repro 1:1 Objektiv, dass in einen Verschluss verpflanzt würde. Wenn dies so ein Fall ist, dann kann man (und sollte sich auch!) von der Richtigkeit der Abstandskorrektur überzeugen durch sorgfältige Benutzung der eigenen spektralen Photosensoren im lokalen Cerebrum in Verbindung mit einem geeigneten Optomechanischen Werkzeug.


    Grüße, Christoph

    Moin, danke für die Empfehlung. Die Hauptschwierigkeit ist allerdings eher den Luftstrom besser zu richten. Beim Abzug mit Schutzwand ist das natürlich optimal gelöst. Aber ich habe keinen echten Platz eine geschlossene Kammer zu bauen.

    Ich habe derzeit einen Badezimmer Lüfter in der oberen Ecke der Wand, an der auch die Chemikalien stehen. Für die "normalen" Sachen geht das auch. Für Lösungsmittel oder gar Schwefeltoner reicht die "Lenkung durch Absaugen" nicht aus. Und meine bisherigen Erfahrungen mit Äther sagen mir deutlich, dass das das Mindestmaß wäre.


    Grüße, Christoph

    Oh, super! Danke für die Zusatzinformation. Ich musste das Thema ein wenig ruhen lassen. Ich brauche dringend einen neuen und dann auch besseren Abzug in der Dunkelkammer. Ohne dass wird das nix mit dem Collodium.


    carpelux Den Weg in die Pfalz zu finden ist nicht so einfach. Welche Orte/Städte sind denn da in der Nähe, bzw. welcher Ort? (Kann auch per PN geschehen) Wenn ich die Glaskugel befrage, wann man wieder Bewegungsfreiheit haben wird, dann denke ich frühestens im nächsten Herbst/Winter.


    Mit der FB Gruppe werde ich reinschauen, es gibt ja endlich Sandkästen dafür, die funktionieren.


    Grüße, Christoph

    Danke fuer die Blumen.


    Ich versuche mal mit wenigen Zitatzeilen das folgende nicht voellig abstrakt werden zu lassen.

    [...]
    Ich sag' mal so: Nach meinem Eindruck ist ein System (also hier die Kamera mit Accessoires auf dem Stativ), welches genau auf seiner Gewichtsmitte befestigt ist, störungsanfälliger/wackelgefährdeter für Anschubser von außen, als wenn es sich mit seiner Gewichtsmitte ein wenig neben der Befestigungsstelle/Stativschraube/Stativkopf befindet.[...]

    Also, ganz generell ist es natuerlich so, dass die Physik nur Beschreibungen liefert. Die Natur verhaelt sich ja nicht anders, nur weil man bestimmte Modelle und Bezeichnungen benutzt.


    Ein paar Einschraenkungen oder Erlaeuterungen sind schon relevant. Ein im Schwerpunkt unterstuetztes System hat im allgemeinen ueberhaupt erstmal ueberhaupt keine Gelegenheit zu schwingen. In dieser Position tritt also ein stabiles/indifferentes Gleichgewicht auf. Das bezieht sich fuer den geschilderten Fall aber natuerlich nur auf die Gewichtskraft. Verschiebt man den Schwerpunkt gegenueber der Unterstuetzung, tritt nun also ein Drehmoment auf das Kameragebilde am Unterstuetzungspunkt auf. Um die Sprache moeglichst einfach zu halten sagen wir, dass die Kamera perfekt waagerecht ausgerichtet ist; die z-Achse zeige nach oben, der Erdboden/die Horizontale sei die x-y Ebene. Die auftretenden Kraefte sind somit die Erdanziehung (anti-) parallel zu z, moegliche Windstoesse sind dazu rechtwinklig (Fallwinde, etc. seien ausgeschlossen). Jetzt geht es also um zwei verschiedene Schwingungen, bezogen auf die Richtungen.


    Der Schwerpunkt ist nun so definiert, dass sich gerade die Drehmomente im Bezug auf dle Masse aufheben. Wird das System im Schwerpunkt unterstuetzt, dann treten keine Rueckstellkraefte auf, wenn das System in dieser Richtung ausgelenkt wird; es bleibt einfach in der neuen Stellung. Praktisch gesagt kann ich die Kamera nach vorne oder hinten neigen, ohne dass der Kopf mehr aushalten muesste. Genaugenommen, muesste man nicht man die Stellung fixieren (bei 3D Koepfen zumindest). Wird das System nun nicht mehr im Schwerpunkt unterstuetzt, muss das auftretende Drehmoment ausgeglichen werden -- durch die Reibungskraft, die die Feststellschraube ausuebt. Es kann also nun sein, dass das System schwingfaehig in dieser Richtung wird -- Auslenkung vorausgesetzt.


