Moin Leute,
es hat doch etwas länger gedauert, da ich in den letzten Wochen etwas stark eingespannt war, aber nun will ich mal mein Versprechen einlösen.
Ich habe ja schon im Dezember, wie bereits berichtet, bei NOBLE angerufen und man hat mir dort versprochen, mir Informationsmaterial zuzusenden. Dies habe ich inzwischen erhalten. Der Brief enthielt ein kurzes, sehr freundliches Anschreiben sowie die Photokopie des seinerzeitigen, zweisprachigen Prospektblattes. Leider ist die Abbildung des Projektors recht duster, es lohnt kaum den Scan. Also werde ich den ohnedies nur kurzen, deutschen Text abschreiben:
Projektor NOBLUX 4x5
Der Großbildprojektor NOBLUX 4x5 wurde speziell für die anspruchsvolle Präsentation professioneller Diapositive im Format 4"x 5" (9x12cm) und im Rollfilmformat 6x12cm (5x12cm) entwickelt.
Der Produktphilosophie der Werke NOBLE entsprechend ist dieser Stehbildwerfer bei praxisgerecht einfachem Aufbau und optimalem Preis-Leistungsverhältnis mit allen Merkmalen für eine optimale Bildwiedergabequalität ausgestattet.
- Höchste Bildschärfe und Brillanz durch Fachprojektionsobjektive von NOBLAR T und NOBLAR
- Wechselobjektive für optimale Bildgröße und Projektionsentfernung
- Hohe Lichtleistung bei maximaler Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung durch eine spezielle Innenreflektor-Halogenlampe und ein optimiertes asphärisches Lichtführungssystem
- Geräuscharmes Kühlgebläse und Wärmeschutzfilter zum Schutz des Dias vor zu großer Erwärmung
- Formatgerechte einfache Bedienung
- Spezialzubehör
Diese Leistungsmerkmale lassen den Projektor für jeden Panorama- und Großformat-Fachfotografen zum unentbehrlichen Werkzeug zur Präsentation seiner Spitzendias in Studio und Labor werden.
In der Grundausstattung, mit dem preisgünstigen Standardobjektiv VISIOPLAN, wird er darüber hinaus jeden Liebhaber der Panoramafotografie besonders ansprechen.
Technische Merkmale:
- Großbildprojektor für Dias der Nenngrößen 14x14 cm und 7x14 cm
Nutzformate 4"x5" (9x12 cm) sowie 6x12 cm (5x12 cm)
- Standardobjektiv VISIOPLAN 4/280mm
- Halogenlichtwurflampe mit Innenreflektor 230V/500W (115v/500W) Sicherung 4,1A (6,3A) Sockel GY 9,5 Lebensdauer ca. 50 Std.
- Diawechselschieber für Einzeldiaprojektion, abnehmbar als Wechselstelle
- 3-linsiges Kondensorsystem mit Asphäre und Wärmeschutzfilter
- Geräuscharmes Kühlgebläse
- Sicherheitsthermowächter
- Schalter für Projektionslampe
- Höhenverstellung
- Netzanschluß 220-240V/50Hz oder 110-120V/60Hz, je nach Ausführung
- Gewicht 12Kg mit Objektiv
- Abmessungen 650mm x 290mm x 200mm
Zubehör
- Koffer
- Wechselobjektiv NOBLAR T 6,7/360mm mit Zwischentubus
- Wechselobjektiv NOBLAR T 4/420mm mit Zwischentubus
- Gläser und Masken für Format 5x12cm und 4"x12"
- Noblux B70
- Bildbandführung für Rollfilm mit motorgetriebenem Transport (Anm.: Ich glaube, es ist diese Bildbandführung, welche als B70 bezeichnet wird, obschon 2 getrennte Punkte aufgeführt sind)
Es folgt noch ein übliches Diagramm zu den Projektionsverhältnissen Bildgröße : Projektionentfernung für die 3 aufgeführten Objektive, aus dem hervorgeht, daß die Mindestprojektorentfernung beim 280er bereits reichlich 2m beträgt und sich dann eine Bildbreite von ca 0,9 - 1,0m ergibt.
Beigelegt hatte man mir noch einen kompletten Rahmen für 5x12 cm Panoramadias als Muster. Dieser besteht aus zwei ca. 2mm starken Glasplatten im angegebenen Format, an den Kanten sorgfältig geschliffen und alle 4 Ecken 45° abgeschrägt, jeweils einer schwarzen und einer weißen Kartonmaske, sowie 4 selbstklebenden Umrandungsstreifen in grün und weiß für alle 4 Seiten der zusammengefügten Diagläser. Folglich ging die Rahmung in etwa so vor sich, wie sie bis in die 1960er Jahre hinein auch für KB-Dias allgemein üblich wahr, bis dann die bis heute üblichen Kunststoffrahmen auf den Markt kamen. Die Methode ist zwar einfach und sicherlich auch verbesserungswürdig, aber gegebenenfalls auch ohne Werkssupport fortführbar, da man sich Gläser passender Größen, Kartonmasken und Klebestreifen relativ leicht selbst beschaffen könnte.
Leider hat man sich zur Freigabe der Konstruktionszeichnung nicht durchringen können, wie man mir schrieb. Ob man aber die Pruduktion wieder in Gang bringen kann für eine Auflage von 1-3/12 Dutzend?? Ich selbst kann mir im Augenblick eine solche Investition von vielleicht 2500,- € leider nicht leisten obschon ich stark interessiert wäre. Aber man müsste hat mal nachfragen: Vielleicht kann ja noch ein einzelnes Exemplar aus vorhandenen Teilen zusammengesetzt werden. Manchmal ist so etwas aufgrund eines Ersatzteilüberhangs möglich. Voraussetzung für ein solches Telefonat sollte aber eben auch ein finanzieller Überhang sein, sonst kommt man sich dort veräppelt vor.
Adresse: KAMERAWERK NOBLE GmbH Dresden-Germany,
Bismarckstraße 56, D-01257 Dresden, Tel.: 0331/2806-0
So weit, so schön! Betrachten lässt sich das Gerät übrigens, mehr schlecht als recht weil nur sehr klein gezeigt, in den älteren LINHOF-Gesamtkatalogen aus der Mitte der 1990er Jahre.
Ich wünsche Euch einen schönen Sonntag
Gruß Jan
Ps.: Ich hoffe, jetzt alle Schreibfehler gefunden zu haben. 