Guten Morgen Leute,
@ Carum
natürlich sollen die Bilder gut werden, aber das macht bekanntlich nicht der Projektor, sondern der Knipser hinter der Kamera.
Aber Spaß beiseite, genau dies ist ja der Grund für meinen Wunschgedanken: Eine Projektion, die mindestens Faktor 2 besser ist als MF. Wenn ich bei 6x7 ein Panorama projizieren möchte, gehe ich bei der Verwendung von WESS- oder GEPE- Rahmen von einem Format von ungefähr 2,6 x 6,8 cm aus. Kann ich ein 6x12 cm Dia mit vergleichbarer technischer Ausstattung an die Wand bringen, sollte ein ernstzunehmender Qualitätsvorsprung sichtbar werden. Wie ich das oben beschrieb, habe ich mir das mal vor etlichen Jahren anschauen können und war damals sosehr beindruckt, daß ich das auch machen wollte und gespart und zusammengekratzt habe, bis ich mir eine Master-Technika kaufen konnte. Nur waren damit meine Möglichkeiten erschöpft und meine Projektionstechnik blieb bei MF stehen, was ja zugegebenermaßen auch nicht schlecht ist.
@ Christoph
nein, ich will keine Kleinserie auflegen. Vor interessiertem Publikum projizieren aber vielleicht schon. Auch gehen meine Wünsche da doch über das heimische Wohnzimmer hinaus, weil mir meine Erfahrung zeigt, daß - übrigens gilt das auch schon für den Vergleich von KB- und MF-Dias - eine solche Projektion erst dann so richtig zeigt was in den Bildern steckt, wenn man so projiziert wie es bei Dia- und Multivisionsschauen vorgemacht wird. Ich denke da schon an das, was ich selbst anschauen konnte, also so 5-7m Bildbreite. Natürlich nicht nur, aber auch. Erst dann wird der Unterschied in der Leistungsfähigkeit zwischen der Formaten richtig deutlich und hier setzt sich auch eine MF-Projektion bereits ganz erheblich von einer KB-Projektion und natürlich erst recht von einer auch noch so gut und teuer produzierten Beamerprojektion ab. Außerdem möchte ich in der Bildgröße schon etwas über dem liegen, was ich mit einer Großvergrößerung (1 - 1,5m Kantenlänge) so erreichen kann, obwohl dieser Vergleich natürlich hinkt. Übrigens projiziere ich auch im Wohnzimmer nach Möglichkeit auf 2,2m Bildbreite, auch wenn ich dafür mal Tische und Stühle rücken muß.
Der Grund, warum ein Vergrößerungsobjektiv sich nicht so richtig zur Projektion eignet liegt an zwei anderen Stellen: für eine korrekte Ausleuchtung des Bildfeldes wird die Wendel oder auch der Lichtbogen der Lichtquelle in der Hauptebene (Blendenebene) des Objektivs abgebildet. Die sorgfältige Wahl des Projektionskondensors ist entscheidend für die Größe dieser Abbildung. Diese Abbildungsgröße ist der eigentliche Maßstab für die Lichtstärke meines Projektionsobjektivs. Die Lichtstärke des Objektivs alleine bringt noch nicht die Helligkeit. Andererseits kann der Kondensor noch so groß abbilden, wenn das Objektiv seinerseits nicht die nötige Öffnung bietet, um diese Abbildung weitgehend oder besser zur Gänze aufzunehmen. Also nur das korrekte Zusammenspiel zwischen der Größe der Lichtquelle, Brennweite des Kondensors und Lichtstärke des Objektivs bietet die nötige Helligkeit und deren gleichmäßige Verteilung für eine knackige Projektion.
Dazu kommt aber noch ein technisches Problem: Da, wo die Wendel der Lichtquelle abgebildet wird, also mitten im Objektiv, konzentriert sich auch eine gehörige Portion Wärmestrahlung. Zwar gilt diese Beleuchtungsanordnung auch für jeden korrekt eingestellten Kondensorvergrößerer, nur ist ein solcher in der Regel weder mit einer solchen Lichtquelle ausgestattet, wie sie für die Projektion nötig ist, noch und vor allem bleibt der Vergrößerer nicht stundenlang eingeschaltet, sodaß sich die Wärmebelastung der Optik in Grenzen hält. Aus diesem Grunde sind Projektionsobjektive zwar eher nicht ganz so hoch korrigiert wie Vergrößerungsobjektive, aber normalerweise aus freistehenden Linsen ohne Kittschichten konstruiert.
Neben einer leistungsfähigen, aber auch nicht zu lauten Lüftung mit entsprechender Luftleitung zu den neuralgischen Stellen des Projektors ist es erforderlich, Wärmeschutzfilter vor dem Dia anzubringen. Ferner gibt es heute die Möglichkeit, die Kondensoroberflächen mit einer dichroitischen Vergütung zu belegen, welche das sichtbare Licht durchlässt, einen Großteil der Wärmestrahlung jedoch reflektiert. DIA-AV Regina Strube bot das mal auch nachträglich an für einen Preis von ca. 30,- € je Linsenoberfläche. Es ist dies allemal sinnvoll, da für einen Erhalt der nicht ganz billigen GF-Dias die Bildfenstertemperatur 55 - 60°C nicht überschreiten sollte, andereseits zu dicke Wärmeschutzfilter die Farben der Projektion doch recht erheblich ins Cyan verschieben.
Ihr seht sicher, wenn man da anfängt, sich ernsthafte Gedanken zu machen, wird nach und nach klar, daß man schon einiges an Zeit, Material und auch nicht zuletzt Geld investieren muß um über die o.a. Bastellösung hinaus zu kommen. Auch ohne gleich in eine Kleinserie einzusteigen.
@ acroell
Du hast recht, den hatte ich ganz vergessen. Ich hab´ gleich gestern mal bei Noble, Kamerawerk Dresden, angerufen. Eine äußerst liebenswürdige Dame versprach, mir Unterlagen dieses Gerätes zuzusenden, wenn sie denn noch vorhanden seien. Mal sehen, was kommt. Das Gerät wurde in höchstens 40 - 50 Exemplaren gefertigt, bei einem Preis von ca. 4000,- DM. Es hat sich wohl nicht durchgesetzt und wurde schnell wieder aus dem Programm gestrichen. Offensichtlich gibt es doch nicht so viele Spinnerte, die meinen, GF-Projektion sei besser als Beamer (obwohl, Beamer gab´s ja "damals" noch nicht).
Ich wünsche Euch allen ein schönes Adventwochenende
Gruß Jan