    Die urspruenglich kritische Schwingung findet aber garnicht in der obigen Ebene statt, sondern gerade um die z-Achse. Waere auch hier das System im "Schwerpunkt" unterstuetzt, dann wuerden auch keine Schwingungen stattfinden. Der Begriff des Schwerpunkts muss natuerlich umgedeutet werden, so dass es durch die Windkraft gerade kein Drehmoment in der x-y-Ebene gibt.
    Zudem ist die Torsionsschwingung in der x-y-Ebene meistens stark durch die Geometrie der Haltesysteme bestimmt. Ein Dreibein laesst sich nur schwer nach vorn oder hinten auslenken (fiese Windboen bei aufgebauter Kamera, ungeschickte Ellbogen oder Fehltritte gegen die Stativbeine mal aussen vor). Moechte man bei Vollauszug der Beine den Stativkopf verdrehen, dann ist das schon erheblich einfacher; einen ausreichenden Hebelarm vorausgesetzt. Die Steifheit oder Elastizitaet eines Kopfes kann diesen Umstand kaum mindern, sondern wird es eigentlich immer verschlimmern.


    Das unangenehmste an all diesen sehr allgemeinen Ueberlegungen ist nun, dass es nur die groben Zuege erfasst. Letztlich muss man jedes System einzeln erfassen und bestimmen, wo die groessten Schwachpunkte liegen. Hoert sich sehr nach Allgemeinplatz an, und ist es wohl auch. Welche Art von Stoerung ein Bild erschwert oder verschlechtert ist eben auch nicht allgemein klar. Laengere Brennweiten liefern immer furchtbar lange Hebelarme, so dass auch kleinste Stoerung schnell auf dem gemachten Bild sichtbar werden. Kurz formuliert ist Wind halt immer kacke, wenn man photographieren moechte. Das beste Stativ wird mit dem besten Kopf und der tollsten Kamera immer irgendeine Resonanzfrequenz haben, die Deine Aufnahme verwackelt. Und wo Du mit einem spillerigen EInbein mit ner bloeden Knipse ein klasse Photo machen kannst. Murphy ist einfach der Feind jeder Genauigkeit, zumindest wenn man von den Modellen zur Realitaet kommt. Galileo war der erste, der Murphy auf den Kopf gespuckt hat; und das sogar Jahrhunderte, bevor dieser geboren wurde.


    Man merkt, an dem Punkt verlassen wir die Sphaeren der "reinen Physik" und naehern uns der angewandten Ingenieurskunst zu. Mit weiteren wahren (!) Platitueden wie "Lange laeuft" und die "Masse macht's", die einen physikalischen Hintergrund haben schliesse ich den Exkurs.


    gruesse,
    Christoph

    Tata, der Physiker ist da.

    [...]
    Weil ich mir folgendes überlegt habe:
    Man stelle sich ein wackliges Stativ vor, darauf eine Kamera, mit etwas Spiel mittig montiert. Das heißt ja, dass sich die Gewichtsanteile ringsherum um die Mitte gleichmäßig verteilen und somit gegenseitig neutralisieren. Wenn nun ein schwacher Windhauch dagegen pustet, dann hat er keine Mühe, das Ganze in Bewegung/Schwingung zu versetzen, weil er ja nur wenig Kraft dazu benötigt, alles wackelt.
    Nun daneben das gleiche Stativ, die gleiche Kamera, aber etwas versetzt montiert, so dass sie mit einem Teil ihres Gewichts nach vorne oder hinten zieht (natürlich weit vor dem Punkt, dass alles umkippt!), dann wird diese Konstruktion doch erheblich stabiler, oder nicht?
    Und wenn man das auf den Normalfall überträgt, also ein stabiles Stativ mit einer solide darauf montierten Kamera, dann kann doch ein Platzieren etwas neben dem Schwerpunkt nur noch weiter zur Stabilität beitragen :?: .

    Um eine präzise Antwort geben zu können, müssen die Fragen und Begriffe erstmal präzisiert werden.


    Was meinst du genau mit "Stabilität"? Jeder wird sich bestimmt an die Schulzeit erinnern und hoffentlich die Bezeichnungen verschiedener Gleichgewichtslagen. Es gibt ein stabiles Gleichgewicht, meist dargestellt durch eine Kugel in einer Kuhle. (Kleine) Auslenkungen führen zur Rückkehr in die gleiche Ruhelage. Dann gibt es ein labiles Gleichgewicht, kleine Auslenkungen führen zum Verlassen des Punktes (balancieren auf der Bergkuppe). Schließlich gibt es noch das indifferente Gleichgewicht (z.B. eine Ebene).
    Was du zu meinen scheinst ist allerdings die Schwingungsanfälligkeit. Schwingende Systeme sind nicht instabil; aus physikalischer Sicht sind sie meistens stabiler als statische. Die fundamentale Bedingung für eine Schwingung ist die Rückstellkraft, d.h. eine Kraft die von der Auslenkung aus der Ruhelage abhängt und die der Auslenkung entgegen gerichtet ist. Für besonders interessierte: man nennt die Schwingung harmonisch, wenn die Rückstellkraft linear von der Auslenkung abhängt; dann lässt sich die Schwingung durch eine einfache Sinusfunktion beschreiben.
    Löst man die Differentialgleichung für den allgemeineren Fall mit Reibung/Bremskräften und externer Anregung, dann bekommt man vereinfacht drei Lösungen: den Kriechfall, den Schwingungsfall und den Resonanzbereich.


    Der Kriechfall ist z.B. ein Pendel in Honig. Nach der Auslenkung kehrt es "kriechend" in die Ruhelage zurück. Den Resonanzfall kennen wahrscheinlich die meisten; dieser tritt ein, wenn die externe Anregungsfrequenz die Eigenfrequenz des Systems trifft.


    Die Frage ist nun, ob du denkst, dass die Veränderung des Systems eine Verschiebung der Resonanzfrequenz bewirkt oder ob die Reibungskraft größer wird.


    Genau genommen müsste man überlegen, welche Schwingungen überhaupt stattfinden können. Die von dir vorgestellte Schwingung ist eine Drehschwingung (Rotation). D.h. die üblichen Begriffe von Masse, Kraft und Frequenz werden zu Trägheitsmoment, Drehmoment und Drehfrequenz. Durch die Gewichtsverschiebung vergrössert man das relevante Trägheitsmoment dieser Schwingung. Könnte also funktionieren, aber ob das sinnvoll ist weiss ich nicht.


    Alternativen wären: Fläche verkleinern (externe Anregung verkleinern), kürzere Ausleger (kleineres Drehmoment), mehr Masse (größeres Trägheitsmoment), fester anziehen (Reibung erhöhen), symmetrische Angriffsfläche bieten (kein Drehmoment), etc.



    Grüße, Christoph

    Moin Viktor!


    Farbe ist ja etwas ganz eigenes, damit bin ich im eigenen Labor nie warm geworden (sorry fuer den Kalauer).


    Bei den Vergroesserern gibt es die ueblichen Verdaechtigen, d.h. in Mitteleuropa am ehesten Durst, Jobo und DeVere. Die sind alle modular aufgebaut und haben oft einen Farbkopf. Das waere dann die Laborator Serie 1200 mit dem passenden Farbkopf CLS, oder die Jobo LPL 4551 (genaue Nummer koennte auch anders sein, aendere ich bei Bedarf) oder der DeVere 504 mit passendem Farbkopf.


    Sie alle sind "normal" zu bedienen und sowohl mechanisch als auch optisch Profiniveau. Ersatzteile sind bei allen etwas schwieriger zu bekommen; im Normalfall aber auch nicht noetig. Zubehoer sollte allerdings dann beim Kauf schon dabei sein, ansonsten wird diese Suche wahrscheinlich laenger dauern. Der Durst wird mit Abstand am haeufigsten zu finden sein; ist aber auch der teuerste. Die anderen beiden halten sich von der Haeufigkeit die Waage.


    Selber habe ich DeVere (in 4x5" und 8x10"), die sind mechanisch klasse. Ich habe auch schon mit Durst gearbeitet, das Verstellprinzip beim 4x5 ist anders. Beim Durst muss man "oben" fokussieren, also direkt am Balgen. Ohne Verlaengerung kann der Arm schon mal ein wenig kurz sein, bzw. die Haltung etwas unbequem. Beim DeVere fokussiert man von vorne am Grundbrett.


    Gruesse,
    Christoph

    Moin.


    Der Abstand sollte kein Problem sein. "Repro-Objektive" lassen sich problemlos auf unendlich fokussieren, bilden unmodifiziert aber nicht mehr das komplette Bild scharf ab. Die Prozedur ein Repro-Objektiv selber auch nachtraeglich fuer unendlich zu korrigieren wurde schon ein paarmal erwaehnt.


    Die Beschreibung deutet eher auf ein anderes Problem hin. Moeglich sind dabei mehrere Dinge, die sich aus der Ferne eher schwer feststellen lassen. In frage kommen zum Beispiel: Front- und Hinterelement passen nicht zusammen, der Verschluss ist auf den falschen Abstand eingestellt/blockiert, die Elemente sind nicht weit genug eingedreht (Gewinde blockiert?).


    Gruesse,
    Christoph

    [...] grundsätzlich geht auch beides[...]

    Ja. Das Thema ist ein immergruener Wiederkehrer. Vielleicht reiche ich bei etwas Zeit zur Suche die alten Diskussionen dazu nach.


    Knapp gesagt: man muss halt wissen, was man tut damit es richtig funktioniert. Meine 4x5 Toyos haben die werksseitig eingebaute Fresnellinse jedenfalls zwischen Linse und Mattscheibe. Nachtraegliches Anbauen, was der instantanen Reversibilitaet Moeglichkeit bietet sollte jedoch zwischen Mattscheibe und Betrachter geschehen.


    Gruesse,
    Christoph